Blues-Verne
Power-User
RICHWOOD Limited Edition RL-20E Serie
als da erhältlich in den Farben TBS= blue, VV= vintage violin, DVS= dark vintage sunburst.
[img:139x120]http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/di0k-29-d1fe.jpg[/img] -- hier gibts mehr zu sehen: http://richwood-akustics.xobor.net/
Wie heute vielfach und in nahezu allen Musiksparten Usus will auch meine Blues Corporation mit emotionsgeladenen Akustik-Sets glänzen.
Aber leider schon im - gar nicht mal so engen - Proberaum war die Mikrofonierung und Abmischung meiner wundervollen Mittsiebziger Yamaha-Schönheiten 12-String, Dreadnaught und Jumbo ein Fiasko.
So trauerte ich nur ein wenig meiner schweinteuren TAKAMINE LIMITED MODEL 1991 Koa-Preziose nach, um mich gleich wieder daran zu erinnern, dass deren Elektrik total beschissen klang! Sie musste gehen...
Ein rumliegender B-Band Pickup, den ich seit Jahren überlege in eine der Yamahas einzubauen wäre auch nur eine halbe Lösung. Also:
Wir brauchten Bühnengitarren mit gut klingenden Pickupsystemen. Denn was ich auf den Tod nicht ausstehen kann, sind solche, deren elendes Piezo-Gezirpe jede akustische Instrumentenqualität zunichte macht, siehe Takamine.
So habe ich den Markt im unteren Preissegment mal durchforstet und vor allem nach solchen Instrumenten gesucht, die neben einem gut bespielbaren Hals auch eine wirklich gut klingene Elektrik an Bord haben.
Mein Mechaniker-Freund hat ne 500€-etwas Walden. Die klingt schon ganz passabel, aber der Piiiiiiiiiiiiiiiezzzzzzzzzzzosound... (eine Taylor 12-String, die ich zwischendurch hatte, erschreckte ähnlich).
Kurz bevor ich - als eingeschworener Yamaha-Spieler - eine/mehrere Ibanez einkaufen wollte, kam das Angebot der Richwood. Ein Knüller!
Die Gitarren sehen älteren Ibanez nicht nur ähnlich, sie stammen angeblich aus einer Überproduktion fürs Garantielager, dessen Kontingent nun letzt-endlich frei gegeben wurde. Nicht ganz unähnlich einer Deuxieme Tirage oder Deklassierung à la Bordeaux, wo man teils identische Premiumweine zum Sparpreis bekommt.
Was im Falle der nun "Limited Edition" (na klar) genannten Richwood Western-Serie heisst: ungefähr 60% der damaligen Ibanez-VK.
Ich liess mir sieben Gitarren kommen, zwei 12-String und vier Dreadnaughts mit Cutaway (schwarz transparent, Tobacco sunburst, Vintage Violin sb und Trans Blue sb)
Die Verarbeitung der beim Lieferanten bereits einzeln durchgesehenen Instrumente lässt kaum Wünsche offen - bis auf die Bundierung; dazu später.
Hier die Technischen Daten der "Western-Gitarre mit Cutaway":
Richwood Limited Edition RL-20ETBS = Transparent Blue Sunburst
aus einer Sonderserie mit folgenden Merkmalen:
-- Ahorn-Decke, sichtbares Furnierblatt geriegelt - ebenso die Kopfplatte!
-- Mahagoni Boden und Zargen
-- Palisander Steg und Griffbrett, 20 Bünde;
-- Mahagoni-Hals mit angeschäfteter Kopfplatte
-- bidirektionale Halsstabverstellung (two-way trussrod);
-- Graphtech-Sattel und -Stegeinlage; beides speziell nachgearbeitet!
-- Schalloch mit Perlmutt-Einlagen
-- Aktiv-Tonabnehmer mit speziell abgestimmter Preamp-Schaltung.
-- 4-Band Equalizer, Phasenschalter plus hochwertiger Tuner mit LED-Display
-- Klinken- (High-Z) und symmetrischer XLR-Studioausgang (Low-Z)
-- zusätzliches Batteriefach für 9V-Block Ersatzbatterie
-- inclusive 9V-Block Batterie
-- D'Addario-Saiten als Erstbestückung.
-- gibt es bei wenigen Anbietern im Netz für unter 300 Euro!
Zum Handling:
praktisch seit Anbeginn meiner hoffnungsvollen gitarristischen Karriere ist ein erster Griff zum Instrument prägend: das Umfassen des Halses.
Meine alten Yamahas haben V-Profile, an die ich mich gewöhnt habe, was aber nicht Jedermanns Sache ist. Hingegen diese hier passen schmatzend, denn was schon beim ersten "Begreifen" sehr angenehm registriert wird, ist ein sattes rundes D-Profil.
--> Breite 1. Bund = ca.44; am 12. Bund = 53,5;
--> Dicke 1. Bund = ca.22; am 12. Bund = 27,5; -->
letzteres Mass ist schlecht zu messen, da in diesem Bereich bereits die dickere Ausformung des Halsfusses beginnt.
Kaum eine Überraschung bieten die stellenweise extrem scharfen Bundenden, stelle ich doch seit Jahren immer wieder fest, dass selbst bei namhaften sog. Premium-Anbietern die Qualitätskontrolle ihrer Vertrags-Asiaten gerade in diesem heiklen Punkt oft versagt; wobei: angeblich wurde diese umgelabelte Richwood-Serie in Korea gefertigt.
Und da furztrockene, ähhhm computergtrocknete Griffbretter nicht mein Ding sind, die Saiten also für die Ölung eh erst mal wieder runter müssen, erfolgt im selben Zug auch eine penible Nacharbeitung der Bundenden und -Nivellierung.
Auch die Höhe der Stegeinlage verträgt noch eine "Angleichung nach unten". Gleichzeitig wird eine klitzekleine Änderung eingebracht, welche den Anpressdruck auf die Piezokristalle und somit die Saitentrennung und tonale Definition deutlich verbessern. So.
Nachdem die Saiten wieder aufgezogen sind - die Korea-Mechaniken laufen sauber und präzise - erfolgt die Stimmung mit dem eingebauten Tunermodul. Schlicht, einfach und geschmack- ähh- gefahrlos. Ein mit genau der richtigen Trägheit reagierender Zeiger für die 0-Position erfährt wirkungsvolle und vor allem deutlich sichtbare Unterstützung von drei Lichtfarben: rot für wärmer/tiefer, grün für "stimmt" und blau für ...kalt =höher. Das ist für schnelles Nachstimmen auf einer dunklen Bühne sehr praktisch!
Und der Akustikklang dieser Gitarren, die Tonentfaltung, -Balance und Ansprechdynamik überzeugen in jeder Hinsicht! Wohlgemerkt: wir reden hier über den Preisbereich bis 300 Euro!
Aber die grösste und wirklich wunderbarste Überraschung birgt die Elektrik:
Ein astreiner Preamp mit fetten Gainreserven verhilft den Piezos zu einem sehr ausgeglichenen verstärkten Akustik-Sound mit hoher Durchsetzungskraft ohne das elende Gezirpe! Die Anpreisung des Händlers am Telefon wurde voll bestätigt. Super!
Gestern bei der Bandprobe:
die 6-String alleine, der Einfachheit halber am Keyboard-Combo (quasi HiFi-Lautsprecher, geschlossenes Gehäuse mit sehr gutem Hochtöner): klasse Vorstellung, sowohl bei Strumming als auch Arpeggios, die anfängliche Basslastigkeit glich der 4-Band Equalizer schnell aus.
Zusammen mit der 12-String dann erst mal Matsch. Trotz penibler Stimmrunde konnte ein eher diffuser Soundteppich nicht recht begeistern. Ich versuchte es alternativ mit der XLR-Verkabelung beider Gitarren ins Mischpult. Etwas besser, aber sozusagen suboptimal. Bis ich den ebenfalls vorhandenen Phase-Schalter drückte...
Bingo! Dass eine Phasendrehung, wie ich sie als Problematik bei Mikrofonierung kenne, hier so dermassen für Aufräumen sorgt, wollte ich erst gar nicht glauben. Aber wechselweise bei beiden Gitarren geschaltet brachte den Beweis! Bin mal gespannt auf die Auswertung der Probemitschnitte.
Diese Phasenschaltung kam auch zur Wirkung, wenn die Tonübertragung gleichzeitig über die Combo und die PA lief.
Tja, wie man sich vorstellen kann - ich resp. wir sind begeistert. Bliebe noch anzumerken, dass die 12-String vom Hals her ne rechte Keule ist, dafür aber gut ermüdungsfrei zu spielen.
Und der Klangunterschied bei den 6-saitigen zwischen der einfacheren Ausführung mit gesperrter Decke zu der auch optisch aufgepeppten "Custom"-Version mit solider Fichtendecke ist bei den noch nagelneuen Instrumenten kaum der Rede wert - zumal elektrisch alle Modelle die gleiche Ausstattung haben - ein umwerfend guter Sound!
Ach ja, noch ein Letztes: die schönen furnierten Kopfplatten "zierte" ein fetter weisser aufgesprühter Namenszug. Das erledigte ein Aceton-wisch und weg...
Fazit: mein Mechaniker-Freund kaufte die "Custom", wir sind mit den "Normalen" rundum glücklich.
Und freuen uns auf die ersten Auftritte.
als da erhältlich in den Farben TBS= blue, VV= vintage violin, DVS= dark vintage sunburst.
[img:139x120]http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/di0k-29-d1fe.jpg[/img] -- hier gibts mehr zu sehen: http://richwood-akustics.xobor.net/
Wie heute vielfach und in nahezu allen Musiksparten Usus will auch meine Blues Corporation mit emotionsgeladenen Akustik-Sets glänzen.
Aber leider schon im - gar nicht mal so engen - Proberaum war die Mikrofonierung und Abmischung meiner wundervollen Mittsiebziger Yamaha-Schönheiten 12-String, Dreadnaught und Jumbo ein Fiasko.
So trauerte ich nur ein wenig meiner schweinteuren TAKAMINE LIMITED MODEL 1991 Koa-Preziose nach, um mich gleich wieder daran zu erinnern, dass deren Elektrik total beschissen klang! Sie musste gehen...
Ein rumliegender B-Band Pickup, den ich seit Jahren überlege in eine der Yamahas einzubauen wäre auch nur eine halbe Lösung. Also:
Wir brauchten Bühnengitarren mit gut klingenden Pickupsystemen. Denn was ich auf den Tod nicht ausstehen kann, sind solche, deren elendes Piezo-Gezirpe jede akustische Instrumentenqualität zunichte macht, siehe Takamine.
So habe ich den Markt im unteren Preissegment mal durchforstet und vor allem nach solchen Instrumenten gesucht, die neben einem gut bespielbaren Hals auch eine wirklich gut klingene Elektrik an Bord haben.
Mein Mechaniker-Freund hat ne 500€-etwas Walden. Die klingt schon ganz passabel, aber der Piiiiiiiiiiiiiiiezzzzzzzzzzzosound... (eine Taylor 12-String, die ich zwischendurch hatte, erschreckte ähnlich).
Kurz bevor ich - als eingeschworener Yamaha-Spieler - eine/mehrere Ibanez einkaufen wollte, kam das Angebot der Richwood. Ein Knüller!
Die Gitarren sehen älteren Ibanez nicht nur ähnlich, sie stammen angeblich aus einer Überproduktion fürs Garantielager, dessen Kontingent nun letzt-endlich frei gegeben wurde. Nicht ganz unähnlich einer Deuxieme Tirage oder Deklassierung à la Bordeaux, wo man teils identische Premiumweine zum Sparpreis bekommt.
Was im Falle der nun "Limited Edition" (na klar) genannten Richwood Western-Serie heisst: ungefähr 60% der damaligen Ibanez-VK.
Ich liess mir sieben Gitarren kommen, zwei 12-String und vier Dreadnaughts mit Cutaway (schwarz transparent, Tobacco sunburst, Vintage Violin sb und Trans Blue sb)
Die Verarbeitung der beim Lieferanten bereits einzeln durchgesehenen Instrumente lässt kaum Wünsche offen - bis auf die Bundierung; dazu später.
Hier die Technischen Daten der "Western-Gitarre mit Cutaway":
Richwood Limited Edition RL-20ETBS = Transparent Blue Sunburst
aus einer Sonderserie mit folgenden Merkmalen:
-- Ahorn-Decke, sichtbares Furnierblatt geriegelt - ebenso die Kopfplatte!
-- Mahagoni Boden und Zargen
-- Palisander Steg und Griffbrett, 20 Bünde;
-- Mahagoni-Hals mit angeschäfteter Kopfplatte
-- bidirektionale Halsstabverstellung (two-way trussrod);
-- Graphtech-Sattel und -Stegeinlage; beides speziell nachgearbeitet!
-- Schalloch mit Perlmutt-Einlagen
-- Aktiv-Tonabnehmer mit speziell abgestimmter Preamp-Schaltung.
-- 4-Band Equalizer, Phasenschalter plus hochwertiger Tuner mit LED-Display
-- Klinken- (High-Z) und symmetrischer XLR-Studioausgang (Low-Z)
-- zusätzliches Batteriefach für 9V-Block Ersatzbatterie
-- inclusive 9V-Block Batterie
-- D'Addario-Saiten als Erstbestückung.
-- gibt es bei wenigen Anbietern im Netz für unter 300 Euro!
Zum Handling:
praktisch seit Anbeginn meiner hoffnungsvollen gitarristischen Karriere ist ein erster Griff zum Instrument prägend: das Umfassen des Halses.
Meine alten Yamahas haben V-Profile, an die ich mich gewöhnt habe, was aber nicht Jedermanns Sache ist. Hingegen diese hier passen schmatzend, denn was schon beim ersten "Begreifen" sehr angenehm registriert wird, ist ein sattes rundes D-Profil.
--> Breite 1. Bund = ca.44; am 12. Bund = 53,5;
--> Dicke 1. Bund = ca.22; am 12. Bund = 27,5; -->
letzteres Mass ist schlecht zu messen, da in diesem Bereich bereits die dickere Ausformung des Halsfusses beginnt.
Kaum eine Überraschung bieten die stellenweise extrem scharfen Bundenden, stelle ich doch seit Jahren immer wieder fest, dass selbst bei namhaften sog. Premium-Anbietern die Qualitätskontrolle ihrer Vertrags-Asiaten gerade in diesem heiklen Punkt oft versagt; wobei: angeblich wurde diese umgelabelte Richwood-Serie in Korea gefertigt.
Und da furztrockene, ähhhm computergtrocknete Griffbretter nicht mein Ding sind, die Saiten also für die Ölung eh erst mal wieder runter müssen, erfolgt im selben Zug auch eine penible Nacharbeitung der Bundenden und -Nivellierung.
Auch die Höhe der Stegeinlage verträgt noch eine "Angleichung nach unten". Gleichzeitig wird eine klitzekleine Änderung eingebracht, welche den Anpressdruck auf die Piezokristalle und somit die Saitentrennung und tonale Definition deutlich verbessern. So.
Nachdem die Saiten wieder aufgezogen sind - die Korea-Mechaniken laufen sauber und präzise - erfolgt die Stimmung mit dem eingebauten Tunermodul. Schlicht, einfach und geschmack- ähh- gefahrlos. Ein mit genau der richtigen Trägheit reagierender Zeiger für die 0-Position erfährt wirkungsvolle und vor allem deutlich sichtbare Unterstützung von drei Lichtfarben: rot für wärmer/tiefer, grün für "stimmt" und blau für ...kalt =höher. Das ist für schnelles Nachstimmen auf einer dunklen Bühne sehr praktisch!
Und der Akustikklang dieser Gitarren, die Tonentfaltung, -Balance und Ansprechdynamik überzeugen in jeder Hinsicht! Wohlgemerkt: wir reden hier über den Preisbereich bis 300 Euro!
Aber die grösste und wirklich wunderbarste Überraschung birgt die Elektrik:
Ein astreiner Preamp mit fetten Gainreserven verhilft den Piezos zu einem sehr ausgeglichenen verstärkten Akustik-Sound mit hoher Durchsetzungskraft ohne das elende Gezirpe! Die Anpreisung des Händlers am Telefon wurde voll bestätigt. Super!
Gestern bei der Bandprobe:
die 6-String alleine, der Einfachheit halber am Keyboard-Combo (quasi HiFi-Lautsprecher, geschlossenes Gehäuse mit sehr gutem Hochtöner): klasse Vorstellung, sowohl bei Strumming als auch Arpeggios, die anfängliche Basslastigkeit glich der 4-Band Equalizer schnell aus.
Zusammen mit der 12-String dann erst mal Matsch. Trotz penibler Stimmrunde konnte ein eher diffuser Soundteppich nicht recht begeistern. Ich versuchte es alternativ mit der XLR-Verkabelung beider Gitarren ins Mischpult. Etwas besser, aber sozusagen suboptimal. Bis ich den ebenfalls vorhandenen Phase-Schalter drückte...
Bingo! Dass eine Phasendrehung, wie ich sie als Problematik bei Mikrofonierung kenne, hier so dermassen für Aufräumen sorgt, wollte ich erst gar nicht glauben. Aber wechselweise bei beiden Gitarren geschaltet brachte den Beweis! Bin mal gespannt auf die Auswertung der Probemitschnitte.
Diese Phasenschaltung kam auch zur Wirkung, wenn die Tonübertragung gleichzeitig über die Combo und die PA lief.
Tja, wie man sich vorstellen kann - ich resp. wir sind begeistert. Bliebe noch anzumerken, dass die 12-String vom Hals her ne rechte Keule ist, dafür aber gut ermüdungsfrei zu spielen.
Und der Klangunterschied bei den 6-saitigen zwischen der einfacheren Ausführung mit gesperrter Decke zu der auch optisch aufgepeppten "Custom"-Version mit solider Fichtendecke ist bei den noch nagelneuen Instrumenten kaum der Rede wert - zumal elektrisch alle Modelle die gleiche Ausstattung haben - ein umwerfend guter Sound!
Ach ja, noch ein Letztes: die schönen furnierten Kopfplatten "zierte" ein fetter weisser aufgesprühter Namenszug. Das erledigte ein Aceton-wisch und weg...
Fazit: mein Mechaniker-Freund kaufte die "Custom", wir sind mit den "Normalen" rundum glücklich.
Und freuen uns auf die ersten Auftritte.