finetone
Power-User
- 9 Jan 2003
-
- 2.640
- 0
"Man schrieb das Jahr 2011 ...
fintone und ein Holzplankenhals ... das hielt ich bisher für undenkbar.
Aber diesen einen speziellen Eierschneider-Sound bekomme ich nicht wirklich mehr aus dem Kopf ... "
Aber lassen wir das, die Geschichte kann man ja hier nachlesen.
Ich bin auch nach wie vor mit der Tele soweit zufrieden, tolle Parts, tolle Optik guter Klang ...
Nur da ist was, was mir unterschwellig immer wieder mißfiel. Einige Zeit brauchte ich um herauszufinden, was genau das war...
Der Tele-Twäng wirkte immer irgendwie einen Hauch "gedeckt" (ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll) und irgendwie starb der Ton auch relativ abrupt ab.
Ursache scheint mir tatsächlich der Paulownia-Body zu sein, der Knüppel von Hals ist im meinen Augen erst mal steif genug.
Auch die zur Hilfe aufgesuchten Kraushaarschen Werkstätten zu Bürboslar-Downtown wußten erst mal keine großartig andere Erklärung.
Resümee: Ich versuche es mal mit massivem Holz.
Zuhause lungern seit Jahren die zwei Reststücke Riegelahorn (3cm Bohlen) von meiner SICK-Nathalie (Body komplett Riegelahorn) rum. Die sollen als Body-Grundlage dienen, mußte also nur noch was gefunden werden, was als Aufbaumaterial vorn oder hinten aufgeleimt werden kann um auf die erforderliche bzw. übliche Bodystärke zu kommen.
Und nun kam mir wieder eine ältere Sache in den Sinn, welches hier vor ein paar Jahren mal Thema war - Telebodies aus altem witterungsgezeichnetem Holz.
Auf der Suche nach etwas Passendem fiel mir dann in des Meisters Werkstätten eine uralte Bohle in die Finger, deren unbearbeitete Oberflächen vieles verbarg aber auch einiges erahnen ließ. Als mir der Meister dann noch offenbarte, daß es sich hier um Rüster (Ulme) handelt also einer Baumart, der in Mitteleuropa aufgrund des Ulmensterbens (Pilzerkrankung) nahezu ausgerottet ist war klar: dieses besondere Holz soll es nun sein. Ich hatte noch keine Ahnung was mich letzendlich wirklich erwartete aber dieses Holz und mein Riegelahorn kommen in die Wärmekammer zum aklimatisieren.
Einige Wochen später geht es los.
Es folgt stundenlages Ausschleifen der Bohlen am Plattenschleifer um glatte und saubere Oberflächen zu bekommen.
Dass das Riegelahorn gut aussieht war klar - ist ja der Rest von Nathalie, aber die Rüster war der Hammer. Das Brett weist eine großflächige Verwachsung auf.
Bestandsaufnahme:
Stärke der Rüsterbohle plus Stärke Riegelahorn fast 6cm => geht nicht, Runterschleifen schon mal gar nicht.
Ulme als Aufleimer aufschneiden und spiegeln - auf keinen Fall, das nimmt ihr die Urwüchsigkeit. Also bleibt nur Reduzierung des Body-Hauptmaterials - dem Riegelahorn.
Gesagt, getan (Kurzform): Aufgeschnitten, Spiegelhälften ausgeschliffen, Mist - zu dünn!, Tausch gegen Material aus des Meisters Schatzkammer.
Fazit:
Body-Basis bildet gespiegelt verleimtes Riegelahorn mit knapp 2cm Stärke, darauf wird ein dezentes Rüster-Furnier mit knapp 3cm Stärke geleimt - das paßt. (Endstärke nach allen Bearbeitungsstufen letztendlich 4,6cm).
Gewicht des Rohbodies: 3,2kg :-|
Es folgen die üblichen Fräs- und Bohrarbeiten.
[img:800x1803]http://www.finetone-bf.de/MyPics/GW/Tele01.jpg[/img]
Zum Schluß geht es ans "aging" des Holzes.
Eine Stahlbürste in Faserrichtung übers Holz geführt sorgt für Materialabtrag (Auswascheffekt). Das kann man natürlich "per Hand" machen, ich habe dafür eine rotierende Bürste in der Bohrmaschine genommen.
Danach wurde die Oberfläche vorsichtig geflammt um kleinste Fasern wegzusengen und eine dezente 3D-Grund-"Färbung" in die Struktur zu bringen. Die ganze Prozedur wurde aber nur "vorn" gemacht
Beize bringt dann weitere Tiefenwirkung, insbesondere bei dem Riegelahorn. Hier wurde ein bisschen experiementiert - es ist mir letzendlich ein kleiner Tick zuviel gelb drin, sepia wäre eher der richtige Ton gewesen. Ich hätte erst ein Probestück inkl. abschließender Ölung machen sollen. Nun gut ... zu spät!
Trotzdem bin ich mehr als zufrieden mit dem Ergebnis.
[img:800x598]http://www.finetone-bf.de/MyPics/GW/Tele02.jpg[/img]
[img:800x487]http://www.finetone-bf.de/MyPics/GW/Tele03.jpg[/img]
Alle Anwesenden in der Stätte des Schaffens fanden das Ergebnis gut.
Nur dem Meister grummelt es permanent im Magen, was ich mit seinem "schönsten Holz ever" so veranstalte - er ließ mich sein Unbehagen zu jeder Zeit phonetisch :hoernsemasoabanich: und durch affektive Gestik atsch: spüren.
Und daß ich sein "schönstes Riegelahorn ever" als Body-Back verwendet habe, wird er mir Zeit meines Lebens nie verzeihen und immer unter die Nase reiben ... so seine Prophezeihung. rof:
Nun, mit diesem Makel muß ich wohl leben lernen :shrug:
Der Body hängt nun zuhause zum Ablüften der Ölung, am WE wird dann die Oberfläche gewachst.
Die Optik ist auf jeden Fall schon mal gelungen - bleibt anzuwarten, welche klanglichen Eigenschaften sich nun ergeben.
Ich werde weiter berichten ...
fintone und ein Holzplankenhals ... das hielt ich bisher für undenkbar.
Aber diesen einen speziellen Eierschneider-Sound bekomme ich nicht wirklich mehr aus dem Kopf ... "
Aber lassen wir das, die Geschichte kann man ja hier nachlesen.
Ich bin auch nach wie vor mit der Tele soweit zufrieden, tolle Parts, tolle Optik guter Klang ...
Nur da ist was, was mir unterschwellig immer wieder mißfiel. Einige Zeit brauchte ich um herauszufinden, was genau das war...
Der Tele-Twäng wirkte immer irgendwie einen Hauch "gedeckt" (ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll) und irgendwie starb der Ton auch relativ abrupt ab.
Ursache scheint mir tatsächlich der Paulownia-Body zu sein, der Knüppel von Hals ist im meinen Augen erst mal steif genug.
Auch die zur Hilfe aufgesuchten Kraushaarschen Werkstätten zu Bürboslar-Downtown wußten erst mal keine großartig andere Erklärung.
Resümee: Ich versuche es mal mit massivem Holz.
Zuhause lungern seit Jahren die zwei Reststücke Riegelahorn (3cm Bohlen) von meiner SICK-Nathalie (Body komplett Riegelahorn) rum. Die sollen als Body-Grundlage dienen, mußte also nur noch was gefunden werden, was als Aufbaumaterial vorn oder hinten aufgeleimt werden kann um auf die erforderliche bzw. übliche Bodystärke zu kommen.
Und nun kam mir wieder eine ältere Sache in den Sinn, welches hier vor ein paar Jahren mal Thema war - Telebodies aus altem witterungsgezeichnetem Holz.
Auf der Suche nach etwas Passendem fiel mir dann in des Meisters Werkstätten eine uralte Bohle in die Finger, deren unbearbeitete Oberflächen vieles verbarg aber auch einiges erahnen ließ. Als mir der Meister dann noch offenbarte, daß es sich hier um Rüster (Ulme) handelt also einer Baumart, der in Mitteleuropa aufgrund des Ulmensterbens (Pilzerkrankung) nahezu ausgerottet ist war klar: dieses besondere Holz soll es nun sein. Ich hatte noch keine Ahnung was mich letzendlich wirklich erwartete aber dieses Holz und mein Riegelahorn kommen in die Wärmekammer zum aklimatisieren.
Einige Wochen später geht es los.
Es folgt stundenlages Ausschleifen der Bohlen am Plattenschleifer um glatte und saubere Oberflächen zu bekommen.
Dass das Riegelahorn gut aussieht war klar - ist ja der Rest von Nathalie, aber die Rüster war der Hammer. Das Brett weist eine großflächige Verwachsung auf.
Bestandsaufnahme:
Stärke der Rüsterbohle plus Stärke Riegelahorn fast 6cm => geht nicht, Runterschleifen schon mal gar nicht.
Ulme als Aufleimer aufschneiden und spiegeln - auf keinen Fall, das nimmt ihr die Urwüchsigkeit. Also bleibt nur Reduzierung des Body-Hauptmaterials - dem Riegelahorn.
Gesagt, getan (Kurzform): Aufgeschnitten, Spiegelhälften ausgeschliffen, Mist - zu dünn!, Tausch gegen Material aus des Meisters Schatzkammer.
Fazit:
Body-Basis bildet gespiegelt verleimtes Riegelahorn mit knapp 2cm Stärke, darauf wird ein dezentes Rüster-Furnier mit knapp 3cm Stärke geleimt - das paßt. (Endstärke nach allen Bearbeitungsstufen letztendlich 4,6cm).
Gewicht des Rohbodies: 3,2kg :-|
Es folgen die üblichen Fräs- und Bohrarbeiten.
[img:800x1803]http://www.finetone-bf.de/MyPics/GW/Tele01.jpg[/img]
Zum Schluß geht es ans "aging" des Holzes.
Eine Stahlbürste in Faserrichtung übers Holz geführt sorgt für Materialabtrag (Auswascheffekt). Das kann man natürlich "per Hand" machen, ich habe dafür eine rotierende Bürste in der Bohrmaschine genommen.
Danach wurde die Oberfläche vorsichtig geflammt um kleinste Fasern wegzusengen und eine dezente 3D-Grund-"Färbung" in die Struktur zu bringen. Die ganze Prozedur wurde aber nur "vorn" gemacht
Beize bringt dann weitere Tiefenwirkung, insbesondere bei dem Riegelahorn. Hier wurde ein bisschen experiementiert - es ist mir letzendlich ein kleiner Tick zuviel gelb drin, sepia wäre eher der richtige Ton gewesen. Ich hätte erst ein Probestück inkl. abschließender Ölung machen sollen. Nun gut ... zu spät!
Trotzdem bin ich mehr als zufrieden mit dem Ergebnis.
[img:800x598]http://www.finetone-bf.de/MyPics/GW/Tele02.jpg[/img]
[img:800x487]http://www.finetone-bf.de/MyPics/GW/Tele03.jpg[/img]
Alle Anwesenden in der Stätte des Schaffens fanden das Ergebnis gut.
Nur dem Meister grummelt es permanent im Magen, was ich mit seinem "schönsten Holz ever" so veranstalte - er ließ mich sein Unbehagen zu jeder Zeit phonetisch :hoernsemasoabanich: und durch affektive Gestik atsch: spüren.
Und daß ich sein "schönstes Riegelahorn ever" als Body-Back verwendet habe, wird er mir Zeit meines Lebens nie verzeihen und immer unter die Nase reiben ... so seine Prophezeihung. rof:
Nun, mit diesem Makel muß ich wohl leben lernen :shrug:
Der Body hängt nun zuhause zum Ablüften der Ölung, am WE wird dann die Oberfläche gewachst.
Die Optik ist auf jeden Fall schon mal gelungen - bleibt anzuwarten, welche klanglichen Eigenschaften sich nun ergeben.
Ich werde weiter berichten ...