Squier Cabronita Bigsby

S

schorsch27

Power-User
2 Feb 2013
435
5
Nähe Hof/Saale
Nach mehreren Vertröstungen wegen der aktuellen Lieferschwierigkeiten traf meine Cabronita Freitag ein.

Erster Eindruck, ganz schön schwer. Waage: 4 kg. Sehr auffallend auch: bereits im unverstärkten Zustand ist die Gitarre fast schon durchsetzungsfähig laut und hat ordentlich Twang - der im eingestöpselten Zustand dramatische Ausmaße annimmt.

Oft wurde die Lackierung des Griffbrettes kritisiert, entsprechend skeptisch ging ich ran. Aber ich war einfach nur positiv überrascht, wie gut sich damit die Saiten weit über die Hälfte des Halses ziehen lassen. Das macht richtig Spaß. Als zu dünn kann ich den Hals überhaupt nicht empfinden - vielleicht habe ich auch ein besseres Exemplar erwischt.

Die Mechaniken sind wider Erwarten solide und wirken fürs Erste stimmstabil. Dasselbe gilt fürs Bigsby: da er sich eh bloß ca. einen Ton nach unten drücken lässt, konnte ich bisher kein Verstimmen feststellen. Er macht einen sehr robusten Eindruck und scheint solide gelagert zu sein.

Meine Befürchtung, mit dieser meiner zweiten Tele wieder einen ähnlichen Klang einzukaufen, wurde angenehm enttäuscht. Man hat 3 allerhöchst unterschiedliche Sounds zur Verfügung: am Steg den äußerst aufdringlichen höhenlastigen Eierschneider-Tele-Sound mit wenig Mitten, am Hals dann das Gegenteil: der Fidelitron-HB hat durchaus Tiefenwärme, ich vermisse aber die Höhen. Am besten gefällt mir die Zwischenposition, die einen sehr breitgefächerten, frischen Sound bietet, der fast schon was Jingle-Janglemäßiges hat. Die beiden Tonabnehmer ergänzen sich also sehr gut.

Der Halsstab ist gut zugänglich, allerdings erst, wenn man den zweiten Saitenniederhalter für D- und G-Saite abgeschraubt hat (!). Den PU-Wahlschalter sollte man bei mäßig leisem Spiel möglichst nicht betätigen, da er ein höllisch lautes mechanisches Schaltgeräusch von sich gibt.

Ich bin (fürs Erste) hellauf begeistert von Sound und Handlichkeit dieser Gitarre - die allerdings etwas wie eine biedere Ostzone-Tele aussieht; aber das Bigsby macht da optisch schon einiges wieder wett. Vom unschlagbaren Preis-/Leistungsverhältnis (316.--) mal ganz abgesehen.
 
Moin lieber Schorsch,

ich kann Dir nicht ganz folgen.

Du schreibst u.a.:

- Die Gitarre ist schwer
- Steg PU Sound ...aufdringlich höhenlastig
- Hals PU Sound ...zu wenig Höhen
- Halsstab erst nach Demontagen eines Saitenniederhalters zugänglich
- PU Schalter macht im Spielbetrieb "höllisch laute" Geräusche
- Aussehen "bieder ostzonal"

Wieso bitte bist Du hellauf begeistert? :shock:
 
Ich habe die Gitarre ja auch.
Ich finde sie nicht sehr schwer, muß aber nochmal auf die Waage damit.
Die Pickups sind klasse, wobei der Steg- PU genau den Tele- Biß hat, den ich mir wünsche.
Der Fidelitron am Hals klingt natürlich wärmer, aber nicht mumpfig, sondern mit diesen gretschigen höhen, wenn ihr wißt, was ich meine.
In der Mittelstellung klingt mehr der Hals- PU durch als der Steg- PU.
 
hallo tommy,

vielleicht nehmen die von mir kritisierten Punkte zuviel Raum ein, sodass ein zu negatives Gesamtbild entsteht.

Inhaltlich stören mich der zweite Saitenniederhalter und der etwas laute Schalter so gut wie garnicht. Mit „Eierschneider-Sound“ meine ich nichts Negatives, sondern sowas Ähnliches wie den Muddy-Waters-Sound, den man mögen muss; ich mag ihn, wollte aber nur drauf hinweisen, weils auch andere Geschmäcker gibt. Gleiches gilt für den Hals-PU, der durch inzwischen veränderte Saitenlage sehr angenehm klingt.

Auch beim Design handelt es sich um eine reine Geschmacksfrage, zu der sich jeder sein eignes Urteil bildet.

Insgesamt ist die Cabronita eine vom Preis-Leistungsverhältnis unschlagbar feine Gitarre.
 
Ich habe diese Gitarre auch. Na ja, sie gehört meinem Sohn.

Schwer? eher nicht.

Der zweite Saitenniederhalter störte mich beim Halseinstellen überhaupt nicht.

Nicht so gut fand ich da eher das der Hals PU anfänglich nicht in die Nähe der Saiten zu bringen war. Selbst nach entfernen der zwei PU Schrauben blieb er beharrlich in der unveränderten (Original-) Höhe fest. Ich mußte ihn langsam und behutsam mit dem Schraubenzieher anheben und entfernen um darunter zu schauen.

Darunter sah es folgendermaßen aus: zwischen PU und dem Holzuntergrund war ein Stück Schaumstoff eingelegt worden. Dieses sollte offensichtlich die Federn an den Schrauben zur Höhenverstellung ersetzen. Das Schaumstoffkissen war allerdings zu einer zähen kaugummiartigen Masse mutiert, das seinen ursprüglichen Trieb zur Ausdehnung gegen eine unerwartete Klebrigkeit getauscht hatte. Der PU klebte dementsprechend auch an dieser Masse. Dies war dann auch der Grund warum der PU nicht zur Annäherung an die Saiten zu bewegen war.

Da ich zwei Federn übrig hatte, entfernte ich die Masse und ersetzte diese durch die Federn. Der Hals PU läß sich nun willig führen. Die Aktion habe ich nicht wirklich als Problem empfunden.

Keine weiteren Beanstandungen meinerseits.

Klingt sehr gut. Hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis.

Ich find sie sieht wirklich extrem cool aus.

francesco
 

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