Summenkompression

cook

Power-User
5 Mrz 2004
965
0
Hallo Freunde,

die Aufnahmen sind beendet, der Mix geschafft... und ich bin sogar zufrieden. Jetzt gilt es, meinen Songs noch den letzten Punch zu geben und sie vor allem in der Lautstärke anzuheben. Dazu habe ich mir zwei Multibandkompressoren und einen Limiter besorgt. Es handelt sich dabei um den Endorphin Dualband Kompressor, den von der Fachpresse sehr gelobten T-Sledge Multiband Kompressor und den BuzMaxi3 Limiter.

Nun stoße ich immer wieder auf zwei Probleme: Einerseits regelt mir der Kompressor (besonders T-Sledge) die für meine Musik sehr wichtigen abgestoppten Anschläge enorm herunter, die wohl den meisten Punch haben. Das müsste doch eigentlich zu beheben sein, indem ich an den Einstellungen der Low und Low-Mid Frequenzen schraube, oder?

Einfacher einzustellen ist der Endorphin, der mir dafür aber irgendwie die Mitten überbetont, so dass die Gitarren ziemlich blechern klingen. Sonst gefällt mir der mit dem Endorphin erreichte Sound sehr gut. Wäre es möglich, durch einen zweiten Kompressor die Mitten wieder etwas auszugleichen? Oder sollte ich das mit dem EQ machen?

Schon mal Danke für die Hilfe. Das Forum hat mich praktisch den ganzen Recording-Weg unterstützt (EZE und viele mehr). Wenn ich fertig bin, fasse ich mal in einem Thread alles zusammen und stelle das Ergebnis vor. Dann haben vielleicht auch andere Home-Recorder etwas davon.

Gruß,
Michael
 
Hallo...

Mal abgesehen, dass Du von den Gratis- oder Billig Plugins nicht Wunder erwarten darfst, ist es schon Kunst genug einen normalen Kompressor einzustellen, geschweige dann einen Mulitbandkompressor...!!!

Bei unserer CD und der diesjährigen Demo habe ich die maximale Lautstärke ausschliesslich über den Limiter / Maximizer geholt. Voraussetzung ist halt, dass der Gesamtsound und der Druck schon grösstenteils da ist.
 
Das habe ich auch versucht. Nur ist der Limiter/Maximizer ja nichts anderes als ein Kompressor mit einer Richtung "unendlich" gehenden Ratio. Das heißt, dass der Gesamtpegel reduziert wird, sobald meine punchigen abgestoppten Anschläge den Threshold überschreiten. Damit geht ganz schön Druck verloren. Ich denke schon, dass mir ein Multiband Kompressor bessere Dienste leisten kann.
 
cook":2axfh17h schrieb:
Das heißt, dass der Gesamtpegel reduziert wird, sobald meine punchigen abgestoppten Anschläge den Threshold überschreiten. Damit geht ganz schön Druck verloren.

Nein, wenn das so wäre, würden Kompressoren nicht das machen was sie machen... nähmlich Druck und Lautstärke... (natürlich auch Druck aus Lautstärke... ;-) ).

Wenn das allerding so ist wie Du sagst, dann ist das Plugin Kacke, oder schlecht eingestellt...!!!

Besorge Dir den C4 und den L2 (inkl. Dither) von Waves. Benutze die Presets der Beiden und passe sie Deinen Bedürfnissen an...!!! ... und gut is... :cool:
 
Daniel":2udbxwz6 schrieb:
cook":2udbxwz6 schrieb:
Das heißt, dass der Gesamtpegel reduziert wird, sobald meine punchigen abgestoppten Anschläge den Threshold überschreiten. Damit geht ganz schön Druck verloren.

Nein, wenn das so wäre, würden Kompressoren nicht das machen was sie machen... nähmlich Druck und Lautstärke... (natürlich auch Druck aus Lautstärke... ;-) )

So einfach ist das nicht. Ein Kompressor funktioniert meines Erachtens so: Man stellt einen bestimmten Threshold (Grenze) ein, bei dessen Überschreiten der Track in einer bestimmten Ratio (Verhältnis) in seiner Dynamik verringert wird, um später in seiner Gesamtlautstärke angehoben zu werden. Du musst bedenken, dass ich beim Mastering in der Summe arbeite, also mit einem einzigen Track. Wenn auch nur die Bässe meiner abgestoppten Anschläge das Signal über den Threshold bringen, komprimiert der Limiter/Singleband Kompressor den Rest gleich mit. So entsteht das berüchtigte Pumpen. Deshalb glaube ich nicht, dass man mit einem Limiter auskommt. Der kann am Schluss sicher noch mal ein paar db geben, aber alleine würde er den Sound zerstören.
 
Stimmt schon was Du sagst. Aber da ich davon ausgehe, dass Du den Song gut und ausgewogen abgemischt hast, sollte es nicht nötig sein sooooo viel Limitieren zu müssen, dass es pumpt... :roll:

Kleiner Vorschlag: Sende mir einen Eurer Songs in guter Qualität (hohe Auflösung unter mp3) . Es macht nix wenn die Datei etwas grösser wird. 30 Sekunden reichen ja auch vollkommen. Mal schauen was ich Dir basteln kann.

info@sick-guitars.ch
 
cook":xh1gvpeb schrieb:
Deshalb glaube ich nicht, dass man mit einem Limiter auskommt. Der kann am Schluss sicher noch mal ein paar db geben, aber alleine würde er den Sound zerstören.
Hallo,

eins vor weg: Die Bedeutung des Masterings für den Sound wird gerade im Amateur- und Semiprobereich deutlich überschätzt. Denn richtiges Profimastering findet ausser mit relativ teurer Software (waves ist nur einer von vielen namen) mit noch teurerer Hardware statt, in akustisch optimierten Räumen und mit Boxen die mit billigen Nahfeldmonitoren soviel zu tun haben wie ein Polo mit nem Rolls Royce. Also mit Kram, den sich normalerweise kein Amateur leisten kann. Dazu kommt, dass das Bearbeiten der Stereosumme einfach sehr viel schweieriger ist, weil man eben nicht mehr auf die Einzelsignale zugreifen kann. Ohne das entsprechende Know-How sollte man das Mastering also eher sein lassen.

Weg vom Profimastering zu deinem Sound: Der Druck und die Lautheit müssen in erster Linie aus dem Mix kommen. Wenn der Mix gut genug ist, kannst du dir das Mastering im Wesentlichen sparen, und das ist auch absolut sinnvoll im Amateurbereich, weil: Siehe oben.
Also: Fix it in the Mix. Wenn du mit dem Sound nicht zufrieden bist, geh nochmal an den Mix, überprüfe die Kompression und das EQing der einzelnen Spuren, wenn du mit der Lautheit nicht zufrieden bist. Wenn der Mix dann nachher gut genug ist, paßt du nur noch die Lautstärke der Tracks unter einander an. Dazu reicht ein normaler Kompressor mit kleiner Ratio (unter 2) und der Lautstärkeregler.

Ursprünglich ging des im Mastering nur darum, die tracks aneinander und dem jeweiligen Medium (LP, CD, Kasette, DVD) anzupassen. Also ursprünglich war das eher ein technischer Vorgang, der für Vinyl z. B. einfach sehr wichtig ist wegen den eigenheiten der Schallplatte.

Im künstlerischen Mastering geht es um die letzten 1-5 % Sound. Und die sind richtig teuer. Also geht es in bereichen, in denen eherwenig Geld verdient wird, eher darum bei Aufnahme und Mix möglichst nah an die 99% ranzukommen. Den rest kannst du dir dann fast sparen, das wird 99% der Hörer eh nicht hören.

Also: Mastering ist kein Lautmachwundermittel und keine Zauberei, sondern gezaubert werden muss vorher, da nutzt das beste Mastering nix.
 
Ich bin in der Tat noch einmal in den Mix gegangen und danach mit einem dezenten Limiter-Einsatz zu einem guten Ergebnis gekommen. Mastering ist wirklich eine Kunst. Als Neuling kann man damit viel kaputt machen. Ich melde mich, sobald es ein Ergebnis im Netz zu hören gibt.
 
Billion, **** Sterne von mir! Sehr gut. Danke.

cook":2ceernnk schrieb:
Ich melde mich, sobald es ein Ergebnis im Netz zu hören gibt.
Ja, sehr gut. Und erzähl auch nochmals, wie Du es gemacht hast - das Gitarrenaufnehmen war doch ein Problem. Aber ich weiß nicht wie Du die jetzt aufgenommen hast.

greetz
univalve
 
Moinsen Cook,

Billion hat es schon auf den Punkt gebracht.

Trotzdem, lade Dir den Mastering Compressor als Demo von Timeworks.
Du wirst Dich wundern :-D

Greeze
 
Ich habe nach einem kurzen Antesten das Gefühl, dass der Timeworks Kompressor etwas gleichmäßiger lauter macht als meine bisherigen Versuche und die mittigen Gitarren nicht so in den Vordergrund schiebt. Lieg ich da richtig?
 
cook":33a2txaz schrieb:
Lieg ich da richtig?
Sorry, das kann ich Dir nicht beantworten !?

billion guitar horror":33a2txaz schrieb:
Also: Mastering ist kein Lautmachwundermittel und keine Zauberei, sondern gezaubert werden muss vorher, da nutzt das beste Mastering nix.

Bob Ludwig der Master des Mastering beschreibt seine Arbeit wie folgt.

"Beim Mastering bewegst Du Dich zwischen dem letzten Schritt des kreativen Mixprozesses und des ersten Schrittes zum Presswerk.
Es dient dazu den musikalischen Inhalt zu maximieren. Nicht evtl.
vorhandene Schwächen auszubügeln."

Also erwarte nicht allzuviel von den Tools und sicherlich kein Ergebnis wie auf einer SPL MMC-1.

Greeze
 
Also erstmal vorweg:
Hab das Ding noch nicht gehört, gib aber trotzdem meinen Senf dazu:

Wenn die Einzelspuren nix taugen, taugt der Mix nix, wenn der Mix nix taugt wirds durch Mastern auch net besser.
Aber: durch schlechtes Mastering (z.B. mit software-Müll) kann man auch ne liebevoll produzierte HR-Nummer drastisch versauen...

Meine Meinung: Lass es ganz! investiere lieber ein paar Euronen und bring das Ding in ein Mastering-Studio, wo GUTES(!!!) Equipment rumsteht und einer der davon Ahnung hat und lass ihn die Summenbearbeitung machen!

Hab erst letztens nen Artikel von nem grossen Studiotechniker gelesen, da hiess es in etwa:
"Ein guter Kompressor kostet ca 5.000€, ein Plugin 300.
(...)Wenn die wirklichversuchen würden, den Kompressor digital nachzubilden, müssten die ja hunderttausende Arbeitssituationen durchmessen und digitalisieren, dann wäre aber das Plugin genauso teuer wie die Hardware...

Also, selbstversuch ist sehr löblich, gut um zu lernen mit Kompressoren, etc. umzugehen, aber wenn das Ding auf Platte soll, lohnt diese Investition auf jeden Fall!
 

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