Am Samstag Bildungsurlaub für die Band und mit Bassisten ins Kino!
Der Film hat mir gut gefallen. Angenehm fand ich, dass er sehr spröde bleibt und Distanz zum Dargestellten wahrt. Sehr wohltuend im Kontrast zum neueren Event und Affekt Kino, dass durch ständigen Apell an emotionale Affekte des Zuschauers die Distanz aufhebt, und eben dadurch nicht mehr erzählen sondern nur und immer mitreißen will.
Schade fand ich, dass der Film in schwarz-weiß war. Anders in der Fotografie existiert im Film keine durchgehende und parallel fortgeführte Tradition des SW-Films. Dadurch bedarf das Gesuchte und Unnötige eines SW-Films m.E. einer besonderen Rechtfertigung, sonst ist es maniriert oder sogar kitschig.
Corbijns Argument, der SW-Film passe sich den zeitgenössischen Bandfotos an und Joy Division sei eben nie eine Hochglanzband gewesen, läuft in meinen Augen ins Leere, denn Corbijn erschafft genau das, was er dem Hochglanz vorwirft: ein perfektes, durchgestyltes Image(=Bild), nur eben in SW. Gewöhnlicher, weniger perfekt,weniger passend und nicht so konsitent und damit m.E. zu dem Film passend wäre Farbfilm gewesen.
Wenn ich den Abspann richtig gelesen habe, dann werden die meisten Joy Division Stücke von den Darstellern gespielt und gesungen und das machen sie (wie ich finde) extrem großartig.
Lustige Randnotiz: Der Ian Curtis Darsteller spielt bei 'Love will tear us apart' keine historisch korrekte 'VOX'-Gitarre, sondern das Eastwood-Modell, der Headstock ist deutlich im Bild ... seltsam, ob da vielleicht jemand die Eastwod Gitarren promoten wollte?
Trotz meiner kleinen Nörgelei: toller Film! Unbedingt anschauen!! Alle!!! Sofort!!!!
Gruesze
Ralf