Verithin

Seriennummer
0001
Hersteller
Eigenbau
Baujahr
2015
In diesem Jahr habe ich mir einen langgehegten Wunsch erfüllt und aus einem \"neuen\" unbenutzten Body einer Höfner Verithin aus den 60er Jahren eine Semiakustik gebaut. So eine Gitarre hatte ich vor Jahren mal im Original. Sie hatte einen wunderschönen Klang, war allerdings wegen des Halses kaum spielbar. Der Halsansatz war am 13. Bund so dass ein Spielen in den oberen Lagen nicht möglich war und es war ein richtiger Prügel. Ich dachte schon damals, so eine Gitarre mit einem modernen Hals wäre fast der heilige Gral.
Den Body habe ich vor etlichen Jahren mal bei Ebay England bekommen.
Diesen Sommer habe ich mich endlich drangemacht. Den Hals habe ich komplett aus afrikanischem Nussbaum (Dibetou) angefertigt. Er hat die lange Mensur. Die restlichen Teile sind: Griffbrett Palisander, Mechaniken Düsenberg, Bridge Göldo, Sattel Graphtec, Tailpiece Ebay noname, Tonabnehmer David Barfuss Mr. 335. Der Lack ist eine Art Schellack der sich Geigenlack von Fernand Freres nennt und sich auch von Laien sehr gut verarbeiten lässt.
Schwierig waren die Bindings, da diese dreilagig sind uns es nichts passendes zu kaufen gibt. Also musste ich sie aus drei Lagen laminieren, am Body ankleben und dann mit der Ziehklinge mühsam abziehen. Eine Schweinearbeit.

Das Ergebnis ist mehr als zufriedenstellend. Ein schönes, federleichtes, toll klingendes, gut spielbares Instrument mit dem Charme einer Vintage-Gitarre. Besonders gefallen mir die Florentiner Cutaways. Der Klang ist so wie eine hervorragende Semi eben klingen soll.
Immer wieder Spitzenklasse zu einem günstigen Preis sind die Pickups von David Barfuss. Danke David!
Gesamtkosten der Gitarre: ca. 800,- Euro plus ungezählte Arbeitsstunden.

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Schöne Arbeit,
mich würde noch interessieren welche Mensur die Gitarre hat.
Ein Halsansatz am 13. Bund? Wie haben die das geschafft-ein Hals mit 15 Bünden?

Gruß
 
Die Mensur ist 648mm.
Die Griffbretter der alten Verithins hatten schon 20 / 21 Bünde, allerdings lagen die oberen 6-8 Lagen über dem Korpus bzw. der Halstasche. Der Stumpf mit der Halstasche war sehr weit nach vorne aus dem Body herausgezogen, vermutlich da die Verithin hohl ist, also keinen Sustainblock besitzt. Ich gehe davon aus dass das aus Gründen der Stabilität so gemacht wurde. Außerdem spielte in den frühen 60ern ohnehin kaum jemand in den ganz hohen Lagen.
Bei meiner alten konnte man ab der 13. Lage nicht mehr spielen, da der Halsansatz so dick war, dass man nicht mehr greifen konnte.

Hier sieht man das sehr gut. Wenn ich es richtig sehe dann ist der Halsansatz sogar am 12. Bund. Da gab es aber Unterschiede je nach Modell:

 
Respekt, dass du dir den Hals zugetraut hast. Ich fand das beim Eigenbau meiner Formentera-Gitarre mit am schwersten.
 

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