Verschiedene PU-Abstände bei Pickguards und Gitarren...?

Ungläubig

Power-User
19 Nov 2021
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Hallo Gitarreros und oder Gitarrenbauer!
Kennt jemand den wahren Grund bzw. Hintergründe, warum z.Bsp. bei HSS-Pickguards von Fender und anderen Firmen und Marken wie Rockinger, Harley-Benton, Allparts usw. die Position bzw. Ausfräsung speziell des Bridge-Humbuckers um ca. 1 cm zur Bridge unterschiedlich ist?
Ich stelle z.Bsp. signifikante Unterschiede im Klangverhalten fest, wenn ich auf ein und derselben Gitarre ein HSS PG von Fender, oder ein HSS PG vom Rockinger bzw. Göldo montiere. ;)

Haben die sich alle nur vermessen, oder dürfen die nicht den exakten HB-Abstand einhalten, wie bei Fender, der exakt auch dem PU-Abstand bei Gibson entspricht.
Viele anderen sind meiner Klangerfahrung nach zu nahe an der Bridge und klingen daher oft zu hell und kreischig, speziell im Split-Betrieb.
Es passt ohne zusätzliche Fräsung auch nicht immer ein artfremdes PG auf einen Fender HSS Body.

Auch variieren manchmal die Single-Coil Abstände...

In diesem Link könnt ihr gut vergleichen

Würde mich sehr über eure Erklärungen und Erfahrungen freuen...

Grüsse, U.

P.S.: Das gilt auch für Pickguards mit größerer eckiger Ausfräsung für Humbucker mit Kappe.
Gibt es so von Fender auch nur fertig ab Werk auf entsprechenden CS-Gitarren und nicht frei verkäuflich...?
Selbst da ist der Abstand korrekt beibehalten und größer, als bei üblichen PG's.
Soeben noch ein leistbares Beispiel gefunden, sehr schön :)
Also ich sehe sogar den Unterschied auf Bildern, und höre den Unterschied im Klangverhalten ganz klar!
 
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Na, da stellst du wieder einmal eine Frage in den Raum, um später dann mit eigenem Wissen langatmig brillieren zu können.
Ich nehme dir nicht ab, dass du es wirklich wissen willst.
 
Na, da stellst du wieder einmal eine Frage in den Raum, um später dann mit eigenem Wissen langatmig brillieren zu können.
Ich nehme dir nicht ab, dass du es wirklich wissen willst.
Die oben geschilderten Sachverhalte kenne ich schon seit Langem.
Seit dem treibt mich die Frage um, und beschäftigt mich nach dem Warum?

Wirklich brilliant wäre ich, wenn ich die genaue Antwort wüsste! ;)
Aber so bin ich auch nur ein Suchender...

Peace!

P.S.: Ich halte die Frage für relevant, da ich immer wieder feststellen musste, dass selbst sehr gute PU's im falschen Pickguard ihr Potential nicht ausschöpfen können, oder sogar 'ätzend' klingen.

Ich bin mir ziemlich sicher, die Hersteller kennen die Antwort!
Nur die werden einen Teufel tun, und sie mir geben... ;)
 
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Ha, ha, ich hatte gehofft, dass es hier vielleicht noch einen solchen Experten gibt? :D
Gitarrenbauer, oder so...
Aber wahrscheinlich muss ich woanders fragen...
 
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Gitarrenbauer, oder so...
Aber wahrscheinlich muss ich woanders fragen...
Na, die Gitarrenbauer findest Du leider fast nirgendwo mehr. Kann ich aber auch verstehen, wenn deine fachliche Expertise von Amateuren und Besserwissern ständig als falsch hingestellt wird oder unsinnige Diskussionen folgen.
 
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Ja, das scheint wohl auch unbestritten, oder wer hat sich nicht schonmal über den komisch klingenden PU am Halse einer 24-bündigen Gitarre geärgert...? ;)
 
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Also, ich formuliere meine Frage nochmal eindeutiger:
Warum gibt es keine einheitlichen Maße bei Pickguards, Pu's, direkt mount und PU-Abständen bzw. Mounting-Points, die ja nach bewährten Erkenntnissen (z.Bsp. Fender, Gibson etc.) bei Gitarren eindeutig zu sein scheinen?
Nicht zu vergessen die schier unglaubliche Menge an gestandenen Gitarristen mit untrüglichem Ohr, die solche Gitarren aufgrund ihres Klangbildes kaufen?

Ich habe in Selbstversuchen eine Korrelation zu bestimmten Flageolett-Tönen festgestellt, die auch die richtige PU-Position bestimmen...

Bei vielen gängigen Pickguards und nicht wenigen Gitarren stimmt diese nicht!
Hört man und ist am Maßband abzulesen.

Ok, bei 24-Bündigen ist es zwangsläufig und ein Kompromiss.
 
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Es kocht wohl jeder sein eigenes Süppchen, während die zugrundeliegende Physik stets die gleiche bleibt. Aber dennoch spannen…
 
Nicht alle Gitarren die als Stratocaster bezeichnet werden sind mit einer Fender Stratocaster identisch. Fender hat ja seinerzeit alle seine Gitarrenentwürfe patentieren lassen. Wer keine Lizenz zum Nachbau hat, der muss halt die Form und die Positionen der Anbauteile entsprechend anpassen.

Wenn ich mir einen Stratocaster Body z. B. von der Fa. Boston als Rohling kaufe und meine Fender-Stratocaster Schablone auflege, sind die Abweichungen deutlich zu sehen.

Dementsprechend gibt es auch Pickguards die nicht der Patentschrift entsprechen. Die werden zwar als Stratocaster Pickguard vertrieben aber müssen nicht passen. Es sei denn, es wir explizit darauf hingewiesen, dass dieses auf eine Fender Stratocaster passt.

Wenn man sich die Stratocaster Modelle von HB z. B. anschaut, wird man feststellen dass die angebotenen Pickguards nur auf ihre Modelle passen.
Auch beim Pickguard von Rockinger steht nicht dabei, dass die mit dem Pickguard von Fender identisch sind.

Wer sich eine Gitarre baut, kann ja auch die Position der Tasche für den PU entsprechend anpassen.
Der hat auch freie Auswahl, für welches Pickguard er sich entscheidet. Ob diese Position der PUs nun die optimale ist, ist eine andere Frage.

Ich habe mir die Schablonen für die Fender Pickguards gekauft und mach mir die nun selber.
Für ein Rohling in der Größe: 40,5 x 24,5 cm zahle ich bei Thomann 9,90. Günstiger bekomme ich auch kein passendes Pickguard von Fender. Im Gegenteil, da muss ich noch für den Namen ordentlich was drauf legen.

Wer beim Kauf einer Stratocaster Wert auf den Namen Fender auf der Kopfplatte legt, der kann sich doch auch das Pickguard von Fender kaufen. Wenn schon, denn schon.
 
Jepp, danke für deinen informativen Beitrag!

Ich glaube auch, Vielen ist gar nicht bewusst, dass wenn sie sich ein günstigeres After-Market PG kaufen HSS z.Bsp., dass da die verschiedenen Maße sehr entscheidend sein können...

Habe u.a. zwei originale Fender Strats, ne Haar, wo bis auf die Kopfplatte alles identisch nur besser ist :) und mehrere Partscaster.
Sonst wüsste ich das alles nicht.

Nützlich könnte dieses Wissen sein, um z.Bsp. das Voicing eines Bridge-PU zu beeinflussen...

Komisch, D'Andrea (Made in US) u.a. haben scheinbar keine Probleme, maßkorrekte und günstigere PG's herzustellen...?
Ich finde fast 80,- € für ein Stück Plastik ist schon ne Frechheit!

P.S.: Es sei denn, Sie (die Hersteller) wären besonders umweltbewusst und denken nicht an den höchstmöglichen zu erzielenden Umsatz bzw. Gewinn... (Bio-Fleisch ist ja auch teurer)

Ich glaube, alles hat mit der Legende angefangen "Der Fischer und sein Fru"
So, und jetzt könnt ihr mich steinigen...!
:devilish:
 
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Ja die originalen Fender Pickguards sind schon sehr teuer.

Wenn man sich hier die Fender USA Guitar Factory Tour anschaut, weiß man auch warum.

Bei 16:39 in dem Video sieht man, wie mit einem Schlag das Pickguard entsteht und mehre MAs das noch bearbeiten müssen.



Von TPM (TOTAL PRODUCTIVE MAINTENANCE) haben die scheinbar noch nichts gehört.

Einerseits auch ganz gut, denn so haben viele MAs (noch) einen Arbeitsplatz.

Ja die Haar Gitarren sind ihr Geld wert. Gute Hölzer und gute Verarbeitung.

Abgesehen davon, dass ich mir meine Gitarren selber baue, würde ich nie über 4T Euro für eine CS – Gitarre ausgeben. Im Vergleich zu den Haar-Gitarren die auch in Handarbeit entstehen, liegen die mMn 2T Euro über den reellen Preis. Aber viele kaufen nur mit dem Auge und schauen was auf der Kopfplatte steht.

Man kann auch nicht davon ausgehen, dass Fender CS Gitarren auch halten was sie versprechen. Ich schaue mir öfters die Informationsblätter mit den Daten an und muss feststellen, dass die Hälse zum Teil spindeldünn sind. Es ist auch keine Seltenheit, dass die CS – Gitarre dann mal eben die 3,7 Kg erreicht. Von wegen nur ausgesuchte Hölzer. Und wenn ich sehe was da manchmal als Relic angeboten wird, da wird mir übel. Unnatürlich und überzogen.

Hier bei diesem Händler (Pickguard) habe ich noch zu EU Zeiten von Großbritannien Pickguards für Fender bestellt. Die waren alle passgenau gefertigt und vom Preis her in einem vernünftigen Rahmen. Leider wird momentan kein HSS Pickguard angeboten.
 
Vielen Dank für deinen Post!
Es scheint, als seien wir (L)Eid-Genossen und kann auch deine Ausführungen total bestätigen, ist selten... :)

Bin wahrscheinlich später wieder in Schreiblaune...
Bis denne!

Grüsse, U.
 
Es muss nicht immer ein HB sein.
Mir scheint, John Cruz hat das auch verstanden...?

"ich mag ihn nicht, auf Grund seiner öffentlichen Aussage damals, die ihm auch den Job bei Fender kostete, aber seine Gitarren haben was!"
Er war wahrscheinlich besoffen und hat das bitter bereut...?!
 
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Eins noch, bevor ich mich schlafen lege...
Mein Traum ist, dass sich die Qualität und Fertigkeit einer Ware nur noch am Preis bemisst, über alle Grenzen hinweg und 1zu1 nachvollziehbar.
Also und überhaupt auch haptisch spürbar!

Das wäre vielleicht gerecht...?
Die Stradivari braucht kein Anfänger oder verhinderte Möchtegerne z. Bsp....
Is radikal, ich weiß, aber nach über 50 Jahren Gitarre komm ich auf sowas...
 
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Es muss nicht immer ein HB sein.
Mir scheint, John Cruz hat das auch verstanden...?
Das ist ja fast der nächste Betrug. Es handelt sich um eine Master Design Strat. Also eine normale CS Strat, nach einer Idee von John Cruz. Wie viel der wirklich zu der Gitarre beigetragen hat, bleibt im Dunkeln. Aber mit dem John Cruz - Stempel kostet die Gitarre gleich einen 1000er mehr.
Gibt es aber anderswo auch. Man denke nur an Gibson und Murphy Lab....
 
Ja, das ist ja schon Betrug, so eine Unterschrift habe ich noch nie bei einer CS - Gitarre gesehen.

Aber es scheint wohl mittlerweile gang und gebe zu sein, Unterschriften und Kennzeichnungen nachzumachen.
Ich hatte mir einen Eric Johnson Pickup für die Mitte in den Kleinanzeigen gekauft, da ich meinen zerschossen hatte. Der PU hatte auch die EJ Kennzeichnung auf der Rückseite. Als ich den eingebaut habe, musste ich feststellen das es ein Pickup war, der nicht reversed gewickelt war, wie bei dem originalen PU.

Kürzlich habe ich auch einen Satz Pickups von der Tante Abigail in den Anzeigen gesehen, da konnte man schon erkennen, das die Kennzeichnung nachträglich angebracht wurde.

Augen auf beim Gebrauchtkauf!
 
Ja, das ist ein Stück weit Verblendung, Blitzdings, oder sowas...

Aber das Schöne ist ja, ich kann das zuhause relativ kostengünstig umsetzen, wenn ich will...!
Der Broadcaster an der Bridge würde mich schonmal reizen?
Kenn ich gut von meiner Fender-Tele.
Am besten noch unsichtbar mit einer dünnen Stahlplatte unterm PG, wegen der typischen Resonanzüberhöhung.
Eine StraTele sozusagen, gabs aber auch mal eine in Rotlackierung, sogar mit dem 'Lipstick' am Halse.
Die Bilder finde ich grad nicht...

Übrigens, der Tele-PU sitzt normalerweise auch etwas anders, als ein Strat Bridge-PU.
 
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Ja, das ist ein Stück weit Verblendung, Blitzdings, oder sowas...

Aber das Schöne ist ja, ich kann das zuhause relativ kostengünstig umsetzen, wenn ich will...!
Der Broadcaster an der Bridge würde mich schonmal reizen?
Kenn ich gut von meiner Fender-Tele.
Am besten noch unsichtbar mit einer dünnen Stahlplatte unterm PG, wegen der typischen Resonanzüberhöhung.
Eine StraTele sozusagen, gabs aber auch mal eine in Rotlackierung, sogar mit dem 'Lipstick' am Halse.
Die Bilder finde ich grad nicht...

Übrigens, der Tele-PU sitzt normalerweise auch etwas anders, als ein Strat Bridge-PU.

So etwas habe ich auch. Da sitzt auch das Blech für den Tele-Steg PU unter dem Pickguard.

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So etwas habe ich auch. Da sitzt auch das Blech für den Tele-Steg PU unter dem Pickguard.
Ha, ha,
You made my day! :D

Das Leben ist schon schwer genug...!
Sehr gelungen finde ich auch die German-Silver Düsenberg-Covers um die Strat-Pu's...
Und Hut ab für das spezielle Tremolo, was mir allerdings Kopfzerbrechen bereiten kann...?

P.s.: Ich habe momentan etwas Ähnliches in Gebrauch, bzw. 'gebaut'...
Nur gute Teile!

Übrigens, in der Mitte macht sich fast immer ein TexMex gut, weil man den gut im Staggering beiflussen kann und wenn nötig sogar reverse per Magnete swappen, ohne ihn zu zerstören. Ein guter PU, auch klanglich!
Am Halse ist jetzt ein Fender CS-69er, sehr Hendrix-like...

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