Vox Stomp Lab 1G Multieffekt

T

tommy

Power-User
16 Mrz 2009
2.338
1
4
Norderstedt SH
Moin,

es geht um das Multieffektgerät Vox Stomp Lab 1G. Eigentlich wollte ich es gerade in der Rubrik "Heute frisch gekauft" "versenken", als mir dämmerte, dass es eigentlich ein kleines Review verdient hat. Gerade jungen Gitarristen mit latenter Ebbe in der Taschengeldkasse (auch "Mekkes" kostet Geld ;-) ) könnten die folgenden Worte eventuell etwas weiter helfen.

Dienstag gekauft, gestern im Übungsraum Sounds gebastelt. Das Gerät ist als Kleinstbesteck für Sessions gedacht. Es soll meinen cleanen, absolut puristischen Fame GTA 40 als Vorschaltgerät dienen.

Als ich das Teil auspackte war ich erst einmal platt. Ziemlich schwer, überwiegend aus Metall und ein hochwertiges Finish. Buchsen und Taster am Gehäuse verschraubt. Made in Japan (!). Das Alles für schmale € 75.-! ...und wirklich klein (ca. DIN A6).

Die Bedienung ist, wenn man die Anleitung einmal durch hat, einfach und schlüssig. Hervorzuheben ist, dass der Stomplab bis zu 7 Stunden mit Batterien betrieben werden kann.

Ok, ab in den Übungsraum und geschaut, ob ich 3-4 taugliche Sounds gebastelt bekomme (die Presets sind, wie üblich, ziemlich überladen). 20 Userspeicherplätze stehen zur Verfügung.
Und siehe da, von clean bis leichten Overdrive gehen Sounds, ohne den Originalklang des Fame zu verändern. Etwas Delay dazu....perfekt. Hinzu kommt eine schöne Marshall Distortion mit 4x12 Cabinet Sim, abgestimmt auf die Soundfarbe der gemäßigteren o.g. Sounds. Die Sounds lassen sich sehr feinfühlig mit "High", "Presence", "Bass", "Mitten" und "Tone" einstellen. Darüber hinaus kann man als Grundeinstellung das Pedal an seinen Verstärkertyp anpassen.
Hall, Delay etc. sind von ordentlicher praxistauglicher Qualität, nicht mehr und nicht weniger.

Sollte jemand sich noch nicht im Klaren sein, wohin die Soundreise gehen soll, kann er über 100 Werkspresets durchhören, schön nach Musikgenre gestaffelt. Die Soundvorstellung, die dem eigenen Geschmack nahe kommt (wie gesagt, die Presets sind etwas überladen) wird dann praxisnah "zurechtgebogen" und im Userspeicher abgelegt. Thema junge Menschen: Die Abteilung "Heavy Metal" ist umfangreich vorhanden. Viele Spielarten stehen zur Verfügung.

Der Vox Stomp Lab hat mich positiv überrascht. Keine Spur von digitalem "Gebimmel", welches ich leider allzuoft bei preisgünstigen Multis erfahren musste. Da haben sich die Entwickler wohl echt Gedanken gemacht.
Für schlappe 75.- m.E. ein tauglicher, echter Schnapper!

Viele Worte für ein "Billiggerät" aber es hat es m.E. mehr als verdient!



[img:150x125]http://img339.imageshack.us/img339/9248/voxstomplabigmultieffek.jpg[/img]
 
Moin Doktor,
ich habe mal auf die Schnelle Etwas mit Hall und Tremolo aufgenommen (PN kam nicht an).
Der Sound kommt nur vom Vox Stomp Lab. direkt ins Interface--Studio One, ohne jegliche PC Effekte.
Ich finde, das Tremolo ist ok.

[sc]http://soundcloud.com/findus1[/sc]
 
Moin,

die Soundfile klemmt irgendwie, ich bekome da irgendwas anderes....

Aber Frage: Wie ist es mit dem Rauschen - bei der Korggeschichte (die ich sehr klasse fand) hing beim Abschwellen des Tones immer eine ansteigende Rauschfahne dran. Wie ist es bei dieser Kiste?

Beim Tonelab ST (was ich draufhin dem Grossen T zurückgesandt habe) gab es ein Brizzeln in den oberen Mitten...

Hat Vox da gelernt?
 
Hey,

schön, dass Du ein Review hier rein stellst!

Darf ich trotzdem widersprechen? Ach, ich tu's einfach - bin eh so selten hier:

Ich hatte das StomLab gestern ebenfalls zum testen mit nach Hause genommen. An die PA angeschlossen kam mal nix - musste es 2,3 mal ausstecken und anstecken bis ich überhaupt ein Signal hatte. Das Signal selbst fand ich sehr leise - ich musste schon ordentlich die PA anmachen, was natürlich mit höherem Rauschen einherging.

Zum Sound: Ich habe gehofft, dass die Sound halbwegs an die Sounds der ToneLabs rankommen - leider tun sie das gar nicht! Ich habe den Klang sehr mittig um nicht zu sagen mumpfig empfunden - nach herumspielen am EQ konnte man das Klangbild zwar verschieben aber richtig schön klang es nie.

Die Verzerrer sägen ganz schön - vielleicht brauchbar für einmal laut Metal spielen (danach wirds fad) aber das war's. Keine schönen Cleansounds, keine bluesigen Crunchsounds und durch das Sägen auch keine brauchbaren singenden Leadsounds.

OK, 88 EUR (hätte ich dafür bezahlen müssen) sind nicht viel Geld aber für mich zahlt sich selbst dieser doch kleinere Betrag nicht aus.

Meiner Meinung nach ist das "Kinderspielzeug" - SORRY. Ich glaube auch, dass man als Anfänger nicht sehr lange Freude an dem Ding hat...

Ich hoffe ich habe hiermit Deine Freude an dem StompLab nicht getrübt aber ich denke, dass verschiedene Meinungen für die User hier auch hilfreich sein können...

LG Hannes
 
Koarl schrieb:
Ich hoffe ich habe hiermit Deine Freude an dem StompLab nicht getrübt aber ich denke, dass verschiedene Meinungen für die User hier auch hilfreich sein können...

LG Hannes

Moin Hannes,

verschiedene Meinungen hier zu lesen, ist sogar sehr wichtig! Das ist doch der Sinn eines Forums.

Wie schon geschrieben, kann ich das Teil natürlich nur in meinem Kontext beurteilen. D.h. als Vorschaltgerät vor einem simplen 12" Röhrencombo. Das ganze auch nur im Sinne eines schlichten Jam Bestecks. Hier funktionierte es entsprechend meines Reviews und für seinen Preis prima.
Für "Gut" habe ich auch deutlich hochwertigere Sachen am Start.

Aus Neugierde habe ich das Stomp Lab zwar nicht an eine PA aber an meine HiFi Anlage angeschlossen. Hier muss ich zugeben, dass ich ganz schön "rumkurbeln" musste, um brauchbare Sounds zu erhalten.
Die besten Ergebnisse habe ich mit Funktionen "Ampanpassung", "Cab Sim" und "Tone" erhalten. Erst dann habe ich die Ampsim und die Klangeinstellung bemüht.
Aussetzer und Rauschen waren kein Thema (die Noise Reduction funktioniert bei Verzerrung m.E. sehr ordentlich).

Zum Thema Lautstärke: Du weißt schon, dass es in verschiedenen Editierebenen die Möglichkeit von Lautstärkeanpassungen gibt? Ich bin jedenfalls in sämtlichen Presets von clean bis heavy in der Lage gewesen, das Ausgangssignal deutlich lauter hinzubekommen als Gitarre-Kabel-Amp bzw. Bypass.

Möglicherweise hast Du ein defektes Gerät erhalten.
 
Mein Stomplab GI ist auch heute angekommen.
Ich habe selbst schon zwei AD Voxe (120er VT im Proberaum und AD30VT fürs Wohnzimmer) daher ist das Stomplab wohl erstmal nichts neues...

Also ausgepackt und angeschaut:

Ganz schick, schön kompakt soweit gut.

Einer meiner Vorredner zeigte sich ja recht begeistert über das Metallgehäuse....Na ja, viel dünner hätte das Blech kaum sein dürfen und die Seitenabdeckungen sind aus Plastik...Also mit dem Gehäuse einer Boss Mine oder dem Vox FS12 ist das nicht zu vergleichen.

So Battarien rein...wo denn? Ach ja! Bodenplatte abschrauben. Ziemlich blöde Lösung besonders wenn es im Handbuch heißt das Battarien BIS ZU 7h halten. Wenigstens reicht es an den Gummifüßen zu drehen um die Schrauben zu lösen. Was solls wozu gibt es Netzteile?

Erster Test der Presets mit einer Tele Deluxe in einen Jazz Chorus 60 (Vol. auf 1, Rev. Aus Chorus & Dist. auch, alles andereauf 12 Uhr)

Aaalso mal davon abgesehen das mich auf dem ersten "Ballad" Preset erstmal mächtige Metalzerre anröhrte...Ja gut gibt auch Metalballaden...
finde ich die Presets haben häufig mit der Bezeichnung wenig zu tun.

Von den 100 Presets haben mir so noch nichtmal 10 wirklich gefallen. Allein 10 Stück klingen nach kaputtem Amp oder zerschoßener Box...wer braucht sowas? Die breite Masse sicher nicht und wer's braucht bekommt das sicher auch anders hin. Ganz klar Speicherplatz verschwendet der bei Usersettings besser aufgehoben gewesen wäre.

Alles in allem klingen die Clean Sounds ganz brauchbar viele der Zerrsounds sind wie schon geschrieben sehr stark überladen und sehr kreischend. Treble Poti am Amp stark zurückgedreht und es geht einigermaßen. Einige lassen allerdings immernoch das Gefühl aufkommen das gleich die Ohren bluten.

An meinem zweiten Homeamp dem Vox AD30 (Boutiqe Clean alles auf 12 und sonst Bypass) sah das mit den Zerrsounds schon besser aus nicht mehr so schmerzend.

Fazit bisher: Wenn sich da mit den Usersettings nichts besseres einstellen lässt, geht das ding wieder. Die Presets sind weitestgehend Müll.

Dazu muss ich sagen das ich mich bisher weder mit der Ausgangssignal Einstellung noch mit dem Editieren befasst habe. Zum WE kommt das kleine mit in den Proberaum und darf dann auch mal laut und über meinen MESA Cal.50 ich werde weiteres in Teil 2 berichten.
 
Moin,

die Presets sind schrott, da bin ich bei Dir!
Ich bin eigentlich so vorgegangen, daß ich erst einmal eine völlig nackte Amp/Pedal - Simulation eingestellt habe. Alles andere habe ich erst mal rausgeschmissen. Die genannte Simulation habe ich mittels EQ und Boxensim vergleichbar zum Bypass angepasst. Erst danach habe ich zurückhaltend chrunchende/zerrende Sims dazugenommen, immer darauf bedacht, den Originalsound (Bypass) so wenig wie möglich zu verlieren. Zum Schluss kamen dann dosiert und nach Bedarf Delay bzw. Hall hinzu. Auf diesem Wege habe ich 5 prima Sounds nach meinen Vorlieben erstellt. Mehr nicht. Der Rest wird nicht gebraucht. Ich habe also 5 gute, brauchbare Sounds auf kleinstem Raum für schlappe 75.- Euronen. Das ist doch was!
Wer Vielfalt und Soundgüte eines Axe oder Boss GT10 erwartet, ist bei dem Vöxchen natürlich an der falschen Adresse!

Bisher ist mir noch kein Billigstmulti in die Finger geraten, wo bei den Sims überhaupt nur ansatzweise der original Ampsound erhalten werden konnte.
 
Yupp 5 gute Sounds würden mir auch schon reichen.
Mit dem Clean und dem Zerrkanal beim Mesa wäre ich dann bei 7 damit würde ich wohl klarkommen. Ist halt auch vor allem dafür gedacht wenn die Gigs mal etwas kleiner sind und nicht das große Besteck aufgetischt werden soll.

Wie gesagt mal die Anleitung richtig lesen, schonmal vorprogrammieren und dann am WE mal in laut und ausgiebig testen.
 
So, ich habe mich da auch durchgetestet und schicke es dem Grossen T zurück. clean Sounds nett, Overdrive oder mehr Gähn-sounds sägen, Crunch habe ich trotz vielem Schrauben nicht richtig hinbekommen... als Kabelendstück meines geplante "Urlaubsbestecks" glatt durchgefallen - mir gefiel ein (!) Sound, dafür ist mir das Ding zu teuer... zudem finde ich, dass das Dingens recht "klinisch" klingt, ein bisschen mehr Mojo wäre fein gewesen.... der Nachfolgekandidat ist im Anrollen....
 

Zurück
Oben Unten