Welche Strat ist die richtige? - Vintage Fender Squire ...

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Rusty Fingers

Aktives Mitglied
2 Feb 2010
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Baden-Württemberg
Hallo,

ich möchte mir eine Strat zulegen und hab mich auf der Suche nach einer geeigneten Klampfe durch diverse Foren gewühlt (u.a. auch durch dieses hier). Allerdings bin ich durch die Vielzahl der Empfehlungen eher noch unschlüssiger als vorher... :(
Deswegen hab ich mir gedacht, ich frag einfach mal die erfahrenen Strat-egen hier im Forum.

Meine Rahmenbedingungen:
- Als Budget hab ich mir 500 Euro gesetzt, weil ich gelesen hab, dass es in dem Bereich schon wirklich brauchbare Strats geben soll. Natürlich ist mir klar, dass ich für 500 Lappen kein super Profiteil kriege. Aber ich bin ja auch kein Superprofi... ;-)
- Es muss keine Fender sein. Ist mir eigentlich egal, wie die mit Nachnamen heißt, solange sie was taucht. Insofern hätte ich auch kein
Problem damit, nur 300 Euro auszugeben, wenn die Qualität stimmt. Andererseits weiß (und akzeptiere!) ich natürlich, dass Qualität ihren
Preis hat.
- Aussehen wie eine Fender Strat soll sie allerdings (innerhalb gewisser Grenzen natürlich). Der klassische Look eben. Modernere Designs (z.B. Ibanez JAM) reizen mich nicht.
- Stilrichtung: Blues - von Clapton bis SRV und gerne auch mal was Highgain-igeres. Ich möchte halt den typischen Strat-Sound.
- Pickup-Bestückung: 3 x Singlecoil. Gitarren mit Humbuckern hab ich schon.
- Ob mir ein Ahorn- oder ein Palisandergriffbrett besser gefällt, weiß ich noch nicht. Ahorn klingt knackiger, Palisander wärmer, oder?
- (Medium-)Jumbobünde wären mir recht.
- Ich bin nicht so der Typ, der sich eine Gitarre kauft, nur um dann sofort daran rumzubasteln, um sie auf einen vernünftigen Stand zu bringen (andere Pickups/Potis etc.). Ich möchte gerne mit der Gitarre so zufrieden sein, wie ich sie kaufe. Saitenlage/Pickup-Abstand usw. einstellen zähl ich da natürlich nicht dazu.
- Farbe: da gefällt mir eigentlich nur weiß (am besten ein Bisschen vergilbt) oder rot.
- Ge-relict muss sie nicht sein. Ich zerkratze meine Klampfen am liebsten selbst. Aber wenn sie's doch ist, dann kann ich auch damit leben.
- Ansonsten hab ich die üblichen Anforderungen: möglichst amtlicher Klang, stimmstabil, bundrein, weitgehend verstimmungsfrei, ...

Natürlich will ich ein paar Gitarren antesten, bevor ich Geld ausgeb. Aber es wäre glaub ich schon sinnvoll, wenn ich eine Vorauswahl im Kopf hätte. Ich glaub nicht, dass ich mehr als 4-5 Modelle in einer "Sitzung" ausprobieren kann. Zumal ich eh nicht der erfahrene Gitarrentester bin. Das wäre warscheinlich ein Thema für einen eigenen Thread, aber worauf achtet ihr denn so beim Testen?

Folgende Modelle haben bisher mein Interesse geweckt:
- Die Vintage Icon V6MRWW für 333 Euro. Die Strats von Vintage scheinen für ihren Preis wirklich gut zu sein. Die Vibratos sollen sehr
verstimmungsfrei sein. Die V6-Strat gibt's glaub ich auch noch in nicht-gerelict.
- Die Vintage Icon V6MRTBG (=Blugocaster) für 459 Euro. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann unterscheidet sie sich gar nicht so sehr von der normalen V6. Außer, dass der Body aus Linde und nicht aus Pappel ist, hat sie noch 2 elektronische Schmankerl (hum-cancelling coil und Volume-Poti-Modifikation), die mir gar nicht so wichtig wären.
- Squire Classic Vibe 50s oder 60s für 315 Euro. Haben die schmale Bünde oder Jumbos?
- Fender Standard MN MW 2009 für 515 Euro. Eine echte Fender, was dem Wiederverkaufswert zuträglich wäre. Allerdings hab ich nicht vor, sie
wieder zu verkaufen.

Wer hat praktische Erfahrungen mit einem dieser Modelle oder hat sogar schon mehrere davon vergleichen können? Wie verstimmungsfrei sind die
Vibratos der Squire- und Fender-Modelle (ich möchte nicht wie wild am Jammerhaken rumreißen, aber ich mach viele Bendings)? Wer kann ein
anderes Modell empfehlen, das mir bis jetzt noch nicht aufgefallen ist?

Ich würde mich über reichlich Antworten genauso freuen, wie über Links zu anderen Threads, die mich weiterbringen.

Danke,

Rusty
 
Hallo Rusty,
willkommen an Bord!

Du scheinst ja schon ganz gut informiert zu sein. Was Du ausgewählt hast, wäre auch aus meiner Sicht der Kreis der wichtigsten Kandidaten. Ergänzt vielleicht noch um Rockinger, wo es für ca. 550 € ein Five-Minute-Kit gibt (selbst zusammenschrauben, aber wirklich nur die letzten Handgriffe, gut machbar für interessierte Laien).
Die Classic Vibes haben medium Jumbo-Bünde. Die 50s-Version gibt es in classic white mit goldenem Pickguard, die hat einen Ahornhals. Die 60s hat ein Rosewood-Griffbrett, das in der Tat etwas wärmer und weniger knallig klingt. Aber die gibts nur in 3-Ton-Sunburst oder Candy Apple Red.
Wenn Du auch ab und zu Hi-Gain-Sounds spielen willst, würde ich Dir aber doch verschärft zur Blug-Variante raten. Ich habe die gleiche DummyCoil-Schaltung in meiner Custom Made Riemer Strat und weiß sie gerade bei HiGain-Soli sehr zu schätzen. Weniger Einstreuung und Nebengeräusche und ein etwas weicherer, wärmerer Ton, der dann gerade recht kommt. Ich kenne die Blug-Strat nicht aus eigenem Testen, aber diese Schaltung ist sehr schlau.
Den Wiederverkaufswert einer Fender Standard halte ich trotz des Namens nicht für sehr viel höher als den einer Squier Classic Vibe. Es gibt einfach zu viele Gebrauchtinstrumente, als daß das noch ins Gewicht fiele. Und jemand der bereit ist nen Tick mehr zu bezahlen, wird das wohl eher vom persönlichen Anspielen als vom Namen auf der Kopfplatte abhängig machen.
Generell würde ich empfehlen, auf jeden Fall alle Gitarren selbst anzutesten, es gib in jeder Reihe Gurken und Göttinnen gleichermaßen.
Ein Standard-Vintage-Tremolo kann man relativ verstimmungsfrei einstellen. Wichtig dafür ist ein gut gekerbter Sattel, in dem nix klemmt. Im Zweifel leisten Lock-Mechaniken (gibts auch in "vintage"-Optik) gute Dienste. Wobei das Wilkinson auf den Vintage-Gitarren sicher ein gutes Argument ist!
 
Wenns auch gebraucht sein kann, schau dich nach 80er Japan Klampfen um. Squier JV, Fender Japan, Fernandes, Greco, Tokai und wie sie alle heißen.
 
Meine Wahl ist damals auf eine G&L Tribute S-500 Premium gefallen. Liegt genau in deinem Preis- und Ausstattungsbereich. Stilistisch liegen wir beide auch nah beieinander, wie es scheint, also könnte die auch zu dir passen.

Die PUs haben wesentlich mehr Output als "reguläre", wenn man das so sagen kann, Strat-PUs von der Stange. Lässt sich mit dem Vol-Poti aber sehr gut regeln. Push-Pull-Poti lässt einen alle drei bzw. Neck+Bridge-PU zusammenschalten (brauch ich selbst eher selten).

Vibratosystem ist ziemlich stimmstabil, habe damit verblüffend wenig Probleme gehabt bisher.

Die Verarbeitung bei meiner war top, einzig der Vol-Poti hat irgendein Kontaktproblem in Maximalstellung, das muss ich mir nochmal angucken.

Würde ich jederzeit wieder kaufen, vor etwas über einem Jahr oder so für 500 EUR inkl. Soft-Koffer erstanden. Hätte ich etwas mehr Geld zur Verfügung, würde ich zu einer Fret King greifen, aber das hat andere Gründe als die Qualität der G&L.

Schau mal ob du eine im Laden zum Probespielen findest, vielleicht spricht sie dich auch an.
 
Hi,

nimm mal die Diego Strats in Deine Liste auf, als ich damals eine Strat suchte habe ich einige getestet, die waren durchweg i.O.

Neu liegen die zwischen 500 und 600 EUR.
 
Hi Rusty,

erst mal willkommen hier im Forum ;-)

Du hast ja bereits viele Strats aufgelistet, die deinen Erwartungen entsprechen könnten. Preis-Leistungssieger sind für mich die Squier CV's, die je nach Modell locker mit weitaus teureren Modellen (auch US) mithalten können. Ich hatte noch keine schlechte in meinen Händen bislang. Die Diegos sind auch hervorragend verarbeitet, werden aber nicht überall angeboten.
Nimm dir etwas Zeit, gehe in einen gut sortierten Laden und teste was das Zeug hält. Es gibt unter all deinen genannten Modellen schon klangliche Unterschiede, deshalb rate ich dir dazu nix ungesehen/ungehört zu kaufen. Auf diesem Wege wirst du deine Strat schon finden.
 
@alle:
Was ist denn das hier für ein Forum?!?? Da stell ich eine unschuldige Frage (OK - viele Fragen), und 6 Stunden später hab ich etliche tolle Antworten und 3 PNs. Supi! Danke. :)

@Markus:
Danke für den Willkommensgruß. Das Rockinger-Kit werd ich mir mal anschauen. Ich hoffe, da muss man nicht löten...
Candy Apple Red find ich schön. Wie schon gesagt: weiß oder rot (beides nicht zu knallig) sind OK für mich.
High Gain kommt in Frage, ist aber kein Muss. Da hab ich auch noch eine Les Paul dafür. Da meine "Auftritte" sich ausschließlich daheim bei Zimmerlautstärke abspielen, sollte sich das mit den Einstreuungen nicht so stark auswirken, oder? Allerdings find ich die Blugocaster schon ganz nett (ohne sie bis jetzt getestet zu haben).

@carthage:
Ja, über Fernandez, Tokai usw. hab ich auch schon viel Gutes gehört. Allerdings möchte ich meine "Zukünftige" auf jeden Fall vorher
antesten. Das schränkt meine Auswahl an Gebrauchten stark ein (will ja nicht durch halb Deutschland fahren). Aber wenn was in der Nähe
liegt, warum nicht?

@CthIngo:
G&L Tribute S-500 Premium ist vermerkt. Mal kucken, wer sowas im Angebot hat.

@haebaet:
Diego kannte ich noch gar nicht. Werd mich mal danach umsehen.

@Dr.Dulle + Magman:
Ja, antesten will ich unbedingt. Hab schonmal den Fehler gemacht, mir eine Klampfe übers Internet zu bestellen, die dann nicht so
berauschend war. Ich hab dann nachbessern lassen, bin aber immer noch nicht richtig zufrieden. Trotzdem hab ich sie behalten (inkonsequent -
ich weiß). Im Laden hätte ich die nach 5 Sekunden zurückgehängt...

@Al:
Hast auch 'ne PN. ;-)

Nochmal @alle:
Die Squire CVs scheinen ja wirklich ein Hit zu sein. Wie seht ihr das? Lohnt es sich da überhaupt 150 bis 200 Euro mehr für eine Blugocaster, Fender o.ä. auszugeben?
Ich weiß, das ist letztendlich auch Geschmackssache bzw. davon abhängig was für ein Exemplar man erwischt...

Immer schön durchschwingen,

Rusty
 
Rusty Fingers":266oidwy schrieb:
Die Squire CVs scheinen ja wirklich ein Hit zu sein. Wie seht ihr das? Lohnt es sich da überhaupt 150 bis 200 Euro mehr für eine Blugocaster, Fender o.ä. auszugeben?
Ich weiß, das ist letztendlich auch Geschmackssache bzw. davon abhängig was für ein Exemplar man erwischt...

Immer schön durchschwingen,

Rusty

Hi Rusty,
ich würde auch sagen: Geschmacks- und vor allem: Gefühlssache. Die Gitarre muß einem liegen, wenn man sie im Arm hat (fast wie mit den Frauen...;-). Es gibt manchmal Instrumente, die einfach so "passen" und sich gut anfühlen, daß sie subjektiv besser sind als eine andere, die vielleicht 300 € mehr kostet und evtl. sogar von der "Papierform" her Vorteile hat. Da hilft wirklich nur: jedes einzelne Instrument anspielen. Bei den Squiers sind sicher auch nicht alle gut.
 
Rusty Fingers":2m5dnqj0 schrieb:
Nochmal @alle:
Die Squire CVs scheinen ja wirklich ein Hit zu sein. Wie seht ihr das? Lohnt es sich da überhaupt 150 bis 200 Euro mehr für eine Blugocaster, Fender o.ä. auszugeben?
Ich weiß, das ist letztendlich auch Geschmackssache bzw. davon abhängig was für ein Exemplar man erwischt...

Immer schön durchschwingen,

Rusty

Beim Vergleich zwischen Squier CV und einer etwas teureren Fender glaube ich fast, dass man mit ersterer eventuell sogar besser bedient sein könnte, was das Preis-Leistungsverhältnis angeht.
Ich selber liebäugele auch schon seit einiger Zeit mit einer CV Telecaster.
 
Rusty Fingers":lo1ojol8 schrieb:
Die Squire CVs scheinen ja wirklich ein Hit zu sein. Wie seht ihr das? Lohnt es sich da überhaupt 150 bis 200 Euro mehr für eine Blugocaster, Fender o.ä. auszugeben?
Ich weiß, das ist letztendlich auch Geschmackssache bzw. davon abhängig was für ein Exemplar man erwischt...

Hi Rusty,
Die Squier CV's sind richtig gute Strats für kleines Geld. Es gibt aber auch noch andere gute. Die Blug Strat hat z.B. einen Halsradius von 7,25" - auch 'schneller Hals' genannt. Vielleicht liegt dir das besser als ein Hals mit 10" Radius wie z.B. bei den CV's. Esche, Erle - Ahorn, oder Palisander Griffbrett, Pickups usw - jede klingt nach Strat, die eine für dich mehr, die andere weniger. Hier musst du also selbst probieren, da kann dir niemand helfen.

Viel Spaß bei der Auswahl ;-)
 
Al":1phqboch schrieb:
Empfehlt mal lieber Blade, statt der ollen Squiers, ich habe gerade eine über ;-) Vom dollen Rolf...

LG, Alex

Hi Alex,

Blade's hatte ich auch schon einige. Tolle Gitarren, sehr hochwertig verarbeitet. Bei den neuen gefällt mir allerdings die Kopfplatte gar nicht und aus diesem Grund habe ich schon sehr lange keine mehr angetestet. Auf jeden Fall auch nen Test wert ;-)
 
Magman":l4jyumym schrieb:
Die Squier CV's sind richtig gute Strats für kleines Geld
...inzwischen würde ich das etwas einschränken, habe bei PPC Hannover die letzte Fuhre gesehen, die sahen durchaus nicht mehr ganz so fein aus, überstehende Bundstäbchen, blasser Ton. Offenbar ist der erste Elan da raus ...
 
@rusty fingers

ich hab in letzter Zeit 3 verschiedene Squier CV Strats gespielt
eine 50`s war gemessen am Preis sehr gut und 2 waren mMn völlig ok
(ob die neuerdings etwas nachlassen weiß ich nicht....??)


Und ich hab die 500,- Fender Mexico 60´s Classic, die mein freund
im Internet blind bestellt hat, selber gespielt.
Auch diese Gitarre ist ihr Geld wert
(sogar das Tremolo funktioniert bei mässigem Gebrauch verstimmungsfrei)
Sie ist in etwa auf dem selben Niveua wie die sehr gute Squier,
aber besser als die beiden anderen CV.....??

Aber das ist natürlich alles subjektiv, also von meinem Geschmack
abhängig :!: (Soundvorstellung, Halsprofil, Spielbarkeit, Gewicht etc etc)


Ich kann dir nur sagen wie ich vorgehen würde:

Ich will also eine Strat kaufen und kann 500,- ausgeben
=> testen testen testen bis u.U. der Artzt kommt
das kann ,muss aber nicht unbedingt, lange dauern

Wenn du ein Modell gefunden hast dessen Sound und Handling
dir total zusagt dann kaufe eben genau dieses.
Ganz egal ob es nun 450,- 499,- 315,- kostet.
Wenn du hier eine falsche Sparsamkeit an den Tag legst
wirst du dich bloß nach ein paar Wochen/Monaten ärgen
nicht das für dich beste Intrument genommen zu haben......


Gruß
 
Nochmal danke an euch alle. Ich fühl mich doch jetzt schon sicherer in meiner Planung.

Also werd ich mir bei jeder sich bietenden Gelegenheit Strats greifen und testen, dass das Griffbrett kracht.

Auges Empfehlung hat mich besonders beeindruckt! ;-) Ich werd mir auch mal Alex' Blade anschauen...

Rusty
 
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