Wenn man in der Entwicklung mal wieder stehenbleibt...

gwenman

Power-User
22 Apr 2003
606
2
Österreich
Hi zusammen,

ich spiel nun doch schon seit ein paar Jährchen und halte mich durchaus für einen guten Gitarristen.

Ich messe mein gitarristisches Können an mehreren Dingen:

1.) Fähigkeit zur Improvisation (sei es im Solo als auch im Rythm-Bereich)
2.) Fähigkeit gewisse Zielsetzungen zu erreichen, was im speziellen Fall bei mir sehr oft ist, dass ich einfach ein gewisses Lied spielen kann (bzw. die Solos).

Beide Dinge überprüf ich gern durch Recording. Für ersteres mach ich immer wieder gern einen Mitschnitt unserer Proben.
Für Zweiteres recorde ich gerne mal Teile eines Songs, oder den ganzen Song, und versuch eben so nahe wie möglich an das original zu kommen.

Hat bis jetzt immer gut funktioniert. So war nun mal mein Vorgehen.

Aber derzeit geht etwas komisches vor, was wohl jeder Gitarrist mehrere male in seiner Laufbahn durchmacht: Stillstand.

Nach Anhören von Probemittschnitten und Aufnahmen bin ich einfach nicht mehr zufrieden mit mir. Sicherlich kann man in einem Fortgeschrittenen Stadium nicht gleich große Sprünge nach vorne machen, wie ganz am Anfang, wo man mal innerhalb von ein paar Tagen/Wochen plötzlich ganz neue Dinge und Techniken erlernt.

Ich denke vor ein paar Jahren erlebte ich schon mal etwas Ähnliches. Durch ein paar Monate Auszeit hab ich mich wieder neu motiviert, aber das ist grad gar nicht das, was ich mir wünsche.

Also, so mancher von euch wird sowas wohl kennen. Wie habt ihr euch in solchen Situationen geholfen? Vielleicht kann mir jemand mit ein paar Erfahrungen ein bisschen Motivation verschaffen, oder mir ein paar gute Tips geben!

Freundliche Grüße
 
Hi,

was mir da meistens hilft ist Veränderung.

Vielleicht kennst Du noch andere Musiker außerhalb Deiner Band, mit denen man toll jammen kann? Ein ungewohnter "Input" bringt einen schnell auf neue Ideen, besonders wenn man schon über Jahre mit den selben Leuten spielt. Das heisst nicht zwangsläufig, dass man die Band wechseln muss.

Auch ein Wechsel der Musikrichtung könnte helfen. Ich weiß nun nicht, in welche Richtung Deine Musik geht - aber kann es z. B. für einen Metaller durchaus neue Türen öffnen, wenn er mal ein Jazz-Solo lernt (Musikrichtungen frei austauschbar).

Ja, soweit zu meinem Tipp - Veränderung macht klug!


Grüße, Marco
 
Hallo,
bin auch der Meinung das Veränderung am meisten bringt.Sobald ich merke,das
bei mir ein gewisser Stillstand da ist, greife ich sofort zu meiner Konzertgitarre,und übe schöne klassische Stücke oder auch jazzige Fingerstyles.Gut, dieses fällt mir auch ein wenig leichter,da mein Haupinstrument
eigentlich die Konzertgitarre ist. Mein ehemaliger Gitarrenlehrer hat in solchen
Situationen die Gitarre auch schon mal zwei Wochen nicht angerührt.
Gruß Klaus
 
Hi

Meine Vorredner haben völlig Recht.
Veränderung ist hier der Schlüssel der Routine zu entfliehen.


Jamme mit anderen Musiker im Proberaum,
gehe auf Sessions wo du nicht jeden kennst,
falls du strukturiert übst ändere diese Strukturen,
leihe dir eine Gitarre einen Amp von einem Freund aus,
benutze andere Sounds beim musizieren,
Höre dir andere Musikstile an als bisher und versuche
für dich interessante Details/Stilmerkmale zu erlernen
etc etc etc

mit anderen Worten lass dich von etwas neuem inspirieren :!:

Gruß
 
Klar, Veränderung bzw. sich mal woanders umschauen kann helfen.

Manchmal hilft aber auch einfach Geduld.

Jede Entwicklung benötigt Zeit.

Solche Phasen gehören einfach zur Entwicklung als Gitarrist dazu.

Man sollte hier nicht versuchen "mit dem Kopf durch die Wand zu wollen".

Ansonsten kommt es schnell zur Frustration.
 
Vielleicht lässt sich noch etwas in der Theorie aufarbeiten und ausprobieren.

Flüssiges Spielen vom Blatt?

Ein Bekannter von mir hat es ganz hart angepackt und ein Profistudium angefangen. Er ist schon seit Jahren Teilzeitprofi und wollte eine weitere Professionsstufe erklimmen. Ihm waren auch die Herausforderungen ausgegangen.

Zuerst hatte er sich ein Onlinestudium gegönnt, das semesterweise Abschlussprüfungen abverlangt. Dann hat er das gegen ein Profistudium getauscht und fährt jetzt jeden Sonntag 2 Stunden nach Köln. Das Programm scheint richtig Hardcore zu sein. Er muss grottenmäßig viel üben, um mithalten zu können.

Es muss ja nicht gleich die Harte Nummer sein. :)
 
Salü zusammen,

ich halte jetzt mal kurz dagegen. Veränderung ist Kappes, und was soll "Die Gitarre nicht anrühren" mit Veränderung zu tun haben?

Wie soll jemand, der bislang Hard Rock gespielt hat, von einem "Wechsel der Musikrichtung" profitieren und jetzt wahlweise Jazz oder Klassik machen? Was für ein Blödsinn.

Und mal mit anderen "Jammen" kann außerordentlich inspirierend und von mir aus auch lehrreich sein. Die Erfahrung wird allerdings lehren, dass die Lerneffekte wesentlich größer sind, wenn man mit diesen Leuten weitermacht (wenn sie es denn wert sind), aber das hat dann wiederum überhaupt nichts mit Veränderung, sondern mit Konstanz zu tun.

Das Gegenteil ist also richtig. Und hierbei hilft die Erkenntnis, dass Stillstand immer eine Frage der Perspektive ist. Wer den ersten Beitrag richtig liest, sieht das Problem, das wir alle kennen: Je länger der Weg, desto kleiner (perspektivisch) die Fortschritte. Das hat aber eben nichts mit den Fortschritten, sondern mit dem Weg zu tun bzw. mit der Perspektive auf ihn.

Es kommt darum in diesen Situationen nicht darauf an, "mal was völlig anderes" zu machen (jeder von uns weiß, dass das normalerweise ohnehin nur kurze Phasen und "Seitenpfade" sind), sondern das, was man macht, besser zu machen. Also in die Tiefe und nicht in die Breite üben, nach innen üben und nicht nach außen: und dabei in Kauf zu nehmen, dass nach 20 Jahren die Fortschritte eben nicht mehr so spektakulär sind wie damals, als man sein erstes Bending gespielt hat. Ist doof, aber unvermeidlich.

Denn ab einem gewissen Niveau sind die Differenzierungsmöglichkeiten sowieso nahe Null: Man kann ein paar Tonleitern, hat ein paar Licks drauf, kann ein paar Akkorde und schafft es vielleicht sogar, verschiedene Rhythmen zu spielen; möglicherweise kann man auch ein bisschen schnell spielen etc: Aber das können die ganzen anderen Pappnasen, die auch schon 20 Jahre spielen, ja ebenfalls mehr oder weniger alle genauso. Die Unterschiede sind genau wie die Fortschritte: marginal.

Jetzt geht es um etwas anderes: Darum, eine eigene Stimme auf dem Instrument zu entwickeln. Und das hat überhaupt nichts mit Veränderung zu tun ("Hör mal, ich kann jetzt mixo-#-elf und bin ein ganz neuer Gitarrist"), sondern mit Konstanz: Mit Be-arbeitung dessen, was man spielt. Eben in die Tiefe gehen, sich selbst besser kennenlernen, minimale Veränderungen vornehmen, an sich und in sich arbeiten: Die Grenzen in kleinen (und von mir aus unbefriedigenden) Schichten verschieben. Auf jeder Session hört man, dass alle, die über das blutige Anfängerstadium hinaus sind, irgendwie in der gleichen tonalen Suppe herumschwimmen. Die einen sind vielleicht ein bisschen schneller als die anderen, aber das gibt sich am Ende auch nichts. Die Unterschiede liegen dann nur noch in dem unbenennbaren Bereich, wo und wie der Ton steht und wo er hingeht. Diese Unterschiede hört man dann aber auch. Bloß hat das dann mit Fortschritt und Veränderung fast nichts mehr zu tun.

Viele Grüße,

Michael
 
Ich ziehe meinen Blueshut lieber Michael. An das was du hier geschrieben hast sollten/könnten sich viele Leute halten.
Ich hab das auch schon alles durch in den vielen langen Jahren. Mal irgendwo reinschnuppern ist immer interessant und man lernt auch was dabei wenn man denn Spaß daran hat. Ich selbst bin jedenfalls immer wieder zu meinen eigenen Wurzeln zurückgekehrt und habe so auch zu meinem eigenen Stil gefunden.

Meine eigene Devise: Lieber im Blues als im Minus :cool:
 
Auch die größten Virtuosen haben keinen Stillstand in der Entwicklung ihrer Musik. Es gibt immer wieder Herrausforderungen. Klar, mit Verzerrer immer wieder seine eingebläuten Riffs und Improvisationen runterzuleiern bringen einen nicht merklich weiter.
Ich habe 20 Jahre in verschiedenen Musikformationen E-Gitarre gespielt.
Dann kam ich zur klassischen Gitarre. Da habe ich "richtig Gitarre spielen" gelernt. Das öffnet einem imense Welten in denen es keinerlei Stilstand gibt. Immer wieder neue Herrausforderungen fördern die Neugierde und Entwicklung.
Ein guter Gitarrist ist für mich z.B.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=jKSg8t4zyLg&feature=list_related&playnext=1&list=MLAYMcY2vx8GQHOejX9GTWATQZ2s9qBQLe[/youtube]
 
Uj Uj Uj UUUUUUUUUjjjj Leute

Ich sehe das wie ne Mischung aus allen Posts über mir (jeder hat in seinem Poste nach meiner Meinung was richtiges geschrieben).
Ich hatte von diesen Stillständen gefühlte 30...jedes Jahr locker einen.

Ein Ausflüg in ein anderes Genre bringt oft eine Erweiterung die man in sein "EIGENES Spiel" seinen "EIGENEN Stil" einbauen kann.

Dem ewig Bluesigen kann man dann einen Ausflug zum Carlton, Ford, Johnson empfehlen, hier wird er etwas für sich finden und in "SEIN Spiel" integrieren.

Kleines Beispiel?: Ok, vor 10 Jahren hatte ein Freund die Ambition nach Köln auf die Musikhochschule zu gehen, er übte, ich besuchte ihn, er wurde immer besser, und ich erweiterte plötzlich mein Spektrum, Gitarristen die ich vorher nicht beachtet hatte einen gewissen Wes Montgomery. Seit dem Zeitpunkt baue ich gerne Oktavierte Licks in mein Spiel ein. Zwar nicht wie er mit dem Daumen aber das hat das Improvisationsspektrum von mir erweitert.

Ach ich könnte hier ewig weiter machen...noch ein Beispiel: in der Blues impro einfach mal auch Chords spielen und die dann aufbrechen als Singlenotes spielen, Stringskipping im Chord blablabla...

Man kann sich Theoretisch weiterentwickeln, Spieltechniken üben, sich inspirieren lassen...Musik ist ein Universum und das Ende wird man niemals erreichen.

Nein Stillstand gibt es nicht für Menschen die auf Ihrem Weg zum Watzmann bleiben und immer wieder am Wegesrand einen Apfel, eine Birne, die Eier des Bauern und die hübsche Sandra mitnehmen ;-) .

EDIT: ich habe einmal ein Video von Steve Vai gesehen, darin freute er sich unheimlich etwas neues gefunden zu haben...
http://www.youtube.com/watch?v=bDx6dtr2T50
 
Hallo Michael,
mit eine Gitarre zwei wochen lang nicht anrühren,meinte ich eigentlich,falls man
wirklich zu viel gespielt hat und das Teil nicht mehr sehen kann.Das machen selbst Leute wie S.Lukather . Was deine Aüßerungen betrifft gebe ich Dir sogar
Recht,wenn man sich wirklich auf nur ein instrument Konzentriert,kommt man natürlich im jeweiligen Stil weiter.Mir persönlich und das muß jeder für sich selbst entscheiden,ist das zu langweilig .Ich liebe klassische Musik genauso wie
Blues usw..Da ich auch kein Profimusiker bin,bin ich trotzdem mit meinen bisherigen Spiel im jeweiligen Stil sehr zufrieden.
Gruß Klaus
 
Na da gehe Ich mit Michael (Jacuzzi) konform. Das bisher beste Statement zu diesem Thema!! Hut ab!!
Natürlich soll man Spaß am Instrument haben und vieles Lernen und ausprobieren. Aber eine eigen Stimme entwickeln sollte doch das Ziel sein. Denn das berührt letztlich doch die Menschen...und erlaubt ist was Spaß macht.;-))
 
Hallo,

ich kapiere noch nicht ganz warum sich Veränderung und eigene Stimme finden ausschließen sollen.
Außerdem ist für mich der Spaß an der Musik essentiell und dient letztendlich auch der Selbstmotivation.

Für mich hört sich Michaels Posting etwas zu verbissen an.

Viele Grüße
Bumble
 
Hi,
danke schon mal, für so viele hilfreiche Antworten!

Veränderung muss also her...

Da tu ich mir schon mal schwer. Ich hab mich nie auf genau einen Stil festgelegt. Wenn ich es mit einem Wort beschreiben müsste, würde ich wohl sagen, ich spiel Blues-Rock. Haupteinfluss ist ganz klar Slash. Ich bin aber nicht versteift auf ihn. Ich versuch eigentlich eh immer meine musikalische Vielfalt aufrecht zu erhalten, indem ich so viel verschieden Bands und Musiker als Anreiz nehme.

Ich denke ich muss nicht den Stil ändern, sondern an der Spieltechnik feilen, genauer spielen lernen usw.
Und hier fehlen mir ein bisschen die Ansätze. Aber vielleicht mach ich wirklich was in Richtung Akustik, da hab ich ja vor langen mal angefangen.

Auf jeden Fall vielen, vielen dank für die vielen Anreize!
 
Ich finde Michaels Beitrag auch etwas verbissen. Mit Veränderung - sowie personell als auch stilbezogen - muss ja nicht von Dauer sein.


Beispiel:
Ich bewege mich normalerweise in der Rock-Ebene, meist recht einfach strukturiert. Als ich einen "Stillstand" hatte, sagte ich das meinem Gitarrenlehrer, der mir daraufhin lauter jazzige Licks und Akkorde als Hausaufgabe aufgab, einen Monat lang. Zuhause spielte ich natürlich fast ausschließlich das Zeug, Bandprobe hatte ich auch nicht viel. Als ich dann wieder im Proberaum stand und mit der Crew an nem neuen Song jammte, hatte ich Ideen zu Fill-Ins und Soli, die ich vor nem Monat noch nicht gehabt hätte - wohlgemerkt passte das alles zum gewohnten Sound. Anscheinend bin ich auf meinem Weg weiter gekommen - ich musste nur ne Zeit lang in ne andere Richtung laufen.

Genauso ging's mir zur Winterpause, als ich mit meiner Band nen Monat gar nicht probte; anstatt dessen machte ich regelmäßig beim örtlichen Blind Jam mit, fast nur Funk-Leute unterwegs. Naja, Spaß gemacht hat's, und neue Ideen hab ich auch mit nach Haus genommen.

Zu meiner eigentlichen Musikrichtung bin ich jeweils selbstverständlich zurück gekehrt - allerdings mit anderer Herangehensweise als vorher.


Michael: Ich wüsste nicht, was es GERADE einem Metaller schaden würde, klassische Sachen zu versuchen. Das größte Problem ist wohl eher, IHN davon zu überzeugen, dass Klassik kein Quatsch ist ;-)

Das Wort "Veränderung" habe ich nicht in Zusammenhang mit "die Gitarre nicht anrühren" in Verbindung gebracht, das wäre ja eher kompletter Stillstand - das hilft dann höchstens bei fehlender Motivation oder Burn-Out.

Dass man irgendwann mit der Erarbeitung, also dem Lernen an sich, fertig ist und so ziemlich alles durch hat, ist klar. Dann sind Fortschritte natürlich extrem klein, da könnte dann schon Frust aufkommen. Soweit bin ich wohl selbst noch nicht, ich Glücklicher :)

Mit den Worten "Blödsinn" oder "Quatsch" wär ich in Argumentationen aber immer vorsichtig, außer ich heiß Konfuzius ;-)


Gerade das flexibel sein in Sachen Musikrichtung finde ich extrem wichtig beim Musik machen und lernen - wer sich spezialisiert, setzt sich automatisch Grenzen.

Natürlich ist es eine andere Sache, ob sich der Musikant auch dazu bereit erklärt, mal nen anderen Stil auszuprobieren - aber so tolerant schätz ich hier mal die meisten ein.


Mir ist noch eine Möglichkeit eingefallen, wenn man sich fest gefahren hat: Den Gitarrenlehrer wechseln oder einen aufsuchen - egal wie gut man sich empfindet. Die Jungs sind geschult darauf, Dir den passenden Input zu geben oder die eine oder andere neue Lernmethode.


Grüße, Marco
 
Bumblebee":2r618ii9 schrieb:
ich kapiere noch nicht ganz warum sich Veränderung und eigene Stimme finden ausschließen sollen.
Außerdem ist für mich der Spaß an der Musik essentiell und dient letztendlich auch der Selbstmotivation.

Für mich hört sich Michaels Posting etwas zu verbissen an.

Viele Grüße
Bumble


seh ick ooch so :roll:

Es geht ja hier mMn nicht um ein reines "Veränderungen um der Veränderungen Willen". Das wäre in der Tat etwas unsinnig.
Vielmehr verstehe ich es eher als ein Blick über den Tellerrand,
ein erweitern des musikalischen Horizontes in vielfälltiger Weise.
Neues + anderes kann eben auch inspirierend sein
wenn man dafür offen ist......

Gruß
 
Hallo gwenman,
ein guter gitarrenlehrer hat mir in solchen Situationen geholfen,falls du
wirklich in deinem Bereich (Bluesrock) weiter Kommen willst. Das machen selbst
Profimusiker.Nochmals,mit veränderung meine ich nicht Klassikgitarre spielen.
Da gebe ich Michael vollkommen Recht. Da du als Beispiel slash nanntest,solltest
du vieleicht wissen,das slash ganz bestimmt nicht den ganzen Tag auf seiner
Les Paul spielt,sondern sehr oft auch auf seiner akustischen.Das meine ich mit
Veränderung. Vieleicht solltest du auch mal dein Alter nennen,was ich nicht
unwichtig finde.Manche Problemchen erledigen sich von alleine mit der Zeit.
Wie schon gesagt,ich komme eigentlich von der Konzertgitarre,und nach einer
wirklich langen Zeit hatte ich genug davon,was nicht heißt,das ich nicht mehr
Klassik spiele. Ich wollte halt nur mal was anderes machen,und jetzt spiele ich
halt seit einigen Jahren E-Gitarre,weil´s Spaß macht.
Mir hat mein jahrelanges lernen auf der konzertgitarre glaube ich sehr geholfen,
wie mein Vorredner schon sagte ,ist es zum Teil auch sehr mühsam,auf der
Konzertgitarre zu bestehen.
So,jetzt muß ich zur Arbeit ;-)
Gruß Klaus
 
Apollo":3trtk5wo schrieb:
Ein Ausflüg in ein anderes Genre bringt oft eine Erweiterung die man in sein "EIGENES Spiel" seinen "EIGENEN Stil" einbauen kann.
...

Moin.
Das sehe ich auch so bzw. das deckt sich ein wenig mit meiner Erfahrung.

Manchmal helfen weite Reisen, um herauszufinden, wo man zuhause ist und warum man dort zuhause ist.

Ich denke, Veränderung kann hilfreich sein. Eine mögliche sinnhafte Veränderung ist ein anderer Lehrer oder eine neue Lernmethode.

Eine Veränderung kann auch eine Pause sein.
Mir zumindest hat es schon geholfen, mal 1/4 Jahr keine Gitarre anzufassen. In dieser Zeit sammelten sich dann neue Ideen, und das Verkrampfte war nach der Pause weg.

Bluesrock ist ein weites Feld. Wie der Name schon sagt, beinhaltet es Elemente aus Rock und aus Blues.
Und Blues ist wiederum irgendwie auch mit Jazz verwandt.
Inspiration und eine Erweiterung des musikalischen Vokalbulars kann man sich also z.B. bei Bluesern holen, auch bei solchen aus den 1930ern oder 1950ern, aber auch bei diversen Rock-Genres und im Jazz.

Ich denke,wichtig sind beim Musikmachen zwei Dinge: erstens zu wissen, wo man hin will, und zweitens zu wissen, wie man dann dort hinkommt.

Zu Ersterem hilft, seine Hörgewohnheiten zu erweitern und sich dadurch auch in Genres, die man zuvor ignoriert hat, neue Inspiration zu holen. Oder im selben Genre sich bei Künstlern, die man zuvor nicht kannte, neue Inspiration zu holen.
Zu zweitens helfen dann (wie schon erwähnt) eventuell neue Lehrer, etwas neues zu üben (z.B. was aus der Klassik oder so), da kann das Zusammenspielen mit anderen Musikern helfen. Da kann aber auch simple Analyse helfen (so nach dem Motto "wie macht der das?"). Um nur einige von vielen möglichen Wegen zu nennen.
Zuweilen kann auch neues Equipment helfen, das einen dann dazuverleitet, neue Wege zu gehen, die mit dem bisherigem Equipment eher nicht so ganz offenstanden.

Ich denke, viele Wege führen nach Rom, und Patentrezepte, die immer und jedem helfen, sind wohl eher rar.
So lange man im Inneren das Verlangen nach anderen oder besseren Wegen hat, sich musikalisch zu artikulieren, geht es wohl irgendwie voran, und man findet seinen Weg.

Viel Erfolg dabei. :)

Tschö
Stef
 
Manchmal hilft es schlicht und einfach, den musikalischen Horizont über "Hören" neu abzustecken. Mal etwas in den CD-Player stecken, mit dem man sich bislang nie auseinandergesetzt hat?!
 
Ich finde eine Erweiterung des persönlichen musikalischen Wirkens kann sehr schön durch das erlernen bzw. bearbeiten eines anderen instruments geschehen.
Mit Schlagzeug kann man wunderbar am Timing und der Unabhängigkeit arbeiten.
Mit Klavier bekommt man Sinn für neue Klänge, Erweiterungen und Akkordverbindungen.
Der Gesang stärkt das Melodiebewusstsein und die Spannungsbögen in denen der werte Musiker zu denken hat.
Weiters finde ich Sessions auch recht erfrischend (Aachen hat mir da wieder recht getaugt)

Ein Übungstagebuch ist übrigens ein gutes Werkzeug um die eigenen Fortschritte etwas beobachten zu können, da unsere Wahrnehmung uns da gerne einen Streich spielt, weil wir glauben auf der Stelle zu treten in Wahrheit aber kleine Fortschritte machen.

Aus meiner Sicht ist das Wichtigste das Timing! zu 95% wird das die Aufgabe des Gitarristen sein.
Nimm eine Schule für kleine Trommel und spiele die ganzen Rudiments mal durch. Das schärft enorm das Timing.
 
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