Wieso bin ich schon so lange zufrieden? Muss das sein?

uwich

Power-User
28 Dez 2009
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So, ich bin seit längerer Zeit schon echt entspannt bzgl. meines Equipements nach längerer jahrelanger Testphase in den letzten Jahren. Alles passt, alles läuft stabil, ist flexibel und klingt gut.

Muss das wirklich so sein? Oder kann ich noch etwas optimieren?

Also, folgende Sachen machen mich glücklich, sowohl im Heim, als auch im Proberaum und auf der Bühne:

- Gitarre, bevorzugt eine Fender Stratocaster in Natur, 90iger American Standard. Alternativ meine Helliver oder auch mal eine Ibanez Powerstrat

- Effektboard (Pedaltrain) mit HB Powerplant und folgenden Tretern in dieser Reihenfolge:
1. Lehle Sunday Drive
2. TC Polytune Tuner
3. Timmy Overdrive
4. OCD
5. Brunetti Mercury Box
6. Z.Cat Hold Delay Chorus (ich nutze nur das Delay mit Tap)
7. Danelectro Cool Cat Chorus
8. TAD Rangeking Booster

- Amp im Cleankanal mit etwas Federhall, meist einen Fender Blues Deluxe mit neuem Jensen Speaker oder alternativ einen HotRod Deluxe, einen Acoustic 163 oder zuletzt einen Mesa Boogie F50. Aber immer jeweils nur der Cleankanal mit etwas Reverb, der Rest kommt aus dem Effektboard.

Meistens nehme ich die Fender Strat (s.o.) und den Blues Deluxe. Und alles ist gut.

An Bodenzerrern ausprobiert und für nicht so gut befunden wie obige habe ich in den letzten Jahren u.a.:
- Okko Diablo +
- T-Rex Mudhoney
- T-Rex Möller
- Xotic BB+
- Rodenberg GAS 808
- Ibanez TS9
- und viele andere mehr

An Amps hatte ich in der Zwischenzeit auch einige, aussortiert wurden u.a.
H&K Tube50 und Tubemeister 36, Epiphone SoCal50, Marshall Valvestate 8100. Auch die Phase, mal ein Effektrack mit Preamp und Endstufe auszuprobieren endete schnell.

So, ich bin einfach gut zufrieden derzeit, und das schon seit längerer Zeit. Quasi entspannt. Mein Board ist klar, die Gitarre und den Amp suche ich je nach Laune aus und meist wird es die Strat und der Amp muss einen guten fenderlike Clean mit gutem Federhall haben.

Dabei spiele ich gar nicht so toll Gitarre. Bin eher ein Gebrauchsgitarrist in der Kreisklasse. Und oft tut es auch nur die Westernklampfe, um einen Abend lang Spaß zu haben (wie Samstag auf einer Geburtstagfeier).

Bin ich bescheuert? Werde ich alt? Oder bin ich einfach nur entspannt? Was meint ihr?
 
uwich schrieb:
So, ich bin seit längerer Zeit schon echt entspannt
...

Kenn ich gut.

Bei mir ist es die Kombi Morgan RG 15 (der wohl nicht mehr hergestellt wird), Realguitars 1x12 Box mit G12H30 Anniversary, ein Baldringer Dualdrive, ein Baldringer Reverb, ein Simble Overdrive und für alle weiteren Effekte bei Bedarf ein Eventide H9.
Mehr brauche ich nicht.

Bei den Gitarren lande ich ohnehin immer wieder bei meiner Tele bzw. Paula.

Ist sehr entspannend und das ist auch gut so... :cool:
 
Die Frage, die sich mir zuerst stellt, ist:

Seid ihr evenuell einfach träge geworden? So gehts mir nämlich. Ich habe bestimmt nicht das teuerste Equipment, aber auch nicht das günstigste. Habe lange Jahre auf der Suche verbracht und bin langsam auf den Trichter gekommen, dass das nicht mehr so wichtig ist.

Das, was man als "die Suche nach dem heiligen Gral" benennt, ist hormonell bedingt. Irgendwann (im Idealfall) produziert der Köper diese nicht mehr...
 
Ich bin mit bald 60 Jahren saufroh, dass ich 3 gute Gitarren habe und gute amps zum üben. Reicht mir vollkommen. Eine Röhrenkiste ( Laney VC 30 212) ist ggf. für ne Band vorhanden, aber mit Bands wird das wohl erstmal nix mehr. abwarten......?
Habe dann noch einen Roland AC 33, mit dem ich gerne auch draussen spiele und als Treter einen Ditto Looper, ein blackstar dual ht ( sehr gut) und noch bisschen unwichtiges Zeugs, was ich auch nicht benutze. Ein Vox Delay ist noch da, das gefällt manchmal.
Ich spiele und lerne mehr denn je und freue mich darüber.....je mehr ich lerne und übe, umso mehr tut sich auf, ich mag das sehr und habe damit sicherlich ewig zu tun.

Gruss Horst
 
Ich denke, an der Theorie mit den Hormonen ist etwas dran. Außerdem glaube ich an den lähmenden Einfluß der derzeitigen Hitze auf das Änderungsbedürfnis der Menschen. Bei dieser Hitze im Sommer werden wir träge und sind generell zufriedener als bei Schitwetter im November.

Wir sind im Schnitt quasi konservativer bei Hitze und sehen weniger Notwendigkeiten, etwas zu ändern, zu verbessern.

Im Großen glaube ich auch an einen kulturellen und volkswirtschaftlichen Effekt des Wetters. Die "reichen" und "innovativen" Wirtschaftsnationen (ich will jetzt nicht über die Definition reden, jeder weiß, was ich meine) liegen fast alle in gemäßigten Klimazonen mit ausgeprägten Jahreszeiten. Diese Menschen mussten lernen, sich an die Wetteränderungen anzupassen und sich durch Erfindungen/technische Hilfsmittel die Überlebenschancen zu verbesser bzw. sich das Leben zu verschöner.

Andere hängen beispielsweise kiffend und nackt in der Karibik am Strand, schauen mit ihrer Braut in den Sonnenuntergang und denken sich: so what?
 
Thorgeir, bist Du träge oder eher weise ? :-D

Mir geht es ähnlich, wie den bisherigen Schreibern, ich habe lange den Gral gesucht, und viel Geld dabei ausgegeben.
Ich hatte auch das Glück, einige Male auf wirklich sehr, sehr teuren (und sehr guten) Instrumenten spielen zu dürfen, auch bei Amps und anderem Equipment war das eine oder andere Mal sehr boutique angehauchtes Zeug dabei, wonach ich zeitweise sehr gegiert habe.
Aber mittlerweile ist das für mich auch nicht mehr wichtig. Ich besitze einige gute Gitarren, die in meinen Ohren sehr gut klingen und sich gut spielen lassen und auch einige gute Amps für die das gleiche gilt,, die Bodentreter werden irgendwie immer weniger :lol:, und ich bin mit mir und meinem Geraffel im reinen, zuhause, im Übungsraum und auf der Bühne. Vielleicht habe ich meinen "Sound gefunden" ?
Ich bin jedenfalls ziemlich zur Ruhe gekommen.
Viele Grüße
Klaus
 
uwich schrieb:
Andere hängen beispielsweise kiffend und nackt in der Karibik am Strand, schauen mit ihrer Braut in den Sonnenuntergang und denken sich: so what?
Diesen Ansatz sollten wir vertiefen, der hat was :roll: ...

btt:
Im Bandkontext bin ich seit längeren auch bei dem gleichen Setup unterwegs,
ich habe lediglich alle 2 Jahre einen Generationswechsel mitgemacht (Spider Valve I,
dann SV II, dann POD HD500/DT25). Das war auch nicht weiter schlimm, da ich immer
2nd Hd gekauft habe und den alten Kram zum richtigen Zeitpunkt verkauft habe.
So hat sich das Investitionsvolumen im kleinen Rahmen gehalten.
Den letzten Wechsel auf das HD500X hab ich nicht gemacht, da mir derzeit alles ganz gut passt.

Nebenbei finde ich es nett, immer mal was zu probieren, aber:
Zwanglos halt, ohne, dass es sein müsste.
Wie zB der AC15: Den brauch ich nicht für die Band, der macht mir daheim Spaß, und ohne ginge es auch.
Mit ist aber schöner, gleiches gilt für den DRRI.

Dazu kommt, dass man über den Freundeskreis auch ganz (da isses wieder) entspannt mal Treter, Gitarren
oder Amps austauscht und probieren kann. Da wird nicht auf den letzten Zwanni gekuckt,
und jeder vertraut dem anderen, dass sich das über die Zeit die Waage hält.
Funktioniert b e s t en s !

Ich hab übrigens (da war NULL GAS im Spiel) für den Test in der Band eine L6/Tyler Variax erstanden:
Da geht es drum, evtl. die Häufigkeit des Gitarrewechselns zu minimieren (für zwei Songs ne Akustische, bei 5 Songs Kapo).
Und als Sondereinsatzkommando für besondere Aufgaben wie schnell mal Banjo oder Sitar (-ähnliche Sounds).
Wenn dieses (nur aus Bequemlichkeiten heraus entstandene) Anforderungsprofil
nicht erfüllt wird, geht diese Gitarre halt auch wieder.
 
Thorgeir schrieb:
Das, was man als "die Suche nach dem heiligen Gral" benennt, ist hormonell bedingt. Irgendwann (im Idealfall) produziert der Köper diese nicht mehr...

Was macht man, wenn man den heiligen Gral wirklich gefunden hat? Also wenn man genau dieses eine Instrument findet, dass einfach perfekt zu einem passt und das einem auch nach Jahren noch ein Grinsen ins Gesicht zaubert, selbst wenn man nur einen einfachen Grundakkord anschlägt.

Mir ist das vor ein paar Jahren passiert und obwohl vorher und hinterher eine Menge an Gitarren aller Preisklassen gekommen und gegangen sind, hat keine auch nur annähernd solche Emotionen in mir wecken können. Das war auch immer so deutlich, dass mein Gitarren-GAS fast völlig verschwunden ist. Meine Sammlung ist seit dem auch ziemlich geschrumpft. Natürlich gibt es immer noch andere Gitarren an meiner Wand, denn ab und zu braucht man ja doch spezielle Sounds oder Features. Aber die sind beliebig austauschbar.

Bei Amps, Effekten und Synths ist mein GAS fast ungebrochen aber ich merke, dass sich auch da so langsam ein roter Faden abzeichnet. Ich komme immer wieder auf die gleichen Sounds zurück und steuere unbewusst Equipment an, das in diese Richtung geht, selbst wenn ich mich einfach nur mal treiben lassen will.

Ich könnte mir daher auch gut vorstellen, dass sich nach ein paar Runden im Kreis irgendwann einmal ein gewisser Pragmatismus breit macht, der über die Hormone siegt. Frei nach dem Motto: Wenn ich genau weiß, dass ich am Ende des Tages sowieso immer nur mein gutes altes Zeug spiele, dann brauche ich mir andere Sachen gar nicht erst anzugucken oder gar zu kaufen.

Das GAS sucht sich seine Ventile dann wo anders (Motorrad, Auto, Modelleisenbahn usw.).
 
Equipmentsuche hatte bei mir meist eine von 2 Ursachen:
1) Bedarf für ein Projekt. Beispiel. 12Saitige für STS Covern.
oder
2) Langeweile. Wenn grade keine Lust zu Üben und keine Gigs anstanden dann war Equipment ein guter Ausweg das Gefühl zu haben doch etwas für die Musik getan zu haben.

Seit ich Punkt 2 recht ausgelastet und bin und auch motiviert zum Üben bin sind die Gitarrenkäufe massiv zurückgegangen. Jetzt denke ich eher an Steuerreduktion diesbezüglich.

Aber auch nur eine von unedlich vielen Meinungen...

Jedenfalls gratuliere ich zur GASfreiheit...

Lg
Auge
 
Rome schrieb:
Thorgeir schrieb:
Das, was man als "die Suche nach dem heiligen Gral" benennt, ist hormonell bedingt. Irgendwann (im Idealfall) produziert der Köper diese nicht mehr...

Was macht man, wenn man den heiligen Gral wirklich gefunden hat? Also wenn man genau dieses eine Instrument findet, dass einfach perfekt zu einem passt und das einem auch nach Jahren noch ein Grinsen ins Gesicht zaubert, selbst wenn man nur einen einfachen Grundakkord anschlägt.

Man sollte dieses ganz festhalten und immer fest daran glauben, dass es nichts mehr gibt, was einen jemals wieder zur Suche treibt ;-P
 
Moin.
Alt UND bescheuert ist die Antwort.

Aber warum nicht GAS frei sein? Zumindest bei dieser Baustelle. Ich glaube ja das sich GAS nur verlagert. Irgendwo hat jeder doch sein Steckenpferd, welches Geld vertilgt. Guck Dir mal Angler an, die sind noch schlimmer als Gitarristen. Oder Surfer oder Modelleisenbahner...

Ich habe funktionierendes Equipment für jeden Einsatzzweck in meinem Dunstkreis(Elektrisch, Akustisch, Bass passend zu den Bands) und ich habe eine Gitarre, die mich auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Sie ist Tür und Torwächter., jede neue Klampfe tritt gegen sie an. Und bisher hat alles verloren(oder war umsonst). Ich bräuchte für die nur mal ein Backup ;)
Aber was Archtopiges/Gretschiges fehlt mir dann doch noch... ;)
gruß
Ugorr
 
In diesem Thread mit ironischem Titel schwingt ja irgendwo der Selbststolz mit, so ganz autark, sattsam und gefestigt zu sein nur weil man lange dasselbe Zeug spielt.

Aber für manche ist eben der Weg über Kaufen und Verkaufen kein dummer Irrweg der Unentschlossenheit sondern nur eine eigene Auslebung des Hobbies und auch ein Zeichen von Neugierde und Spieltrieb.

Die Gitarre bietet ja als Hobby viele Interpretationen.

Man kann üben oder einfach spielen, einfach nur kaufen und sammeln, basteln und reparieren oder nur eines davon oder alle.

Und ich lebe diese Schwerpunkte unterschiedlich aus, an Gitarren wird selten gekauft, nicht gesammelt aber viel gebastelt, an Effektgeräten wird viel ge- und verkauft und mittelmässig gebastelt, an Amps wird nichts gekauft, nichts gesammelt und nichts gebastelt (der ist in Bands seit 14 Jahren derselbe).
 
Ich benutze auch seit 15 Jahren den gleichen Amp. Die unterstützende Pedalerie davor hat mittlerweile auch einen Stand erreicht, mit dem ich sehr zufrieden bin. Irgendwann war für mich mal der Punkt erreicht, als ich mich bei Equipment einfach mal gefragt habe: "Brauchst du das wirklich?" Und meistens war die Antwort "Nein, eigentlich nicht." So z.B. vor einigen Jahren, als ich beim Stöbern in der Bucht auf einen frühsiebziger Silverface Twin gestoßen bin. Einen mit noch versetzt angeordneten orange Label JBLs. Da hats nochmal heftig in den Fingern gezuckt. Aber dann hab ich mich gefragt, was machst du, wenn du das Ding wirklich ersteigerst? Du nimmst es mit in den Proberaum und es klingt wahrscheinlich schweinegeil. Und live nimmst du trotzdem den Vibrolux mit, weil er viel leichter ist. Also, was soll's? Und nicht geboten. Ein paar Jahre früher hätte es das nicht gegeben.

Eigentlich brauch ich also nichts. Obwohl ich genau weiß, irgendwann treffe ich noch mal auf DIE Paula und vielleicht gibt es ja auch tatsächlich einen Zerrer, der mir noch besser gefällt, als der OCD. Und ja, der Strymon El Capistan klingt besser als mein Flashback. Das ist mir live aber ziemlich egal. Ich brauche aktuell nichts neues.


Sorgen macht mir da nur der Friedman Dirty Shirley, der mich derzeit so unglaublich anmacht....
 
Als Bassist kenne ich das, seit ich ca. 2007 oder 2008 meine Ibanez BTB-Bässe und meinen MESA Boogie Amp gekauft habe - Bass anstöpseln, losspielen, das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Und das hält seit Jahren unvermindert an, grade gestern erst wieder bei der Probe. Wenn ich den Sound höre, bin ich einfach nur glücklich.

Als Gitarrist habe ich mir vor ein paar Monaten die Fender 60th Commemorative Strat gegönnt, ein tolles Teil mit einer fantastischen Tonentfaltung (oder soll ich doch mal das mehr vintage-orientierte Japan-Modell dagegen antesten?). Würde halt noch der Amp dazu fehlen. Wobei ich da auf den MESA Boogie Mk V schiele, nur ist der finanziell dieses Jahr einfach noch nicht drin. Sondertilgung bei der Bank, Anzahlung für das neue Auto, neues (kleines) Mischpult für meine Tätigkeit als Tontechniker und ein fett ausgestatteter iMac haben da Vorrang bzw. haben meine Reserven bereits recht stark in Anspruch genommen. Das Träumen geht also weiter...

Gruß,
Jo
 
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