Zero Glide Nuts von Göldo / Erfahrungen und Alternativen / Entscheidungshilfe

  • Ersteller Ersteller Anonymous
  • Erstellt am Erstellt am
A

Anonymous

Guest
Hallo,

ich mache hierzu mal ein neues Thema auf, da ich zwar was gefunden habe, der Thread aber schon fünf Jahre alt ist.

Ich möchte mich mehr selber mit meinen Instrumenten befassen und hatte mich eigentlich entschlossen, einen Knochensattel für meine Gibson Les Paul Ace Frehley (BJ. 1998) zu organisieren und entsprechendes Werkzeug, um diesen auch in die passende Form zu bringen.

Da bin ich erstmals über die Zero Glide Nuts von Göldo gestolpert. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich nie mit dem „Nullbund“-Thema in Berührung gekommen bin, was vermutlich daran liegt, dass ich solche Dinge bequem hab machen lassen… aber davon möchte ich ja nun weg.

Erstmal dachte ich mir, dass der Nullbund für mich Sinn ergibt, wenn der Klang von offenen und gegriffenen Saiten „gleicher“ Klingt… Zweitens fand ich die Kombination von Knochensattel und Nullbund interessant, da Knochen ja auch mein erster Gedanke war… Offene Akkorde kommen bei mir oft zum Einsatz, da ich Blues und klassischen Rock spiele…

Nun gibt es im alten Thread bereits ein Gro an Für und Wider, zum einen beim grundlegenden Thema Nullbund, zum anderen beim Thema Zero Glide Nut… Ob das Ganze schön aussieht und leicht zu verarbeiten ist, sei einmal dahingestellt, da für mich die Praxis und letztendlich der Sound interessiert… Auch ob der Scheitelpunkt nun um einen ¼-mm Richtung Steg rutscht, käme bei mir nur zum Tragen, wenn die Bundreinheit damit in die Wurst ginge… aber ich denke, Göldo würde so etwas nicht seit Jahren vertreiben, wenn man die Intonation der Klampfe damit schrottet…

Daher einmal konkret die Frage: Wer hat das Zero Glide System schon verbaut und welche Erfahrungen habt Ihr damit? Seid Ihr dabei geblieben oder was ist für Euch die optimalere Variante?

Was für mich nicht in Frage käme, wären Messingsättel oder Ähnliches, bei dem ich am Instrument selber handwerklich eingreifen muss, weil dass möchte ich vermeiden…

Vielen Dank schonmal für Eure Tipps!

LG

Ingo
 
Du möchtest den Plastiksattel austauschen, fragst nach Tipps, nennst aber kein konkretes Problem was du beheben möchtest oder was ein Zero Glide Nut mehr bewirken soll als Knochen oder Tusq.

Ich habe Sättel aus Corian, Tusq und Knochen und entweder Standardform oder Earvana Compensated Nut. Ich komme mit allem davon derart gut klar, dass ich keine nennenswerten Unterschiede ausmache. Bei mir ist auch der Aspekt "Klangunterschied zwischen gegriffener und offener Saite" derart gering dass ich diesen Punkt mehr Hype als Bekämpfung eines realen Problems sehe.

Auch dass Göldo etwas nach Vorteilen ringt bei der Beschreibung macht keine Zuversicht. "Es verbessert die Bespielbarkeit." Nun ja, das ist vage und als Pauschal-Zuschreibung falsch. Bespielbarkeit ist eher Folge einer guten Einstellung des Instrumentes (inkl. Sattels, welcher Variante auch immer), nicht des Sattelmaterials direkt aus dem Karton.

Du möchtest vermeiden, dass du selber handwerken musst, sagst du.

Das wird aber jemand müssen, denn direkt ab Werk ist NICHTS optimal.

Wenn du das Ding einem Gitarrenbauer gibst der Ahnung hat, damit der einen Knochensattel draufmacht, dann wäre die Bespielbarkeit derart viel mehr verbessert als mit jeder anderen Vorgehensweise.

Handwerk, Anpassen und Einstellungserfahrung schlägt hier die Frage nach Sattelmaterial oder Bauart um Längen.
 
groby schrieb:
Wenn du das Ding einem Gitarrenbauer gibst der Ahnung hat, damit der einen Knochensattel draufmacht, dann wäre die Bespielbarkeit derart viel mehr verbessert als mit jeder anderen Vorgehensweise.

Handwerk, Anpassen und Einstellungserfahrung schlägt hier die Frage nach Sattelmaterial oder Bauart um Längen.

Ja - genau so machen!
 
Moin,
Ich finde ja den leichten Unterschied zwischen begriffenen Saiten und offenen Saiten viel spannender, eben weil die offenen Saiten etwas weniger prägnant klingen. Will ich einen Nullbund, mache ich einen Capo auf eine tiefer gestimmte Gitarre.
Ich fand alle mein Versuche mit Nullbund für Rock ungeeignet.

Ansonsten, am Sattel kannst du soviel versauen, überlasse das doch einem Fachmann. Kein gute Punkt um das dovit yourself an der Gitarre zu starten...

Ciao
Monkey
 
Da ist was falsch herüber gekommen! Ich möchte sehr wohl mehr handwerklich an meinen Instrumenten machen. Der Standard Sattel meiner Paula ist bei der tiefen E-Saite schon sehr runter und es schnarrt, wenn sie leer angeschlagen wird!

Das Zero Glide System klingt für mich erst mal interessant und daher frage ich nach Erfahrungen! Das jeder, der bereits länger in der Materie zuhause ist, eigene Philosophien hat, ist mir völlig bewusst!

Ich möchte einen eigenen Weg finden und klopfe die Optionen ab, wo hoffentlich nichts gegen spricht!?

Beim Zero Glide ist es auch notwendig, den Knochensattel anzupassen. Aber ich möchte halt auch mehr selber machen, weil ich noch einiges vor habe!
 
Ich interpretiere deine Suche nach Optionen eher so, dass du noch nicht weißt was du genau verbessert haben möchtest aber schaust dich "einfach mal um".

Okay, zum Thema Nullbund kann man hier eine Diskussion finden.
Sie ufert aus.

https://www.guitarworld.de/forum/viewtopic.php?t=26640&postdays=0&postorder=asc&highlight=Nullbund&start=18


Man findet dort viele Meinungen aber nicht bei jeder Meinung gleich viel valide Erfahrungswerte dahinter.

Ein (nicht im Forum aktiver) Gitarrenbauer dem ich persönlich am meisten blind vertrauen würde, schrob woanders ebenfalls einmal, dass gerade bei E-Gitarren das Einfräsen der Saiten in den Nullbund das grösste Problem sei. Ein anderer Praxisvorteil wäre eine gute Saitenlage ab Werk weil der Nullbund ja das eventuell schlechte Abrichten eines Sattels erspart. Da du aber einen nachträglichen Nullbund einbauen lassen würdest, ist der Vorteil weg. Wenn ein Techniker schon feilen muss, könnte er auch einen Knochensattel so optimiert kriegen.
 
groby schrieb:
Wenn ein Techniker schon feilen muss, könnte er auch einen Knochensattel so optimiert kriegen.
Wenns um die Lösung des gegenständlichen Fall geht, halte ich dies auch für die beste Lösung.
Wenns um Erfahrungsgewinn geht - sollte man sich allerdings über das Risiko bewusst sein.
Aber ich denke, es kann kaum so viel passieren, dass ein guter Gitarrenbauer es nicht wieder richten kann.
 
Ich habe heuer im Rahmen eines Workshops u.a. gelernt, wie man einen Sattel feilt. Der Erkenntnisgewinn für mich: elendige, langweilige Arbeit, die ich zukünftig gerne einem erfahrenen Gitarrenbauer überlasse (ebenso wie das Abrichten der Bünde oder gar eine Neubundierung übrigens). Schön zu wissen wie's geht, schwer ist es im Prinzip nicht, aber eben aufwändig und langweilig. Und auch vom Kostenstandpunkt her: so viele Sättel kann ich gar nicht feilen, dass sich bei mir die Anschaffung eines (hochwertigen - aber sonst macht es ohnehin keine Freude) entsprechenden Werkzeugs wirklich lohnen würde. Von der Arbeitszeit ganz zu schweigen.

Also, ein Hoch auf die Zunft der Gitarrenbauer!
 
Daher frage ich ja gezielt nach Erfahrungen mit dem Zero Glide Sattel. Da Erfahrungsberichte hierzu schon etwas älter sind oder unter anderen Themen schlummern könnten und von mir nicht gefunden wurden, möchte ich lediglich wissen, ob jemand mit diesem speziellen Sattel zufrieden ist oder zur herkömmlichen Satteln zurückgegangen ist.

Wie gesagt, verstehe ich persönliche Philosophien und Ansichten, erfahrener Bastler und Gitarrenbauer. Ich möchte lediglich beginnen, eigene Wege zu finden und sehe mich handwerklich durchaus dazu in der Lage, auch was die Genauigkeit angeht.

Mit dem Zero Glide hätte ich die Erfahrungen mit Nullbund und knochensattel und könnte den Aufwand auch geringer halten. Nur würde ich die Finger davon lassen, wenn wirkliche Erfahrungsberichte mir sagen würden, dass es absoluter Schrott ist. Daher möchte ich ja passende Infos von Leuten, die das Ganze schon verarbeitet und/oder genutzt haben.

Ich möchte mich auch nicht rechtfertigen, dass ich zu wenig Erfahrungen oder Geschick hätte. Ich möchte meine Instrumente selber in Schuss halten und sehe mich dazu in der Lage, lediglich Bünde abrichten oder Neubundierund wäre mir noch zu heikel. Daher suche ich meinen optimalen Weg.
 
Hallo,

dieses Zero-Dingen will halt einen Nullbund nachempfinden aber so, dass es handwerklich nicht so komplex ist. Ich würde das nicht kaufen - es ist eine Lösung, für die es kein Problem gibt.

Ich habe auch mal den Gedanken gehabt, dass man seinen Sattel ja auch selber machen könne und hab dann das hier gekauft: https://www.rockinger.com/index.php/de/Vintage-Bone-Saettel/c-WG05/a-04152-04162-04163-04166

Einen davon habe ich zurecht gesägt und begonnen, ihn in Form zu feilen. Das ist eine Sauarbeit, stinkt wie Hölle und der Schleifstaub dringt in die kleinsten Ritzen. Den einen Knochen habe ich in den Mülleimer geworfen und den Rest dem Gitarrenbauer geschenkt, der sich sehr gefreut hat. Aber das ist ja eine andere Geschichte.

Jedenfalls würde ich mit so einem Knochenrohling anfangen.

Beste Grüße

erniecaster
 
Moin,
Ich habe in den letzten Jahren keine Gitarre mit einem Nullbund gesehen, sind wohl eher Exoten. Und ich habe in den letzten Jahren von niemandem gehört, der diesen Sattel verbaut und freudig darüber berichtet hat. Ist wohl auch exotisch.
Rein fertigungstechnisch ist der Aufwand eines Nullbund überschaubar. Aber es hat sich nicht durchgesetzt, es geht auch hervorragend ohne.

Da würde ich jetzt nur Aufwand investieren, wenn ich einen Nullbund nachrüsten wollten. Ansonsten Fang doch mit einem normalen Sattel an, die gibt es auch fertig gekerbt zu kaufen.

Aber ich bin da bei den Vorschreibern, und lasse es Gitarrenbauer machen. Auch wenn ich bestimmt handwerklich in der Lage wäre, mir das beibringen zu lassen...
Ciao
Monkey
 
Diese Exoten wurden in der 2015er Serie von Gibson verbaut, zwar als Messingsattel, aber mit Effekt eines Nullbundes! Ob erfolgreich, gut oder beliebt, sei erst mal dahingestellt.

Werde es wohl dennoch erstmal mit einem vorgekerbten Sattel aus Knochen oder Tusq versuchen.
 
ilindenau schrieb:
Diese Exoten wurden in der 2015er Serie von Gibson verbaut, zwar als Messingsattel, aber mit Effekt eines Nullbundes! Ob erfolgreich, gut oder beliebt, sei erst mal dahingestellt.

Werde es wohl dennoch erstmal mit einem vorgekerbten Sattel aus Knochen oder Tusq versuchen.

Ich hatte so eine LP Special mit P100... Ich habe sie schnell wieder verkauft. Klang nicht schlecht, aber das Autotune war speziell, wurde nicht warm damit. Und der Nullbund hatte eigentlich nur den Vorteil, dass man zum Slidespielen die Saitenlage einfach erhöhen konnte (das war auch der ursprüngliche Plan). Sonstige Vorteile konnte ich nicht feststellen.
 
Diese Messinsattel wären für mich nur interessant, wenn diese bereits verbaut wären, wie bei der 2015er Gibson-Serie. Das Autotune möchte ich auch nicht.

Habe auch gesehen, dass es für diese Sattel auch Aufsätze aus Alternativen Materialien gibt. Aber ich möchte am Instrument nichts verändern.

Habe jetzt mal einen Tusq Gibson Style Sattel geordert! Werkzeug folgt auch noch
 
Also für mich ist diese ZerO Glide Nut ja ein alter Hut =>
https://www.guitarworld.de/gwpages/gear.php?a=show&g=1671-stratele
und
https://www.guitarworld.de/gwpages/gear.php?a=show&g=3006-telecaster

Seitdem haben viele meiner (über 150) Gitarren solche oder ähnliche Obersattel-Konstrukte bekommen und IMMER war nach Austausch eines Originalsattels eine hörbare Verbesserung in der Tonbildung festzustellen. Doch, wohlgemerkt, in erster Linie beim Akustik-Klang und elektrisch clean, jedoch weniger bis gar nicht mit Zerre.
Ausschwingvorgänge verstärkt/verlängert (Sustain) und mit Vibratosystemen bessere Stimmstabilität.

Während wir anfänglich ausschliesslich Knochenbarren gestuft abgeändert haben, sind wir später dazu übergegangen Messing und Titaneinsätze zu fräsen. Letztendlich sind wir vor allem bei Strats bei stinknormal handelsüblichem Edelstahlbundmaterial geblieben, da dies bessere Langzeitabnutzungsstabilität bietet.
Tusq ist für Strats bzw. Vibratosysteme zu weich und viel zu schnell runter"gefeilt".

Ich persönlich favorisiere jedoch ganz klar die Knochenstufe;
 
Erst:
Blues-Verne schrieb:
... IMMER [...] eine hörbare Verbesserung [...] festzustellen.
Ausschwingvorgänge verstärkt/verlängert und [...] bessere Stimmstabilität.
Dann:
Blues-Verne schrieb:
Ich persönlich favorisiere jedoch ganz klar die Knochenstufe;
Hä?


Ich finde es übrigens bemerkenswert - zu diesem Thema mag das zutreffen oder nicht - dass immer jede Änderung einer Gitarre das Sustain verbessert. Alu-Blocks verbessern das Sustain, aber Stahl auch, Stahlreiter verbessern das Sustain aber Messingreiter auch und Titan auch und Tremoloschrauben aber nur die neuen / bzw. die ganz alten (aber immer im Zweifelsfall die jeweils anderen) und viel Masse verlängert das Sustain aber wenig Masse gibt Schwingungen ans Holz besser weiter was auch gut ist für's Sustain.

Egal wo man steht: Sustain ist immer das woanders noch grünere Gras.



Wie gesagt: Ich habe keinen Nullbund und keine empirische Erfahrung damit und deshalb mag das für Nullbünde zutreffen oder nicht. Nur dass eine offene Saite auf Knochensattel nicht kürzer nachklingt als eine gegriffene (also der implizierte Umkehrschluss der Sustain-These) ist das einzige was ich persönlich weiß.
 
Ich sach ma so: in Physik ham se mir beijebracht, döt Länge mehr schwingt als Kurze.:zaunpfahl:
Jejriffene Saiten, wa, zumal uff die oberen Bünde könnte denn ooch wenijer wuppen wie lange offene.**)
Ick aute mir als Sustainer!:banana::banana:

Ick höre ja ooch Sattelböckchen, wa.:deadhorse:
:popcorn::popcorn::popcorn:

Masse speichert ...seit ick über die 90 Kg bin, kann ick nüscht mehr rennen.:drama:

Schönen Abend noch.
 
Kurzes zwischen Fazit, der alte Sattel ist draußen und es ist nur minimal Lack abgeblättert, unterhalb das Sattels, ca 1mm. Obwohl ich mit einem Skalpell den Lack gelöst habe. Das verbuche ich mal unter Charakter und Alleinstellungsmerkmal der Ace Frehley.

Die Kerben sind für meine 11er D‘addario Saiten super, nix hakt und ich habe die Saiten testweise „wraparound“ übers Stop Tail gezogen.

Morgen muss ich noch 1-2 mm Gesamthöhe des Sattel anpassen, weil die Saiten doch noch recht hoch über die ersten Bünde laufen. Aber dafür möchte ich mir Zeit nehmen, damit ich mich der perfekten Höhe herantasten kann. Meine Studio LP dient als Referenz.

Ich denke dass ich mit dem TUSQ Sattel schon die richtige Wahl getroffen habe! Wenn mal was daneben geht, ist ein Ersatz preislich noch erträglich.
 

Beliebte Themen

Zurück
Oben Unten