Amp Abnahme live: Mikro vs. IR

michabekman

Power-User
8 Jan 2005
282
3
Dormagen
Hi an alle!

Mich beschäftigt schon eine ganze Weile das Thema Amp-Abnahme. Weitreichendes Thema, ich weiß...
Aber hier mal eher die Frage: Wie macht ihr das und habt ihr schon gute Erfahrung live mit IRs gemacht?
Klar die sehr guten Lösungen von Two Notes gibt es ja schon was länger, aber jetzt gibt es ja sehr viel kostengünstigere kleine IR Speakersimulatoren, wie z.B. Die BluBox oder jetzt recht neu die Atomic Amplifire-Box.
Letztere finde ich sehr interessant, da dieses kleine Kästchen eben auch komplettes Amp-Modeling an Bord hat, welches sich aber auch ausschalten lässt. Und es lassen sich 3rd Party IRs draufladen. So wie es scheint hat das Teil aber auch gleich ein paar Ownhammer IRs an Bord.

Zur Zeit spiele ich ein Pedalboard vor einem leicht crunchenden VOX AC30 HW2x.
Mit dem ganz guten Mastervolumen ist der handelbar, aber natürlich nicht wirklich von der Kette.
Bisher habe ich einfach ein Mikro vergesetzt: SM57 oder Sennheiser 609 (jenachdem was gerade da ist).
Kemper ist für mich einfach keine Alternative (obwohl ich einen besitze). Wir spielen nicht über InEar und ich habe einfach meinen Amp gerne neben mir. Ich fand alle möglichen AC30 Profile auch irgendwie einfach nicht so überzeugend.

Jetzt wäre mein Vorhaben zuerst dem Amp einen Reactive Powerattenuator zu spendieren, da ich mir verspreche, dass das noch besser als das Master-Volumen klingt.
Zweitens dann dahinter so ein IR-Böxchen ala BluBox oder Amplifire-Box. Man hätte also direkt zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen und kann noch den schönen Amp-Sound neben sich genießen.


Andere Überlegung: Verdammtes Hexenzeugs dieser neumodische Kram und in ein richtig gutes Mikro investieren ... ?


Wie sind eure Erfahrungen?
 
Ich habe den Amplifire jetzt fast ein ganzes Jahr und möchte ihn nicht missen. Ob ich abends leise in die Studiomonitore oder sporadisch laut in die PA einer Band spiele, bei der ich spontan eine Session mitmache, die Kiste hilft enorm! Laut bevorzuge ich immer noch 4x12+2203 bzw OTS, aber für spontane Session bzw leise haut mich die Kiste immer noch um! Ich bin nicht der große IR-Tüftler, daher reichen mir die Ownhammer IRs bzw ein toller warmer Marshall 4x12 von Singtall, um den Sound zu bekommen, den ich gerne habe. Wenn man da aber mehr Energie reinsteckt, kann man da evtl noch mehr rausholen.

Für Ausflüge in die modernere Ecke reichen mir die mitgelieferten Boogie-Caps etc vollkommen, das klingt für mich dann absolut authentisch. Diese modernen Metalsounds spiele ich allerdings nicht live oder mit Band, zur Durchsetzungsfähigkeit kann ich also nicht viel sagen.

Da mir bei höheren Lautstärken aber ein gewisses "response"-Gefühl fehlt, würde ich im Studio aber jederzeit mein Stack aufbauen und mikrofonieren, da mir das Spielgefühl bei hohen Lautstärken wichtiger ist, als der perfekte Gitarrensound.
 
Hi, ich spiele seit 2008 keine Box mehr. Seither benutze ich Live mein Two Notes Torpedo (erst das VB101-jetzt das Studio) oder eben den Kemper. Wobei ich seit 2 Jahren fast nur noch den Kemper live spiele. Das sind aber eher die Gewichtsgründe als der Sound. Mehr Spaß macht mir der Amp mit Torpedo ;-)

Viele Grüße
Roman
 
michabekman schrieb:
Kemper ist für mich einfach keine Alternative (obwohl ich einen besitze). Wir spielen nicht über InEar und ich habe einfach meinen Amp gerne neben mir. Ich fand alle möglichen AC30 Profile auch irgendwie einfach nicht so überzeugend.

Wir sind uns sehr ähnlich.
Ich hatte auch den AC30 HW2X, spiele aber ausschließlich den Kemper live.
Wenn dir die Profile nicht zusagen:
Warum nicht deinen Amp selbst profilen?
Das hab ich mit meinem gemacht und war/bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Mein persönliches Lieblings AC30 - Profile ist jedoch das eine Clones, nämlich des Morgan AC20 von rmpacheco. Schon mal getestet?
Dieses benutze ich mittlerweile zu 90% und bin damit seit mehr als 5 Jahren happy.
 
Moin.
Das Mooer Radar Dingsie hast Du auf dem Schirm? Ich glaube es ist noch nicht verfügbar, klingt aber sehr interessant.
Ich nutze momentan eine olle Redbox und die Fender DI mit Speakersimulation. Ist für Live immer noch eine nutzbare Alternative. Ich würde beim echten Amp ja auch keine Boxen tauschen.
Wenn Dein Board es hergibt: Mal ein Liverpoolpedal genutzt? Mein letzes Pedal hat 2 Ausgänge und so kann ich einmal den Liverpool anbieten und parallel in einen Amp gehen. Dér wechselt dann je nach Monitorbedarf oder ich biete Wet/Dry an mit 2 Simualtionen.
Gruß
Ugorr
 
Moin,
Um wieviel ist denn eine IR getriggert Lösung auf kleinen Bühnen besser, als eine Redbox oder eine eingebaute Lösung? Auf kleinen Bühnen kommt ja sehr viel vom Amp selbst, die Abnahme ist doch eher zum verbreitern des Signal oder fürs Monitoring.
Auf grossen Bühnen geht dann wieder die Abnahme.

Bei meinen letzten Auftritten hatte ich jeweils die eingebaute Lösung der Amps verwendet DT25 u Rebel20. Eigentlich nur für die Aufnahme. Das klang deutlich besser, als ich spielen kann...:-D

Ciao
Monkey
 
michabekman schrieb:
Bisher habe ich einfach ein Mikro vergesetzt: SM57 oder Sennheiser 609 (jenachdem was gerade da ist).

Was schafft Dir denn dabei Leidensdruck?
Dein Posting kling für mich so ein bisschen nach einer Lösung auf der Suche nach einem Problem...

Viele Grüße,
woody
 
Schonmal vielen Dank für die zahlreichen guten Antworten!

Wenn dir die Profile nicht zusagen:
Warum nicht deinen Amp selbst profilen?
Das hab ich mit meinem gemacht und war/bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Mein persönliches Lieblings AC30 - Profile ist jedoch das eine Clones, nämlich des Morgan AC20 von rmpacheco. Schon mal
Ich denke selbst zu profilen ist zu aufwendig - zu mal mir dafür einfach das nötige Studio-Equipment fehlt, geschweige denn das Know-How. Das sollten die Cracks dann schon besser hinbekommen. Es liegt aber auch für mich irgendwie am Kemper selbst. Ich hasse Parametergefummel. Ich hasse Presets usw. Früher fand ich das mal super - heute ist es irgendwie nicht mehr meine Welt. Auch wenn man sich damit etwas verbaut. Das Morgan AC20 Profile werde ich mir aber mal besorgen und anhören. Es geht für mich aber gar nicht mal darum, dass ich die Profile schlecht finde. Ich finde einfach das Feeling, dieses gewisse etwas fehlt mir beim Kemper beim Spielen - auch wenn der sicherlich eines der besten Signale abgibt.

Was schafft Dir denn dabei Leidensdruck?
Dein Posting kling für mich so ein bisschen nach einer Lösung auf der Suche nach einem Problem...
Leidensdruck ist eher etwas übertrieben. Sagen wir mal eher "auf der Suche nach Verbesserung". In der Regel sind den Soundleuten die Amps auf der Bühne ja immer zu laut. In kleineren Locations muss dann sogar meist noch leiser als Proberaumlautstärke eingesellt werden. Da arbeitet ein Amp dann nicht mehr wirklich mit gutem Sound. Das wird dann abgenommen. Ich suche halt Lösung ein immer gleich gut klingendes Signal anbieten zu können, die aber nicht komplettes Modeling sein soll (siehe oben) - da kommen halt jetzt die mittlerweile bezahlbaren IR-Alternativen ins Spiel.
 
Ugorr schrieb:
Moin.
Das Mooer Radar Dingsie hast Du auf dem Schirm? Ich glaube es ist noch nicht verfügbar, klingt aber sehr interessant.
Ich nutze momentan eine olle Redbox und die Fender DI mit Speakersimulation. Ist für Live immer noch eine nutzbare Alternative. Ich würde beim echten Amp ja auch keine Boxen tauschen.
Wenn Dein Board es hergibt: Mal ein Liverpoolpedal genutzt? Mein letzes Pedal hat 2 Ausgänge und so kann ich einmal den Liverpool anbieten und parallel in einen Amp gehen. Dér wechselt dann je nach Monitorbedarf oder ich biete Wet/Dry an mit 2 Simualtionen.
Gruß
Ugorr

Das Mooer sieht interessant aus. Wird man dort auch externe IRs laden können?
Die Idee mit dem Liverpool finde ich auch interessant. Die aktuellen Modelle haben nur noch einen Klinkenausgang, aber man könnte ja genauso gut vor dem Pedalboard-Ausgang noch eine A/B setzen. Ein Signal geht in den Amp, das andere in den Liverpool. Zumal das ja auch noch eine günstige funktionierende Ersatzlösung ist, falls tatsächlich mal was mit dem Amp sein sollte.
 
Diese AMT Pangaeakann externe IRs laden. Leider hat das Teil keinen symetrischen XLR-Ausgang, so dass man noch eine weitere DI-Box benötigt. Aber grundsätzlich finde ich diese Idee gar nicht schlecht.
 
michabekman schrieb:
Leidensdruck ist eher etwas übertrieben. Sagen wir mal eher "auf der Suche nach Verbesserung". In der Regel sind den Soundleuten die Amps auf der Bühne ja immer zu laut. In kleineren Locations muss dann sogar meist noch leiser als Proberaumlautstärke eingesellt werden. Da arbeitet ein Amp dann nicht mehr wirklich mit gutem Sound. Das wird dann abgenommen. Ich suche halt Lösung ein immer gleich gut klingendes Signal anbieten zu können, die aber nicht komplettes Modeling sein soll (siehe oben) - da kommen halt jetzt die mittlerweile bezahlbaren IR-Alternativen ins Spiel.

Ok, wenn ich dich richtig verstehe, dann ist das eigentliche Problem, dass Du Amps zu leise fahren musst und sie dann nicht mehr gut klingen.
Ob man sie dann mikrofoniert oder mit IRs zum FOH gibt, macht -in meinen Augen- keinen Unterschied, es wird weiterhin anaemisch und matt klingen.

Die Frage wäre also mehr, wie kann ich Amps optimal ausfahren, ohne die Mixer zu verärgern.
Das hieße dann Isocabs oder Torpedo live.
Man kann sich da sicher was zusammenklunken, mit einer reaktiven Last, einem standalone IR-Dings und DI-Box, aber das wird am Ende nicht besser, transportabler und billiger, als gleich die Torpedo zu nehmen, denke ich.
Bühnenmonitoring ginge dann mit einer zusätzlichen kleinen Endstufe und einer Gitarenbox, das lässt sich dann ampunabhängig in der Lautstärke regeln.



Viele Grüße,
woody
 
Der Torpedo live killt aber komplett den Ampsound, was ich nicht möchte.

Daher die Zwischenlösung mit nem Rivera-Rockcrusher der den Amp ebenso reaktiv an Last setzt, aber eben noch die gewünschte Lautstärke an die AmpSpeaker weitergibt. Von dessen Lineout dann über IR zum FOH. Da verspreche ich mir schon einen volleren Sound. Der Amp ist am Wunscharbeitspunkt und füttert damit das virtuelle Cabinet und an die internen Speaker geht das per Power-attenuator heruntergeregelte Signal.

Das Torpedo-Live wäre mein Wunschgerät, wenn ich inEars benutzen würde. Wie beschrieben möchte ich aber noch was vom Amp im Background hören. Und die obige Lösung ist nicht teurer. Ich glaube das Torpedo live kann auch nur 8Ohm. Habe mal in einem Forum gelesen, dass Vox Amps unter 8Ohm Last schlechter klingen sollen und deshalb das Torpedo live nicht die optimale Lösung für AC30/15 wäre.
 
So, letztes WE wieder Praxiserfahrungen gemacht bzw. das alte Thema erlebt:
Die gute Einstellung für den Vox (15 Watt Mode, Normal Channel Volume so auf 7,5-8 Uhr), Master bypassed), die wir im Proberaum hatten und sehr gut klang war live schnell hinfällig. Obwohl passend zum Drumset war es natürlich für den FOH viiiiel zu laut. Viel rumprobiert und mit dem Master dann doch den Amp total abgewürgt. Vom Spielfeeling kam nicht mehr viel zurrück. Das abgwürgte Signal ging dann mit Mikro auf die PA. Sound war nach Eingewöhnung dann halbwegs OK, aber eben nicht schön. Der Kollege mit seinem Friedman klang gut - da funktioniert das Mastervolume auch hervorragend. Ich sehe einfach keinen Sinn darin einen Amp abzuwürgen und das magere Signal dann mit Mikro auf die PA zu legen, was mich in meinem Vorhaben jetzt bestärkt.

Klar alle sagen jetzt selbst schuld, was musst du dir auch so eine Kiste holen, die leise nicht klingt. Richtig, aber da bin ich halt dickköpfig.

Kemper - ja berechtigt - aber die Kiste liegt mir aus irgendwelchen Gründen einfach nicht. Ich hasse einfach Menus, Parameter und Co, rumgeschraube und Möglichkeiten die ich einfach nicht brauche. Ich will mein Pedalboard verwenden und einen guten harmonischen, warmen Sound haben. Den Kemper nutze ich für zu Hause mittlerweile nur noch zum üben. Da ist ein Modell fest eingestellt, bisschen Hall drauf und fertig. Eigentlich ist das total überdimensioniert.
Das Ding wird gehen und ich hole mir stattdessen die Atomic Ampli Firebox. Die wird zum Üben dicke ausreichen. Die Sounds überzeugen mich!

Für den Amp hole ich mir dann wohl eine Fryette Powerstation. Damit kann ich den Amp einstellen wie ich will und dann so leise fahren wie es nötig ist, ohne den gewohnten Sound zu verlieren. An den kann ich dann die Ampli Firebox live als reinen IR-Loader anschließen und wohl ein deutlich besseres Signal an den FOH geben, als von dem abgewürgten Amp, was dann auch über die Monitore weit besser klingen sollte. Sozusagen dann ein Torpedo Live deluxe - Amp bleibt voll hör- und regelbar mit Effekt-Loop noch oben drauf
Die Lösung ist nicht günstig, aber flexibel und sollte keine Komprmisse mehr bedeuten.
Günstig ist der Kemper als Übungslösung ja auch nicht ;-) ... sollte finanziell also aufs gleiche rauskommen :)

Nebenbei kann man auch mal die Ampli - Firebox entspannt ohne Amp zu kleinen Gigs mitnehmen oder hat die Ersatzlösung gleich dabei, wenn mal was mit dem Amp ist.
 
Es spielt doch auch eine große Rolle für den Gesamt (=Amp+Speaker) sound, wie stark der/die Speaker angefahren werden. Vom Einfluss des Wirkungsgrads der Speaker auf die Möglichkeit, den Amp aufzustehen, ganz zu schweigen.

Für ganz leise nehme ich meinen 18-Watter an einer nicht zu kleinen oval back 1x12 mit einem stinknormalen China-Greenback (links im Bild), Clearsonic Panel davor, ist nie zu laut. Clearsonic ist sowieso mein Tipp.

Der VOX hat zwei 100dB Blue?
Du könntest, wenn es zwei Speaker sind, einen durch einen schaltbaren Lastwiderstand ersetzen. Gibt's zB von Weber. Ich habe das in einem 2x12 Combo. Aber auch da gibt es einen Klangunterschied.

Andere Speaker kommen nicht in Frage?
 
Bau dir ein London Powerscaling ein (also: lass es dir einbauen) und nehm den Amp wie gehabt mit SM57 / 609 ab.
Ist die günstigste Lösung und funktioniert.

Wenn du einen Eingang für das Poti verwendest kannst du auch rückstandslos wieder zurückbauen.

Die BluBox ist ziemlich cool, löst aber dein Problem mit der Amplautstärke nicht.
 
Bevor er für ein paar Hunderter ein Power Scaling "testet", würde ich erstmal ein Clearsonic probieren. Das war auf jeden Fall in punkto Livelautstärke die beste Investition der letzten Jahre. Obenraus brüllt mir der Amp noch wie gewohnt ans Ohr, aber er brüllt nicht mehr quer über die Bühne (ich baue meist als Sidefill auf) oder ins Publikum oder noch schlimmer: ans des Mischers Hörmuschel.
Ist ne ganz einfache Lösung.

Und wirkt ganz anders als das Deeflexx oder ähnlicher "Schallverteiler" (durch die man den Amp nur überall NOCH besser hört und man eher leiser spielen muss.

Ich habe einen Amp mit Power Scaling, ist geil, aber die beste Anschaffung der letzten zehn Jahre war das Clearsonic.
 
ferdi schrieb:
Andere Speaker kommen nicht in Frage?
Ich hatte mir gerade die Blue geholt weil sie eben DEN Vox-Sound bringen und ich muss auch sagen, ich mag sie in dem Amp sehr.

Swompty schrieb:
Die BluBox ist ziemlich cool, löst aber dein Problem mit der Amplautstärke nicht.
Dafür wäre ja dann die Fryette Powerstation da. Die fährt den Amp eben komplett auf reaktive Last. So wie eine Loadbox wie die Suhr Reactive Load. Die Powerstation macht dieses Signal dann zurück zum Amp nur noch laut. Ähnlich wie die Torpedo Reload - nur dass die Fryette Powerstation das mit einer Röhrenendstufe macht. Dazu gibt's dann noch nen Einschleifweg und diverse Switches und Regler zum finetunen. Die Blubox (oder jeden anderen IR Loader) kann man dann einfach an den Line-Out anschließen, an dem der gegen load gefahrene Amp immer gleich anliegt. Ich finde das hat sehr sehr viele Vorteile. Diese Abnahme (durch Load und IR) sind ganz unabhängig von der Lautstärke des Amps auf der Bühne.

Und da finde ich hat ja auch Ferdi vollkommen Recht, was ich ja eben auch als grundsätzliches Problem sehe.
Egal wie man das Signal für die Bühne herunterregelt. Der Speaker der klangbildend gut auch nur mit etwas Futter gut klingt, kann das ja niemals liefern. Egal ob mit Power Attenuator oder Power Scaling. Dann lieber mit IR wo genau das unter optimalen Bedingungen eingefangen wurde.
 
michabekman schrieb:
Der Speaker der klangbildend gut auch nur mit etwas Futter gut klingt, kann das ja niemals liefern. Egal ob mit Power Attenuator oder Power Scaling.

Kumma hier:

[img:540x450]https://www.tedweber.com/media/catalog/product/cache/1/image/9df78eab33525d08d6e5fb8d27136e95/s/i/silencer_2.jpg[/img]

https://www.tedweber.com/silencer



Den kannste so verkabeln, dass nur einer der beiden Blue angefahren wird, der andere wird - schaltbar - durch einen Lastwiderstand ersetzt. Die halbe Verstärkerleistung wird also als Wärme verbraten, die andere wie gewohnt zu Schall gewandelt, und der Speaker wird genauso hart angefahren wie vorher... nur ist es eben nur noch EIN Speaker (der die halbe Endstufenleistung abbekommt). Und den Speaker mikrofonierst du wie gewohnt, bist aber auf der Bühne und damit für den FOH deutlich leiser, weil nur noch ein Speaker (mit der Hälfte der Endsrufe) angefahren wird ... ist ganz was Anderes als eine 1x12-Lösung (wo der einzelne Speaker die ganze Endstufenpower bekommt).

Wenn die Speaker im VOX parallel verdrahtet sind, sehe ich gar kein Problem (habe ich in einem Amp auch so), seriell macht es vielleicht mehr Soundunterschied.

Das Ding ist allerdings einfach aus Blech zusammengebogen, in einem Combo kann's rappekn. Ich habe die Ecken mit Silikonverklebt, dauert 1min, danach hat es nie wieder gerappelt.

Ist ne ganz einfache Art der Lautstärkereduktion ohne viel Aufwand und ohne viel Kosten.
Meiner Meinung nach stellst du noch ein Clearsonic davor und hast echten Ampsound auf der Bühne, so wie du willst bei weniger Gesamtpegel, und das für eine Investition von etwa 100€.

Du kannst natürlich auch großen technischen und monetären Aufwand betreiben.
Ist ja Hobby, darf man auch machen.
 
Woody schrieb:
michabekman schrieb:
Bisher habe ich einfach ein Mikro vergesetzt: SM57 oder Sennheiser 609 (jenachdem was gerade da ist).

Was schafft Dir denn dabei Leidensdruck?
Dein Posting kling für mich so ein bisschen nach einer Lösung auf der Suche nach einem Problem...

Viele Grüße,
woody

Exakt so habe ich es auch verstanden.
 
Die Frage "Leidensdruck warum" ist doch längst beantwortet. Einfach den ganzen Thread lesen: Es geht um das Thema "Traumsound bei Clublautstärke".
Mich würde eine erneute Positionsbestimmung vom Threadersteller interessieren.
 
Hi Ferdi, vielen Dank für deine Tipps. Das ist sicherlich auch ein sehr guter Ansatz. Ich verstehe voll und ganz worauf du hinaus willst.
Was für ein Clearsonic würdest du empfehlen für einen 2x12er Combo. reicht das 18-2 oder sollte man besser ein 3er Element haben?

Trotzdem denke ich auf lange Sicht, gerade wenn man sich dem Thema inEar mal nähern möchte, macht so eine IR-Lösung wohl Sinn.
Ich werde jetzt mal schauen. Aktuell brennt es nicht, da noch kein neuer Gig geplant ist und im Proberaum klingt es ja sehr gut.

Leidensdruck? Ich denke das sollte klar sein. Im Vorletzten Posting habe ich es ja genau ausgeführt. Kurzversion: Lautstärkemäßig abgewürgter Non-MV Amp klingt abgenommen halt auch abgewürgt. Ich möchte für die Abnahme halt gerne ein Signal welches Lautstärkemäßig unabhängig immer gleich gut klingt. Vorteilhaft wäre auch unabhängig von anderen Unwägbarkeiten wie Mikro-Positionierung zu sein. Da kann ja auch schonmal Murx passieren.
 
michabekman schrieb:
Was für ein Clearsonic würdest du empfehlen für einen 2x12er Combo. reicht das 18-2 oder sollte man besser ein 3er Element haben?

Trotzdem denke ich auf lange Sicht, gerade wenn man sich dem Thema inEar mal nähern möchte, macht so eine IR-Lösung wohl Sinn.

Hi,

ich habe ein selbstgebautes (lohnt sich nicht!) und das A18-2. Das steht so vor meinen vertikalen 2x12ern (die rechte so geraaaade noch zu sehende Box im Avatar), dass der Schall noch gut mein Ohr erreicht. ich stehe meist so 1-3m vom Amp entfernt.

Unser Bassist hat letzte Probe in ear ausprobiert. unser Drummer steht auch totaaaaal drauf. Unsere Proberaumlautastärke ist in etwa Kneipengiglautstärke, und die hat wenigstens in das in ear-system, das unser Bassist dabeihatte, von außen so reingeblutet, dass in ear für ihn nicht wirklich funktionierte. Außerdem wollen die Gitarristen ja auch ohne in ear was vom Bass hören.

Das ganze Thema in ear funktioniert mMn nur, wenn es alle machen und die Bühne ganz ganz leise ist. Dann kannst du stehendendes Feedback aber vergessen, egal wie viele Verzerrer du ankickst. Und - ganz ehrlich - ohne die Möglichkeit für stehendes Feedback brauche ich nicht E-Gitarre spielen, das ist witzlos für mich.

Warum die E-Gitarre bei Livemusik nun aber auf der Bühne SO leise sein soll, dass ein normal gespieltes Schlagzeug deutlich lauter ist, verstehe ich nicht? Ich finde, ein akustisches Drunmset ist immer immer immer die Bezugsgröße für Lautstärke - oder soll das vielleicht auch noch in ein Clearsonic-Aquarium?
 
Logo, in Ear bringt es nur wenn es alle machen, und da sollte es halt auch ein gutes sein + sehr gute Ohr-Hörer, damit man eine bestmögliche Staffelung der Instrumente erhält.
Mit dem Feedback ist auch richtig - genau das sind so Komponenten die mich auch bisher abschrecken da einen nicht unbedeutenden Batzen Geld auszugeben.
Trotzdem hat es seinen Reiz und seine Vorteile.

Das mit der Bühnenlautstärke sehe ich genauso wie du. Nutz dann aber auch nix wenn unter Zeitdruck Diskussionen zu nix führen, sondern du den Leuten dann einfach vertrauen musst.
Ich bin da auch ehrlich. Ich bin jetzt keiner der vorher dann auch das Mikro rumplatziert und selbst vor der PA hört ob es so oder so nun besser klingt.
Mit InEar hätte man da schon mehr Eigenkontrollmöglichkeiten.

Basser und Drummer sind ja meist die die als letzte ein InEar wollen, weil für sie das physikalische Spüren doch noch am wichtigsten ist - nicht umsonst sind ja Bass-shaker und Vibrationsplatten auf dem Markt.
 
Ich will in ear niemandem madig machen. Und mega laut spielen tue ich schon lange nicht mehr.

Es sind aber, wenn man die in ear-Geschichte mit Loadboxen, IRs usw zu Ende denkt, doch aber auch ganz schöne Kosten, die da auf dich zukommen, und wenn du am Ende nicht total begeistert bist, dann hättest du ja auch gleich den Kemper live spielen können. Okay bis gut sind die Sounds allemal (will auch den Kemper niemandem madig reden, er kann, was er kann, dasselbe ist es trotzdem nicht - Punkt).

Meine Vorschläge - Silencer und Clearsonic - sind vergleichweise günstig, aber drastisch effektiv, was die Seknung der Lautstärke bei bestmöglicher Beibehaltung des Sounds aus dem Speaker - auch am Mikro, darum ging es ja - angeht.
Einen Speaker ersetzt du bei Bedarf schaltbar durch einen Lastwiderstand - der Silencer (Link weiter oben) käme schaltungstechnisch quasi "zwischen die Speaker" (sind ja parallel verdrahtet?!), das Clearsonic davor. Am Sound aus dem verbleibenden Speaker ändert sich so gut wie nichts.

Du kannst dann einmal deine Lieblingsposition fürs Mikro mit zwei schmalen Streifen Gaffa markieren und bist mit dem Thema durch.
 
Wir haben vor ein paar Jahren in der Band komplett auf hochwertiges in-ear (+ e-drums) umgestellt. Und nach einem Jahr wieder komplett damit aufgehört.

Vorteile:
-Proberaumlautstärke sinkt praktisch auf 0. Man hört nur das Saitengeschrammel und das Klappern der Fußmaschine bzw. der Sticks. Sehr schräg, wenn man z.B. etwas später kommt und die anderen schon spielen
-jeder kann sich seinen Sound so regeln wie er mag - sogar (via Doppelmono) selbst am Receiver.
-man spielt als Band plötzlich viel präziser
-bei Auftritten fällt das Monitorgeschleppe weg und (da Digitalmischpult) auch jedes Monitorgemische - es ändert sich dbzgl. nichts gegenüber der Proberaumsituation
-auch der PA - Sound profitiert - kein Spillover von der Bühne, laut unserem Tonmann auch leichter zu mischen.

Nachteil:
-der Spaß an der gemeinsamen Probe ging total verloren (typische Szene: alle ziehen sich die Stoppel aus den Ohren: Häh, was hast du gesagt?)
-irgendwie geht die ganze Interaktion und Dynamik flöten
-der Spaß an den Auftritten ging ziemlich verloren - trotz Beimischung eines Raummikros usw. Das hat irgendwie etwas total steriles und ungeiles..
-billig ist der Spaß nicht - allein gute in Ears kosten 400.- Euro aufwärts. Und dann macht das ganze eigentlich nur kabellos Sinn, d.h. Transmitter, Receiver, Funkproblematik etc.
-auch mit meinem eigenen Sound war ich nicht zufrieden. Amp auf 2 (nur ja nicht zu laut! später dann Modeller bzw. Axe Fx), mit Loadbox direkt ins Pult, klingt alles amtlich, aber ein echter Amp auf der Bühne ist ein echter Amp. Punkt.
Im Endeffekt irgendwann Krisensitzung, weil alle zunehmend demotiviert waren, die Probedisziplin nachließ usw. Dann der Vorschlag (vom Drummer!)- lass uns doch mal wieder "normal" proben. Der Spaß war sofort wieder da, seither ist in ear passé. Nur der Sänger nimmt es manchmal noch bei Gigs.

Wie Ferdi schon schrieb, es macht schon grundsätzlich nur Sinn wenn die ganze Band umsteigt. Aber abgesehen von großen Bühnen, echten "Profi-"Anwendungen und komplexen Situationen würde ich es aus heutiger Sicht generell nicht mehr empfehlen. E-Drums sind zur Lautstärkendrosselung jedoch sehr brauchbar - die sind zumindest im Proberaum geblieben. Persönlich war für mich der Umstieg auf wahlweise Amp (max. 18 W) + 1x12 + Deeflex bzw. AX8 + Monitor hier die Lösung.
 

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