Amp Abnahme live: Mikro vs. IR

Das Thema inEar ist wirklich noch Zukunftsmusik bei uns - Trotzdem sind das schonmal sehr wertvolle Erfahrungen - gut sowas mal zu lesen...
Definitiv würde bei uns nicht auf ein E-Drumset gewechselt werden. Das geht einfach nicht bei unserer Musik ;)

Die Übergangslösung mit der Powerstation mit der ich einen IR Loader ansteuern kann, hat ja eben den großen Vorteil weiterhin die Speaker meines Amps ansteuern zu können. Da wäre man ja noch zu allen Seiten hin offen. Best of Both worlds - so mein Denken. Logo ist das Ding teuer. Ein in Ear würde ich mir definitiv nicht dazu holen. Eins nach dem anderen ;-)

Der Kemper ist für zu Hause einfach zu overdosed. Ich denke da macht es wirklich Sinn diesen abzutreten. Es ist nicht mein Ding und aufwendig mein Rig profilen möchte/brauche ich schonmal gar nicht. Der bindet aktuell definitv das meiste Geld. ;) Die kleine Amplifirebox tut es da vollkommen. Diesen Tausch werde ich schonmal durchführen und ich habe damit gleich einen IR-Loader parat um die Sache mal auszuprobieren.

Die Clearsonic-Geschichte finde ich simpel aber gut. Ich besitze ein Deeflex, welches ich bei dem letzten Gig dann auch benutzt habe. War am Ende wahrscheinlich genau falsch. Das Zustellen der Speaker über Clearsonic erscheint mir jetzt auch logischer, zu mindest beim Gig.
Die Idee von dem Zwischengelöteten Silencer finde ich auch nicht schlecht vom Grundsatz, möchte da aber in meinem Amp ungern eine zwischengelötete Lösung.

Mal sehen was es jetzt wird. Zeitdruck ist da jetzt erstmal keiner. Eine sehr gut klingende und funktionierendes Probesetting hatte ich ja gefunden.
In Ruhe den Kemper verkaufen und dann teste ich vielleicht mal so eine Powerstation bei einer Probe, ob mich das Teil mit dem was ich mir davon verspreche nach vorne bringt oder nicht. So ein Clearsonic ist ja auch schnell gekauft vor dem nächsten Gig.
 
Ich habe sowohl Clearsonic als auch Deeflex...
Beide nehmen den "Beam" weg, d.h. man fönt nicht eine Schneise über die Bühne. Kommt dann ein wenig auf den Einsatzbereich an. Wenn ich (auf kleiner Bühne z.B., dann auch meist ohne eigene Monitorbox) sehr knapp am Amp stehe, ist mir der Deeflex irgendwie lieber. Da hab ich das Gefühl mich "besser zu hören".
 
Ja das stimmt und deshalb hatte ich ihn mir auch hingestellt.
Der Haken an der Sache ist nur dass die anderen dich durch die bessere Verteilung auch besser hören. Den anderen besser hören will man auf der Bühne ja meistens nicht.
Im Proberaum habe ich z.B. den Deeflex auch nicht aufgestellt. Da stehe ich meinem Amp gegenüber (der andere Gitarrist genau so) und dadurch ist der Beam ja sogar förderlich. Man strahlt primär sich selbst an. So gesehen macht es schon Sinn, live (wie Ferdi es schreibt) mit einem Clearsonic das Ding dicht zu machen. Nach oben kommt nur an dein Oh was ran und du kannst weiter aufdrehen, was dem Ampsound gut tut. Beim Deeflex macht man eher noch leiser, weil man sich ja besser hört - nur klingt der Amp dann so leise ja nicht.
 
Moin,

hat eigentlich jemand Erfahrungen mit einem Deeflex bei Open Air Situationen? Reflektierende Wände und die damit verbundene Raumverteilung des Ampsounds fallen ja weitestgehend weg.
 
Ja, ich habe den Deeflex auch schon Open Air verwendet. Er funktioniert im Prinzip genau so: nimmt den Beam weg und wirkt als Diffusor, gerade im Nahbereich des Speakers (vor allem wenn man sehr nahe dran steht). Ich mag einfach das Gefühl den direkten Ampsound unabhängig vom Monitor (gerade wenn mal z.B. aus Platzgründen kein eigener zur Verfügung steht) gut hören zu können. Aber insgesamt ist die Wirkung sicherlich in geschlossenen Räumen eindrucksvoller.
 
Das Clearsonic habe ich auch, aber live musste ich es noch nie aufbauen, das ging immer so. Es hilft aber sehr, bei unseren Probemitschnitten im Proberaum, eine saubere Signaltrennung hinzubekommen.

Die Idee, grundsätzlich live als DI-Signal IRs einzusetzen, klingt plausibel und dürfte der beste Weg sein, einerseits ein sehr sauberes und klar-getrenntes Signal zukommen, und andererseits Top-Qualität auf die PA zu bekommen, ohne die Risiken, die eine Mikrofonierung birgt (schlechte Mic Position, Micro bzw. Stand verstellt sich, Übersprechen ...). "Normale" Speaker Sims wie TAD Fanta, Palmer Junction, Red Box fand ich immer sehr kompromissbehaftet und zT auch unterirdisch. Den DI-Out aus meinem DT25 nutze ich gerne, aber mit Mic ist nochmal ein anderes Ding - wir mischen das oft.

Nicht 100%ig on-Topic, aber es passt zur Diskussion:
In der Band versuchen wir, so wenig wie möglich auf die Monitore zu geben. D.h., an meinem Platz auf der Bühne ist mein Amp so ein- und aufgestellt, dass ich mich gut höre. Der Basser macht das auf der anderen Bühnenseite genauso. Meist höre ich ihn ohne Monitoring auf meiner Seite sehr gut, er bekommt meine Gitarre immer nur ganz leicht auf seinen Monitor.

Nochmal OT:
Als ich in den 80ern mit der E-Gitarre angefangen habe, hätte so gut wie niemand einen (quasi einkanaligen) Amp mit 15 (Röhren)Watt gekauft. Da waren ein paar relativ günstige Transistorcombos (H+H, Peavey, Marshall Mosfet), die aber keine echten Renner waren. Angesagt waren die JCM 800 Amps (es mussten eher die 100er sein), Boogie samt Ableger (Kitty Hawk, PCL, Acoustic etc.) und die aufkommenden Racks (mit Endstufen, die soviel wogen wie anderer Leute Kleinwagen). Aufreißen konnte man die Boliden damals schon nirgends, aber wirklich leistungsschwache Amps gab es nicht. Als ich mir 1988 einen Engl Jive mit 30w zulegte, hat mich unser Basser damals ziemlich mitleidig angeschaut. Der "Kleine" über die 2x12" Box (ein ausgemustertes 2x12" PA Mid-Bin mit EV 12L-Speakern - Gewicht der Box, da aus Spanplatte, war knapp 40 kg, hatte aber den Wirkungsgrad einer Interkontinentalrakete) hat ihn dann milde gestimmt. Der 12"-Red-Knob-Champ war einer der ersten (bandtauglichen) Low-Watt-Röhrenamps und damals sehr ungewöhnlich, und wurde von Harold McWonderlea (erinnert sich jemand?) im Fachblatt übers Klee gelobt. Und dann kam H&K mit der Cream-Machine und der Mini-Röhrenendstufe, das war damals SENSATION. Lustig, wie sich die Zeiten ändern und wir heute wieder mit viel Freude Amps auf dem technischen Stand der "Wirtschaftswunderjahre" spielen. Ich hab vor kurzem mal wieder einen alten H&K ATS100 spielen können, ehrlich gesagt keine Ahnung, warum die Dinger Anfang der 90er so angesagt waren ... brrr ....
 
gitarrenruebe schrieb:
In der Band versuchen wir, so wenig wie möglich auf die Monitore zu geben. D.h., an meinem Platz auf der Bühne ist mein Amp so ein- und aufgestellt, dass ich mich gut höre. Der Basser macht das auf der anderen Bühnenseite genauso. Meist höre ich ihn ohne Monitoring auf meiner Seite sehr gut, er bekommt meine Gitarre immer nur ganz leicht auf seinen Monitor.

Yo, das machen wir auch so. Und nach vorn nur soviel wie nötig.
 
gitarrenruebe schrieb:
"Normale" Speaker Sims wie TAD Fanta, Palmer Junction, Red Box fand ich immer sehr kompromissbehaftet und zT auch unterirdisch.

Ich finde grundsätzlich gute IR für Aufnahmen besser. Die Behringer G-100 und die Palmer Junction kann man aber live durchaus einsetzen (finde ich). Fast alle anderen Speakeremulatoren sonst finde ich ziemlich fürchterlich, allen voran die TAD F.A.N.T.A. (die ist an meiner TAD Powersoak verbaut, also habe ich sie eigentlich immer dabei und trotzdem nie genutzt), ich wüsste gerne welchen Speaker die emuliert, vermutlich keinen, der jemals im Gitarrenkontext zum Einsatz kam. Nicht ganz so schlimm aber ähnlich fand ich die Red Box von H&K.

Mein Liebling ist die alte Behringer G-100 (keine Ahnung ob die neuen anders sind), leider braucht sie relativ viel Platz und 9V Batterie oder Phantomspeisung, da war die Palmer dann meist bequemer (habe in meinem Leben eh zuviel Geld für 9V Blocks von autobahntankstellen ausgegeben).
 
Rabe schrieb:
gitarrenruebe schrieb:
"Normale" Speaker Sims wie TAD Fanta, Palmer Junction, Red Box fand ich immer sehr kompromissbehaftet und zT auch unterirdisch.

Ich finde grundsätzlich gute IR für Aufnahmen besser. Die Behringer G-100 und die Palmer Junction kann man aber live durchaus einsetzen (finde ich). Fast alle anderen Speakeremulatoren sonst finde ich ziemlich fürchterlich, allen voran die TAD F.A.N.T.A. (die ist an meiner TAD Powersoak verbaut, also habe ich sie eigentlich immer dabei und trotzdem nie genutzt), ich wüsste gerne welchen Speaker die emuliert, vermutlich keinen, der jemals im Gitarrenkontext zum Einsatz kam. Nicht ganz so schlimm aber ähnlich fand ich die Red Box von H&K.

Mein Liebling ist die alte Behringer G-100 (keine Ahnung ob die neuen anders sind), leider braucht sie relativ viel Platz und 9V Batterie oder Phantomspeisung, da war die Palmer dann meist bequemer (habe in meinem Leben eh zuviel Geld für 9V Blocks von autobahntankstellen ausgegeben).

Das sind schonmal auch gut Praxiserfahrungen. Einer analogen Speaker-Sim bin ich auch nicht abgeneigt gegenüber.
Schonmal jemand die neue Speaker-sim von Suhr getestet (A.C.E.)?
 

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