- Hersteller
- Gibson
… eine real „Bad Fucking Guitar“ aus dem Hause G. darf seit kurzem bei uns zuhause wohnen.
Angefangen hatte alles letztes Jahr auf einem Flug nach München, da bin ich durch einen Artikel in der G&B auf die Gibson LesPaul BFG aufmerksam geworden. Das etwas andere Konzept fand ich als bekennender Paula-Fan prinzipiell mal interessant, vor allem machten mich aber auch das verhältnismäßig geringe Gewicht (isch habe Rücken ) und der Preis neugierig.
Lange Rede kurzer Sinn nachdem ich bei diversen Dealern etliche BFGs angetestet hatte, ab zum Gitarrenhändler meines geringsten Mißtrauens ...
Eine BFG-Goldtop und BFG-Studio gegriffen und ab in den Amp-Raum und zuerst mal die Goldtop trocken angetestet – sehr schön.
OK, dann mal her mit dem 7ender. Und da war es wieder – diese brachiale Gewalt (wenn man denn wollte) und der Ton wie ich ihn kannte – einfach nur geil dieses Brett.
Dann kam die Studio-BFG dran. Sie war auch nicht schlecht aber bei weitem nicht so offen und klar wie die andere. Sie sah zwar chic aus, aber das ist ja nun mal für mich nicht primäres Entscheidungkriterium. Also habe ich diese gleich wieder rausgebracht.
Eine Stunde habe ich dann mit der Goldenen verbracht, dann war klar – DIE MUSS MIT.
Prinzipiell ist hier ja vor kurzem schon einiges darüber geschrieben worden also noch mal in Kürze:
Bauweise:
Typische LesPaul mit ausgehöhltem Mahagoni-Body und einer „rohgeschnitzten“ Ahorndecke.
Insgesamt sieht sie ziemlich roh bzw. halbfertig aus. Eine richtige Lackierung? Fehlanzeige.
Decke goldfarben angehaucht und wieder mit Schmirgelleinen drübergegangen.
Inlays? Binding? Ebenfalls Fehlanzeige. Eben Gitarre pur.
Vielleicht macht aber gerade der unlackierte Hals das schöne Spielgefühl aus.
Die Hardware entspricht der einer normalen Paula nur in geagetem schwarz, Grover-Mechaniken.
Am Hals ein P90, am Steg ein Burstbucker, alles ohne Abdeckungen.
Zwei Volumenregler und ein Ton-Poti. Der Toggelswitch befindet sich an der Stelle des vierten Potis, an dessen normaler Stelle ist ein zusätzlicher Schalter eingebaut, mit dem man das Signal komplett wegschalten kann (Stotter-Effekt). Braucht kein Mensch – ich jedenfalls nicht.
Verarbeitung:
Na ja, fairerweise muß man sagen, daß bei meiner BFG der Hals und Teilbereiche den Korpus etwas scharfkantig waren. Aber was soll es – die Gitarre sieht roh aus, da fällt es dann auch nicht auf, dass man mal kurz die Kanten mit feinem Sandpapier entgratet. Das nahm ich bewußt in Kauf – des Klanges wegen.
Ansonsten macht sie vom Aussehen her ihrem Namen (s.o.) alle Ehre.
Nachdem ich sie im Proberaum dann noch ausführlich an meinen Amps getestet hatte, habe ich ein paar Kleinigkeiten geändert:
- die hässlichen Potiknöpfe aus Holz gegen schwarze Speed-Knops ausgetauscht.
- den Toggelswitch an seine übliche Position verbracht (mit der anderen Position kam ich nicht klar)
- an der vierten Poti-Position sitzt jetzt ein Push-Pull-Poti (monentan noch ohne Funktion)
- Billig-Kondensator durch Orange-Drops ersetzt
- dem Humbucker einen schwarzen Rahmen verpaßt
- die scharfen Kanten „entschärft“
- Hals und Saitenlage eingestellt
Das war es dann auch schon. Eine gute halbe Stunde Arbeit.
Sound:
Schöner kehliger Paula-Sound, der – zurückhaltend eingestellte Volumenregler vorausgesetzt – schöne nicht zu spitze Höhen liefert, und gerade beim Halstonabnehmer einen Hammer-Bassbereich rausdrückt. Ansonsten Druck ohne Ende - präziese und ohne Mulm.
Ansonsten ist sie nichts für Feingeister. Mein Classic30 semmelte schon auf 9:00Uhr-Stellung einen Mordsdruck auf die Speaker – ein Overdrive-Pedal war eigentlich schon überflüssig.
Fazit:
Zieht man mal 1/3 des Preises für den Namen mit dem G ab ) , dann geht der Preis denke ich i.O., wenn man das richtige Instrument rausfindet. Ich würde hierbei auf jeden Fall immer antesten und nicht blind kaufen, die Streuung ist enorm.
Die Verarbeitung (insbesondere an den Kanten) lässt teilweise zu wünschen übrig. Aber aufgrund des rohen Designs kann man sich zur Not ja selbst behelfen, oder man zieht den Kauf dieses Instruments gar nicht erst in Erwägung.
Einen Koffer gibt es auf jeden Fall auch dazu.
Ich zumindest bin derzeit glücklich, mich endlich zu diesem Kauf durchgerungen zu haben und habe momentan einen Riesenspaß.
NACHTRAG:
Die Bünde des Instruments sind vorbildlichst abgerichtet - so die Einschätzung des Gitarrenbauers meines geringsten Mißtrauens ;-). Der bei meinen Instrumenten obligatorischen Knochensattel ist nun auch drauf.
Update November 2008:
Ein schwarzes Bigsby (B700) vervollständigt jetzt das äußere Erscheinungsbild. Eine ebenfalls dazugekaufte Rollerbridge habe ich wieder runter geschmissen, da das Ganze mit Original-Steg komischerweise stimmstabiler arbeitet.
Update Sommer 2010:
So, das neue schwarz glänzende Bigsby ist nun auch \"überarbeitet\", soll heißen gewichtsmäßig etwas abgespeckt und optisch auf \"alt\" getrimmt. So paßt es nun hervorragend zu den werksmäßig montierten \"gealterten\" Komponenten.
Das \"Schlagbrett\" war mal so eine \"Gag\"-Idee - also habe ich mir da mal was zusammengelötet.
Elektrisch wurde noch ein bisschen Feintuning betrieben.
Update 2014:
Ein zwischenzeitlich eingesetzter Haeussel-Tronbucker und der P90 am Hals wurden nun ersetzt letzendlich ersetzt durch zwei customized Haeussel-P90. Ich denke alles ist nun gut so.
Angefangen hatte alles letztes Jahr auf einem Flug nach München, da bin ich durch einen Artikel in der G&B auf die Gibson LesPaul BFG aufmerksam geworden. Das etwas andere Konzept fand ich als bekennender Paula-Fan prinzipiell mal interessant, vor allem machten mich aber auch das verhältnismäßig geringe Gewicht (isch habe Rücken ) und der Preis neugierig.
Lange Rede kurzer Sinn nachdem ich bei diversen Dealern etliche BFGs angetestet hatte, ab zum Gitarrenhändler meines geringsten Mißtrauens ...
Eine BFG-Goldtop und BFG-Studio gegriffen und ab in den Amp-Raum und zuerst mal die Goldtop trocken angetestet – sehr schön.
OK, dann mal her mit dem 7ender. Und da war es wieder – diese brachiale Gewalt (wenn man denn wollte) und der Ton wie ich ihn kannte – einfach nur geil dieses Brett.
Dann kam die Studio-BFG dran. Sie war auch nicht schlecht aber bei weitem nicht so offen und klar wie die andere. Sie sah zwar chic aus, aber das ist ja nun mal für mich nicht primäres Entscheidungkriterium. Also habe ich diese gleich wieder rausgebracht.
Eine Stunde habe ich dann mit der Goldenen verbracht, dann war klar – DIE MUSS MIT.
Prinzipiell ist hier ja vor kurzem schon einiges darüber geschrieben worden also noch mal in Kürze:
Bauweise:
Typische LesPaul mit ausgehöhltem Mahagoni-Body und einer „rohgeschnitzten“ Ahorndecke.
Insgesamt sieht sie ziemlich roh bzw. halbfertig aus. Eine richtige Lackierung? Fehlanzeige.
Decke goldfarben angehaucht und wieder mit Schmirgelleinen drübergegangen.
Inlays? Binding? Ebenfalls Fehlanzeige. Eben Gitarre pur.
Vielleicht macht aber gerade der unlackierte Hals das schöne Spielgefühl aus.
Die Hardware entspricht der einer normalen Paula nur in geagetem schwarz, Grover-Mechaniken.
Am Hals ein P90, am Steg ein Burstbucker, alles ohne Abdeckungen.
Zwei Volumenregler und ein Ton-Poti. Der Toggelswitch befindet sich an der Stelle des vierten Potis, an dessen normaler Stelle ist ein zusätzlicher Schalter eingebaut, mit dem man das Signal komplett wegschalten kann (Stotter-Effekt). Braucht kein Mensch – ich jedenfalls nicht.
Verarbeitung:
Na ja, fairerweise muß man sagen, daß bei meiner BFG der Hals und Teilbereiche den Korpus etwas scharfkantig waren. Aber was soll es – die Gitarre sieht roh aus, da fällt es dann auch nicht auf, dass man mal kurz die Kanten mit feinem Sandpapier entgratet. Das nahm ich bewußt in Kauf – des Klanges wegen.
Ansonsten macht sie vom Aussehen her ihrem Namen (s.o.) alle Ehre.
Nachdem ich sie im Proberaum dann noch ausführlich an meinen Amps getestet hatte, habe ich ein paar Kleinigkeiten geändert:
- die hässlichen Potiknöpfe aus Holz gegen schwarze Speed-Knops ausgetauscht.
- den Toggelswitch an seine übliche Position verbracht (mit der anderen Position kam ich nicht klar)
- an der vierten Poti-Position sitzt jetzt ein Push-Pull-Poti (monentan noch ohne Funktion)
- Billig-Kondensator durch Orange-Drops ersetzt
- dem Humbucker einen schwarzen Rahmen verpaßt
- die scharfen Kanten „entschärft“
- Hals und Saitenlage eingestellt
Das war es dann auch schon. Eine gute halbe Stunde Arbeit.
Sound:
Schöner kehliger Paula-Sound, der – zurückhaltend eingestellte Volumenregler vorausgesetzt – schöne nicht zu spitze Höhen liefert, und gerade beim Halstonabnehmer einen Hammer-Bassbereich rausdrückt. Ansonsten Druck ohne Ende - präziese und ohne Mulm.
Ansonsten ist sie nichts für Feingeister. Mein Classic30 semmelte schon auf 9:00Uhr-Stellung einen Mordsdruck auf die Speaker – ein Overdrive-Pedal war eigentlich schon überflüssig.
Fazit:
Zieht man mal 1/3 des Preises für den Namen mit dem G ab ) , dann geht der Preis denke ich i.O., wenn man das richtige Instrument rausfindet. Ich würde hierbei auf jeden Fall immer antesten und nicht blind kaufen, die Streuung ist enorm.
Die Verarbeitung (insbesondere an den Kanten) lässt teilweise zu wünschen übrig. Aber aufgrund des rohen Designs kann man sich zur Not ja selbst behelfen, oder man zieht den Kauf dieses Instruments gar nicht erst in Erwägung.
Einen Koffer gibt es auf jeden Fall auch dazu.
Ich zumindest bin derzeit glücklich, mich endlich zu diesem Kauf durchgerungen zu haben und habe momentan einen Riesenspaß.
NACHTRAG:
Die Bünde des Instruments sind vorbildlichst abgerichtet - so die Einschätzung des Gitarrenbauers meines geringsten Mißtrauens ;-). Der bei meinen Instrumenten obligatorischen Knochensattel ist nun auch drauf.
Update November 2008:
Ein schwarzes Bigsby (B700) vervollständigt jetzt das äußere Erscheinungsbild. Eine ebenfalls dazugekaufte Rollerbridge habe ich wieder runter geschmissen, da das Ganze mit Original-Steg komischerweise stimmstabiler arbeitet.
Update Sommer 2010:
So, das neue schwarz glänzende Bigsby ist nun auch \"überarbeitet\", soll heißen gewichtsmäßig etwas abgespeckt und optisch auf \"alt\" getrimmt. So paßt es nun hervorragend zu den werksmäßig montierten \"gealterten\" Komponenten.
Das \"Schlagbrett\" war mal so eine \"Gag\"-Idee - also habe ich mir da mal was zusammengelötet.
Elektrisch wurde noch ein bisschen Feintuning betrieben.
Update 2014:
Ein zwischenzeitlich eingesetzter Haeussel-Tronbucker und der P90 am Hals wurden nun ersetzt letzendlich ersetzt durch zwei customized Haeussel-P90. Ich denke alles ist nun gut so.