univalve
Power-User
- 27 Mai 2014
-
- 2.098
- 0
Hi zusammen,
Ich hatte letzte Woche einen GAS-Anfall, nachdem ich das
Gerät im Internet entdeckt hatte. Also kurzerhand bestellt.
Das hilft nachgewiesener Weise bei mir gegen GAS- ;-)
Also erstmal das vorneweg: kurzum, ich bin begeistert. :-D
Dies ist der erste Looper von Boss, der im "normalen" Boss
Gehäuse sitzt. Kurz zur Klärung, da es unter dem Begriff
Looper zwei Gerätesorten gibt: Dies ist ein Gerät, mit dem
man seine Phrasen aufnehmen kann und diese in endlos
Schleifen wiederholt werden. Dazu kann man dann natürlich
spielen und weitere Phrasen dazu aufnehmen (im weiteren
Overdubbing genannt). Dies steht im Gegensatz zu Geräten,
die "True-Bypass" Schleifen (loops) für Bodentreter erzeugen
(www.loooper.com , http://www.tone-toys.de/de/The_Black-Switch.html).
Von letzterem ist also NICHT die Rede.
Ok, dann mal los:
Das Gerät kommt wie gesagt im klassischen Boss Gehäuse.
Im Reglerbereich gibt es ganz links ein Doppelpoti das die
Lautstärke des aufgenommenen Loops im äußeren Ring, und
die Lautstärke des "Guide" (dazu mehr weiter unten) im
inneren Teil des Potis regelt. Dann gibt es einen elf stufigen
Regler mit dem sich die Phrasen für die Aufnahme auswählen
lassen. Ein Tap Tempo Taster ist danach angeordnet und
abschließend ein Schalter um den jeweiligen Modus des
Pedals auszuwählen.
Auf der linken Seite gibt es den Ausgang, der auch das Pedal,
im Gegensatz zu den herkömmlichen Boss Pedalen, die über
die Inputbuchse geschaltet werden, aktiviert. Bevor jetzt jemand
motzt, das hat einen Sinn! Angenommen, ihr habt etwas
aufgenommen und wollt jetzt das Solo oder sonstwas mit einem
anderen Effekt (z.B. ein Zerrer) drüber spielen, kabelt ihr
natürlich an der Inputbuchse rum. Würde diese das Gerät an
und aus schalten, wäre der bereits aufgenommene Loop / die
Phrase, gelöscht. Da hat mal jemand mitgedacht! Meinerseits
ein dickes Lob dazu. Auf der rechten Seite gibt es die Inputbuchse
und eine Buchse zum Anschluß eines bzw. zweier externer
Taster um die "Guide"-Geschwindigkeit zu tappen und die
11 Phrasen aufwärts durchzuschalten. An der Stirnseite ist
die 9V Buchse und ein Eingang für andere Audioquellen.
Zum Loslegen musste ich nicht mal die Bedienungsanleitung
lesen! Pedal verkabeln, Phrase spielen, am Start einmal
drücken, und wenn man fertig ist (also immer auf die "1"),
und schon läuft der Loop los.
Kurz zum "Guide":
Der Guide ist eine Art Drumcomputer, der im 4/4 33
und 3/4 2, verschiedene Rhytmussektionen parat hat.
Dieser läßt sich in der Lautstärke, wie oben erwähnt,
separat regeln. Also, zu der aufgenommenen Phrase
ertönt dann ein Rhytmus, der witziger weise im Gerät
intern berechnet wird und immer passt. Also egal, ob man
nur einen 4/4 oder 5 4/4 spielt, der Rhythmus hat immer
die korrekte Geschwindigkeit (anständiges Einspielen
natürlich vorausgesetzt).
Also mal kurz zu den Features:
Man kann 11 Phrasen (einschließlich Overdubs, Rhythmus,
Time (damit ist die Geschwindigkeit und die Taktauswahl
4/4 oder 3/4)) abspeichern und auch wieder abrufen. Hinzu
gibt es die Möglichkeit über eine separate Buchse auch
Audio vom mp3-Player, CD, etc. aufzunehmen. Von
abgespeicherten Phrasen läßt sich die Geschwindigkeit in
einem gewissen Bereich durch den Tap-Taster (oder das
externe Tap-Pedal) ändern. Damit lassen sich dann auch
Stellen, die man üben möchte, verlangsamt abspielen. (Das
habe ich noch nicht getestet!).
Mit dem Mode Schlater läßt sich Einstellen, ob man Aufnehmen
möchte (in welcher Art), die "Guide"-Time, der "Guide"-Rhythmus,
ob man Loop (endlos Wiederholung) oder "One Shoot" (einmalige
Wiederholung) möchte, sowie Speichern und Löschen der
jeweiligen 11 Phrasen. Ok, ich glaube jetzt wird es
langsam etwas wirr, da das Pedal echt unheimlich viele
Varianten des Einsatzes erlaubt und ich mich zusammenreißen
muss, hier nicht allzu profan abzulabbern.
Also mal die möglichen Anwendungen:
- Spielen einer Phrase und Aufnehmen. Ab dem zweiten Tritt
auf das Pedal wiederholt es die Phrase mit (oder ohne, je
nach Lautstärkeeinstellung) "Guide".
- Geschwindigkeit "eintappen" und der "Guide" zählt ein und
unterstützt einen beim Aufnehmen - Bedienung wie beim Punkt vorher.
- "auto": Beim ersten "Geräusch" startet die Aufnahme von
selbst, Wiederholung der Phrase beginnt, beim Beenden des Loops
mit Pedaltritt.
Zur Bedienung:
Einmal Treten (leere Phrase vorausgesetzt): Aufnahme beginnt.
Das zweite mal Treten: Aufnahme beendet - sofort beginnt der
Loop zu laufen. Zweimal innerhalb einer Sekunde treten: Loop stoppt.
Wenn bereits ein Loop läuft kann man Overdubs aufnehmen.
Aufnahme gleich wie ohne laufenden Loop. Sehr cool: man
kann Overdubs auch wieder löschen, ohne den laufenden Loop
zu verändern!
Löschen funtioniert auch sehr einfach: einfach das Pedal 2
Sekunden gedrückt halten. Fertig.
Das hört sich jetzt alles etwas kompliziert an. Ist es aber nicht ;-) .
Es wirklich intuitiv. Ich brauchte dazu im ernst keine
Bedienungsanleitung. Also bevor ich mich jetzt weiter über die
Bedienung und die Möglichkeiten auslasse stoppe ich einfach, da
ich einen Großteil der angebotenen Funktionen überhaupt nicht
benötige. Falls Fragen dazu sind, beantworte ich die natürlich
gerne.
Ich nehme in den nächsten Tagen mal noch ein Beispiel mit dem
Looper auf und verlinke es dann hier im Post. Dann kann sich
jeder mal anhören, wie das "ungefähr" funktioniert.
Nun mein kleines Fazit:
Ich habe bereits einen Lexicon "Jamman" gehabt, mein AKAI
"Headrush" kann loopen und ich habe einen ZVex "Lo-Fi Loop
Junkie". Keines dieser Geräte hat meiner Meinung nach den
Spassfaktor wie die Boss Loop Station RC-2. Was in so einem
kleinen Gehäuse möglich ist, halte ich echt für beeindruckend.
Die Rhytmussounds mögen etwas "cheesy" sein (kommen ja dann
auch aus dem Gitarrenamp), aber man kann sie ja ausschalten.
Ich halte es für ein nettes Feature, das ich zur Zeit noch sehr
gerne nutze. Mit dem "Jamman" mußte ich beispielsweise über ein
MIDI-Kabel einen Drumcomputer anschließen um etwas ähnliches
zu bekommen. Um Ideen umzusetzen, Harmonien zu finden, an
Songs zu arbeiten etc. das Gerät ist für so etwas klasse. Ich könnte
mir auch gut vorstellen, damit live zu arbeiten. Die Bedienung ist
sehr einfach, der Bypass Sound "klaut" in meinen Ohren nur
minimalst Bass, also ist wirklich sehr gut, und die Möglichkeit
Overdubs hinzuzufügen und wieder zu löschen ist wirklich klasse
(es gibt von dem Gerät ja größere Brüder (oder Schwestern :roll: )
bei Boss, die kenne ich aber nicht persönlich, und kann somit dazu
nichts sagen). Kurzum, KAUFEN! Für 159.- EUR ein super Gerät,
das jeden "timingfester", kreativer und mehrdimensionaler
denkend macht.
greetz
univalve
P.S.: Die englischsprachige Bedienungsanleitung ist super.
Das zweiseitige DIN A4 Blatt in deutscher Sprache kann man
mMn vergessen. Da sind Inkonsistenzen drin und wie man einen
Loop löscht, steht auch nicht drin.
Ich hatte letzte Woche einen GAS-Anfall, nachdem ich das
Gerät im Internet entdeckt hatte. Also kurzerhand bestellt.
Das hilft nachgewiesener Weise bei mir gegen GAS- ;-)
Also erstmal das vorneweg: kurzum, ich bin begeistert. :-D
Dies ist der erste Looper von Boss, der im "normalen" Boss
Gehäuse sitzt. Kurz zur Klärung, da es unter dem Begriff
Looper zwei Gerätesorten gibt: Dies ist ein Gerät, mit dem
man seine Phrasen aufnehmen kann und diese in endlos
Schleifen wiederholt werden. Dazu kann man dann natürlich
spielen und weitere Phrasen dazu aufnehmen (im weiteren
Overdubbing genannt). Dies steht im Gegensatz zu Geräten,
die "True-Bypass" Schleifen (loops) für Bodentreter erzeugen
(www.loooper.com , http://www.tone-toys.de/de/The_Black-Switch.html).
Von letzterem ist also NICHT die Rede.
Ok, dann mal los:
Das Gerät kommt wie gesagt im klassischen Boss Gehäuse.
Im Reglerbereich gibt es ganz links ein Doppelpoti das die
Lautstärke des aufgenommenen Loops im äußeren Ring, und
die Lautstärke des "Guide" (dazu mehr weiter unten) im
inneren Teil des Potis regelt. Dann gibt es einen elf stufigen
Regler mit dem sich die Phrasen für die Aufnahme auswählen
lassen. Ein Tap Tempo Taster ist danach angeordnet und
abschließend ein Schalter um den jeweiligen Modus des
Pedals auszuwählen.
Auf der linken Seite gibt es den Ausgang, der auch das Pedal,
im Gegensatz zu den herkömmlichen Boss Pedalen, die über
die Inputbuchse geschaltet werden, aktiviert. Bevor jetzt jemand
motzt, das hat einen Sinn! Angenommen, ihr habt etwas
aufgenommen und wollt jetzt das Solo oder sonstwas mit einem
anderen Effekt (z.B. ein Zerrer) drüber spielen, kabelt ihr
natürlich an der Inputbuchse rum. Würde diese das Gerät an
und aus schalten, wäre der bereits aufgenommene Loop / die
Phrase, gelöscht. Da hat mal jemand mitgedacht! Meinerseits
ein dickes Lob dazu. Auf der rechten Seite gibt es die Inputbuchse
und eine Buchse zum Anschluß eines bzw. zweier externer
Taster um die "Guide"-Geschwindigkeit zu tappen und die
11 Phrasen aufwärts durchzuschalten. An der Stirnseite ist
die 9V Buchse und ein Eingang für andere Audioquellen.
Zum Loslegen musste ich nicht mal die Bedienungsanleitung
lesen! Pedal verkabeln, Phrase spielen, am Start einmal
drücken, und wenn man fertig ist (also immer auf die "1"),
und schon läuft der Loop los.
Kurz zum "Guide":
Der Guide ist eine Art Drumcomputer, der im 4/4 33
und 3/4 2, verschiedene Rhytmussektionen parat hat.
Dieser läßt sich in der Lautstärke, wie oben erwähnt,
separat regeln. Also, zu der aufgenommenen Phrase
ertönt dann ein Rhytmus, der witziger weise im Gerät
intern berechnet wird und immer passt. Also egal, ob man
nur einen 4/4 oder 5 4/4 spielt, der Rhythmus hat immer
die korrekte Geschwindigkeit (anständiges Einspielen
natürlich vorausgesetzt).
Also mal kurz zu den Features:
Man kann 11 Phrasen (einschließlich Overdubs, Rhythmus,
Time (damit ist die Geschwindigkeit und die Taktauswahl
4/4 oder 3/4)) abspeichern und auch wieder abrufen. Hinzu
gibt es die Möglichkeit über eine separate Buchse auch
Audio vom mp3-Player, CD, etc. aufzunehmen. Von
abgespeicherten Phrasen läßt sich die Geschwindigkeit in
einem gewissen Bereich durch den Tap-Taster (oder das
externe Tap-Pedal) ändern. Damit lassen sich dann auch
Stellen, die man üben möchte, verlangsamt abspielen. (Das
habe ich noch nicht getestet!).
Mit dem Mode Schlater läßt sich Einstellen, ob man Aufnehmen
möchte (in welcher Art), die "Guide"-Time, der "Guide"-Rhythmus,
ob man Loop (endlos Wiederholung) oder "One Shoot" (einmalige
Wiederholung) möchte, sowie Speichern und Löschen der
jeweiligen 11 Phrasen. Ok, ich glaube jetzt wird es
langsam etwas wirr, da das Pedal echt unheimlich viele
Varianten des Einsatzes erlaubt und ich mich zusammenreißen
muss, hier nicht allzu profan abzulabbern.
Also mal die möglichen Anwendungen:
- Spielen einer Phrase und Aufnehmen. Ab dem zweiten Tritt
auf das Pedal wiederholt es die Phrase mit (oder ohne, je
nach Lautstärkeeinstellung) "Guide".
- Geschwindigkeit "eintappen" und der "Guide" zählt ein und
unterstützt einen beim Aufnehmen - Bedienung wie beim Punkt vorher.
- "auto": Beim ersten "Geräusch" startet die Aufnahme von
selbst, Wiederholung der Phrase beginnt, beim Beenden des Loops
mit Pedaltritt.
Zur Bedienung:
Einmal Treten (leere Phrase vorausgesetzt): Aufnahme beginnt.
Das zweite mal Treten: Aufnahme beendet - sofort beginnt der
Loop zu laufen. Zweimal innerhalb einer Sekunde treten: Loop stoppt.
Wenn bereits ein Loop läuft kann man Overdubs aufnehmen.
Aufnahme gleich wie ohne laufenden Loop. Sehr cool: man
kann Overdubs auch wieder löschen, ohne den laufenden Loop
zu verändern!
Löschen funtioniert auch sehr einfach: einfach das Pedal 2
Sekunden gedrückt halten. Fertig.
Das hört sich jetzt alles etwas kompliziert an. Ist es aber nicht ;-) .
Es wirklich intuitiv. Ich brauchte dazu im ernst keine
Bedienungsanleitung. Also bevor ich mich jetzt weiter über die
Bedienung und die Möglichkeiten auslasse stoppe ich einfach, da
ich einen Großteil der angebotenen Funktionen überhaupt nicht
benötige. Falls Fragen dazu sind, beantworte ich die natürlich
gerne.
Ich nehme in den nächsten Tagen mal noch ein Beispiel mit dem
Looper auf und verlinke es dann hier im Post. Dann kann sich
jeder mal anhören, wie das "ungefähr" funktioniert.
Nun mein kleines Fazit:
Ich habe bereits einen Lexicon "Jamman" gehabt, mein AKAI
"Headrush" kann loopen und ich habe einen ZVex "Lo-Fi Loop
Junkie". Keines dieser Geräte hat meiner Meinung nach den
Spassfaktor wie die Boss Loop Station RC-2. Was in so einem
kleinen Gehäuse möglich ist, halte ich echt für beeindruckend.
Die Rhytmussounds mögen etwas "cheesy" sein (kommen ja dann
auch aus dem Gitarrenamp), aber man kann sie ja ausschalten.
Ich halte es für ein nettes Feature, das ich zur Zeit noch sehr
gerne nutze. Mit dem "Jamman" mußte ich beispielsweise über ein
MIDI-Kabel einen Drumcomputer anschließen um etwas ähnliches
zu bekommen. Um Ideen umzusetzen, Harmonien zu finden, an
Songs zu arbeiten etc. das Gerät ist für so etwas klasse. Ich könnte
mir auch gut vorstellen, damit live zu arbeiten. Die Bedienung ist
sehr einfach, der Bypass Sound "klaut" in meinen Ohren nur
minimalst Bass, also ist wirklich sehr gut, und die Möglichkeit
Overdubs hinzuzufügen und wieder zu löschen ist wirklich klasse
(es gibt von dem Gerät ja größere Brüder (oder Schwestern :roll: )
bei Boss, die kenne ich aber nicht persönlich, und kann somit dazu
nichts sagen). Kurzum, KAUFEN! Für 159.- EUR ein super Gerät,
das jeden "timingfester", kreativer und mehrdimensionaler
denkend macht.
greetz
univalve
P.S.: Die englischsprachige Bedienungsanleitung ist super.
Das zweiseitige DIN A4 Blatt in deutscher Sprache kann man
mMn vergessen. Da sind Inkonsistenzen drin und wie man einen
Loop löscht, steht auch nicht drin.