Bye-Bye Pink Floyd! The Endless River….

falk_couffer

Power-User
5 Aug 2014
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bonn
Es drängt mich ein paar Worte loszuwerden, um was es bei dem neuen Pink Floyd Album The Endless River für mich geht:
Mal abgesehen davon, dass ich absoluter Fan bin, gehören Pink Floyd zweifelsohne zu den fünf erfolgreichsten und bedeutungsvollsten Rockbands, die der Planet bisher hervorgebracht hat und ich will es direkt vorwegnehmen: Ich bin dankbar für dieses Album!
Bei einer Band, die seit rund 50 Jahren im Musikgeschäft tätig ist, die eine Vielzahl von genauso wegweisender wie mehr als herausragender Alben produziert hat, kann es für mich weder darum gehen ob ein neues Album nun an geniale Alben wie Dark Side Of The Moon, Meddle oder Wish You Were Here heranreichen kann, noch ob die Band nur mit Roger Waters, Syd Barret oder David Gilmour nun die wahren Pink Floyd sind.
Vielmehr wollen die beiden noch verbleibenden Pink Floyd Mitglieder, Schlagzeuger Nick Mason und Gitarrist David Gilmour, nicht zuletzt in Erinnerung an ihren 2008 verstorbenen Keyboarder Rick Wright, einen würdigen musikalischen Abschied vornehmen. Liest man die Interviews der letzten Zeit, wird man außerdem das Gefühl nicht los dass David Gilmour, in Anbetracht seines mittlerweile recht respektablen Lebensalters, ein ausgeprägtes Bedürfnis hat das Thema Pink Floyd nun endlich zu einem Abschluss bringen zu wollen.
Hier wurden nun also alte Studiobänder von 1968 bis 1994 durchgehört um zu sehen ob es noch musiklisch verwertbares Material gibt, um dieses neu zu bearbeiten. Dies muss ganz und gar nicht bedeuten, dass es sich um minderwertige Ideen oder "B-Ware" handelt. David Gilmour hat diesmal (fast) alles richtig gemacht.
1987, zu „A Momentary Lapse Of Reason" oder 1994 für „The Division Bell", hätten Pink Floyd dieses Material nicht veröffentlichen können. Sofort wäre seinerzeit der Vorwurf, David Gilmour hätte seit dem Weggang Roger Waters musikalisch nichts mehr zu sagen und bediene sich nur noch aus dem bestehenden Fundus der Band, übermächtig geworden und es hätte das Fortbestehen Pink Floyds nahezu unmöglich gemacht. Heute, im Jahre 2014, nachdem weder David Gilmour, noch sonst jemand der Floyds irgend etwas beweisen muss, macht es durchaus Sinn dieses Material zu veröffentlichen und somit ein musikalisch, letztes Grußwort als Pink Floyd an die Welt zu richten.
Interessanter Weise erinnern einige Passagen des neuen Albums The Endless River, mehr an David Gilmours erstes Soloalbum als an The Wall, The Division Bell, oder Wish You Were Here von Pink Floyd. Man sollte in diesem Zusammenhang erwähnen, dass "Comfortably Numb" und "Run Like Hell" beispielsweise Songideen waren, die Gilmour bereits für eben dieses Soloalbum ausarbeitete aber dann doch entschied, es später für Pink Floyd zu verwenden.
Und wie wohltuend ist es heute, sich beim Durchhören von The Endless River an Rick Wright erinnern zu lassen, indem für „It's What We Do" nochmal der gleiche Keyboardsound wie seinerzeit bei „Shine On You Crazy Diamond" erklingt. Aufregend ist es, sich durch den Drumbeat bei „Skins" an Ummagumma zurück zu erinnern oder gar, wie bei „Sum" auf Parts zu stoßen, die auch zu The Wall's zweiter LP-Seite gepasst hätten.
Abgesehen davon, dass Gilmours Gitarrenspiel zwischen genial und etwas zu selbstverliebt das Album dominiert, bleibt für mich abschliessend zu sagen, dass dieses Album ein gelungenes und durchaus berechtigtes "Bye-Bye!" sagt und es gleichzeitig verdeutlicht wie sehr mir eine Band wie Pink Floyd in der heutigen Musikszene fehlt. Und über das Artwork lasst uns besser nicht reden. Vielen Dank Rick Wright! Vielen Dank Roger Waters! Vielen Dank David Gilmour! Vielen Dank Nick Mason! Last not least: Vielen Dank Syd Barret!
 
Es ist schön, zu lesen, dass jemand dieser Band soviel Herzblut entgegenbringt. Leider war es bei mir nach "The Wall" mit dem Herzblut vorbei. Insofern berührt mich "The Endless River" auch zuwenig, um jetzt noch in große Trauer zu verfallen.
 
Gut geschrieben, nett zu lesen. Schön, dass du Pink Floyd hier würdigst :top:

Ich habe mir vor 41 (!!!) Jahren meine erste PF LP gekauft (Dark Side...) und bis heute alle offiziellen Alben.
Also Pink Floyd Fan seit Ende Kindheit/frühe Jugend, desgleichen Rolling Stones.
Beide Bands höre ich nur noch relativ selten, mag sie immer noch und - sie waren irgendwie immer da...

Das wäre das richtige Goodbye, denn PF ohne Rick Wright geht (für mich) irgendwie nicht.

Gruß Peter
 
Sehr schön auf den Punkt gebracht!

Ich habe damals in meiner Schulzeit während einer Projektwoche "Pink Floyd in Pompeii" gesehen. Das hat meinen musikalischen Horizont quasi gesprengt.

Ich denke auch, dass das Album ein würdiger Abschluss für die Band ist!
 
falk_couffer schrieb:
... gehören Pink Floyd zweifelsohne zu den fünf erfolgreichsten und bedeutungsvollsten Rockbands, die der Planet bisher hervorgebracht hat ...

Würde mich mal interessieren, welche fünf Bands Du auf Deiner Liste hast.
 
Danke sehr.

Wenn ich ehrlich bin, grübele ich noch über meine Auswahl.
Beatles und Stones versteht sich von selbst. Aber warum PF und nicht Yes, warum Led Zep statt Deep Purple .... ich weiß nicht. Und ACDC ist auf meiner Liste definitiv nicht drauf ;-)
Ist eh Wurscht ...;-)
 
Liegt sicherlich an paar Jahren Alterunterschied. Meine "Helden" sind genau die Bands , die ich so im Alter von 15 - 18 J. vergöttert habe und da machen paar jahre früher oder später ne Menge aus. ACDC taucht bei mir auch nicht auf, PF schon, Yes auch und natürlich auch LZ. Da gibts noch so Einige, Genesis aus der Zeit fand ich z.B. auch klasse aber nicht wegen dem Gitarrespiel. Deep Purple finde ich erst heute manchmal gut :) Höre aber eigentlich wenig Musik und dann sicherlich auch nicht immer das alte Zeugs.
Hast aber recht, ist auch iwie wurscht.
 
muelrich schrieb:
Danke sehr.

Wenn ich ehrlich bin, grübele ich noch über meine Auswahl.
Beatles und Stones versteht sich von selbst. Aber warum PF und nicht Yes, warum Led Zep statt Deep Purple .... ich weiß nicht. Und ACDC ist auf meiner Liste definitiv nicht drauf ;-)
Ist eh Wurscht ...;-)

Eigentlich ist es eh Wurscht, macht trotzdem Spaß mal drüber nachzudenken:) Wäre ggf. eher ein Thema für einen neuen Thread. Die Aussage war ja erfolgreich - UND bedeutungsvoll.
Meine persönlicher Algorithmus setzt sich in etwa so zusammen: Tonträgerverkauf+Innovation+internationaler kommerzieller Erfolg der Tourneen+Dauer des Erfolges.
PF/YES: Was Tourneen und Verkäufe angeht spielt Yes hier über die letzten 40 Jahre gesehen nicht in der gleichen Liga wie Floyd.
LZ/Deep Purple: Deep Purple verkaufen nicht annähernd so viele Tonträger wie LZ.
AC/DC: Tonträgerverkauf, insbesonder von Back in black und der kommerzielle Erfolg der letzten beiden Tourneen.
Stones: insbesondere durch den Erfolg der Touren - beim Tonträgerverkauf tut sich bei denen gar nicht so viel, wie man vielleicht denken mag.
Black Sabbath: zu wenig Tonträgerverkäufe…, zu wenig Konstanz - da passierte 30 Jahre lang quasi nichts, also im kommerziellen Sinne.

ggf. gehören in die Liste noch Queen, Kiss, the Who und Metallica.

Auffallend ist aber wie sehr britische Bands dominieren - Bei Solokünstlern (Springsteen, Elvis, etc.) würde sich das übrigens umgekehrt bemerkbar machen im Verhältnis England - USA.

Gruß

Falko
 
falk_couffer schrieb:
Eigentlich ist es eh Wurscht, macht trotzdem Spaß mal drüber nachzudenken:)

So ist es.

falk_couffer schrieb:
Die Aussage war ja erfolgreich - UND bedeutungsvoll.

Schon klar. Ich vergesse in meiner subjektiven Betrachtung gerne das Wort erfolgreich .... für mich ist relevant, ob es innovativ für die Rockmusik war UND mich als Msuiker bereichert hat.
Und wenn wir dann Solokünstler zulassen, steht da zB ganz weit oben Frank Zappa (in seinem Gesamtwerk).
Ich finde zB auch - und das hat mit erfolgreich wenig zu tun - das Mahavishnu Orchestra weit oben auf der Innovationsliste ...
KISS zB geht komplett an mir vorbei.
Metallica weitgehend (die würde ich durch Van Halen ersetzen grins ....)

Weites Feld und jeder Jeck hat ne andere Liste
 
nicht dass ein Missverständnis aufkommt… das ist nicht meine persönliche lieblingsliste, sondern dass was allgemein so als erfolgreich und einflussreich erachtet wird.
 
Moin,
erst einmal Vielen Dank für die Hommage an Pink Floyd - ich persönlich habe sie erst später wirklich zu schätzen gelernt, bin aber meinem älteren Bruder dankbar, der sie von Ummagumma bis Momentary Lapse ...(zusammen mit den Genesis der Peter Gabriel Ära)in Dauerrotation hatte.
Das Konzert in Hannover 1988 fand ich (fast schon zu) gigantisch.

Zum Rockbands Thema sollte man wirklich nen eigenen Thread aufmachen, allein schon wegen der Definition : watt iss den ne eijentlisch ´ne Rockband?
Also für mich gehören da weder die Beatles noch die Stones rein- wobei ich die Beatles quasi vollständig und die Stones partiell sehr geil finde....aber Rock ist für mich anders.

Dann mal los ...
 
Hi,

ein Album, welches mein Herz schon jetzt nachdem zweiten Mal hören erobert hat... ein Album zum ZUHÖREN...

PIT... :cool:
 
Schöner Beitrag! :dafuer:

Ich persönlich muss leider sagen, dass ich das Album eher langweilig finde.
Da ist nichts drauf, was nicht auch schon auf den anderen Alben gewesen wäre, manche Stellen sind IMHO sogar ganz klar schnöde Kopien schon vorhandener Pink Floyd Werke. Ich bleibe lieber bei den alten Scheiben. Pink Floyd ist für mich musikalische(r) Innovation und Grenzgang. Das konnten sie früher besser. ;-)
 
Was die Albenverkäufe angeht hast Du die Scorpions vergessen. :-D

Ansonsten Danke für den Beitrag! Fand ich interessant zu lesen, habe in das Album nur kurz reingehört und fand es jetzt nicht so spannend, aber aus der Perspektive es als eine Art Abschiedsgruss zu nehmen mag es Sinn machen.

Ralf
 
Partscaster schrieb:
Schöner Beitrag! :dafuer:

Ich persönlich muss leider sagen, dass ich das Album eher langweilig finde.
Da ist nichts drauf, was nicht auch schon auf den anderen Alben gewesen wäre, manche Stellen sind IMHO sogar ganz klar schnöde Kopien schon vorhandener Pink Floyd Werke. Ich bleibe lieber bei den alten Scheiben. Pink Floyd ist für mich musikalische(r) Innovation und Grenzgang. Das konnten sie früher besser. ;-)

zum einen geht es um ältere Aufnahme bis 1994...zum anderen, warum erwartet man ständig Neues, bzw. Innovatives?
AC-DC haben seit Back in Black nichts neues mehr gemacht und es wird verziehen. Kann man sich nicht einfach an schönen Klängen erfreuen?

innovativ fand ich die Devision Bell auch nicht, aber es ist mit Abstand die Pink Floyd, die bei mir am häufigsten durchgelaufen ist, weil sie wunderbar schön (auch im Hintergrund) anhörbar ist. Ich war aber immer schon eher der Gilmour als der Waters Fan (The Wall pack ich größtenteils gar nicht und Animals find ich auch sehr anstrengend)......insofern freu ich mich auf die neue Scheibe
 
So, ich habe Endless River heute auch einmal (fast) komplett durchgehört.

Vorbemerkung: Ich mag Pink FLoyd, ohne dass sie zu meinen großen Favoriten zählen.

Umma Gumma, Atom Heart Mother und Meddle sind großartige Alben. Dark Side find ich nicht so toll, Wish you were here ist für mich der Meilenstein, Animals fionde ich unterbewertet und bei The Wall reicht, im Kopf "we dont need no education" zu hören, um Brechreit zu bekommen.
Alles danach ist an mir vorbeigegangen.
Damit ist PF für mich eine klassische 70ger-Jahre-Band.

Tja, was soll ich nun zu Endless River sagen. Alles, was da so zu hören ist, gabe es irgendwo schon - und vor allem besser.
Damit gehe ich mal davon aus, dass, wenn ich mal wieder Bock auf PF habe, mich im 70ger Fundus bedienen werde.
Das hier ist redundant, überflüssig und vor allem: langweilig.

your mileage may vary

now playing: Ritual - Live (so u.a. kann Prog heute - 40 Jahre später - klingen)
 
ollie schrieb:
zum einen geht es um ältere Aufnahme bis 1994...zum anderen, warum erwartet man ständig Neues, bzw. Innovatives?
AC-DC haben seit Back in Black nichts neues mehr gemacht und es wird verziehen. Kann man sich nicht einfach an schönen Klängen erfreuen?

innovativ fand ich die Devision Bell auch nicht, aber es ist mit Abstand die Pink Floyd, die bei mir am häufigsten durchgelaufen ist, weil sie wunderbar schön (auch im Hintergrund) anhörbar ist. Ich war aber immer schon eher der Gilmour als der Waters Fan (The Wall pack ich größtenteils gar nicht und Animals find ich auch sehr anstrengend)......insofern freu ich mich auf die neue Scheibe

Ja, weiss ich! ;-)

Von einer Band wie Pink Floyd erwarte ich halt etwas anderes als von AC/DC. Und von denen höre ich mir auch - wenn überhaupt noch - nur Alben bis '79 an. Back in Black find ich schon eher nervig... :oops:

The Division Bell würde ich persönlich schon allein wegen High Hopes kaufen, ich liebe das Album. Auf Endless River kann ich persönlich halt nichts finden, das mich so richtig mitreisst. Da gefiel mir David Gilmours On an Island besser und das ist ja auch voll mit PF Zitaten nicht innovativ. Keine Ahnung warum Endless River bei mir nicht so ankommen will. :shrug:
 
muelrich schrieb:
Das hier ist redundant, überflüssig und vor allem: langweilig.

Ging mir ähnlich. Das ist zwar in jedem Moment unverkennbar Pink Floyd aber trotzdem völlig belanglos. Kaum Höhepunkte, keine Spannungsbögen sondern einfach nur 50 Minuten Klangteppich als Intro für den Schlusssong.

Mein Fazit: Auf wenn Fahrstuhlmusik von berühmten Leuten eingespielt wurde, so bleibt es trotzdem Fahrstuhlmusik. :shrug:
 
was mich nervt an dem Album ....man muss vorausschicken, dass ich keine MP3 Alben kaufe.......

Die Audio CD kostet 28,-€...ist zwar ne Blue Ray dabei, brauch ich nicht, hab ich keinen Player......

Das ist sie mir nicht Wert....Insofern scheidet der Erwerb aus.....Pech gehabt.
 
Ich habe es nicht geschafft, sie ganz durchzuhören. Kurze Intensive momente werden immer wieder von vor Wohlklang triefenden, aber schon 100x gehörten Passagen verdrängt, die leider total dominieren.

Ich habe mich immer wieder erwischt, wie ich lossingen wollte: "Us.. and them..." oder "Shine on!"

Und:
Was sollen diese ätzend klingenden A-Gitarren-Kratzereien?

Naja, trotzdem noch besser als 97% dessen, was sonst so akkustisch durch den Äther mäandriert.
 
Hallo!

Zum Thema hier ein interessantes Interview:

http://www.spiegel.de/kultur/musik/nick-mason-der-pink-floyd-schlagzeuger-ueber-the-endless-river-a-1001457.html

Hier lässt es sich trefflich streiten, ob Nick Mason den Interviewer ironisch auflaufen lässt oder ob er komisch drauf ist.


Gruß

erniecaster
 

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