Ich denke, wenn es um "Vintage-Gitarren" geht, muß man aufpassen, nicht Äpfel mir Birnen zu vergleichen.
Diese Instrumente könen für zwei sorten Mensch interessant sein, für den "Sammler" und den "praktizierenden Gitarristen".
Der Sammler sucht hübsche und interessante Gitarren für die Vitrine.
Der Wert wird dabei durch den optischen Zustand und durch die Seltenheit bestimmt.
Im Prinzip ist das wie bei Briefmarken.
59er Goldtop Mint Condition macht $250.000 zuzüglich Shipping.
Auf der anderen Seite gibt es den praktizierenden Gitarristen, damit meine ich Musiker, die Bands haben und Auftritte bestreiten.
Die Ansprüche sind hier erstmal ganz andere.
Der praktizierende Gitarrist brauch eine Gitarre, die robust und unkompliziert im Handling ist, die sich ohne größere Widerstände spielen lässt und die auch mal kleinere bis mittlere Unfälle wegstecken muß. Darüberhinaus sollte sie eine breite Klangpalette anbieten und letzendlich funktionieren, wie sie soll.
Also geht der praktizierende Gitarrist hin, und kauft sich eine Parker Fly oder eine
Yamaha.
Das war jetzt natütlich eine idealisierte Betrachtung.
Natürlich macht es den meisten Gitarristen auch Spaß, eine interessante Gitarre zu spielen, und da muß jeder für sich selbst entscheiden, ob er bereit ist, u.U. Sammlerpreise für einen Ast zu bezahlen, der letztendlich funktionieren soll.
Ob er einen 5-Weg-Schalter in die olle Strat einbaut, obwohl sie dann an Wert verliert, weil die "Solder Joints" nicht mehr "untouched" sind.
Ob er für ein altes Trem den 8-fachen Preis des jetzigen Straßenpreis eines neuwertigen Top-Of-The-Line Trems bezahlen will.
Es gibt halt Menschen, die diese Preise bezahlen, und mit denen muß man als Gitarrist auf dem Markt konkurrieren.
Ein andere Aspekt des Ganzen ist natürlich die pauschale Bewertung der Instrumente durch die Sammler.
Es gibt pre-CBS Instrumente, die sehen klasse aus, klingen aber wie ein Zigarrenkistenbanjo mit Gummibandsaiten. Die kosten aber trotzdem ein Vielfaches mehr als die abgerockte Klapfe, die ein paar Jährchen später gebaut wurde, die aber klingt, daß jedem Gitarristen die Augen feucht werden.
Warum kostet eine JV-Squier immer wesentlich mehr als eine
Fender-Strat aus der Zeit?
Auch in diesem Thread wurde großzügig mit Jahreszahlen jongliert.
Über die Qualität eines solchen Instrumentes haben sie aber in meinen Augen keinerlei Aussagekraft.
Es gibt also einen prinzipiellen Unterschied zwischen
Nutzwert und
Sammlerwert .
Das fiel mr im Laufe dieses Threads mal auf,
Gruß,
woody