Hallo Forum,
kürzlich war es hier im Forum mal wieder Zeit für Anregungen zum Thema Sattelfeilen und mögliche wie unmögliche Ersatzlösungen.
Folgendes hat beim Sattel meiner Konzertgitarre sehr gut funktioniert:
Man nehme einen 1mm-Bohrer und benutze ihn zweckentfremdet zum Bearbeiten der Saitenkanäle.
1. Hierzu bemale man großzügig den zu bearbeitenden Saitenkanal mit Bleistift.
2. Dann setze man den 1mm-Bohrer im geeigneten Winkel in den Kanal und führe ihn vorsichtig unter Einhaltung eben dieses Winkels hin und her.
3. Die Außenkanten der Spanabführungsnuten werden dabei zweckentfremdeterweise zur Abtragung des Materiales benutzt.
4. Anhand der verbliebenen "Bemalung" lässt sich recht gut abschätzen, wie weit die Bearbeitung bisher gediehen ist.
Nachteile:
1. Das funktioniert nur bei Saiten, deren Stärke ungefähr bei 1mm liegt.
2. Die Tauglichkeit des Bohrers für zweckentsprechende und zweckentfremdete Benutzungen nimmt vermutlich mit der Anzahl der Bearbeitungen ab.
Vorteil:
1. Der "fertige" Kanal ist rund und glatt, beides in einem Arbeitsschritt. Der war sogar so glatt, dass sich kein Graphitstaub per Bleistifft auftragen ließ.
2. 1mm-Bohrer sind jetzt nicht so arg teuer. In meinem Fall befand sich sogar einer gemeinsam mit einigen seiner größeren Artgenossen in einem Steckschlüssel-Werkzeugkasten. Keiner von uns beiden wusste, was das sollte. ;-)
Der Sattel meiner Konzertgitarre ist allerdings aus
Kunststoff, ob die Ergebnisse bei anderen Materialien ähnlich gut sind, weiß ich nicht.
Sollten jemanden gewichtige Gedanken beschleichen, die gegen diese Vorgehensweise sprechen, so bitte ich darum, nicht damit hinter dem Berg zu halten.
Ansonsten: Zu Risiken und Nebenwirkungen befragen Sie bitte Ihren Gitarrenbauer.
rof:
Freundliche Grüße
Daniel