madler69":3131wvwb schrieb:
Dann spar dir doch den Zerrer und schau dich nach einem Amp um,
der die Zerre liefert, die du gerne hättest.
Sehe ich an sich auch so.
Allerdings kann man ja so manchen Amp ordentlich durch ein gutes Multieffekgerät aufwerten.
Da ich jobbedingt sowieso eine gut klingende DI-Kiste brauche, habe ich mich für ein Boss GT-10 entschieden. Meiner Meinung nach macht das erst mal schon einen extrem guten DI-Sound (finde ich bspw. viel besser als den Line 6 und Digitech Kram) und zweitens ist es zusammen mit einem brauchbaren Amp fast schon eine Wunderwaffe. Als sog. "kleines Besteck" benutze ich einen Laney LC50 (auch ein ziemlich unterbewertetes Teil, 50W Vollröhre) mit GT-10 in der berühmt berüchtigten "4 Kabel Methode", sprich, die Vorstufe vom Amp hängt in der Loop des GT-10. So kann ich ganz prima alle Vorschalteffekte vorschalten, während Hall, Delay und Konsorten brav im Einschleifweg arbeiten. Optional lässt sich die Loop natürlich auch abschalten, wenn ich denn mal nur die Amp-Modelle aus dem GT-10 benutzen will. Ach ja, das GT-10 schaltet den Amp sogar um, sehr feine Sache.
Zum Sound kann ich sagen, dass es natürlich in dieser Kombination nicht unbedingt in Richtung Metal geht, das liegt aber am Amp. Ich habe das Setup so auch schon testweise mit einem dieser Marshall 4-Kanäler gespielt (weiß jetzt gerade nicht, wie der heißt), und da ist dann auch metalseitig so Einiges am Start.
Ein weiterer Vorteil des GT-10 mag sein, dass es sich auch als Audio-Interface benutzen lässt, sollte man noch keines haben. Hat zwar eine ziemlich hohe Latenz, das ist aber insofern nicht so wichtig, da man ja direkt monitoren kann.
Das Dumme ist, dass man in den meisten Musikläden kaum die Gelegenheit bekommen wird, sich so ein Setup mal schnell aufzubauen. Wenn man einen der Sklaven dort nach 4 Kabeln fragt, womöglich nach einer Mehrfachdose und das auch alles in einem passenden Raum, dann kommen unverzüglich die komischen Blicke...
Sehr schade, denn man kann sich über diese Methode ein wirklich kompaktes, flexibles und gut klingendes Setup zusammenbauen.
Über einen guten Amp gewinnen die GT-10 Zerrer wirklich nochmal ganz deutlich dazu.
Natürlich gebe ich aber zu, dass, wenn man nicht unbedingt viele verschiedene Sounds anbieten muss (ich muss das halt - und will's auch selber), ein guter analoger Zerrer vielleicht die bessere Wahl ist.
Ach ja, wenn man sowas wie das GT-10 ausprobiert, auf keinen Fall nach den Werkspresets urteilen. Die haben, wie üblich, zwar toll gemotzte Namen, sind aber streckenweise echt grottig programmiert, von Praxistauglichkeit kann absolut keine Rede sein. Gilt leider für sehr viele Multis, ist vermutlich auch einer der Gründe, warum so viele Gitarristen dem Thema "digital" immer noch kritisch gegenüber stehen.
- Sascha
P.S.: Vom GT-10 alleine könnte ich auch mal das ein oder andere Soundfile posten, bin zwar absolut kein Metaller (hab auch an sich keine entsprechenden Gitarren), aber naja, ich kann mir da schon irgendwas zurechtstümpern. Mit Amp geht leider hier nicht, da Nachbarn und sowas.