mad cruiser":20lztj0b schrieb:
Bei allen Nachteilen gibt es aber eine ganze Reihe von Kollegen, die auf die Firebird schwören und ohne sie keine Bühne betreten würden.
Aber ob das dann die EPI sein muss...?
mad cruiser":20lztj0b schrieb:
Hörbeispiel: z.B. Johnny Winter / Captured Live!
Da ist überwiegend eine Flying-V aus den ersten Baujahren im Einsatz. (Off Topic: Leider ist Herr Winter ja später auf die IMO straff aber kalt klingende Steinberger Headless umgestiegen.).
mad cruiser":20lztj0b schrieb:
klingt es durch die Mini-Humbuckers sehr eigenständig - diese Pickups werden derzeit leider sehr unterschätzt.
Ist bekannt, ob die neueren Minis so gut klingen wie die aus den 70ern? Ich hatte mal leihweise 'ne 71er LP de Luxe mit den Teilen, und die haben mich echt vom Stuhl gehauen. Hersteller der Minis war damals übrigens Epiphone.. Aber das waren andere Zeiten.
mad cruiser":20lztj0b schrieb:
Bauartbedingt ist der Auflagewinkel auf dem Steg einfach zu gering, um einen vernünftigen Saitendruck auf den Steg zuzulassen, und damit geht auch ein Gutteil Sustain flöten.
Das finde ich aus Erfahrung etwas übertrieben. Bevor der Saitendruck ins Spiel kommt, spielen die Hölzer eine wesentlich wichtigere Rolle. Selbst bei vergleichsweise geringem Druck auf den Steg ist der punktuelle Druck durch die gepannten Saiten immer noch hoch genug, damit eine von Haus gut resonierende Gitarre gutes Sustain bringt.
Gegenbeweis ist, dass Saitendruck ohne Ende überhaupt keine Garantie ist für Sustain, wenn die gesamte Gitarre nicht mitspielt. Um da wirkliche Unterschiede festzustellen, müsste man auf auf ein- und derselben Gitarre nacheinander unterschiedliche Bridges montieren.
Eine meiner Gitarren hat eine Hybridbridge, wo man die Saiten wahlweise von unten durch den Koprpus führen kann (hoher Druck und strake Verbindung zum Korpus) oder direkt an der Bridgeplatte oben einhängen kann (weniger Druck, weniger Kontakt zum Korpus). Am Sustain der Gitarre ändert das nix, soweit man das überhaupt hören könnte. Thru Body klingt geringfügig härter für Leute, die das Gras wachsen hören. Aber selbst ich würde im Blindtest keine Wetten drauf eingehen.
Zwei andere haben freischwebende 2-Punkt-Bridges und arbeiten in Sachen Attack und Sustain jeweils hervorragend, obwohl die Saiten lediglich über 2 dünne Schrauben Kontakt mit dem Korpus haben. Wobei ich allerdings die Erfahrung gemacht habe, dass mit diesen Konstruktionen tendenziell der untere Mittenbereich etwas schwächer ausfällt. Was aber in Sachen Transparenz beim REcording oder wenn man live gegen ein fettes Keyboard anspielen muss, durchaus wiederum große Vorteile hat, weil es gerade dort richtig knallt, wo man es hinterher auch hört.
Lange Rede - kurzer Sinn: Hardwaremerkmale sind in meinen Augen allesamt zweitrangig für die hörbare Basissubstanz einer Gitarre.
Im übrigen ist die "Sustain"-Forderung irgendwie so eine Art Hype geworden. Viele wollen "Sustain ohne Ende". Da habe ich fast immer den Eindruck, dass da gleichgesetzt wird Sustain = geiler Klang. Hat aber nix miteinander zu tun. Ein VW Golf fährt mit Edelstahlauspuff, getönten Scheiben und Alufelge auch nicht anders als ohne.
Ob ein Ton klingt bis Weihnachten, sagt über die
Qualität des Tons (Verhalten beim Anschlag, Frequenzverhalten in den kürzeren und längeren Ausklingphasen) nämlich überhaupt nichts aus. Eine Marmorplatte als Hals und Korpus bringt längeres Sustain als jedes Gitarrenholz - nur, dass der Ton eben nach nix klingt.
Aus diesem Grunde bauen viel Billighersteller auch so mulmige PUs ein. Die Tiefmitten und Bässe werden vom Amp länger ausgehalten, das klingt schon mal schön fett. Ist aber eben nur Placebo. Das böse Erwachen kommt, wenn ich der Gitarrist dann beschwert, dass sich er trotz 100-Watt-Amp nicht ausreichend hört (der böse Bassist und der Drummer sind angeblich zu laut ..) und die 16tel bei 180bpm allenfalls als Tonbrei wahrzunehmen sind.