Hier ein Update:
Leider ist der Einbau des Neck Humbuckers problematischer als gedacht...es ist keine Humbuckerfräsung vorhanden. Eigentlich kein großes Ding, aber seit mir mein Gitarrenbauer glaubhaft erklärt hat, das ein Eingriff in die Substanz einer Gitarre - also dem Holz - drastische Auswirkungen auf den Gesamtsound einer Gitarre haben KANN (z.b. Spannungsänderung, Mikrorisse, usw) bin ich da vorsichtig. Wenn, dann würde ich es machen lassen. Und da sind dann inklusive den Tonabnehmern, Potis und eben der Einbau locker 100,- Euro futsch.
Zufälligerweise brachte mein Gitarrenkollege zur letzten Bandprobe seine alte Telecaster Custom mit einem Neck-Humbucker mit. Wie Bensen gesagt hat: Klingt maximal wie eine Kreuzung Telecaster /Sg.
Auch per Zufall entdeckte ich einen alten Gigbag im Proberaum...darin war meine alte Hondo Deluxe SG (Geiheimtipp: Die Hondo Deluxe Serie ist genial...optimal für Jazzer und Blueser, standardmäßig mit den alten DiMarzio USA Made Humbucker). Also nahm ich die SG mit, und machte zwei Tage einen direkten Vergleich zwischen Telecaster, SG und Danelectro und einer Resonator mit Mini-Humbucker. Hier das Ergebnis:
Telecaster: Toller Slide-Sound am Steg, alles andere auch sehr amtlich und bluesig. V.a. der one-peace-maple Hals macht den Unterschied. Sehr klarer und silbriger Slide-Sound.
SG: Klingt irgendwie nach Telecaster, nur wärmer und dicker. Hals und Hals/Steg -Sound sind klar besser als bei der Tele. Duane und Derek lassen grüßen. Am Steg klingt es sogar mehr nach Lap-Steel als mit der Tele. Hätte ich nicht erwartet. Es fehlt zwar das Klare und Silbrige eines Ahornhalses, eher etwas dunkel...aber okay.
Resonator mit Mini-Humbucker: Natürlich toller akkustischer Sound, verstärkt allerdings etwas undefiniert, egal bei welcher PU Höhe.
Danelectro: Nun ja, jetzt weiß ich wieder, warum ich die so mag. Einfach ein tolles Gefühl, hab darauf ja das Slide-Spielen "erlernt". Aber irgendwie vereint sie alles Positive der o.g. Gitarren. Clean gespielt klingt sie wie eine akkustische Gitarre, durch den typsich metallischen Klang hat sie sogar etwas von einer Resonator-Gitarre...nur nicht ganz so voluminös.
Ry Cooder -Sounds sind sehr gut möglich. Mit einem Verzerrer klingt sie dann auch ziemlich wie die Telecaster im Zerrbetrieb. Ebenfall sehr silbriger Klang. Der einzige Nachteil:
Ziemliche Diven, diese Danelectros: Man braucht schon etwas Zeit, um sowohl den Amp als auch die Gitarre richtig einzustellen. Mal klingt es zu metallisch, mal zu dumpf, mal ohne Biss, mal zu dünn, dann wieder zu beißend.
Ergebnis: Ich bekomme fast jeden Sound, den ich will mit der Danelectro hin. Für den typischen Singlenote-Humbucker-Sound ist die Hondo optimal (übrigens: Mahagoniekorpus aus einem Stück, dickster Mahagoniehals, den ich je gespielt habe, DiMarzio-Humbucker, bei denen man jede Spule einzeln in der Höhe verstellen kann !!!, und splittbar). Den typischen Telecaster-Stegsound bekomme ich sogar mit dem Steg PU der Hondo annähernd hin, nur etwas wärmer. Klingt aber trotzdem nach Lapsteel. Werde den Humbucker jetzt noch splitten, damit sollte man sogar mehr in Richtung Telecaster kommen. Leider fehlt mir der Ahornhals, aber alles andere bekommt man mit den Ampeinstellungen geregelt.
Ich werde jetzt sowohl die Telecaster als auch die Resonatorgitarre verkaufen. Eventuell kommt dann noch eine zweite Danelectro hinzu, denn dann bleiben die Ampeinstellung gleich, wenn ich zw. den Gitarren wechsel.
Die Hondo bleibt. Habe 80,- Euro für die Gitarre gezahlt. Die dürfte aber einen dreimal höheren Materialwert haben.
Danke für Eure Hilfe, falls ihr noch Tipps habt: her damit!!!