Fender Stratocaster USA

gwenman

Power-User
22 Apr 2003
606
2
Österreich
Hallo Liebe Leute!

Gestern hat eine etwas mitgenommene alte Dame ihren Weg in meine Hände gefunden. Es handelt sich um eine Fender Stratocaster Made in USA mit Seriennummer S910176.
Den offiziellen Seiten nach wohl ein Baujahr 1963.
edit: wohl doch nicht 1963

Ich habe die Gitarre als Dauerleihgabe von unserem Lichttechniker bekommen. Er spielt sie nicht, und bevor sie zu Hause vergammelt hat er sie mir zum spielen gegeben.

Nun, was soll ich noch groß sagen: Mich würde einfach interessieren, was ich da wirklich in den Händen halte. Eine besondere alte Rarität, oder einfach eine alte, etwas mitgenommene Gitarre. :)

Falls sich das überhaupt abschätzen lässt, wäre natürlich der Wert interessant.

Ich hab hier auch ein paar Bilder mal schnell mit dem Handy gemacht. Wie man sieht: die Gitarre ist schon ein bisschen mitgenommen.











Was immer ich jetzt hören mag: klanglich find ich die Gitarre sehr interessant und werd sie wohl in meine laufenden Live-Einsatz miteinabauen. Bin höchst-erfreut :)

Ganz nebenbei noch eine Frage: kann ich bei dieser Art von Tremolo alle Saiten auf einmal runternehmen, oder sollte ich besser Saite für Saite wechseln? Hab so manches drüber gelesen, dass man besser Schritt für Schritt vorgeht...Tremolos sind bis jetzt in meiner Gitarrenkarriere ganz an mir vorbeigegangen :)

Danke für eure Hilfe!

Freundliche Grüße
 
gwenman":6ekw9f9s schrieb:
kann ich bei dieser Art von Tremolo alle Saiten auf einmal runternehmen, oder sollte ich besser Saite für Saite wechseln? Hab so manches drüber gelesen, dass man besser Schritt für Schritt vorgeht...

Das WWW ist voller Dummfug. Bei Vintage-Trems Saiten runter, ggf. Griffbrett reinigen, neue Saiten drauf, Stimmen, Schlupf gründlich rausdehnen, wieder stimmen, fertig.

gwenman":6ekw9f9s schrieb:
Tremolos sind bis jetzt in meiner Gitarrenkarriere ganz an mir vorbeigegangen :)

Tipps am Rande:
Zur verstimmungsarmen Justage drehe die inneren vier Stützschrauben etwas heraus, sodass sie stützen, aber nur die beiden äußeren Schraubenköpfe die Höhe bestimmen.
Vier Federn können durchaus zuviel sein. Justiere so, dass sie in Ruhelage nicht zu entspannt sind, drei können da durchaus besser sein. Ohne Federspannung verlierst du Ton und Sustain.
Ob das Trem aufliegt oder schwebt verändert den Sound auch deutlich. Ich stehe ja aufs Schweben, andere aufs Aufliegen...
 
gwenman":1huld9p3 schrieb:
Den offiziellen Seiten nach wohl ein Baujahr 1963.

Das ist wohl eher eine 1979er. Maple Neck,grosse Kopfplatte mit Bullet-Trussrod, Dreipunkt-Halsbefestigung, Seriennummer S9 + 5 Nummern, komische Farbe, schwarzes Plastik...kein Pre-CBS-Schätzchen, aber halt schon ein paar Jahre alt. Prinzipiell eigentlich ein sehr kritischer Jahrgang, aber man kann ja auch Glück haben.
 
Moin,
die Strat ist nett, aber niemals von 1963.
Bin nicht der Mega-Experte, aber 3-Punkt-Backplate, Bighead...eher Ende 60er bzw klar 70er Style.
Ausserdem gab es das Transition-Logo 1963 noch nichtt, glaube ab 1964, aber da war wie gesagt die Kopfplatte noch anders(kleiner) und der Hals mit 4 Schrauben befestigt.
Oder hast Du Dich nur vertippt mit dem Baujahr? Ist ja auch egal, Hauptsache, das Teil klingt und Du hast Spasse mit der Gitarre.

Glück auf!
Christian

Edit: OOOops: Da war ich gerade nicht schnell genug: Als ich geschrieben hab war noch keine Antwort hier, die richtigen Bescheidwisser waren schneller:)
 
...zum Schweben/Aufliegen: tendenziell bewirkt Schweben eine etwas stärkere Betonung der oberen Mitten (oder Abschwächung der Mitten wohl genauer genommen, im Endeffekt wumpe), ich würde es als "glockigerer Ton" als beim Aufliegen beschreiben. Schwebend sind die Teile schwieriger zu stimmen. Ich baue überall eine Blackbox ein, was dann keine "echtes" Schweben mehr ist, aber im Wesentlichen dessen Vorteile ohne seine Nachteile mit sich bringt.
Das Schätzchen dürfte recht schwer sein, oder? Baseballschlägerhals?
 
Hi, zusammen...erstmal danke für die Antworten.
Baujahr scheint sich geklärt zu haben. Mittlerweile hab ich sie neu besaitet, eingestellt, geölt und ein bisschen gepflegt -> die Dame sieht wieder gut aus und klingt in meinen Ohren auch sehr satt! Im Moment hab sie noch Probleme damit, die Stimmung zu halten, könnte wohl aber auch sein, weil die Saiten ganz neu drauf sind. Ich denke, das wird sich noch legen...

Einzig das versteh ich nicht:
Tomcat":1kgfmeb2 schrieb:
Prinzipiell eigentlich ein sehr kritischer Jahrgang, aber man kann ja auch Glück haben.

Gab's da mal ein paar schlechtere Jahrgänge, oder gibt's das sonst was Wissenswertes?

Edit:

frankpaush":1kgfmeb2 schrieb:
Das Schätzchen dürfte recht schwer sein, oder? Baseballschlägerhals?
Nö, fühlt sich eigentlich recht gut an...bin aber schwerere Gitarren gewöhnt :)

Freundliche Grüße
 
gwenman":t9o6l5dj schrieb:
Gab's da mal ein paar schlechtere Jahrgänge, oder gibt's das sonst was Wissenswertes?

Prinzipiell die kompletten 70er, wobei man wirklich sagen kann, je später in den 70ern, desto schlechter. CBS hat sich nicht sonderlich um Qualität und Qualitätskontrolle gekümmert, sondern war mehr am cash-flow interessiert. Besonders die Strat wurde in der CBS-Zeit (1965 - 1985) kontinuierlich verschlimmbessert. Trotzdem kann man bei jedem CBS-Jahrgang auch Glück haben und was brauchbares erwischen.
 
... sehe ich wie Tomcat.
Selbst aus den späten 70ern habe ich auch schon wunderschöne und schillernde Teile gesehen.
The Edge klampfe ist schließlich auch eine späte 70er, ich habe die immer als wohlklingend gehört. Definitiv kritisch sind die in jeder Hinsicht allerletzten Modelle mit großer Kopfplatte, da gab es sehr üble Lackprobleme. Aber abgesehen davon kann auch dabei ein Instrument herauskommen das gefällt.
 
ferdi":3dwpibtg schrieb:
Das WWW ist voller Dummfug. Bei Vintage-Trems Saiten runter, ggf. Griffbrett reinigen, neue Saiten drauf, Stimmen, Schlupf gründlich rausdehnen, wieder stimmen, fertig.

Ganz genau.
Allerdings mache ich es bei meinen freischwebenden Tremolos so, dass ich hinten immer ein kleines Stück Pappe (ist permanent im Gigbag) runterstopfe, weil (je nach Höhe und Neigung) sonst das Trem zu weit nach hinten geneigt ist und man zuviel an den Saiten drehen muss, um der Stimmung wieder nahezukommen. Außerdem vermeidet man so Spuren im Lack.

- Sascha
 
Huuhuuu....

ich nenne auch eine 70ger 3 Punkt Maple neck Strat die meine. Ist ein wenig störrisch das Vieh, und mag es mit viel Attack nem Dicken Plek, aber dann....holla. Gibt manchmal Probleme mit der Halsbefestigung, aber wenn der stramm sitzt, bleibt er es auch. Mein Hals ist ganz wunderbar, nicht zuviel und nicht zuwenig. Und das orginale Vibratosystem ist wohl schon alleine aufgrund seiner Massivität dem Klang ziemlich zuträglich.
Da die Gitarre ein paar Jahre überlebt hat, scheint sie kein "Montagsinstrument" zu sein.

Sind da noch orginalen PU´s drin?

Und zum Tremolo... mein Rat ist: machs einfach fest, entweder mit nem Holzkeil wie Clapton, oder zieh die 4 Fe(n)dern an, daß es auf dem Korpus aufliegt, der Klang überträgt sich besser auf den Korpus.
Wer will mit ner Strat schon Tremolieren? Üb´ Fingervibrato ;-)
Und sie wird die Stimmung nie so richtig halten. Vermut ich mal....
Ach ja, ein Tip wäre bisschen Graphitstaub (vom Bleistift) in die Sattelkerben zu streuen, ist der Stimmung auch ganz zuträglich.
Aber wer ist bei dem nahenden Sommer schon schlecht gestimmt :)
 
Sascha Franck":1z2s3ol1 schrieb:
Außerdem vermeidet man so Spuren im Lack.

hab gar keinen Lack drauf...


russ":1z2s3ol1 schrieb:
Und sie wird die Stimmung nie so richtig halten. Vermut ich mal....

ja - nie so richtig. Ich hab bei meiner alle "Vintage-Strategien" ausgeschöpft und stimme trotzdem alle paar Nummern nach. Ist aber auch kein Problem. NICHT alle paar Nummern nachstimmen, DAS ist ein Problem :)
 
Hi,

frankpaush":up7iytox schrieb:
Definitiv kritisch sind die in jeder Hinsicht allerletzten Modelle mit großer Kopfplatte, da gab es sehr üble Lackprobleme. Aber abgesehen davon kann auch dabei ein Instrument herauskommen das gefällt.

ja, diese Lackprobleme betreffen mich wohl anscheinend auch. Es sind einige stellen abgeblättert. Zwei große Abriebstellen gibt es auch, allerdings wurden die wohl mal nachbehandlelt. Man sieht zwar das Holz durchschimmern, darüber befindet sich aber noch eine durchsichtige Lackschicht.

Wie auch immer - ist ja praktisch ein geschenkter Gaul :) Der Klang ist, wie schon erwähnt, wirklich super.

russ":up7iytox schrieb:
Sind da noch orginalen PU´s drin?
ja, sieht ganz so aus - überhaupt - Meachnik und Elektronik sind wohl noch absolut original. (Als ich die Gitarre übernommen hab, waren wohl selbst die Saiten noch original aus 79 :) )
Die Potis hab ich mal ein bisschen geölt, die funktionieren (vorerst) wieder.

Wie schon geschrieben...Nachstimmen ist hier halt etwas öfter nötig. Evtl. muss ich da sonst was machen lassen. Der Tip mit dem Graphitstaub ist gut, werd ich mal ausprobieren!

Danke euch allen!

Eine Frage juckt mich aber noch: was hätte ich denn so ca. für die Gitarre auf den Tisch legen müssen? Reien Interessensfrage :)

Freundliche Grüße
 
gwenman":3jowf0vt schrieb:
diese Lackprobleme betreffen mich wohl anscheinend auch. [ ... ] Der Klang ist, wie schon erwähnt, wirklich super.

Eine der besten Strats, die ich je in der Hand hatte, war auch eine 76er mit absolut beschissenem Lackzustand. Wayne interessiert schon der Zustand des Lackes, wenn sie super klingt und sich gut spielen lässt?
 
ich würd auch sagen, nach Zustand...
hab auch mal ne weile auktionen beobachtet, ich sag auch nen guten Tausi

und wie klingen die orginalen PU´S für Dich?

ich Trottel hab meine mal verkauft und erinner mich nur ganz schwer daran.

Schliess ich mich auch an, ~ Lack ~ was soll das denn? ist doch kein Auto...

kennt jemand Rory Gallagher?
 
Was hat den Rory Gallagher jetzt mit Lack zu tun?

So, wie ich die Gallagher-Strat kenne, gibt es da keine Berührungspunkte :)
 
Hi gwenman,

laut Price-Guide müsste das Schätzchen zwischen 32000.- und 42000.- USD wert sein (je nach Zustand.)
 
Moin!

Im übrigen klafft zwischen dem, was die Gitarre "wert" ist und dem, was man im Falle des Verkaufs dafür bekommt, nicht selten eine erstaunliche Lücke.

Beste Grüße!
Jab
 
ab 45000USD fang ich echt an zu überlegen, aber ich hab diesen einen reichen Japaner noch nicht getroffen, alle wollten immer nur gegen einen ähnlichen Hobel tauschen. :-(
 
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