@W°°: Superbeitrag! Aufrichtig und intelligent geschrieben.
> ...
Tatsächlich wird bei der „Instrumentenkennerschaft“ nicht viel gespielt, sondern vor allem viel gehorcht und noch mehr lamentiert.
Dabei stellt sich mal wieder die Frage:
Was macht einen „guten“ Ton aus?
Entschiedenheit!
Ich meine damit nicht das „der Ton kommt aus den Fingern“ – Gequatsche.
Entschiedenheit bedeutet, dass man weiß, wie ein Ton klingen soll, BEVOR er gespielt wurde und, und hier wird es wichtig; ohne einen Zweifel daran, dass er auch so klingen wird!
... <
Ich hätt' "Entschlossenheit" gesagt, und mein' Einschlägiges.
However, 's gibt ein schönes Wort für den Sachverhalt:
"Tonales Konzept."
Die Methode der Wahl, z.B. singende Flageoletts auf dem Saxophon (Alt, Tenor) zu spielen.
Wenn man nicht in der Lage ist, den Ton im Kopf zu formen, hilft auch Hardware-Tausch nix.
> I
ch bin mir darüber bewusst, dass ich mir mit diesen Zeilen keine Freunde mache,
aber ich bin krank und müde, mit engstirnigen Fanatikern tradierter Technik darüber zu diskutieren, ob man die Fahrleistungen ihres VW Käfer mit 34 PS Motor dramatisch verändern kann, wenn man die Klappe des Handschuhfachs aus Titan fertigt, oder den Lack durch eine Wandmaltechnik aus der Broncezeit austauscht. ... <
Voodoo halt. ;-] Religiöse Fanatiker / Frömmler sind zu recht verrufen (vgl. Al Gores CO2-Klimalüge), und hassen Dich, wenn Du ihre Götzen hinterfragst. Kenn' mich, z.T. berufsmäßig, in der Kult-HiFi-Ecke aus. Frag' mal im Edel-HiFi-"Studio", ob Du deren Spitzenboxen mit Deinen Studiomonis vergleichen darfst, und was sie grundsätzlich von Studio-Abhöre für HiFi-Zwecke halten ;-]] Ich hatte 'mal Gelegenheit, den HiFi-Guru Dieter Burmester kennenzulernen (hab' ihm 'ne Expertise für's 1934er Conn Chu Berry erstellt): Ein alter Mucker, trotz Dipl.-Ing.! ;-] DESWEGEN baut er solch spektakuläres Edel-Equipement:
Weil er musikalisch ist (und ggf. seine $$ auch mal als Mucker verdient hat).
http://www.burmester.de/
Klare, aufrichtige Rede macht wenige, aber ernsthafte Freunde. Du sprichst von Musikalität und Spaß am Metier, mancher Forist definiert sich über Hardware und Instrumentenfetischismus, und will nix über Musikalität und den Soundmöglichkeiten der Anschlagshand hören. Bei den Vocals ist's offensichtlicher: Wenn sich SängerInnen über Mikrofone und PAs unterhalten, und garnet über Stimme und Songs, befremdet's, bzw. irgendwas Grundsätzliches stimmt net.
>
Die Kennerschaft unter Gitarrenliebhabern scheint mit einer ganz besonderen Feinsinnigkeit einher zu gehen. Wer nicht nur Sackhaare rauschen hören kann, sondern anhand ihres spezifischen Raschelns erkennt, ob sie brünett oder blond sind, jaaa – das ist ein wahrer Gitarrenkenner! ... <
Hähä, korrekt formuliert; wie die HiFi-Freaks, die's ultimative Boxenkabel am Geruch der Isolierung erkennen,
und NIE zu Konzerten gehen (wozu auch?).
>
Jedoch scheitern die Versuche, den Instrumentenbau mit Verstand, Physik und Statik zu betreiben, letztlich an dem Umstand, dass Gitarristen meist kein funktionierendes Instrument suchen, sondern ein Hilfsmittel, mit dem sie ihre Welt aufrecht erhalten. Eine Welt voller Rock’n Roll, langer Haare, Nebel und schwiemeliger Mythen. ... <
Beste Gitarre der Welt?
http://www.teuffelguitars.de/instrument ... dfish.html
Kann gut sein.
Macht ja nix.Mir stehen 2 simple, modifizierte (Olympic White) Strat-Kopien zur Verfügung, beide ordentlich eingestellt,
beide mit Schaltungen, die PU-Combos (par., ser., OOP, Mixes) zw. 1.89 und 16.85KOhm ermöglichen.
Die Woche hat ein junger Schüler von mir über's selbstgeschnitzte Latinjazz-Riff ein (Altosax-) Thema gespielt,
daß die Sonne aufging.
Supergitarre. ;-]
Beste Grüße
Michael
_______
P.S.:
Wg. des Käfers: Darf's auch ein '60er MG-B sein?
Taktiles: Gern betracht ich die beiden Rolleiflexes im Regal,
aber Fotografieren tu' ich (auch für $$) mit dem drögen Plastik-Digitalteil.
Dafür tickt am Handgelenk eine "richtige" Uhr, mit Zahnrädern drin, ohne Batterien ;-]
Ein Begriff fehlt noch in der Diskussion: Stil (Style).