russ":1p9xtzfx schrieb:
aber ich hab schon nen Preamp, steck den dann ins Pult?
Was für einen Preamp?
Das Ding ist Folgendes: Der benutze Preamp soll mit dem Signal an sich nur exakt zwei Dinge machen:
1) Aus dem hochohmigen Gitarrensignal ein niederohmiges. Kann u.U. wegfallen, wenn man aktive PUs, eine DI-Box, ein bufferndes Effektgerät benutzt. Die machen das aber oft nicht gar so super.
2) Aus Instrumenten-Level Line-Level.
Klanglich sollte der Preamp das Signal gar nicht (oder wenn, dann nur optional) beeinflussen. Das macht dann entweder die Software oder der "re-geampte" Verstärker, den man später füttert (wozu übrigens sowas wie 'ne umgedrehte DI-Box erforderlich ist).
Ein Pult sollte man übrigens eigentlich nie für die hier besprochenen Zwecke benutzen. Für Mic-Signale braucht man's, für ein sauberes Gitarren-DI-Signal geht man auf dem kürzesten Weg direkt in's Aufnahmemedium.
Mir fiel da noch der Weg ein, Git.-> Amp -> Lineout -> Pult oder Kopfhörerausgang -> Pult... aber Pult muss, das macht das analoge Rauschen mit bei
dann nochn gutes Ampmodel und ein wenig Raum...wäre jetzt meine Idee
Amp Line Outs sind zum Aufnehmen nur dann geeignet, wenn sie:
- 'ne Speakersimulation beinhalten (klingt meistens scheiße)
- die Endstufe mit beinhalten (gut, wenn man Speaker Impulsantworten einbinden will)
Ansonsten braucht man die nicht wirklich.
Aber je mehr Buffer und Splitter zwischen Gitarre und Wandler liegen... das kanns doch auch nicht sein, so philosophisch gesehen. Sind wir wieder in den 80gern und Rüsten mit Racks alles platt?
Wenn ein passiver Splitter dir PU-Leistung klaut, dann darf's auch gerne ein Buffer sein (der dann natürlich auch Pegel aufholen sollte).
Generell hast du aber recht, der Weg in den Rechner sollte so kurz wie möglich sein. Deshalb ja auch kein Pult (es sei denn, man braucht's ganz unbedingt für's Monitoring, aber ein trockenes Gitarrensignal will eigentlich niemand hören).
Wenn man also a) den Amp hören und aufnehmen will, b) das Gitarrensignal pur im Rechner haben will, dann geht man am besten in einen Splitter (der vielleicht aktiv ist und folglich Levels aufholen kann), dann in den Amp und auf der anderen Seite in einen komplett neutralen Preamp (bzw. in ein Audiointerface samt passendem Input), der das Signal niederohmig macht und auf Line-Level bringt.
Ein passiver Splitter kann im übrigen fein sein (die von Lehle sind's anscheinend), aber naturgemäß muss man Verluste im Level einplanen (man kann halt nicht energiefrei Signale duplizieren, da bleibt immer was auf der Strecke). Wenn das erste Gerät, auf dass das gesplittete Signal trifft (egal ob Bodentreter oder Amp) also eigentlich lieber mit einem heißeren Signal arbeiten wollen würde, dann stehz man weniger gut da und braucht vermutlich einen aktiven Splitter. Oder einen Aufhol-Buffer.
Dem Audiointerface mit Inst.-Eingang ist das noch am ehesten egal, denn da gibt's Input-Trim-Potis. Nur wird dann halt auch der Geräuschpegel wieder verstärkt.
Gruß
Sascha