Gute Rectifierröhren?

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Anonymous

Guest
Hallo allerseits,

ich habe einen VHT Pittbull Fifty-Twelve 2x12er Combo und da ich kurz vor Weihnachten nicht nur an Geschenke für die liebe Verwandtschaft denke, möchte ich auch meinem Amp gern einen Gefallen tun. Als Endstufenröhren habe ich Ruby Tubes EL34SVT drin, die wirklich leckeren Winged-C-Röhren, in der Vorstufenbestückung bin ich stets experimentierfreudig, deswegen würde eine genau Beschreibung nur kurzfristig gültig sein.

Kurzum, ich möchte nach meinem Amp gern eine neue Rectifierröhre gönnen und frage mich, welche Röhre wohl am geeignetsten wäre. Aktuell ist eine nicht mehr identifizierbare Röhre drin, weil die Schrift der kontinuierliche Hitze zum Opfer gefallen ist. Der Röhrentyp ist eine 5AR4/GZ34. Stilistisch bin im Classic Rock und im Blues Rock aktiv, also definitiv kein Mitglied der Headbangerfraktion. Hat jemand eine Empfehlung für eine interessante 5AR4/EZ34, die den Amp nicht wie eine wildgewordene Motorsäge klingen lässt, sondern ihm transparent bleibt und Wärme spendiert?

Viele Grüße, vielen Dank und fröhliche Weihnachten!
 
Hallo
Die Gleichrichterröhre war anno Dunemals die erste Röhre, die erfunden wurde, um aus Wechselstrom Gleichstrom zu machen. Noch bevor die "steuerbaren" Röhren - Trioden - also mit Gitter gebaut und gebraucht wurden. Den Gleichstrom brauchte man damals nicht für Verstärkeranwendungen, sondern um u.A. chemische Vorgänge erstellen zu können ( galvanisieren usw. )
So eine Gleichrichterröhre ist die Urform der Diode, bestehend aus Anode, Kathode und der Heizung.
Das einzige, was sie gut kann, ist aus Wechselstrom Gleichstrom machen.
Sie erklärt sich aus der Heizspannung und ihrem Heizstrom, der max. zulässigen Anodenspannung und dem maximal zulässigen Strom.
Dem nachfolgenden Verstärker ist es völlig egal, aus was für einer Gleichrichterröhre er seinen Strom bezieht. Hauptsache ist, es ist Gleichstrom! Ist die Röhre zu klein bemessen, geht die Röhre und mit ihr die Anodenspannung des Amps eher in die Knie, ist sie zu groß ( so die Heizung dieses zulässt ), wird die Stromversorgung stabiler.
Das Gleichrichterröhren "klingen" gehört m.E. in den Bereich des Handauflegens.
Inwieweit das Zusammenbrechen der Anodenspannung und somit die Verschiebung aller Parameter dieses Verstärkers den Klang beeinflussen ( positiv, negativ ) lässt sich halt nicht vorhersagen und dürfte ganz bestimmt subjektiv sein...
War jetzt alles nicht böse gemeint
Viele Grüße und einen schönen 4.ten Advent
 
Hallo Wolfgang,

ich sehe das ein wenig anders als du.

Vergleicht man z.b. aktuell Fabrikate des Typs 5Y3GT, stellt man mitunter sehr große Unterschiede bezüglich des Ri und damit der ausgegebenen Spannung unter einem bestimmten Strom fest.
Die Sovtek 5Y3GT liefert z.b. satte 20V mehr in einer Champschaltung als Beispielsweise eine Chinesische 5Y3GT.

Das hört man auch. Die Sovtek klingt straffer.
Das ist auch nicht verwunderlich da ja sämtliche Arbeitspunkte verschoben werden durch 20V mehr.

Und genauso glaube ich, dass es da auch Unterschiede bei anderen Typen gibt, welche letztlich verantwortlich für unterschiedliche Klänge sein können.

@Bennyblues: "Wärme" wirst du dem Amp durch eine andere Gleichrichterröhre wohl eher nicht spendieren können, da gibt es andere Dinge die man eher in betracht ziehen sollte.
Meines Erachtens solltest du einfach eine gute GZ34 aus aktueller Fertigung kaufen (z.b. Sovtek).
Schau dich einfah mal bei TT um und frag im Zweifel mal den Dirk was er dir empfehlen kann.

Grüße,
Swen
 
Grüßdich!

Ich kann dir was von meinen Erfahrungen mit GZ34 und 5AR4 aus einem JTM45 erzählen: Ich habe eine JJ GZ34 und eine GT 5AR4 nacheinander eingebaut. Soundunterschied war für mich keiner bemerkbar, jedoch hatte ich das Gefühl, dass der Amp mit GZ34 nicht so schnell komprimierte und quasi m.M.n. mehr Headroom lieferte.

Mach's gut!
 
Ich denke, der Wirkungsbereich der Gleichrichterröhre kommt erst dann hörbar wirklich zum Tragen, wenn Du den Amp in die Sättigung fährst; machst Du das?

Ich habe zB aufgrund eines Threads hier im Forum (Frank berichtete über die Veränderung der Gleichrichterröhre in seinem Mesa) auch mal die 5R4WGA probiert: Gefällt mir sehr, macht sich aber auch erst bei höheren Volume-Settings bemerkbar. Die Gleichrichterröhren kosten ja nicht die Welt, probier Dich mal durch (evtl. auch mal einen Dioden-Rectifier probieren ... und duck weg ...) die verschiedenen Modelle durch.
 
Hallo allerseits,

vielen Dank für die vielen bisherigen Antworten. Nun ja, gitarrenruebe, es ist nicht so ganz einfach, den VHT in die Sättigung zu fahren, ohne mit einem Tinnitus belohnt zu werden. Mit zwei Zwölfern wackeln bei diesem Amp schon ganz gehörig die Wände, da er eine echte Wuchtbrumme ist.

Es wird wohl wirklich am besten sein, mal einige unterschiedliche Rectifierröhren auszuprobieren. Problematisch ist daran wohl, dass diese Röhren häufig eine sehr lange Zeit benötigen, bis sie richtig eingelaufen sind. Der neuen Sovtek 5AR4 sagen einige nach, dass sie ihre Qualitäten erst entfaltet, wenn sie 40 oder gar 50 Stunden gelaufen ist. Da fällt ein kurzes Durchprobieren nicht so leicht.

Die JJ GZ34 habe ich ebenso ins Auge gefasst wie die TAD GZ34/5AR4-STR oder die Ruby Tubes 5AR4C. Ganz sicher die Ruby Tubes, wohl aber auch die TAD dürften aus chinesischer Produktion sein. Das verunsichert mich ein wenig, da ich im Vor- und Endstufenbereich in der Regel nichts mit dem Sound chinesischer Röhren anfangen kann. Hat hier jemand weitere Erfahrungen mit diesen Röhren von JJ, TAD oder Ruby Tubes gemacht?
 
gitarrenruebe":3tm81oau schrieb:
Ich denke, der Wirkungsbereich der Gleichrichterröhre kommt erst dann hörbar wirklich zum Tragen, wenn Du den Amp in die Sättigung fährst; machst Du das?

Ich habe zB aufgrund eines Threads hier im Forum (Frank berichtete über die Veränderung der Gleichrichterröhre in seinem Mesa) auch mal die 5R4WGA probiert: Gefällt mir sehr, macht sich aber auch erst bei höheren Volume-Settings bemerkbar. Die Gleichrichterröhren kosten ja nicht die Welt, probier Dich mal durch (evtl. auch mal einen Dioden-Rectifier probieren ... und duck weg ...) die verschiedenen Modelle durch.
Um die "props" zurückzuholen:
5R4WGA (auch WGB) war mein Tip. :-P ;-)
Auch ohne Sättigungseffekt ist der Soundcharakter des Amps verändert. Etwas mehr Bass, konkretere Ansprache und weichere Höhenwiedergabe ist bei mir der Effekt.
Gebraucht oder neu bei ebay zu finden und kann bedenkenlos die 5AR4 ersetzen.
Hier der Thread dazu:
http://www.guitarworld.de/forum/amptuni ... t,5r4.html

greetz
univalve
 
Danke für den Tipp, univalve!

wenn keine weiteren baulichen Veränderungen oder ampinternen Regelungen erforderlich sind, investiere ich auch gern in Alternativen. Welchen Typ würdest Du denn als erstes auprobieren: 5R4WGB oder 5R4WGA?

Viele Grüße!
 
Bennyblues":1kb0nzmu schrieb:
Danke für den Tipp, univalve!

wenn keine weiteren baulichen Veränderungen oder ampinternen Regelungen erforderlich sind, investiere ich auch gern in Alternativen. Welchen Typ würdest Du denn als erstes auprobieren: 5R4WGB oder 5R4WGA?

Viele Grüße!
egal, gibt sich nichts...

greetz
univalve
 
univalve":3po56e6b schrieb:
Um die "props" zurückzuholen:
5R4WGA (auch WGB) war mein Tip. :-P ;-)
Genau - und der Tipp war gut.

univalve":3po56e6b schrieb:
Auch ohne Sättigungseffekt ist der Soundcharakter des Amps verändert. Etwas mehr Bass, konkretere Ansprache und weichere Höhenwiedergabe ist bei mir der Effekt.
Die Soundveränderungen sind auch ohne Sättigung hörbar, aber lange nicht soo stark - am "Sweet Spot" hört man m.E. die Unterschiede am stärksten.
 
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