Zu deiner Frage : Das kann man nicht in zwei Minuten erklären.
da schließ ich mich an. das spannende daran ist für vor allem, daß je mehr man sich damit beschäftigt die ganze problematik einerseits immer komplexer wird, andererseits aber eine wahnsinnige innere logik entwickelt, denn es ist ein modell, bei dem sich alles aufeinander bezieht.
ich glaube deshalb, man versteht den churchmodekram auch nur richtig, wenn man ihn von vielen verschiedenen seiten betrachtet, z.b.:
-als eigenständige tonarten mit eigenem sound, die jede eine eigene harmonik haben
-gitarrenspezifisch als fingersätze (->unterschiedliche lagen) einer dieser modes (z.b. phrygisch als 2.lage im dorischen bereich)
-als unterschiedliche mittel, moll und dur auszuschmücken/auszudrücken
-als mittel zur modulation, bspw. f lydisch-vamp, der nach d moll (äolisch wechselt oder in den c-ionisch berich geht, und von da aus... (sting schreibt z.b. viel nach solchen konzepten, ist generell im pop/songbereich viel weiter verbreitet als man denkt)
.erstmal bis hier.
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okay, ab hier wird es jetzt spätestens für jemanden, der sich damit frisch anfängt zu beschäftigen, der totale brainfuck. um da durchzusteigen muß man glaub´ich erstmal den haunschild gelesen haben.
ich mußte es aber trotzdem aufschreiben, weil ich viel drüber nachgedacht habe und das ganze wahnsinnig faszinierend finde.
es lesen ja vielleicht auch noch andere mit, und ein ausblick ist es ja auch irgendwie, also:
-was sehr wenig besprochen wird:
das ganze ist tonal ein extrem in sich geschlossenes modell.
du kannst die ganzen modes der soundmäßigen "helligkeit" nach ordnen
(was tierischer-oder logischerweise (je nachdem) damit konform geht, wieviele "erniedrigungen" , also bs, du in der jeweiligen skala hast).
dann kommst du auf:
durbereich:
lydisch (plus ein b ergibt...)
ionisch (plus ein b->)
mixo (...)
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mollbereich
dorisch
äolisch
phrygisch
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lokrisch
wenn du dann lokrisch wieder um ein b erniedriegst (am grundton), kommst du auf lydisch zurück, bloß einen halbton tiefer als am anfang.
dieses modell kann man super in den unterschiedlichsten kontexten gebrauchen. beispielsweise beim spielen über standard-jazztunes, die sehr oft einfach nur ein oder zwei bs runtermodulieren, und das immer so weiter. wenn du das prinzip kennst, kann man ganz lässig in einer lage bleiben und einfach die fingersätze wechseln, und zwar irgendwie auf ´ne sehr organische art und weise.
aber auch, oder...un(d)endliche möglichkeiten.
-noch was: die tonal "stabilste" skale beider tongeschlechter...
(-> heißt: jede note der skala kann auf einer schweren zählzeit bestehen ohne aufgelöst werden zu müssen. oder andere begründung von den jazzern: keine b9 von einer note zur nächsthöheren)
...steht in diesem modell jeweils oben (lydisch und dorisch),
die skala, die das tongeschlecht ausmacht (die "standard"-moll- und durskala) steht in der mitte.
lydisch und dorisch sind parallel (in c: f dur und dmoll als subdominante bzw. subdominantvertreter), ionisch und äolisch auch...
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wie gesagt, die sachen weiter unten sind überhaupt nicht relevant für den anfang und verwirren vielleicht erstmal nur. aber was ich meine: kirchentonleitern sind ein modell, das sich einem erst richtig so erschließt, wenn man es aus verschiedenen gesichtspunkten betrachtet (und anwendet!). und es wird einen sehr lange begleiten können.
letztlich ist darauf ja fast alle populäre musik aufgebaut (und metal auch). insofern lohnt sich ein bißchen (... mehr ) gechecke sehr. finde ich.
auweia, hoffe, das verwirrt nicht nur sondern hilft bissel...:shock:
cheers, johannes