Schöner Thread, Ernie, Danke dafür.
Da ich in den letzten 3 Jahren eine regelmäßige Live Musik Reihe als Veranstalter betreue, nutze ich die Gelegenheit und schreib mal von der anderen Seite.
Maxime bei uns ist, dass die Anlage steht und die Location vorbereitet ist, wenn der oder die Künstler eintreffen. Gemäß des technical Riders des Künstlers, steht das was wir leisten können und zugesagt haben zur Verfügung. Das was wir nicht können, haben wir im Vorfeld mitgeteilt.
Wir freuen uns, wenn der oder die Künstler zum vereinbarten Zeitpunkt pünktlich kommen und kommunikativ sind. In aller Regel trifft das auch zu.
Zur Begrüßung gibt's erst mal etwas zu trinken, es wird die Frage geklärt, ob lieber vor oder nach dem Gig gegessen wird und wir verschaffen uns einen Überblick über die technischen Details. Ablauf etc. haben wir schon im Vorfeld detailiert mitgeteilt und vereinbart. Dass die meisten Sänger stilles Wasser oder Tee wollen, haben wir nach kurzer Zeit begriffen und sind darauf eingestellt. Für alles weitere gibt es den Supermarkt nebenan.
Worauf ich hinaus will: Der Ton macht die Musik und ich glaube das ist auch die Quintessenz des zweiten Teils Deines Beitrags. Es ist ein Wechselspiel. Ich habe Künstler erlebt (nicht bei unserer eigenen Veranstaltung, denn wir sortieren im Vorfeld ob uns der Künstler sympatisch ist), die aus dem Auto stiegen und vorm Hallo sagen, die Ansage brachten: "Die Nebelmaschine kannst Du gleich wieder ausmachen, sonst singe ich keinen Ton", worauf der Tech leise murmelte "Wir werden bestimmt Freunde. Wie wär's mit Guten Tag". Ich hab auch was gegen Nebelmaschinen, aber man kann das auch nett mitteilen.
Auf der anderen Seite habe ich auch als Künstler Veranstalter erlebt, bei denen ich mich komplett unwohl fühlte, und auch wenn ich genug Erfahrung habe um im Zweifel abzuliefern, gibt es bessere Einstiege für einen entspannten Gig, als einen verpeilten Veranstalter, der Dir nicht mal einen halbwegs entspannten Soundcheck ermöglicht, geschweige denn ein Begrüßungsgetränk oder gar eine Kleinigkeit zu essen.
Unterm Strich würde ich aber sagen, dass man meist mit Freundlichkeit und ein wenig Professionalität auf beiden Seiten weit kommt und eher seltener schlechte Erfahrungen verbuchen muss. Insofern: Seid spießig und nett zueinander, dann passt das schon.
Ralf