W°°":1k3pqld6 schrieb:
...
Hallo Daif,
Bei Gitarren aus Japan und im mittleren Preisgefüge MÜSSEN Tonabnehmer getauscht werden.
[...]
Warum?
Darüber kann man nur mutmaßen:
Ich denke, Gitarristen machen sich die Gitarre damit zu Eigen. ...
Nun, ich habe bei jede meiner Gitarren, die ich nicht selbst gebaut habe, die PUs ausgetauscht.
Warum?
Weil ich die Gitarren so jeweils ganz o.k. fand, aber klanglich nicht das bekommen habe, was mir die Gitarre hätte bieten können oder sollen.
Beispiele?
Bei einer Burny-LP-Kopie waren die HB zu zahm und etwas zu weich und bisslos, meinem Gusto nach.
Bei meiner Hoyer waren DiMarzio Superdistortions verbaut, die ich klanglich nicht so schätze.
Bei meiner Bach Fat-SG klang es ebenfalls zu weich, zu saftlos, am Hals deutlich zu mulmig.
Zumindets bei der Bach ergab der PU-Tausch 100% was er sollte: mehr Biss, mehr Höhen, mehr Details.
Kosten: 60 Euro (Irongear Alchemists).
Das bleibt so. Verbesserung gegenüber Original: dramatisch, imho.
Bei der Burny ist jetzt zumindest der Steg-HB-Sound so, dass ich den PU definitiv drin lasse (DiMarzio Air Norton). Am Hals hat mir der PU immer noch zu viel Bass und zu wenig Höhen, irgendwann passiert da noch etwas.
In meiner Hoyer ist der Rockinger PAF ETC am Hals sehr gut, der bleibt. Der SD JB4 muss irgendwann einem gemäßigterem PU weichen.
Bei einer anderen LP-Kopie (Custom mit Mahagoni-Decke) habe ich noch zu viel Bass und zu wenig Höhen. Da kommen (wenn die Bünde gerichtet sind) entweder P90er rein oder GFS Retrotrons.
Bei vielen japanischen Gitarren bis zu einem gewissen Preis sind die PUs zwar nicht schlecht, oft aber recht wahllos ausgewählt. Z.B. bei den Edwards-Paulas (SD JB und 59er).
Meine PUs sind das nicht; am Steg ziehe ich weniger Output und am Hals weniger bass und mehr Höhen vor.
Da wird halt SD-Zeug verbaut, weil das nach "Markenqualität" klingt, und das JB/59er-Gespann weil es mutmaßlich recht billig ist für Hersteller wie
ESP/Edwards.
Die Überlegung, ob in die Edwards-LPs nicht vielleicht besser
ein PAF am Steg und ein besonders höhenreicher PU am Hals passt, hat ESP/EDwards so entweder gar nicht erst angestellt, oder eben wegen Ca$h dann doch SD JB/59 gewählt.
Also muss der Käufer ran.
Kostenmäßig bleibt das überschaubar, da es gute PUs unter 70 Euro je Stück gibt und man die ausgebauten PUs ja auch noch verchecken kann.
Man kann eine von der Grundsubstanz her guten Gitarre recht einfach durch einen PU-Tausch näher an seine persönlichen Soundvorstellungen heranbringen.
Und meine persönlichen Soundvorstellungen kenne ich halt besser als der Hersteller in Japan oder sonstwo.
Meine 2 ¢
@daif: um die für dich passenden PUs zu finden, müsste man schon wissen, was du klanglich gerne anders hättest.
Mehr Höhen oder lieber mehr Bass und Tiefmitten? Mehr Dynamik, oder lieber weniger?
Mehr Output oder hat dein Amp genug Zerr-Reserven um auch mit schwächeren PUs den gewünschten Zerr-Sound zu liefern?
Wie soll die Gitarre clean klingen, wie soll sie verzerrt klingen und wie klingt sie jeweils jetzt, mit den Werkstonabnehmern?
Ohne das genau abzuprüfen wird ein PU-Tausch ein reines Glücksspiel.
Tschö
Stef