Die populärste Lösung bei den Kemperisten ist der Anschluss an eine neutrale Monitorbox (z.B Yamaha DXR10). In diesem Setting spielt man das volle Profile, das die gesamte Signalkette von Amp bis zu mikrofonierter Box abbildet.
Hierfür braucht man also keine extra Endstufe.
Vorteil: Alle Profile klingen authentisch nach ihrer jeweiligen Box, da sie über einen neutralen Monitor einfach hochverstärkt werden.
Nachteil: viele Gitarristen tun sich schwer mit dem Sound eines mikrofonierten Cabs und wollen lieber das Gefühl einer normalen Gitarrenbox hinter sich.
Für diese bietet sich dann an, den Kemper entweder schon als Version mit eingebauter 600 W Endstufe zu kaufen, oder aber wie oben beschrieben eine Endstufe extern nachzurüsten, was aber nur mit dem Head geht, nicht mit dem Rack.
Dann geht man einfach in das Cab seiner Wahl und schaltet im Profil den Boxenanteil ab (für das Monitoring), während das FOH / die PA immer noch das volle Profil erhält.
Vorteil: man hat auf der Bühne einen gewohnten Sound aus seinem Lieblings- Cab.
Nachteil: das Cab färbt natürlich alle Profile massiv ein.
Aus meiner Sicht ist für 75 % deines Sounds die angeschlossene Box mit den angeschlossenen Lautsprecher verantwortlich (und nicht der Amp).
Ich persönlich mache beides und bin nicht festgelegt. Wenn ich zum Beispiel weiß, dass es in einer Location eine Box mit Greenbacks gibt, nehme ich unter Umständen gar keine eigene Box mit.
Andererseits habe ich mit mich mittlerweile an den doch sehr konsistent und breit abstrahlenden Sound einer Monitorbox sehr gut gewöhnt und mich nerven auf der Bühne beamende Gitarrencabs sehr schnell.