HK aus P":3t62jh32 schrieb:
... der Unterschied ist nur,die beiden Ulis haben am Samstag Abend in das Gesicht von je 10 Kunden geschaut,der Store Verkäufer wahrscheinlich in das 10-bis 20 -fache..
Gruß,
HK
Tjaja, das harte Los eines Verkäufers. Aber sorry - dafür werden die Store-Verkäufer bezahlt. Und in diesem Punkt gelten für einen Gitarrenverkäufer keine anderen Regeln als für andere Einzelhandelsverkäufer auch: Wenn ein Kunde fragt, hat man sich auch um diesen zu kümmern, selbst wenn er nichts kauft. Dies gilt erst recht dann, wenn der Herr Verkäufer ansonsten nur herumsitzt und Kaffee trinkt oder mit zwei anderen Kollegen am PC herumdaddelt. Klar, auch Pausen müssen sein - aber nicht nicht für alle Verkäufer gleichzeitig. Und wenn ein Verkäufer seine Pause schon nicht in einem separatem Raum hält, sollte zumindest für einen geneigten Kunden klar erkennbar sein, welcher Verkäufer ansprechbar ist und welcher nicht.
Die Reaktion von Herrn Sauer finde ich insofern gut, dass er überhaupt reagiert hat, ihm die Sache also nicht völlig am A... vorbeigeht. Die Antwort enthält allerdings nichts anderes, als das was ich von einem Geschäftsmann erwarte:
- den Kunden beschwichtigen und
- sich vor den Verkäufer stellen.
Kein seriöser Geschäftsmann wird öffentlich auf einen seiner Untergebenen einschlagen. Das gehört zur Solidarität in einem Unternehmen. Und er kann es sich auch nicht leisten, zuzugeben, dass er schlechte Leute beschäftigt, denn das würde ja auf ihn zurückfallen. (Ich will an dieser Stelle nicht die Mitarbeiter vom Music Store kritisieren, den ich auch gar nicht kenne. Ich beschreibe hier lediglich allgemeines Geschäftsgebahren.) Niemand wird also jemals erfahren, ob es im Hause Music Store aufgrund Rubkes Problem gekracht hat.
Bis hierhin möchte einfach sagen: Ok., es hat ein Problem gegeben. Wir alle machen einmal Fehler. Und Herr Sauer hat professionell reagiert.
Mehr zu denken geben mir die anderen Vorfälle, wie sie hier im Board beschrieben wurden: Kiddies, die einfach über Instrumente herfallen ... Verkäufer, die zu Hauptgeschäftszeiten in Menschentrauben versinken ....
Bei ersterem denke ich zuerst, dass da im Store keiner für Ordnung sorgt. Kein Kunde mag es, wenn man in einem Laden auf Schritt und Tritt beobachtet wird. Aber dennoch muss er die Präsenz des Hausherrn - vertreten durch den Verkäufer - wahrnehmen. D.h. wenn kein Verkäufer in Sichtweite ist, macht der Kunde eben was er will. Zu diesem Zweck muss sich natürlich jemand vom Kaffeetisch erheben, wenn ein Kunde den Laden betritt, und sich in gebührender Entfernung zur Verfügung halten.
Auch dieses "fragen oder nicht fragen", wenn man etwas testen möchte, ist ein Problem. Zumindest müsste hier eine einheitliche Linie her, die von
allen Mitarbeitern des Ladens befolgt und
durchgesetzt werden müsste.
Ich persönlich halte die geschilderte "nicht fragen"-Haltung für gefährlich. Sie ist zunächst bequem für den einzelnen Verkäufer, provoziert aber solche Unsitten wie einfallende Schulklassen und nagelgespickte Headbanger, die sich ungefragt an den Klampfen vergreifen und diese verschandeln.
Auf der anderen Seite darf man die "fragen"-Haltung nicht übertreiben. Es sollte nicht so ausarten, dass der Kunde um eine Testerlaubnis betteln oder schriftlich beantragen muss. Es sollte reichen, wenn jemand einem Verkäufer mitteilt, welche Dinge er gern testen möchte. Der Verkäufer auf der anderen Seite sollte dann aber auf keinen Fall zu erkennen geben, dass ihm das letztlich völlig egal ist.
Das Problem, dass zu Stoßzeiten die Verkäufer überbelastet sind, lässt sich wohl nur mit weiteren Verkäufern (teilzeitmäßig) erschlagen. - Bzw. als dieser Lutz - wie von "HK aus P" beschrieben - von einer Menschenmenge umringt war, wo waren denn da die anderen vier(?) Verkäufer? Waren die zu diesen Zeitpunkt auch mit Kunden beschäftigt oder haben die Kaffee getrunken? An dieser Stelle müsste man schon das Gesamtbild kennen.
Abschließend möchte ich noch sagen, dass es leider nicht nur beim Music Store zu Problemen mit den Verkäufern kommen kann. So etwas kann einem überall passieren:
Als ich mir damals in den guten alten DM-Zeiten ein neues Auto zulegen wollte, ging ich zu einem großen Händler in Dortmund. Artig fragte ich die freundliche junge Dame am Info-Stand, wer mich denn einmal über ein bestimmtes Modell beraten könne. Sie schickte mich zu einem Verkäufer, der gerade ohne Kunden an seinem Schreibtisch saß. Als ich diesen Herrn ansprach, musterte er mich zunächst von Kopf bis Fuß, sah, dass ich keinen so schönen Anzug trug wie er und entschuldigte sich mit den Worten, dass er unbedingt seine Post noch bis 16 Uhr erledigen müsse. Ich habe dann die 60000 DM zu einem anderen Händler getragen, der sich sehr gefreut hat, mich bedienen zu dürfen - auch ohne, dass ich einen Anzug trug.
MfG
JerryCan