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Anonymous
Guest
Gegenstand dieses Reviews ist der von GW-Kollege Noisezone entwickelte Triton-Verzerrer, welcher in der Lage sein möchte, einen dumbligen Zerrsound darzubieten... dachte ich, habe mich inzwischen aber aufklären lassen, dass es sich eher als LowGain-Overdrive versteht. Dennoch kann es nicht verbergen, was die ursprüngliche Intention hinter der Schaltung war... aber dazu später mehr, beginnen wir vorne:
Das Äußere zu beschreiben erspare ich mir mal; es gibt hier ja entsprechende Bilder, und überdies weiß ich ja gar nicht, ob das Format bleiben wird oder Noisezone sich für ein anderes Gehäuse entscheidet. Das jetzige gefällt mir allerdings sehr gut (seriös wie praktikabel); ich bräuchte hier kein großartig anderes Design.
Regelelemente hat es: Gain (Zerrgrad), Thrust (Volumen), Tone, Bite (Mischung aus Höhen- und Presence-Regler) sowie Taste zur Anwahl der Diodenzerrung, dargestellt durch eine rote, blaue sowie grüne LED.
Der Stromanschluss hätte gerne 9V, und nix anderes; In- wie Out-Buchse runden die Ausstattung gemeinsam mit dem Fußschalter ab.
Offenkundig handelt es sich um ein True Bypass-Gerät; und dennoch kann ich schwören, dass es auch ausgeschaltet im Signalweg etwas Höhen klaut und dafür die Mitten anwärmt. Schwer, direkt zu vergleichen, aber ich bin mir relativ sicher, ohne es mir erklären zu können; bin aber auch alles andere als ein Techniker. ;o)
Und damit wären wir auch schon beim Klang: Es sollte ursprünglich also einen Dumble-Ton erzielen, für viele Menschen der heilige Gral des Gitarrentons. Ich muss an dieser Stelle gestehen: Wenngleich ich in meinem Leben schon nicht wenig Pedale besessen und noch mehr gehört habe, so war bis dato noch keine Dumble-Fachkraft darunter, weil mich der Dumble-Ton gar nicht wirklich interessiert.
Hätte ich eventuell gar nicht am Test teilnehmen sollen? - Abgesehen davon, dass ich es spannend und interessant finde, die Entwicklung zu begleiten, hatte ich endlich mal einen Anlass, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen und biete darüber hinaus ein „unvoreingenommenes“ Paar Ohren. Um dem Pedal dennoch gerecht zu werden, habe ich mit Rainer Mumpitz einen ausgewiesenen Dumble-Sound-Connaisseur gewinnen können, der sich heute die Zeit genommen hat, abschließend mit mir gemeinsam zu testen: Danke, ole chum! ;-)
So, jetzt aber: Kann er es, macht er Dir „nur“ den Low-Gainer oder auch den Dumble? - Kurz und knapp: Beides. Wer an den Ton von Robben Ford denkt und ansatzweise so spielen kann, sollte hier fündig werden. Der Ton lässt sich dank der Regelmöglichkeiten sehr gut auf Gitarre und Amp abstimmen; dennoch fühlt sich der Triton vor einem Fender-Style-Amp definitiv wohler als vorm Marshall, wo er die dumbligen Eigenschaften eben nicht (voll) ausspielen kann.
Er verdichtet das Mittenbild zu einer leckeren, zähflüssigen Tonsuppe, die sich stets wie eine öffnende Blüte in ihre Obertöne auflöst. Das ist beeindruckend und macht extrem viel Spaß; ein sehr musikalischer Singsang. Ein Tip aufs Vibrato und der kehligen Grundton kippt in seine Harmonien über. Ein Tubescreamer verdichtet zwar ebenfalls die Mitten, hat aber den nachfolgenden Oberton-“Bloom“ nicht, sondern bleibt mittig, honky und gerne auch bassärmer; das wiederum kennt der Triton nicht.
Die drei klangbildenden Regler – Bite, Tone und Taste – lassen eine maximale Auslotung des persönlichen optimalen Arbeitspunktes zu; man muss jedoch ein wenig aufpassen, dass der Bassbereich nicht zu pappig wird, weil man zu sehr auf die Transparenz schielt, bzw. der Höhenbereich nicht allzu sehr flöten geht zugunsten des warmen Singsangs. Ist mit ein wenig Fingerspitzengefühl kein Problem.
Der drei unterschiedlichen Soundmodes arbeiten wie folgt: Rot ist am leistesten, bassärmsten und undynamischsten, Grün entsprechend der lauteste und dynamischste Modus; allerdings klingt er für mein Ohr auch am wenigsten nach Dumble. Rainer Mumpitz blieb durchgehend rot, derweil ich mich mit der blauen LED am wohlsten fühlte, zumal ich hier den Mittenkörper auch am schönsten fand; Grün hat keiner von uns benutzt, aber auch dieser Modus wird seine Liebhaber finden, da bin ich mir sehr sicher.
Gain deckt von clean über angezerrt bis hin zu Medium-Crunch ab; Hi-Gain ist dem Pedal fremd. Ich empfand es zwischen 10-11h an musikalischsten und natürlichsten; jenseits der 12h gefällt mir das Zerrverhalten beileibe nicht so gut wie diesseits, es verliert etwas Harmonie und klingt weniger gebündelt, eher tonal etwas ausgefasert. Thrust ermöglichst einen ungeheuren Lautstärke-Boost, sollte dies gewünscht sein; er arbeitet aber auch in leisen Gefilden absolut praxisnah.
Sämtliche Probanten, die ich dem Triton meinerseits entgegenhalten konnte, waren undynamischer, „nebengeräuschiger“ und weniger „auf dem Punkt“. Hossa!!! Hätte ich beinahe nicht gemerkt, bis ich auf die Idee kam, mit meinem Arsenal zu vergleichen; das ist ein merklicher Sprung nach vorne!
Es ist wohl eine offenes Geheimnis, dass ich auf Marshall-Sounds stehe; diese bietet das Triton nicht wirklich, lässt sich aber mithilfe der Klangregelung (Let it Bite!) in eine entsprechend offenere, dynamischere Richtung prägen. Und wenngleich es da besser ausgebildete Fachkräfte gibt, kann man auch das Triton rocken; es ist also flexibler als ich eingangs dachte.
Dafür beherrscht er das leichte Anzerren wirklich perfekt; gerade hier ist das Atmen des Instruments deutlich auszumachen. Die Harmonie der Zerrklangs ist beachtlich und einfach nur als schön zu bezeichnen. Wenn ich hier nach meinen Gusto einstelle, ist vom Dumble-Eindruck gar nicht mehr sooo viel übrig: Hier ist es mir ein sehr, sehr gutes Low-Gain Overdrive (ach, guck: DAS meinte der Kollege also...); als solches würde es bei mir auch primär Verwendung finden.
Fazit: Davon hätte ich gerne eines; gibt es größeres Lob für ein Pedal? - Ich glaube nicht: Mission accomplished, und zwar sowohl was Low-Gain als auch Dumble-Ton anbelangt; G.A.S.-Auslösefaktor: 100%.
Nachteile? - Nicht wirklich, aber wer unbedingt mag, könnte darüber meckern, dass das Ziehen des eingehenden Kabels nicht die Stromverbindung unterbricht, was aber in der späteren Produktion schon wieder ganz anders aussehen kann.
Was ich mir noch wünschen würde: Einen stabileren, fokussierteren, organischeren More-Gain-Ton: einen tragfähiges, sustainreiches Lead-Signal bei offenem Gain-Regler; dann würde es auch jenseits des Low-Overdrives für mich interessant.
So viel an dieser Stelle zu meinen über die Woche gesammelten Klangeindrücken; Dir, lieber Noisezone, wünsche von ganzem Herzen allerbestes Gelingen für Dein Unternehmen und freue mich auf weitere Erzeugnisse aus Deinem Hause.
Lieben Gruß,
Batz.
PS: Ich bin extrem neugierig, was die anderen Tester zum Pedal zu sagen haben; lasst was von Euch hören, Jungs! ;-)
Das Äußere zu beschreiben erspare ich mir mal; es gibt hier ja entsprechende Bilder, und überdies weiß ich ja gar nicht, ob das Format bleiben wird oder Noisezone sich für ein anderes Gehäuse entscheidet. Das jetzige gefällt mir allerdings sehr gut (seriös wie praktikabel); ich bräuchte hier kein großartig anderes Design.
Regelelemente hat es: Gain (Zerrgrad), Thrust (Volumen), Tone, Bite (Mischung aus Höhen- und Presence-Regler) sowie Taste zur Anwahl der Diodenzerrung, dargestellt durch eine rote, blaue sowie grüne LED.
Der Stromanschluss hätte gerne 9V, und nix anderes; In- wie Out-Buchse runden die Ausstattung gemeinsam mit dem Fußschalter ab.
Offenkundig handelt es sich um ein True Bypass-Gerät; und dennoch kann ich schwören, dass es auch ausgeschaltet im Signalweg etwas Höhen klaut und dafür die Mitten anwärmt. Schwer, direkt zu vergleichen, aber ich bin mir relativ sicher, ohne es mir erklären zu können; bin aber auch alles andere als ein Techniker. ;o)
Und damit wären wir auch schon beim Klang: Es sollte ursprünglich also einen Dumble-Ton erzielen, für viele Menschen der heilige Gral des Gitarrentons. Ich muss an dieser Stelle gestehen: Wenngleich ich in meinem Leben schon nicht wenig Pedale besessen und noch mehr gehört habe, so war bis dato noch keine Dumble-Fachkraft darunter, weil mich der Dumble-Ton gar nicht wirklich interessiert.
Hätte ich eventuell gar nicht am Test teilnehmen sollen? - Abgesehen davon, dass ich es spannend und interessant finde, die Entwicklung zu begleiten, hatte ich endlich mal einen Anlass, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen und biete darüber hinaus ein „unvoreingenommenes“ Paar Ohren. Um dem Pedal dennoch gerecht zu werden, habe ich mit Rainer Mumpitz einen ausgewiesenen Dumble-Sound-Connaisseur gewinnen können, der sich heute die Zeit genommen hat, abschließend mit mir gemeinsam zu testen: Danke, ole chum! ;-)
So, jetzt aber: Kann er es, macht er Dir „nur“ den Low-Gainer oder auch den Dumble? - Kurz und knapp: Beides. Wer an den Ton von Robben Ford denkt und ansatzweise so spielen kann, sollte hier fündig werden. Der Ton lässt sich dank der Regelmöglichkeiten sehr gut auf Gitarre und Amp abstimmen; dennoch fühlt sich der Triton vor einem Fender-Style-Amp definitiv wohler als vorm Marshall, wo er die dumbligen Eigenschaften eben nicht (voll) ausspielen kann.
Er verdichtet das Mittenbild zu einer leckeren, zähflüssigen Tonsuppe, die sich stets wie eine öffnende Blüte in ihre Obertöne auflöst. Das ist beeindruckend und macht extrem viel Spaß; ein sehr musikalischer Singsang. Ein Tip aufs Vibrato und der kehligen Grundton kippt in seine Harmonien über. Ein Tubescreamer verdichtet zwar ebenfalls die Mitten, hat aber den nachfolgenden Oberton-“Bloom“ nicht, sondern bleibt mittig, honky und gerne auch bassärmer; das wiederum kennt der Triton nicht.
Die drei klangbildenden Regler – Bite, Tone und Taste – lassen eine maximale Auslotung des persönlichen optimalen Arbeitspunktes zu; man muss jedoch ein wenig aufpassen, dass der Bassbereich nicht zu pappig wird, weil man zu sehr auf die Transparenz schielt, bzw. der Höhenbereich nicht allzu sehr flöten geht zugunsten des warmen Singsangs. Ist mit ein wenig Fingerspitzengefühl kein Problem.
Der drei unterschiedlichen Soundmodes arbeiten wie folgt: Rot ist am leistesten, bassärmsten und undynamischsten, Grün entsprechend der lauteste und dynamischste Modus; allerdings klingt er für mein Ohr auch am wenigsten nach Dumble. Rainer Mumpitz blieb durchgehend rot, derweil ich mich mit der blauen LED am wohlsten fühlte, zumal ich hier den Mittenkörper auch am schönsten fand; Grün hat keiner von uns benutzt, aber auch dieser Modus wird seine Liebhaber finden, da bin ich mir sehr sicher.
Gain deckt von clean über angezerrt bis hin zu Medium-Crunch ab; Hi-Gain ist dem Pedal fremd. Ich empfand es zwischen 10-11h an musikalischsten und natürlichsten; jenseits der 12h gefällt mir das Zerrverhalten beileibe nicht so gut wie diesseits, es verliert etwas Harmonie und klingt weniger gebündelt, eher tonal etwas ausgefasert. Thrust ermöglichst einen ungeheuren Lautstärke-Boost, sollte dies gewünscht sein; er arbeitet aber auch in leisen Gefilden absolut praxisnah.
Sämtliche Probanten, die ich dem Triton meinerseits entgegenhalten konnte, waren undynamischer, „nebengeräuschiger“ und weniger „auf dem Punkt“. Hossa!!! Hätte ich beinahe nicht gemerkt, bis ich auf die Idee kam, mit meinem Arsenal zu vergleichen; das ist ein merklicher Sprung nach vorne!
Es ist wohl eine offenes Geheimnis, dass ich auf Marshall-Sounds stehe; diese bietet das Triton nicht wirklich, lässt sich aber mithilfe der Klangregelung (Let it Bite!) in eine entsprechend offenere, dynamischere Richtung prägen. Und wenngleich es da besser ausgebildete Fachkräfte gibt, kann man auch das Triton rocken; es ist also flexibler als ich eingangs dachte.
Dafür beherrscht er das leichte Anzerren wirklich perfekt; gerade hier ist das Atmen des Instruments deutlich auszumachen. Die Harmonie der Zerrklangs ist beachtlich und einfach nur als schön zu bezeichnen. Wenn ich hier nach meinen Gusto einstelle, ist vom Dumble-Eindruck gar nicht mehr sooo viel übrig: Hier ist es mir ein sehr, sehr gutes Low-Gain Overdrive (ach, guck: DAS meinte der Kollege also...); als solches würde es bei mir auch primär Verwendung finden.
Fazit: Davon hätte ich gerne eines; gibt es größeres Lob für ein Pedal? - Ich glaube nicht: Mission accomplished, und zwar sowohl was Low-Gain als auch Dumble-Ton anbelangt; G.A.S.-Auslösefaktor: 100%.
Nachteile? - Nicht wirklich, aber wer unbedingt mag, könnte darüber meckern, dass das Ziehen des eingehenden Kabels nicht die Stromverbindung unterbricht, was aber in der späteren Produktion schon wieder ganz anders aussehen kann.
Was ich mir noch wünschen würde: Einen stabileren, fokussierteren, organischeren More-Gain-Ton: einen tragfähiges, sustainreiches Lead-Signal bei offenem Gain-Regler; dann würde es auch jenseits des Low-Overdrives für mich interessant.
So viel an dieser Stelle zu meinen über die Woche gesammelten Klangeindrücken; Dir, lieber Noisezone, wünsche von ganzem Herzen allerbestes Gelingen für Dein Unternehmen und freue mich auf weitere Erzeugnisse aus Deinem Hause.
Lieben Gruß,
Batz.
PS: Ich bin extrem neugierig, was die anderen Tester zum Pedal zu sagen haben; lasst was von Euch hören, Jungs! ;-)