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Ich muß etwas beschämt eingestehen, dass seit dem Erwerb der großen Engl Vorstufe Finetones Sonderanfertigung ein Schattendasein fristete. An der Klangqualität liegt es jedenfalls nicht! Das konnte ich heute wieder feststellen.
Nach Umstellung der PA auf Digitalendstufen waren noch zwei Poweramps herkömmlicher Machart übrig, deren eine in das "Rack für die kleine Applikation" wanderte (man nehme nur die Mittelhochtöner ohne Bassbins), während die andere mit zweimal 500W, vormals für Monitor in Anwendung, wegen aktiver Monitore völlig obsolet Staub fing. Da mein Bassmann - ebenso wie ich - des Schleppens ausgesprochen abhold, noch immer keine Proberaumanlange implantiert hatte, standen hier noch eine 4 x 10" Marshall Box aus der "Dynamic Bass Series" mit dem Gewicht des Kölner Domes herum sowie eine uralte, derzeit nicht in Benutzung befindliche Zeck 15/3 A-Box mit einem 15" EVM, einem 10" Audax und irgendeinem 1" Treiber.
Von Neugier gepeinigt, klonkte ich mal den Bass in die Clean Machine, deaktivierte den Booster und gab das Signal über die eine Hälfte der Endstufe an das 4 x 10" Marshall Cabinet. Booooouw, war das giftig! Da fehlt eindeutig der Magenvibrator.
Hängen wir mal einen 31-Band EQ, von der PA ausgeliehen, zwischen Booster und die Verstärkungsstufe, kann man damit die Wirkung der eingebauten Potis verschieben. Das kommt schon eher in Bassgefilde.
Besser wird das Ergebnis, wenn man den EQ zwischen Preamp und Endstufe hängt. Die Wirkung der Frequenzbänder ist natürlich nicht mehr so stark, aber dafür kann man besser an der Abstimmung zwischen Bass und Kickdrum arbeiten.
Plötzlich arbeiten auch die Potis in der Clean Machine wieder viel effizienter! Der absolute Brüller ist aber, dass wir den zuschaltbaren Booster noch gar nicht im Einsatz hatten:
Hier bekommen wir die Gelegenheit, Schmutz bis eindeutig Dreck - allerdings nur vor der Verstärkung, also nicht wie bei Ampeg Endorsern, die ja auch noch den Sound von übersteuernden 600W Röhrenendstufen lieben - das kann man hier absolut authentisch nachstellen, das Basssolo von "Inside looking out" ist somit durchaus möglich. Für unseren jungen Freunde: ja, das kann auch nach Wolfmother und so....
So, Phase I: Clean Machine, 1 x 31 Band EQ (gebraucht 50,-), PA-Endstufe (no name, 2 x 500 W neu 235,-) Zeck 15/3 PA-Box (gebraucht 75,-) für den Rock-Einsatz zu filigran und HiFi-mäßig, drückt aber wie Sau und ist sehr gut abstimmbar auf Resonanzfrequenzen (Bühnenboden etc.)
Clean Machine, 1 x 31 Band EQ (gebraucht 50,-), PA-Endstufe (no name, 2 x 500 W neu 235,-), Marshall 4 x 10" : Nimm 2, and forget about the rest.
Offensichtlich ist die Clean Machine auch als Bass-Vorstufe einsetzbar. Das Teil ist im Stande, die heftigen Eingangsimpulse zu verkraften, die zwangsläufig entstehende Kompression des Signals aufzufangen und in musikalischer Weise umzusetzen und ein hochgradiges Signal an den Eingang des Lauterlizers vulgo Endstufe weiterzuleiten.
Da der vorgeschaltete Booster schalt- und regelbar ist, bekommt man absolut originale 70er-Sounds wie Grand Funk Railroad etc. hin. Abstimmung nicht vergessen!
Fazit: kaum jemand braucht so ein Ding, aber wenn man mal etwas Spezielles sucht, da isses!
