russ schrieb:
Darf ich dich fragen, ob Ihr auch manchmal einfach nur im Proberaum "abhängt", so bier trinkt und Mukke hört? Und wenn ja, habt ihr das sicher ein extra Soundsystem dafür.
Also genau so sieht es bei uns auch aus ^^ Wir sind auch nur Hobby-Musiker und spielen primär aus Spass an der Sache. Geld verdienen machen wir ebenfalls mit unseren regulären Jobs.
Ich bin aber einfach der festen Überzeugung, dass sich mit herkömmlichen Monitoren nur in den seltensten Fällen ein vernünftiges und transparentes Klangbild hinbekommen lässt. Damit es nicht "matscht" muss wirklich alles stimmen: Gute bis sehr gute (damit auch teure) Monitore, Raum-Größe und Akustik, Standort der Musiker im Raum zueinander, perfekte Abnahme aller Instrumente und Amps, viel Disziplin in Sachen Zurückhaltung von Lautstärke (Das typische: "Ich hör mich aber nicht..."), usw. usw.
Ich glaube dass nur die wenigsten über eine ausreichende Kombination all dieser Faktoren verfügen.
Und ich spreche wie gesagt aus Erfahrung. Ich war all die Jahre immer gegen In-Ear. Das war damals für mich einfach nicht "real" und ich hatte immer die Befürchtung dass die Kommunikation bzw. Atmosphäre und Interaktion zum Publikum dadurch verloren geht. Als ich bei einer neuen Band einstieg wurde ich dann aber quasi dazu gezwungen, da das Setup dort so vorgesehen und erprobt war. Nachdem ich dann Equipment dafür angeschafft hatte waren die ersten Proben damit wirklich wie ein Aha-Erlebnis: Ich hab Details gehört die mir vorher nie auffielen, weil ich endlich mal in der Lage war exakt rauszuhören was meine Mit-Musiker und vor allem ich selbst da überhaupt so spiele. Wo vorher ein Einheits-Brei und Klang-Matsch war (und wir hatten sowohl PA als auch Monitor-Lösungen ausprobiert die im Bereich von wenigen hundert bis knapp 5 stellig gingen. An der Qualität des Equipments lag es also nicht), hatte ich nun eine Situation die mich sowohl musikalisch als auch vom Spass-Faktor weitergebracht hat.
Allein die Freiheit nicht statisch an einer Stelle stehen zu müssen, sondern mit den Kollegen gemeinsam Show machen zu können oder einfach mal von links nach rechts über die Bühne laufen ist es wert. Mal ganz davon abgesehen dass man dabei eben zu jedem Zeitpunkt einen optimalen Mix auf den Ohren hat, welcher auch noch gesundheitliche Vorteile hat da man sich nicht in einem Raum gegenseitig mit Aktiv-Monitoren wegbläst...
Letztendlich ist es natürlich ne Glaubens-Frage, jeder muss für sich selbst entscheiden was er nutzen will. Ich kann aber nur jedem raten sich mal auf In-Ear einzulassen und es auszuprobieren. Zumindest für mich persönlich wurden alle Zweifel beseitigt, und nachdem was ich schon so alles gehört und ausprobiert habe kann ich mir keine andere Lösung mehr vorstellen...