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Anonymous
Guest
Hallo zusammen,
eigentlich baue ich Gitarren ja lieber komplett selbst. Nur habe ich im Moment, da ich seit 14 Tagen Vater bin (!), nicht wirklich die nötige Zeit dazu.
Also habe ich als Alternative einen Bausatz gesucht. Einfach eine Strat zusammen zu schrauben war mir aber zu langweilig...
Nach längerem suchen bin ich auf eine PRS-Style Bausatz gestossen.
109 Euro sind nicht viel Geld. Dennoch habe ich dafür einen wirklich guten Bausatz bekommen! (Ohne Anleitung!) Die Verarbeitung der einzelnen Komponenten ist wirklich nicht schlecht:
Der Korpus besteht laut Hersteller aus Lind. Linde ist das aber auf keinen Fall! Habe mir sagen lassen das es sich eher um Meranti handelt, das, je nach Qualität, den Eigenschaften von Mahagoni recht nahe kommt!
Der Korpus besteht aus drei Teilen mit aufgeleimtem Deckenfurnier. Letzteres hat eine schlicht aber dennoch schöne Masserung. Die Decke ist gewölbt.
Der Hals besteht, wie angegeben, aus Ahorn. Das Griffbrett ist aus Palisander und trägt 22 Bünde. Gibson Mensur: 628,65mm
Mit mitgelieferte Hardware ist eigentlich ganz gut Brauchbar, wird aber keine Verwendung finden. Die Elektrik hingegen ist wirklich sehr gut! Dazu aber später mehr...
Zu allererst muss mal die Halstasche dem Halsfuss angepasst werden. Die Tasche ist ca. einen MM zu eng. So lässt sich der Hals wunderbar passgenau einpassen.
Da ich einen einteiligen wrap-a-round Steg, anstatt der mitgelieferten TOM verwenden möchte, habe ich den Hals etwas weiter in die Halstasche geschoben, als das vorgesehen war, um genügent Platz zwischen Steg PU un Steg zu bekommen damit ich später beim Saitenwechseln keine Probleme bekomme. Dazu muss das Griffbrett allerdings um ca. 4cm (nach dem 22. Bund) gekürzt werden, damit der obere PU-Rahmen montiert werden kann! Mit Weissleim und zwei Schraubzwingen wird der Hals nun eingeleimt. Das ganze über Nacht trocknen lassen.
Wer möchte kann zuvor noch den E-Fachdeckel versenkt montieren. Ich habe das mit einer Oberfräse gemacht. Mit einem Dremel oder einem Stemmeisen geht das aber genauso gut.
Um die richtige Position für den Steg zu finden müssen zunächst zwei Mechaniken montiert werden - für die beiden E-Saiten. Zwei schräge Bohrungen in einem Vierkantholz, welches mittels zweier Schraubzwingen am unteren Ende des Korpus befestigt wird, dienen als provisorischer Saitenhalter. Am Steg sollten die Saitenreiter an der hohen E-Saite fast ganz nach vorne, an der tiefen fast ganz nach hinten gestellt werden. Die beiden hinteren Schrauben die später auf die Stehbolzen aufstehen sollten etwa mittig eingestellt sein. der Steg ansich kann jetzt schon leicht schräg aufgelegt werden. Der Steg wird soweit mit Kartonstreifen unterlegt bis eine vernünftige Saitenlage erreicht ist.Mit einem Stimmgerät wird nun die Oktavreinheit durch vor und zurück schieben des Steges eingestellt.
Ist die richtige Position des Steges gefunden können mit eim Runden Bleischtift - diese haben, genau wie die Stegbolzen, meist einen Durchmesser von 8mm - die Punkte für die notwendigen Bohrungen gesetzt werden.
Ich, für meine Teil, mache die Bohrungen immer freihand mit dem Akkuschrauber. Mit einer Ständerbohrmaschine geht das aber auch ;-)
Die Bohrung für´s Massekabel sollte natürlich auch nicht vergessen werden!!!
Nun können die Hülsen eingeschlagen werden.
Um das Abrichten der Bünde kommt man hier leider nicht drumrum.
Dazu wird der Hals so gerade wie möglich eingestellt. Ein Langes Lineal leistet hierbei gute Hilfe.
Ich klebe das Griffbrett beim Abrichten immer mit Malerkrepp ab, damit ich später nicht die ganze Sauerei darauf kleben habe.
Jetzt werden die Bünde mit einem Edding angezeichnet, damit man sieht wo schon abgetragen wurde und wo nocht nicht.
Rockinger bietet hierfür extra eine Feile an. Ich hingegen verwende hierfür eine plangehobelte Holzleiste, auf die ich 600 Schleifpapier aufgeklebt habe.
So arbeitet man sich nun von unten nach oben, immer im Kreuzgang, über das gesamte Griffbrett - ohne gross Druck auszuüben - bis an allen bünden etwas abgetragen wurde.
Anschliessend müssen die Bundkronen wieder verrundet werden. Dazu benötigt man eine Feile mit Hohlradius. Diese gibt es beim Rockinger zu kaufen.
Auch dazu zeichne ich wieder die Bünde mit Edding an, um nicht zu viel abzunehmen. Ein feiner Strich sollte auf der Bunkrone noch zu sehen sein. Wir wollen ja das alle Bünde gleich hoch bleiben.
Mit Stahlwolle werden die Bünde nun wieder aufpoliert.
Nun kann die Gitarre schonmal vormomtiert werden.
So, und nun zur Elektrik: Ich habe, da ich mir noch nicht sicher war welche PU´s ich verbauen möchte, erst einmal die mitgelieferten montiert. Und diese klingen wirklich erstaunlich gut!!!
Am Hals HB habe ich die Masseleitung der hinteren Spule abgegriffen um eine "out-of-phase" Schaltung mittels eines on/off/on Schalters zu realisieren.
Als nächstes steht der Feinschliff und die Lackierung an...
PS: meine Eigenbauten gibbet in der Epuipment-Galerie zu bestaunen ;-)
eigentlich baue ich Gitarren ja lieber komplett selbst. Nur habe ich im Moment, da ich seit 14 Tagen Vater bin (!), nicht wirklich die nötige Zeit dazu.
Also habe ich als Alternative einen Bausatz gesucht. Einfach eine Strat zusammen zu schrauben war mir aber zu langweilig...
Nach längerem suchen bin ich auf eine PRS-Style Bausatz gestossen.

109 Euro sind nicht viel Geld. Dennoch habe ich dafür einen wirklich guten Bausatz bekommen! (Ohne Anleitung!) Die Verarbeitung der einzelnen Komponenten ist wirklich nicht schlecht:
Der Korpus besteht laut Hersteller aus Lind. Linde ist das aber auf keinen Fall! Habe mir sagen lassen das es sich eher um Meranti handelt, das, je nach Qualität, den Eigenschaften von Mahagoni recht nahe kommt!
Der Korpus besteht aus drei Teilen mit aufgeleimtem Deckenfurnier. Letzteres hat eine schlicht aber dennoch schöne Masserung. Die Decke ist gewölbt.



Der Hals besteht, wie angegeben, aus Ahorn. Das Griffbrett ist aus Palisander und trägt 22 Bünde. Gibson Mensur: 628,65mm
Mit mitgelieferte Hardware ist eigentlich ganz gut Brauchbar, wird aber keine Verwendung finden. Die Elektrik hingegen ist wirklich sehr gut! Dazu aber später mehr...
Zu allererst muss mal die Halstasche dem Halsfuss angepasst werden. Die Tasche ist ca. einen MM zu eng. So lässt sich der Hals wunderbar passgenau einpassen.




Da ich einen einteiligen wrap-a-round Steg, anstatt der mitgelieferten TOM verwenden möchte, habe ich den Hals etwas weiter in die Halstasche geschoben, als das vorgesehen war, um genügent Platz zwischen Steg PU un Steg zu bekommen damit ich später beim Saitenwechseln keine Probleme bekomme. Dazu muss das Griffbrett allerdings um ca. 4cm (nach dem 22. Bund) gekürzt werden, damit der obere PU-Rahmen montiert werden kann! Mit Weissleim und zwei Schraubzwingen wird der Hals nun eingeleimt. Das ganze über Nacht trocknen lassen.

Wer möchte kann zuvor noch den E-Fachdeckel versenkt montieren. Ich habe das mit einer Oberfräse gemacht. Mit einem Dremel oder einem Stemmeisen geht das aber genauso gut.

Um die richtige Position für den Steg zu finden müssen zunächst zwei Mechaniken montiert werden - für die beiden E-Saiten. Zwei schräge Bohrungen in einem Vierkantholz, welches mittels zweier Schraubzwingen am unteren Ende des Korpus befestigt wird, dienen als provisorischer Saitenhalter. Am Steg sollten die Saitenreiter an der hohen E-Saite fast ganz nach vorne, an der tiefen fast ganz nach hinten gestellt werden. Die beiden hinteren Schrauben die später auf die Stehbolzen aufstehen sollten etwa mittig eingestellt sein. der Steg ansich kann jetzt schon leicht schräg aufgelegt werden. Der Steg wird soweit mit Kartonstreifen unterlegt bis eine vernünftige Saitenlage erreicht ist.Mit einem Stimmgerät wird nun die Oktavreinheit durch vor und zurück schieben des Steges eingestellt.

Ist die richtige Position des Steges gefunden können mit eim Runden Bleischtift - diese haben, genau wie die Stegbolzen, meist einen Durchmesser von 8mm - die Punkte für die notwendigen Bohrungen gesetzt werden.
Ich, für meine Teil, mache die Bohrungen immer freihand mit dem Akkuschrauber. Mit einer Ständerbohrmaschine geht das aber auch ;-)
Die Bohrung für´s Massekabel sollte natürlich auch nicht vergessen werden!!!
Nun können die Hülsen eingeschlagen werden.

Um das Abrichten der Bünde kommt man hier leider nicht drumrum.
Dazu wird der Hals so gerade wie möglich eingestellt. Ein Langes Lineal leistet hierbei gute Hilfe.
Ich klebe das Griffbrett beim Abrichten immer mit Malerkrepp ab, damit ich später nicht die ganze Sauerei darauf kleben habe.

Jetzt werden die Bünde mit einem Edding angezeichnet, damit man sieht wo schon abgetragen wurde und wo nocht nicht.
Rockinger bietet hierfür extra eine Feile an. Ich hingegen verwende hierfür eine plangehobelte Holzleiste, auf die ich 600 Schleifpapier aufgeklebt habe.

So arbeitet man sich nun von unten nach oben, immer im Kreuzgang, über das gesamte Griffbrett - ohne gross Druck auszuüben - bis an allen bünden etwas abgetragen wurde.
Anschliessend müssen die Bundkronen wieder verrundet werden. Dazu benötigt man eine Feile mit Hohlradius. Diese gibt es beim Rockinger zu kaufen.
Auch dazu zeichne ich wieder die Bünde mit Edding an, um nicht zu viel abzunehmen. Ein feiner Strich sollte auf der Bunkrone noch zu sehen sein. Wir wollen ja das alle Bünde gleich hoch bleiben.

Mit Stahlwolle werden die Bünde nun wieder aufpoliert.

Nun kann die Gitarre schonmal vormomtiert werden.





So, und nun zur Elektrik: Ich habe, da ich mir noch nicht sicher war welche PU´s ich verbauen möchte, erst einmal die mitgelieferten montiert. Und diese klingen wirklich erstaunlich gut!!!
Am Hals HB habe ich die Masseleitung der hinteren Spule abgegriffen um eine "out-of-phase" Schaltung mittels eines on/off/on Schalters zu realisieren.
Als nächstes steht der Feinschliff und die Lackierung an...
PS: meine Eigenbauten gibbet in der Epuipment-Galerie zu bestaunen ;-)