Re-Amping - Erfahrungen?

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Anonymous

Guest
Hi Leute,

kennt sich wer von euch mit Re-Amping aus? Ende der Woche steht ne kleine Studio Session an und ich muss aus verschiedenen Gründen erstmal das Signal unbearbeitet auf Band bringen (mit Amp-Abhöre nebenbei) und später dieses Signal durch den Verstärker schicken und dann aufnehmen...

Wie geht man nun am besten vor? Splitter besorgen, Gitarrensignal zu einem Teil ins Mischpult, den andern normal in den Amp? Später dann von Band in Input des Amps?
Hab hier auch so nen POD XT Pro, der Re-Ampen kann. Den würd ich wohl dafür nehmen, dann aber später nicht mit dem POD aufnehmen, sondern mit mikrofoniertem Amp... bin gerade was verwirrt.

Also hat jemand generell Erfahrungen und Tipps bzgl. Re-Amping?

Gruß,
Jacques
 
Guten Morgen!

Verrätst du uns die Gründe dafür ;-)?
Spielt ihr "live" ein?
Nehmt ihr wirklich auf Band auf oder auf'n Rechner?

Prinzipiell gibt es ja verschiedene Möglichkeiten:
Wie du geschrieben hast, Gitarre in Splitter oder DI, einen Teil Mischpult / Aufnahmegerät, den anderen z.B. in's POD und das ganze auf nen Kopfhörer-Mix. Anschließend eben das pure Gitarrensignal durch'n Amp jagen und Mikrofonieren..

Ohne Splitter aber mit Audio-Interface (mit interner Monitor-Funktion) kann man die Gitarre direkt in das Interface stecken, aufnehmen und einfach auf einen Ausgang routen und den dann wieder ins POD...

Aber sag, was ihr sonst so vorhabt :)!

Grüße, julian
 
Hi,

es liegt daran, weil es möglich ist, dass der Song evtl. noch etwas tiefer gepitcht werden muss und das geht mit einem unbearbeiteten Signal besser als mit einem, wo z.B. schon Zerre drauf ist. Das entscheidet sich aber erst wenn der Sänger dabei ist...

(Direkt anders Stimmen ist keine Alternative - dickere Saiten, neu einstellen... und das nur für einen Tag, da ich 'nen Tag danach wieder nen Gig habe wo die eigentliche Stimmung drauf sein muss)

Achja, nehmen auf PC auf. Bin mal gespannt ob das klappt.

Gruß
 
Hallo

Ich habe das Gitarrensignal direkt in die Soundkarte gespielt und aufgenommen. Das Monitoring erfolgte durch Softwareamps, oder durch das gesplittene Gitarrensignal, welches zu einem Amp geschickt wurde. Mit dem nacktem Gitarrensignal kann man wirklich so einiges anstellen. Auch lassen sich leichte (oder auch gröbere) Fehler leichter korrigieren, da das Signal noch clean ist und nicht verzerrt.
Das "fertige" Gitarrensignal haben wir dann aus der Soundkarte raus, in den Gitarrenamp gespielt und per Mik aufgenommen. Aufpassen musst Du dann aber, dass der Pegel des abgespielten Signals nicht zu hoch ist. Ne Gitarre hat kein Line Signal wie ein Keyboard, oder eben das Signal was aus der Soundkarte kommet.
In einem Song war die funky Gitarre mit Wha-Wha eingespielt und versuchsweise habe ich das Signal durch den Leslie geschickt, der eh grad für die Hammond mikrofoniert war. Ich war begeistert und habe es so gelassen ;-)

Auch wenn Du den Amp direkt abnimmst beim einspielen, empfehle ich trotzdem eine "nackte" Gitarrenspur mit aufzunehmen. Man weiss nie...
 
Pfaelzer":3e8uaqg1 schrieb:
Verzögerung, die durch die A/D bzw. D/A-Wandlung entsteht (gerne auch Latenz genannt)

Stimmt, hast Du, aber die lässt sich sehr einfach korrigieren. Entweder Du verschiebst die Spur um die Latenzzeit, oder gibst eine minus Verzögerung in dem betreffenden Kanal ein. Jedenfalls ist das bei Cubase SX und Nuendo möglich und klappt gut.
 
Pfaelzer":39pd550a schrieb:
Sänger lassen sich übrigens mit diversen tc-Geraffels besser nach oben pitchen als Gitarrenspuren nach unten....(hier und da helfen auch 2 Backsteine :lol: )
Alternativ zum klassischen Baumatrial hilft, falls dieses gerade nicht zu Hand ist, ein beherzter Tritt ins Zentrum :roll: :shock: :lol:
 
Wegen der Latenz meinte ich ja, dass das ohne Splitter - also mit direkt rein ins Interface und auf den Ausgang routen - nur mit einem Interface mit interner Monitorfunktion geht. Dafür gibts irgendn Fachbegriff ;-)... äh...
Aber das haben meistens nur die besseren Interfaces z.B. die RME-Teile.

Grüße, Julian
 
Ah so, ja beim Abhören brauchst Du einfach eine sauschnelle Karte dann geht das schon. Ich habe es mit RME und Creamware Karten gemacht. Auch das Digidesign 002 hat gut funktioniert. Mit ner SB Live brauchst man gar nicht anfangen.
 
Morgen,

danke schonmal für die Anworten. Was genau für ein Interface vorort ist weiss ich noch nicht. Wird sich zeigen. Haben aber den Luxus viel Zeit zu haben. Also wird sich schon ein Weg finden lassen. Zur Not ohne Abhöre - wär auch nicht das erste Mal ;)

Was mir aber sonst einfiel. Könnte doch interessant sein, generell für Studioaufenthalte die Spuren trocken daheim einzuspielen und dann im Studio nur noch durch gut abgenommene Amps zu schicken: Mächtige Zeitersparnis und so ein trockenes Signal sollte doch auch mit knapperen Mitteln daheim in den Recher zu jagen sein... nur so ne fixe Idee...

Schönen Tag,
Jacques
 
Sooooooooo...

Das Wochenende ist überstanden und es hat ganz gut geklappt. Hier also mal eine Beschreibung wie ich vorgegangen bin, für die, die es interessiert.

Statt eines Splitters bin ich erstmal in ein POD XT Pro gegangen, der hat zwei normale Ausgänge, sowie einen "unprocessed" Out, der nur das pure Signal der Gitarre ausgibt.
Mit einem Output bin ich in ein Mischpult, an dem die Monitore angeschlossen waren (Abhöre ohne Latenz), mit dem anderen in einen Input der Soundkarte (diese Spur wurde später gelöscht und diente nur dazu, richtig gegenhören zu können, ob es einigermaßen in Time eingespielt wurde. Vom unprocessed Output ging es ebenfalls in einen zweiten Input der Soundkarte. So habe ich alle Gitarren mit zwei Spuren aufgenommen, wobei die POD Spur danach, wie schon erwähnt rausflog.

Nun wurde es interessant. Amp angeschlossen und in Logic alle Backing Tracks (Drums, Bass) erstmal über Output 1 und 2 auf das Mischpult gelegt und via Output 3 das unbearbeitete Gitarrensignal in den Input des Amps gelegt. Jetzt musste man nur das Signal ein wenig abschwächen, damit es klar am Amp ankam. Jetzt konnte man beim abspielen gemütlich im Gesamtkontext den Sound nach Bedarf einstellen. Nun einfach alle Spuren mit den jeweiligen Sounds aufgenommen, später noch etwas experimentiert (andere Box, andere Einstellungen am Verstärker, aber noch immer gleiche unbearbeitete Gitarrensignal) und fertig.

Kann ich nur empfehlen. Werd das nach Möglichkeit in Zukunft wohl immer so handhaben.

Edit: Fazit: Ohne das Re-Amping hätte ich wohl einen wesenltich schlechteren Sound gefahren. Hab im Nachhinein noch Mikro Position geändert und hätte nicht die Möglichkeit gehabt, mit einer anderen Box den Klang klarer zu machen (dafür hätte ich alles nochmal via die andere Box einspielen müssen...)

Schönen Gruß,
Jacques
 
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