Rechtsstreit um Stairway to Heaven

  • Ersteller Ersteller Anonymous
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ollie schrieb:
groby schrieb:
er Bekanntheitsgrad eines Songs - und damit seine Beliebtheit - ist nicht dasselbe wie "es ist ein guter Song".

Und jeder der sich für Musik über die Charts hinaus aus freien Stücken interessiert wird hoffentlich beipflichten, dass manchmal so gut wie gar kein Zusammenhang besteht.

mag sein, aber was ist dann bitte ein "guter Song"....wer entscheidet das, nach welchen Kriterien? [ ... ]

Ein erfolgreicher Song, wird von vielen als gut wahrgenommen (oder eher umgekehrt)......that´s it....



Wenn Chartplatzierungen (=Verkaufszahlen) ein indikator für musikalische Qualität sind, dann sind McDonald's-Burger und Pommes auch Nahrungsmittel von hoher Qualität. Spätestens bei der Bild-Zeitung wird jedem klar, dass es so nicht sein kann.

Wer was nach welchen Kriterien entscheidet, ist mir wurst, aber Verkaufszahlen sind ganz sicher kein Kriterium. Der Konsument bekommt permanent dieselben zehn Songs auf fast jedem Sender solange vorgedudelt, bis er sie endlich mag und kauft. Das ist allenfalls ein Indikator für erfolgreiches Marketing, nicht aber für "gute Songs". Die Konsumenten mögen Coldplay und Bohlen-Songs - hallo???
 
erniecaster schrieb:
Leute, habt Ihr Euch das mal wirklich angehört?

Hi Ernie,
Ja, sogar mehrfach. Und es hat mich damals berührt und wenn ich es heute alle 2 Jahre mal höre ist das genauso. Ich denke so geht's vielen.

Und dann ist mir Scheißegal ob das timing nicht exakt, die Piepen verstimmt oder das Solo grad erfunden ist.

Bei Boney M. berührt mich nix. Höchstens auf ner 70er Party nach viel Kölsch und Uschi aus der 9d vor mir, das kommt aber nicht oft vor.

Is bei mir wie mit Kunst im Allgemeinen, erstmal unterscheide ich nur zwischen 2 Arten davon:

  • gefällt mir
    gefällt mir nicht

Wenns dann für mich nen Grund gibt das handwerklich auseiunander zu nehmen, tue ichs. Aber oft ist das unnötig (für mich).

Gruß

Micha
 
Gibt ja viele Gründe, welche einen bestimmte Musik hören lassen.

Man kann ja prima selbst als Metal-Fan bei James Last ein paar Minuten in diesem weichen Kuschelsound baden oder sich an der Perfektion eines Abba-Songarrangements erfreuen oder John Lee Hooker bewundern wie er so unglaublich geil schlimm-schlecht auf der Gitarre herumknarzt oder Toto mögen weil ... ja, weiß ich auch nicht aber irgendwas wird schon sein .... oder Coldplay weil es lustig ist, einfach mal ein bißchen zuckerige Popmusik ohne Ballaststoffe zu geniessen und andere Leute können das Radio anstellen wenn sie mich am Betreten das betreffenden Raumes hindern wollen. Viele Gründe für Musik.

Was ernie aber ja sagte, war, dass er gar keine Ebene finden konnte, die er als ansprechenswert erachtet.

Tja.

Jetzt ist es halt ein Klassiker weil es ein Klassiker ist. Normative Kraft des Faktischen.

Und andere Leute haben vielleicht diese Ebene gefunden.

Bei Toto hingegen....

oh, nein, ich hörte schon wie sich olli im Hintergrund räuspert.

Nichts wie weg.
 
ferdi schrieb:
ollie schrieb:
groby schrieb:
er Bekanntheitsgrad eines Songs - und damit seine Beliebtheit - ist nicht dasselbe wie "es ist ein guter Song".

Und jeder der sich für Musik über die Charts hinaus aus freien Stücken interessiert wird hoffentlich beipflichten, dass manchmal so gut wie gar kein Zusammenhang besteht.

mag sein, aber was ist dann bitte ein "guter Song"....wer entscheidet das, nach welchen Kriterien? [ ... ]

Ein erfolgreicher Song, wird von vielen als gut wahrgenommen (oder eher umgekehrt)......that´s it....



Wenn Chartplatzierungen (=Verkaufszahlen) ein indikator für musikalische Qualität sind, dann sind McDonald's-Burger und Pommes auch Nahrungsmittel von hoher Qualität. Spätestens bei der Bild-Zeitung wird jedem klar, dass es so nicht sein kann.

Wer was nach welchen Kriterien entscheidet, ist mir wurst, aber Verkaufszahlen sind ganz sicher kein Kriterium. Der Konsument bekommt permanent dieselben zehn Songs auf fast jedem Sender solange vorgedudelt, bis er sie endlich mag und kauft. Das ist allenfalls ein Indikator für erfolgreiches Marketing, nicht aber für "gute Songs". Die Konsumenten mögen Coldplay und Bohlen-Songs - hallo???

ja und....?
Wo ist das Problem? Ich habe behauptet, dass Begriffe wie "musikalische Qualität" genauso subjektiv sind wie "guter/schlechter Geschmack"....das behaupte ich schon lange und konnte mir bis dato nicht widerlegt werden.
Wenn ja, bitte.....Ich lass mich gerne überzeugen!

Was die Frage mit dem "Angebotsfiltern" ist, hm....wäre es recht viel anders, wenn z.B. aus dem AC-DC Album nicht nur Rock`n Roll Train gespielt werden würde, sondern noch 3-4 andere Titel...würde dies das "Qualitätsdenken" der Konsumenten nachhaltig verändern, ich meine nicht....Im Radio hört man nicht nur, was einem aufgedrükt wird, sondern was momentan angesagt ist.....die Konsumenten könnten dies durch ein anderes Nachfrageverhalten verändern - tun sie das, nein...!

Möglichkeiten gäbe es via Internet genug..... Wenn etwas "In" ist, wird genau das gesucht und anderen Trittbrettfahrern "Gehör "gschenkt", bis der Trend nach 6-8 Wochen abebbt und der nächste kommt, solange dauert heutzutage nämlich ein "Trend".....und Jugendliche - junge Erwachsene folgen Trends, die sich über verschiedene Lebensbereiche erstrecken (Mode, Lifestyle, etc.).

Qualtität ist ja gut....für mich haben Dream Theater, Queensryche und Seventh Key super Qualität...warum, weil sie toll spielen können und anspruchsvolle Arrangements machen, die Songs sind abwechslungsreich und warten mit einigen Überraschungen auf (Sprich sind nciht langweilig)...aber ob das nun musiklaisch ist oder nicht, das kann mir auch kein Musiklehrer ernsthaft erklären, das ist eine rein subjektive Bewertung...

Zugleich finde ich auch totalen musikalischen Reduktionismus spannend, solange er nicht völlig profan ist.....Hier fällt mir spontan Tom Petty ein.....

Mir wollte mal ein Musikprofessor weiß machen, dass es nachweisbar ist, dass Mozart deutlich musiklaischer war als die Beatles.....konkret konnte er das aber nicht ausführen, ausser sich in hochtrabenden Floskeln zu ergießen....ich dachte mir nur, danke fürs Gespräch und hab die Beatles aufgelegt...Mozart mag ich auch, aber nicht weil er msuikalischer ist, sondern weil mich seine Melodien ansprechen.....
 
ollie schrieb:
.....die Konsumenten könnten dies durch ein anderes Nachfrageverhalten verändern - tun sie das, nein...!

Geschätzte 60% mindestens aller im weitesten Sinne "Konsumenten von Musik" stellen aber auch keine nennenswerte Recherche an. Die meisten wissen nicht einmal, wer der Künstler ist. Sie hören Radio an und da am liebsten hier dieses eine Lied wo der so zum Klavier, ach ich kann mir die Namen immer nie merken aber das ist total schön. So ungefähr.

Die Leute sind mit Sicherheit nicht blöd. Aber sie nehmen was ihnen vorgesetzt wird, da hat ferdi recht. Nicht jedoch aus Folgsamkeit sondern mangels nennenswerter Auswahl in den üblichen drei Radiosendern und aus Desinteresse daran, sich aus Unterhaltung eine Wissenschaft machen zu müssen.

Ungefähr so wie eine Straße die mit Bäumen gesäumt ist. Und irgendwo sitzen Botaniker in einem Botanikworld-Forum und streiten sich und einer sagt, Scheiße, immer nur Pappeln und ein anderer sagt, die Leute mögen eben Pappeln, wer will ihnen da reinreden?

Und ich fahre da lang und denke doof aber glücklich, "Schön. Bäume. Grün. Nett."

So hören Leute Radio und so suppt Musik aus Kleidungsboutiquen heraus.

Eine bewusste, nennenswert informierte Konsumenten-Entscheidung findet dort nicht statt. Musik ist das, was man hört, wenn es eben da rauskommt wenn man es anmacht.

Da ist nicht nur der Begriff "Qualität" extrem schwierig sondern schon die Idee von überhaupt einer Konsumententscheidung strittig.
 
ollie schrieb:
Ich habe behauptet, dass Begriffe wie "musikalische Qualität" genauso subjektiv sind wie "guter/schlechter Geschmack"....das behaupte ich schon lange und konnte mir bis dato nicht widerlegt werden.
Wenn ja, bitte.....Ich lass mich gerne überzeugen!

Wie das bei solchen Themen nun mal ist, ist eine Be- oder Widerlegung nicht ganz einfach. Musikalische Qualität bzw guter Geschmack (nicht nur musikalisch!) setzen eine gewisse Beschäftigung mit der Materie sowie eine gewisse Reife voraus. Ich kann nur dann einen guten Geschmack für mich in Anspruch nehmen, wenn ich es auch aureichend begründen kann, warum. Jemand, der einen schlechten Geschmack hat und dann argumentiert, er habe einen guten, da Geschmack subjektiv sei, der aber dann die Argumente nicht hat, seine Aussage zu untermauern, hat das Prinzip nicht verstanden.

Kurz und polemisch:
Warum, glaubst Du, gibt es in einer gewissen Klientel soviele Helene Fischer-Fans?
 
Hallo,

och, was ich sagen will, ist ja ganz einfach:

1. Ich mag den Song nicht.
2. Bevor man zu dem Song was sagt oder schreibt, sollte man ihn vorsichtshalber wirklich nochmal hören. Ich hatte dieses Machwerk auch anders in Erinnerung.

Gruß

erniecaster
 
Ich als Musiker höre Musik anders als einer der kein Instrument spielt oder singt, z.B. in einem Chor.
Wenn ich Musik höre ist auch immer wieder der kleine Analytiker mit dabei und fängt an das zu hörende Stück Musik zu zerlegen.
Ganz selten dass es mich mal so richtig weg haut, ohne darüber nachzudenken was ich da gerade höre.
Aber grundsätzlich gilt auch bei mir: "gefällt mir oder gefällt mir nicht".
Egal ob handwerkliche Meisterarbeit oder der einfache kleine Popsong.
Und bin ich auch immer wieder erstaunt darüber was manche Leute für Musik im CD Regal stehen haben.
Ist aber auch egal, jeder Jeck ist anderes.

Stairway to Heaven ist ein toller Song. Und dazu stehe ich auch! :-D
 
Thorgeir schrieb:
ollie schrieb:
Ich habe behauptet, dass Begriffe wie "musikalische Qualität" genauso subjektiv sind wie "guter/schlechter Geschmack"....das behaupte ich schon lange und konnte mir bis dato nicht widerlegt werden.
Wenn ja, bitte.....Ich lass mich gerne überzeugen!

Wie das bei solchen Themen nun mal ist, ist eine Be- oder Widerlegung nicht ganz einfach. Musikalische Qualität bzw guter Geschmack (nicht nur musikalisch!) setzen eine gewisse Beschäftigung mit der Materie sowie eine gewisse Reife voraus. Ich kann nur dann einen guten Geschmack für mich in Anspruch nehmen, wenn ich es auch aureichend begründen kann, warum. Jemand, der einen schlechten Geschmack hat und dann argumentiert, er habe einen guten, da Geschmack subjektiv sei, der aber dann die Argumente nicht hat, seine Aussage zu untermauern, hat das Prinzip nicht verstanden.

Kurz und polemisch:
Warum, glaubst Du, gibt es in einer gewissen Klientel soviele Helene Fischer-Fans?

Hm...meine Schwester mag einiges von der H. Fischer und ich würde sagen, dass sie musikalisch ist und grds. über einen "guten Geschmack (ich setze es mal grds. in Anführungszeichen, weil es immer subjektiv ist).....verfügt. Ihr gefiel z.B. wie sie das "mercie cherie" vom U. Jürgens interpretiert hat (da mag einiges an Sentimentalität mitschwingen, sicher - aber das gehört dazu, das ist Musik)....das fand ich z.B. auch wirklich gut......vielen gefällt an H. Fischer, dass sie "alles" irgendwie kann und gut rüberbringt, immer lacht und grds. eine tolle Stimme hat (was auch so ist - wenn man das bestreitet, muss man es auch fachmännsich begründen).....kurz: es ist das Entertainment was sie daran begeistert. Das ist ja nochmals eine ganz andere Welt wie die pure Betrachtung eines Songs......Leute wollen unterhalten werden....ob dumm oder einfach gestrickt, ist dabei "Jakce wie Hose"...

Aber egal. Ich habe versucht meine Gedanken rüberzubringen. Natürlich meint jeder (Musiker) dass er über einen guten Geschmack und "objektivierbare Qualitätsbeurteilungsfähigkeiten" verfügt. Ich meine das natürlich auch, ich meine auch, dass ich ein guter Rockgitarrist und Songwriter bin (leider völlig verkannt und erfolglos...;-)....andere mögen das anders sehen.....es gibt viele Gitarristen die finden Santana toll, ich mag ihn nicht.....andere kriegen bei Guthrie Govan die Krise, den find ich wiederum toll. Wer will jetzt festlegen, was qualitativ besser ist.......?

Wenn nicht mal das gelingt, wie soll das dann auf der Ebene einer "musikalischen Leistung" in Summe passieren? Ich habe bislang in der Diskussion noch keinen einzigen Versuch gelesen, Musikalität als "Wertigkeit" zu definieren. Das was Groby schreibt mit der mangelnden "Konsumentenentscheidung" mag stimmen, letztendlich ist es aber nur ein Umschiffen des Problems, Qualtität nicht definieren zu können...jeder hat da seine eigene Vorstellung. So gesehen habe ich auch fast noch nie eine bewusste Konsumentenentscheidung getroffen, ich höre was und es gefällt mir und ich informiere mich, was das ist.
Bewusst ist einfach eher das Genre, zu dem man sich hingezogen führt und in dem bewegt sich der Konsument in der Regel ähnlich wie der Musiker als Konsument.....

Ich habe eher das Gefühl, dass man sich in diesen Diskussionen auf Ressentiments zurückzieht. Musikantenstadl ist was für Dumme, Jazzer sind die Intellektuellen, Rocker die "Haudrauf-Jungs", Klassiker die "Feingeistigen" und Countryfans die Traditionalisten (nur natürlich nicht so platt formuliert).....Warum sollen gerade Musiker mehr Ahnung von Musikalität und Qualität haben.....Ich zweifel das in ähnlicher Form an, wie die Behauptung, Pädagogen haben mehr Ahnung von Kindererziehung.....
wobei ich muss mich korrigieren, mehr Ahnung haben sie vielleicht in der Theorie, nur in der Umsetzung hapert es genauso.....und das ist letztendlich das Entscheidende....

Aber alles bleibt "Dampf" wenn es nicht im ersten Schritt genau definiert wird......

Kleiner Gedanke am Rande:
Dazu kommt, dass man sich als Musiker auch durchaus weiterentwickelt.....aber die Tatsache, dass viele Gitarristen ab 45 im Blues landen, heißt nocht lange nicht, dass der Blues der Hl. Kral musikalischer Entfaltung ist.....;-)

Fazit: jeder soll seinen Geschmack und seinen Qualitätsanspruch behalten und hochhalten, man sollte ihn nur nicht zur Allgemeingültigkeit erheben. Das weiß eigentlich jeder, trotzdem kategorisiert man ständig weiter ohne zu merken, dass man damit die Ebene der Subjektivität nicht verlassen hat.....

Wem das zu viel sinnloses Gequatsche ist, der braucht es nicht zu lesen...;-) udn wer es trotzdem tut, der ist selber Schuld.
 
ollie schrieb:
Thorgeir schrieb:
ollie schrieb:
Ich habe behauptet, dass Begriffe wie "musikalische Qualität" genauso subjektiv sind wie "guter/schlechter Geschmack"....das behaupte ich schon lange und konnte mir bis dato nicht widerlegt werden.
Wenn ja, bitte.....Ich lass mich gerne überzeugen!

Wie das bei solchen Themen nun mal ist, ist eine Be- oder Widerlegung nicht ganz einfach. Musikalische Qualität bzw guter Geschmack (nicht nur musikalisch!) setzen eine gewisse Beschäftigung mit der Materie sowie eine gewisse Reife voraus. Ich kann nur dann einen guten Geschmack für mich in Anspruch nehmen, wenn ich es auch aureichend begründen kann, warum. Jemand, der einen schlechten Geschmack hat und dann argumentiert, er habe einen guten, da Geschmack subjektiv sei, der aber dann die Argumente nicht hat, seine Aussage zu untermauern, hat das Prinzip nicht verstanden.

Kurz und polemisch:
Warum, glaubst Du, gibt es in einer gewissen Klientel soviele Helene Fischer-Fans?

Hm...meine Schwester mag einiges von der H. Fischer

Mir lag es selbstverständlich fern, Deine Schwester zu beleidigen ;-) ("Wie, Du findest meine Schwester nicht hübsch?")

Mir gehts nicht darum, alle HF-Fans als doof zu bezeichnen. Es gibt halt nur die einen, die sich damit auseinandersetzen und die Musik deswegen mögen, als auch (prozentual sehr viele, wie ich annehme) solche, die mit einer "Jo, die is scho auch geil!"-Attitüde die Musik hören, weil sie nicht weh tut und niedere (;-)) Gefühle anspricht.

Die haben aber noch lange keinen guten Geschmack, nur, weil Deine Schwester Helene Fischer mag.
 
In einem Gitarrenforum wird hier nun in der Hauptsache darüber diskutiert, wie man Helene Fischer findet ... aua ...
Ihr macht es einem echt schwer hier :roll:











;-)
 
Thorgeir schrieb:
Die haben aber noch lange keinen guten Geschmack, nur, weil Deine Schwester Helene Fischer mag.

Ich wollte mich eigentlich nur gegen "etablierte Feindbilder" wie H. Fischer wehren.....denn auch sie hat einiges drauf, obwohl sie hübsch ist ;-)!
 
Mag sein, seltsamerweise kann ich beide Bands immer wieder hören. Gerade die Alben in den 70er und 80er sind einfach Highlights!

Beide Bands sind authentisch und spielen ihr Zeugs so, wie wenn es für sie nichts anderes gäbe. Ich mag das.
 
ollie schrieb:
Beide Bands sind authentisch und spielen ihr Zeugs so, wie wenn es für sie nichts anderes gäbe. Ich mag das.

Hi,

das könnte man über Modern Talking auch sagen.

Gruß

erniecaster
 
Nein. Bei modern talking springt einem die Künstlichkeit quasi in`s Gesicht......ein Konstrukt, rein auf Erfolg getrimmt. So ziemlich genau das Gegenteil von dem, was ich meine.....
 
Hallo ollie,

das empfindest du vielleicht so. Die erfolgreichen Rockbands haben also nur getan, was sie wollten und sind unheimlich erfolgreich geworden? AC/DC spontan und ohne Konzept?

Ich denke, dass wir da vielfach Klischees zum Opfer fallen.

Ich habe mit einem Freund vor Jahren B.B. King live gesehen und zwar in Hannover. War nett, er hat Witzchen gemacht, ist von der Setlist abgewichen, es gab Überraschungsgäste. Mein Kumpel war so begeistert, dass er am nächsten Tag nach Hamburg gefahren ist, um ihn wieder zusehen.

Es war zu 100 % die gleiche Show. Gleiche Witze, gleiche "Überraschungen", gleiche Abweichung von der Setlist. Vermutlich ist Helene Fischer spontaner als es B.B. King je war.

Vermutlich fand sich Britney Spears sogar als attraktiv, als sie auf der Höhe der Zeit war. Vermutlich tut das Mariah Carey immer noch. Ist Mariah Carey authentischer als Chris Whitley es war? Ist es so authentisch, in einem Feinrippunterhemd auf die Bühne zu gehen?

In amerikanischen Foren würde man jetzt schreiben - come on!

cu

erniecaster
 
ollie schrieb:
Nein. Bei modern talking springt einem die Künstlichkeit quasi in`s Gesicht......ein Konstrukt, rein auf Erfolg getrimmt. So ziemlich genau das Gegenteil von dem, was ich meine.....

1. Niemand weiß ob Led Zeppelin ihre Musik nur gemacht haben, weil sie es auf eine genaue Marktlücke abgesehen hatten. Vermutlich nicht, aber wissen, wäre was anderes.

2. "authentisch" ist ein schwieriger Begriff. Er bedeutet erstens dass du Musik nicht seiner selbst willen magst sondern aufgrund der vermuteten Motivation der Musiker und zweitens warum sollten Kanye West oder Thomas Anders (um mal Dieter Bohlen rauszuhalten) nicht authentisch sein? Wenn die das selber mögen? Millionen andere tun das ja auch. Wenn "authentisch" das Kriterium ist, dann muss man die auf dieselbe Bewunderungsstufe stellen wie Led Zeppelin oder Frank Zappa.

3. Auf erfolg getrimmt, ja,... schwierig. Manche Sachen haben halt Erfolg oder werden auch auf Erfolg hin mindestens nachjustiert. Jeder Künstler muss auch essen und wohnen. Ob Modern Talking mathematisch auf größtmögliche Kommerztreffsichheit eingeschossen werden oder ob Led Zeppelin beschließen, noch eine Ballade zu machen weil die letzte so gut ankam, dazwischen liegen eigentlich nur Grad-Unterschiede aber keine absolute Trennung.
 
erniecaster schrieb:
Hallo ollie,

das empfindest du vielleicht so. Die erfolgreichen Rockbands haben also nur getan, was sie wollten und sind unheimlich erfolgreich geworden?
cu

erniecaster

habe ich nicht behauptet.....ich habe Authentizität als etwas umschrieben, was mir persönlich gefällt und nicht als das EINZIGSTE Erfolgsrezept benannt...Erfolg hat viele Facetten.....

und natürlich schreibe ich das, was ich so empfinde.....nicht anders als du ;-) und auch groby....womit ich beides beantwortet hätte.

Ich denke man darf Authentizität als Begrifflichkeit so einsetzen, wie man sie interpretiert und passend findet ;-). AC-DC drängt sich aber als Beispiel geradezu auf, um diesen Begriff plastisch darzustellen (es geht mir natürlich auch um die Motivation der Musiker, so wie sie sich für mich darstellt, aber natürlich auch um die Stilistik, die Songs und die musikalische Umsetzung als Gesamtwerk - ich habe die Authent. nur hervorgehoben als ein für mich auffallendes und auch wichtiges Attribut)....natürlich könnte man das auch als Masche interpretieren, klar wer weiß...ich sehe es halt anders.

um was geht es eigentlich schnell wieder, richtig.....
Ernie mag STH nicht, ich schon.....;-). Der Rest ist für die Galerie.....
 
erniecaster schrieb:
Hallo ollie,

das empfindest du vielleicht so. Die erfolgreichen Rockbands haben also nur getan, was sie wollten und sind unheimlich erfolgreich geworden? AC/DC spontan und ohne Konzept?

Ich denke, dass wir da vielfach Klischees zum Opfer fallen.

Ich habe mit einem Freund vor Jahren B.B. King live gesehen und zwar in Hannover. War nett, er hat Witzchen gemacht, ist von der Setlist abgewichen, es gab Überraschungsgäste. Mein Kumpel war so begeistert, dass er am nächsten Tag nach Hamburg gefahren ist, um ihn wieder zusehen.

Es war zu 100 % die gleiche Show. Gleiche Witze, gleiche "Überraschungen", gleiche Abweichung von der Setlist. Vermutlich ist Helene Fischer spontaner als es B.B. King je war.

Vermutlich fand sich Britney Spears sogar als attraktiv, als sie auf der Höhe der Zeit war. Vermutlich tut das Mariah Carey immer noch. Ist Mariah Carey authentischer als Chris Whitley es war? Ist es so authentisch, in einem Feinrippunterhemd auf die Bühne zu gehen?

In amerikanischen Foren würde man jetzt schreiben - come on!

cu

erniecaster

Moin,
der einzig authentische und bekannte Act weltweit ist eh Dave Grohl mit den Foo Fighters.

Alles andere ist eh Käse!

:roll:

:lol:

Cheers
Monkey

Btw, Thomas Anders wollte berühmt werden als Sänger. Zumindest sagte er das als Stimmungsmusikmacher an der Mosel, vor MT. Hat er geschafft. Dafür, und nur dafür, meinen Respekt. Normalerweise verlasse ich den Raum, wenn MT läuft... :oops:
 
Hallo,

mir fällt da bzgl Modern Talking ein Statement von Dieter Bohlen aus der MT ein wo er in einem Interview mal gesagt hatte "ich ziehe diese Masche durch bis die Leute kotzen".

Also durchaus ein Indiz dass Modern Talking (und wohl auch einige Folgeprojekte wie Blue System usw) durchaus kalkulierte, auf Profit angelegte Massenware war.

Wobei ich DB durchaus dafür bewundere; das was er macht muss man erstmal können. Jenseits seiner Sprücheklopferei ist er nicht dumm.

Gruss

Juergen2
 
D.B ist sicher nicht dumm, ganz im Gegenteil. Er ist ein äußerst erfolgreicher und geschickter Geschäftsmann und er kann Hits schreiben.....wer kann beides schon von sich behaupten....;-)
Dass einem sein "Werk" nicht gefallen muss, steht auf einem anderen Papier.....;-). 1-2 seiner Hits, dafür nicht 50 Stunden malochen.....gerne!
 
Hey, das ist der Blues. Der gehört nicht mir, der gehört allen."
Das Muddy-Waters-Zitat ist zwar zutreffend, aber der Blues ist eine völlig andere Baustelle: enges Korsett, feststehende Akkordwechsel mit ein paar wenigen zulässigen Varianten, vorgegebene textliche Dramaturgie, starr wie das Ohmsche Gesetz. Die Abweichung von Tonart E gibts nur auf schriftlichen Antrag. Blues kann man garnicht klauen, weil ihn eh schon alle haben, die wissen, wo bei der Gitarre vorn ist. Diese Enge macht aber auch wieder den Reiz des Blues aus, bei ihm unter diesen gewaltigen Einschränkungen seit über 100 Jahren doch immer wieder neue Freiräume zu auszuloten und sie lustvoll zu zelebrieren. John Lee Hooker ist trotz seiner auf 2 Akkorde eingedampften Harmonik und durchschnittlich 15,63 statt 12 geklopften Takten keine Ausnahme.

Bei "StH" ist das Gegenteil der Fall: es ist auf eine in der Rockmusik seltene Art nahezu suitenartig aufgebaut, mit wechselnden Rhythmen, Sätzen, Instrumentierungen. Da steckt Planung, Komposition, Konzept dahinter. Was nun aber garnix über die Qualität des Songs aussagt: dem hört man seine angestrengte Konstruiertheit förmlich an, da wirkt nichts spontan oder locker, der Text ist bedeutungsschwangeres esoterisches Gefasel.

Aber wurscht, seine Kohle hat er eingespielt als vermeintlich „intellektuelle“ Alternative zu der anderen Schmusemucke von Abba, Percy Sledge, Tremeloes und anderen Schmachtfetzen aus den 70ern.Ein Schlüpferzieher halt, bei dem auch wir tänzerisch wenig Begabten uns mal hinter unserem Weizen vortrauten in der Hoffnung auf ein bißchen Engtanz-Nylongeraschel.

Von daher könnte es einem auch wurscht sein, dass das Ding geklaut ist, seinen Zweck hat es erfüllt. Der Spaß hört bloß da auf, wo man auf Kosten Anderer Unmengen Kohle scheffelt. Man könnte sowas auch mit intelligentem Sarkasmus machen - wie z.B. Steely Dan bei „Gaucho“. Aber der Stairway ist einfach bloß eine unverschämt offensichtliche und plumpe Fälschung. Hört sich aber trotzdem gut an.
 
schorsch27 schrieb:
Das Muddy-Waters-Zitat ist zwar zutreffend ...

Immerhin nett, dass der alte Muddy Waters in Punkto Blues Deine Zustimmmung findet. Da wird er sich freuen. Wenngleich er zu dem Zeitpunkt schon gar nicht mehr über den Steinzeit-Blues nach Delta-Reinheitsgebot von 1872 sprach. So jedenfalls mein Verständnis.
 

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