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Guest
Tach zusammen!
Jetzt steht er also endlich hier und sieht gut aus. Aber nicht nur das!
Wir haben hier einen zweikanaligen Combo mit 1 x 12“ Bestückung, Hall, einem seriellen Einschleifweg und einem gefilterten symmetrischen Recording-Ausgang. Aber da gibt es noch allerlei Raffinessen zu berichten.
So sind beide Kanäle mit einem Poti ausgestattet, das die Leistung stufenlos zwischen 1 und (nominell) 30 Watt regelt. Außerdem besitzt die Endstufe zwei unterschiedlich bestückte Seiten: die eine mit zwei EL 84, die andere mit zwei 6V6. Mit einem Poti kann – allerdings für beide Kanäle gemeinsam – zwischen den beiden Endstufentypen übergeblendet werden, wobei bei Anschlag nur jeweils ca. 20 Watt zur Verfügung stehen. Die höchste Leistung von ca. 30 W werden in der Mittelstellung erreicht, in der beiden Seiten gleichberechtigt arbeiten.
Der Hall arbeitet digital, also keine scheppernde, pfeifende und Nebengeräusche produzierende Spirale, dafür aber getrennt für jeden Kanal regelbar. Er klingt ausgesprochen angenehm und räumlich, Tiefe und Ausklingverhalten sind für Gitarre perfekt abgestimmt, Ein- und Ausschalten funktioniert knackfrei und ohne Pegelsprünge. Der serielle Einschleifweg ist dahinter angeordnet, so dass an dieser Stelle angeschlossene Vorstufen leider nicht davon profitieren. Der Recordingausgang besitzt leider keinen eigenen Pegelsteller, ebensowenig der Einschleifweg.
Der Einschaltknopf sitzt aus Platzgründen auf der Rückseite, dafür ist der dreistufige Standbyschalter praxisgerecht oben auf dem Bedienpanel angebracht. Die dritte Stellung schaltet den internen Lautsprecher ab und hängt einen Lastwiderstand an die Endstufe. Der Recording-Out ist dabei natürlich weiterhin aktiv. Als Lautsprecher ist ein sogenannter „Egnater Elite 80“ verbaut, der von Celestion hergestellt wird. Es gibt einen Ausgang für einen externen Lautsprecher und einen Schalter für entsprechende Anpassung der Impedanz. Die Rückseite des Amps ist verschlossen; teils durch ein großzügiges Lüftungsblech, teils durch eine Holzplatte, in der sich jedoch ein Deckel befindet, der abgeschraubt werden kann und direkten Zugang zu den Röhren bietet, so dass bei einem Röhrenwechsel nicht das Chassis ausgebaut werden muß. Clever!
Die beiden Kanäle verfügen über jeweils einen Volumen-, Treble- und Bassregler sowie über zwei putzige Minischalterchen, die mit „Bright“ und „Tight“ bezeichnet sind, der Kanal 2 besitzt zusätzlich einen Gain- und einen Mittenregler. Der Kanalwechsel passiert entweder durch einen Schalter auf dem Bedienpanel oder durch den mitgelieferten Zweifachfußschalter aus Metall mit fest verbundenem knapp ausreichend langem Kabel, der auch noch den Hall ein- und ausschaltet und mit sehr hellen LEDs Auskunft über den Schaltzustand gibt. Weiter ist auch ein schickes, ordentlich wattiertes Mäntelchen für den Amp im Lieferumfang enthalten.
Insgesamt sieht der kleine sehr kompakt und irgendwie knuffig aus. Er ist in Höhe und Breite deutlich geringer ausgefallen als andere 1 x 12“ Combos, dafür aber deutlich tiefer. Die Verarbeitung wirkt vertrauenerweckend, mit dem einsamen Griff auf der Oberseite hängen seine 16,5 kg nicht allzu lästig am langen Arm.
Test Teil 1 – Im Wohnzimmer
Beim Einschalten in den Standbymodus fällt als erstes das vollkommene Fehlen jeglichen Nebengeräusches auf. Sonst ist ja eigentlich immer mindestens ein leises Trafobrummen zu hören, und jetzt – Stille! Der erste Kanal fällt zunächst durch eine ausgesprochen effektive Klangregelung auf. Der „Bright“-Schalter macht mir dabei den Eindruck, als ob der den Wirkungsbereich des Treblereglers verändere. Der Kanal zeigt sich nicht sehr übersteuerungsfest; selbst mit Mädchensaiten, Mädchenplektrum und einem Mädchenanschlag muß ich den Leistungsregler auf 30 W stellen, um nicht bereits ab 11:30h mit der Strat ein leichtes, aber äußerst harmonisches Bizzeln in den Höhen hervorzurufen. Dreht man den Volumenregler höher, kommt immer mehr Dreck in´s Spiel; das geht bei Rechtsanschlag fast in den Crunchbereich. Mit Rücksicht auf die Nachbarn drehe ich den Wattregler zurück, aber das Ding wird nicht nennenswert leiser – ich höre nur, dass die Endstufe mehr an´s Arbeiten kommt! Der „Tight“-Regler dünnt etwas die Bässe aus, was sich aber bei Wohnzimmerlautstärke nicht sehr stark bemerkbar macht. Der Tube Mix-Regler wirkt sich bei hartem Wechsel zwischen EL 84 und 6V6 hörbar, aber nicht dramatisch aus. Muß ich nochmal bei größerer Lautstärke probieren!
Kanal 2 setzt erstmal ziemlich harmlos ein. Dabei reagiert der Gainregler auf der ersten Hälfte des Regelweges sehr feinfühlig, ab 01:00h muß man aber äußerst vorsichtig agieren. Strat am Halse klingt passabel, die 335 ausgezeichnet. Bei Gain auf 02:00h gibt es vom Steg schon was vor´s Lätzchen; mit der Hamer kommen wir da schon auf Beano-Zerre. Insgesamt wirkt der zweite Kanal auf Anhieb sehr kultiviert und ausgesprochen vielseitig. Die Gainreserven im Wohnzimmer auszuloten macht keinen rechten Sinn, und außerdem kommt gleich mein besseres Drittel vonne Arbeit.
Fortsetzung folgt!
Lesen Sie im zweiten Teil, wie sich der kleine Brüllwürfel im Proberaum macht, was er davon hält, allerlei Vorstufen und Effektgeräte in den Effektweg gestopft zu bekommen, und ob er sich in der Probe vom Carr Rambler des Kollegen nicht furchtbar den Hintern versohlen läßt!
Jetzt steht er also endlich hier und sieht gut aus. Aber nicht nur das!
Wir haben hier einen zweikanaligen Combo mit 1 x 12“ Bestückung, Hall, einem seriellen Einschleifweg und einem gefilterten symmetrischen Recording-Ausgang. Aber da gibt es noch allerlei Raffinessen zu berichten.
So sind beide Kanäle mit einem Poti ausgestattet, das die Leistung stufenlos zwischen 1 und (nominell) 30 Watt regelt. Außerdem besitzt die Endstufe zwei unterschiedlich bestückte Seiten: die eine mit zwei EL 84, die andere mit zwei 6V6. Mit einem Poti kann – allerdings für beide Kanäle gemeinsam – zwischen den beiden Endstufentypen übergeblendet werden, wobei bei Anschlag nur jeweils ca. 20 Watt zur Verfügung stehen. Die höchste Leistung von ca. 30 W werden in der Mittelstellung erreicht, in der beiden Seiten gleichberechtigt arbeiten.
Der Hall arbeitet digital, also keine scheppernde, pfeifende und Nebengeräusche produzierende Spirale, dafür aber getrennt für jeden Kanal regelbar. Er klingt ausgesprochen angenehm und räumlich, Tiefe und Ausklingverhalten sind für Gitarre perfekt abgestimmt, Ein- und Ausschalten funktioniert knackfrei und ohne Pegelsprünge. Der serielle Einschleifweg ist dahinter angeordnet, so dass an dieser Stelle angeschlossene Vorstufen leider nicht davon profitieren. Der Recordingausgang besitzt leider keinen eigenen Pegelsteller, ebensowenig der Einschleifweg.
Der Einschaltknopf sitzt aus Platzgründen auf der Rückseite, dafür ist der dreistufige Standbyschalter praxisgerecht oben auf dem Bedienpanel angebracht. Die dritte Stellung schaltet den internen Lautsprecher ab und hängt einen Lastwiderstand an die Endstufe. Der Recording-Out ist dabei natürlich weiterhin aktiv. Als Lautsprecher ist ein sogenannter „Egnater Elite 80“ verbaut, der von Celestion hergestellt wird. Es gibt einen Ausgang für einen externen Lautsprecher und einen Schalter für entsprechende Anpassung der Impedanz. Die Rückseite des Amps ist verschlossen; teils durch ein großzügiges Lüftungsblech, teils durch eine Holzplatte, in der sich jedoch ein Deckel befindet, der abgeschraubt werden kann und direkten Zugang zu den Röhren bietet, so dass bei einem Röhrenwechsel nicht das Chassis ausgebaut werden muß. Clever!
Die beiden Kanäle verfügen über jeweils einen Volumen-, Treble- und Bassregler sowie über zwei putzige Minischalterchen, die mit „Bright“ und „Tight“ bezeichnet sind, der Kanal 2 besitzt zusätzlich einen Gain- und einen Mittenregler. Der Kanalwechsel passiert entweder durch einen Schalter auf dem Bedienpanel oder durch den mitgelieferten Zweifachfußschalter aus Metall mit fest verbundenem knapp ausreichend langem Kabel, der auch noch den Hall ein- und ausschaltet und mit sehr hellen LEDs Auskunft über den Schaltzustand gibt. Weiter ist auch ein schickes, ordentlich wattiertes Mäntelchen für den Amp im Lieferumfang enthalten.
Insgesamt sieht der kleine sehr kompakt und irgendwie knuffig aus. Er ist in Höhe und Breite deutlich geringer ausgefallen als andere 1 x 12“ Combos, dafür aber deutlich tiefer. Die Verarbeitung wirkt vertrauenerweckend, mit dem einsamen Griff auf der Oberseite hängen seine 16,5 kg nicht allzu lästig am langen Arm.
Test Teil 1 – Im Wohnzimmer
Beim Einschalten in den Standbymodus fällt als erstes das vollkommene Fehlen jeglichen Nebengeräusches auf. Sonst ist ja eigentlich immer mindestens ein leises Trafobrummen zu hören, und jetzt – Stille! Der erste Kanal fällt zunächst durch eine ausgesprochen effektive Klangregelung auf. Der „Bright“-Schalter macht mir dabei den Eindruck, als ob der den Wirkungsbereich des Treblereglers verändere. Der Kanal zeigt sich nicht sehr übersteuerungsfest; selbst mit Mädchensaiten, Mädchenplektrum und einem Mädchenanschlag muß ich den Leistungsregler auf 30 W stellen, um nicht bereits ab 11:30h mit der Strat ein leichtes, aber äußerst harmonisches Bizzeln in den Höhen hervorzurufen. Dreht man den Volumenregler höher, kommt immer mehr Dreck in´s Spiel; das geht bei Rechtsanschlag fast in den Crunchbereich. Mit Rücksicht auf die Nachbarn drehe ich den Wattregler zurück, aber das Ding wird nicht nennenswert leiser – ich höre nur, dass die Endstufe mehr an´s Arbeiten kommt! Der „Tight“-Regler dünnt etwas die Bässe aus, was sich aber bei Wohnzimmerlautstärke nicht sehr stark bemerkbar macht. Der Tube Mix-Regler wirkt sich bei hartem Wechsel zwischen EL 84 und 6V6 hörbar, aber nicht dramatisch aus. Muß ich nochmal bei größerer Lautstärke probieren!
Kanal 2 setzt erstmal ziemlich harmlos ein. Dabei reagiert der Gainregler auf der ersten Hälfte des Regelweges sehr feinfühlig, ab 01:00h muß man aber äußerst vorsichtig agieren. Strat am Halse klingt passabel, die 335 ausgezeichnet. Bei Gain auf 02:00h gibt es vom Steg schon was vor´s Lätzchen; mit der Hamer kommen wir da schon auf Beano-Zerre. Insgesamt wirkt der zweite Kanal auf Anhieb sehr kultiviert und ausgesprochen vielseitig. Die Gainreserven im Wohnzimmer auszuloten macht keinen rechten Sinn, und außerdem kommt gleich mein besseres Drittel vonne Arbeit.
Fortsetzung folgt!
Lesen Sie im zweiten Teil, wie sich der kleine Brüllwürfel im Proberaum macht, was er davon hält, allerlei Vorstufen und Effektgeräte in den Effektweg gestopft zu bekommen, und ob er sich in der Probe vom Carr Rambler des Kollegen nicht furchtbar den Hintern versohlen läßt!