[Review] Squier Vintage Mod Mustang SBL

A

Anonymous

Guest
So, nachdem ich die Gitarre jetzt 3 Monate im Dauergebrauch habe, wollte ich mal ein paar Dinge zu ihr loswerden.

Vorgeschichte

Seit ich angefangen habe E-Gitarre zu spielen, wollte ich eigentlich eine Mustang haben - zwar eher wegen des "coolen" Aussehens als wegen des Klangs, aber hey, jeder hat seine Macken.
Irgendwie waren mir die dann aber immer zu teuer.
Nachdem ich jetzt aber (endlich) mal das nötige Kleingeld hatte, beschloss ich mir diesen Wunsch zu erfüllen und ging also Probespielen.
Die Squier habe ich als erstes in die Hand genommen und wollte sie eigentlich eher als Referenz für die anderen hernehmen - wie gesagt, ursprünglich war ich bereit (deutlich) mehr Geld in die Hand zu nehmen und hatte mir so ca. 1500$ als Rahmen gesteckt.
Also spielte ich die Squier und dachte mir so: wow, eigentlich passt ja das schon klasse, da kann ich mich ja auf das höhere Preissegment so richtig freuen. Danach habe ich gefühlt 100 (ok, real vielleicht 10) Mustang-Modelle in der Preiskategorie 500 bis 1300$ probegespielt und war ein wenig verstört darüber, dass die alle vom Spielgefühl und dem Unverstärktem Klang die Squier nicht überbieten konnten. Klar, am Verstärker war das anders, das schiebe ich aber primär auf die Tonabnehmer.
Kurzum: am Ende ging ich mit einer neuen Gitarre und deutlich mehr Geld wieder heim.

Verarbeitung


Kurz zum Überblick die technischen Daten:
Linde Korpus
Ahornhals "C" Shape
Palisandergriffbrett
22 Medium Jumbo Bünde
610 mm Mensur
Floating Bridge mit Dynamic Vibrato Tail-Piece
2x Duncan Designed SC-101 Single-Coil
Farbe: Sonic Blue

Der Lack ist sehr gut aufgetragen, genauso wie alles in allem ganz ok Verarbeitet ist. Bis auf den Hals, der so ziemlich der angenehmste ist, den ich jemals in Händen hielt, ist allerdings alles wirklich nur ok. Die Bridge n und die Stimmmechaniken habe ich inzwischen Ausgetauscht, die waren beide klassisches Squierniveau - nicht rasend schlecht, aber eben auch nicht gerade gut.


Sound

Der Trockenklang ist sehr ausgewogen, wenn auch die Bässe ein wenig kurz kommen - ist soweit ich weiß aber an sich typisch für Mustanggitarren.
Die vom Werk verbauten Single-Coils waren gut, inzwischen wurden sie aber durch die Fender Custom 96er ersetzt. Damit klingt sie auch einfach klasse - clean sehr glockig und filigran, leicht angezerrt bis crunch sehr bissig und bei high-gain wie die Baustelle von neben an. Das ist aber nicht weiter schlimm, high-gain brauche ich nicht, und wenn, würde ich das nicht auf einer Mustang spielen.
Leider bin ich sehr schlecht im beschreiben von Gitarrensounds, kann aber selbst wenig mit Vokabeln wie "luftig schwingend" oder "erdig" vorstellen.
Ich lade (falls es Interesse gibt) auch gerne die Tage noch Soundfiles hoch, brauche aber das Versprechen, dass niemand über meine mäßigen Fähigkeiten Lustig macht :oops:

(kurze Info: momentan spiele ich in einer Screamoband, und nein, Screamo ist nicht Metalcore :roll: . Wer sich mal was in die Richtung anhören mag, der sucht mal bei Youtube nach funeral diner)

Fazit

Insgesamt habe ich jetzt für 600$ eine sehr feine, gut bespielbare, meinem Geschmack nach gut klingende, neue Gitarre.
Dass jetzt nicht Fender draufsteht ärgert mich nicht, ich hätte mich aber auch nicht beschwert, wenn es das täte ;-)

Liebe Grüße,
Gabriel
 
Rockforever schrieb:
(kurze Info: momentan spiele ich in einer Screamoband, und nein, Screamo ist nicht Metalcore :roll: . Wer sich mal was in die Richtung anhören mag, der sucht mal bei Youtube nach funeral diner)

Jo, wie The Cure, nur eben dann noch dreimal am gleichen Tag den kleinen Zeh am Türrahmen gestoßen ;-)
 
Danke für das review.
Ich hatte auch schon diverse Mustangs und habe jetzt noch zwei. Beide Crafted in Japan. Beide nicht billig.
Wenn ich noch keine hätte würde ich mir definitiv auch eine Squier zulegen.
Der Sound einer guten Mustang macht schon richtig Spaß, eben auch clean und "trocken" finde ich auch.
Kurz nach Erscheinen der Squiers gab es schon Reviews, und es war schnell ersichtlich, daß diese Squier VM Serie etwas besser abschneidet als die Fender Originale, haha!! Ebenso auch die Jaguar und Jazzmaster aus der VM Serie. Ich habe eine Squier Jazzmaster VM in hellblau. Diese ist nicht schlechter als die teuren Japan Fender Jazzmasters. Fühlt sich insgesamt supergut an! Und auch die teuren Japans musste ich immer mit besseren Pickups ausstatten. ...und dies und das noch modifizieren...
Fakt ist für mich heutzutage: Wer den Fender Sound und eine coole Mustang (oder Jaguar oder Jazzmaster) möchte kann sich auch eine günstige Squier holen.
...nur nach wie vor sind dies keine Anfängergitarren, da man sie wirklich gut einstellen muß! Meine Erfahrung: Auch viele Gitarrenhändler/-bauer sind nach wie vor mit diesen Modellen überfordert.
Ich habe vor 20 Jahren meine erste Jaguar erstanden, und eben alles iiiiiirgendwie selbst eingestellt daß es live tauglich war und immer viel dazugelernt. ...alles noch vor Internet bei mir... :)
 
Thorgeir schrieb:
Jo, wie The Cure, nur eben dann noch dreimal am gleichen Tag den kleinen Zeh am Türrahmen gestoßen ;-)

Das ist glaube ich die treffenste Umscheibung, die ich jemals gehört habe :lol:

@Hallmarksweptwinger:
Habe mir grade mal deine Galerie angeschaut - endlich mal jemand der auch auf Mustang, Jaguars und Jazzmasters steht!
Vor allem die Jagstang würde mich ja auch mal reizen
 

Zurück
Oben Unten