Röhrencombos allg. bzw. Engl Thunder 50

Hallo Gemeinde,

ich habe da aufgrund der Tatsache das mich aktuell eine neue Situation beschäftigt, diesen alten Theard noch mal gelesen. Mittlerweile verstehe ich viel mehr, von dem was ihr mir hier erläutert habt, für mich ein hammer Theard! Danke.

Der interne Speaker meines Combos hat 8 Ohm. Beim lesen folgendes Beitrags von billion guitar horror ist mir ein Gedanke gekommen.

billion guitar horror":1uxlta1s schrieb:
(...) Interner Speaker ganz rechts (22), 4x12 (auf 16 Ohm) links daneben (wieder 21). oder umgekehrt (intern auf 21, extern auf 22) Jetzt hast du dank serieller Schaltung insgesamt 24 (8+16) Ohm Impedanz - eigentlich zuviel, aber das schadet normalerweise nicht wirklich - das sogennante Prinzip des "safe mismatch". Dadurch verlierst Du ein wenig Leistung. Der interne Speaker bekommt jetzt etwa 25 Watt ab, die 4 x 12 ca 12,5 Watt. Nicht ganz das, was man eigentlich will. Vielleicht klingt es trotzdem geil.

Ist es möglich, den internen Speaker mit 8 Ohm an der Buchse zu betreiben, die mit 1x16 Ohm seriell
ausgewiesen ist, um so den Röhrenamp für gleiche Lautstärke noch ein bisschen mehr aufdrehen zu
können um so den "vollen" Röhrensound (bzw. eine beginnende Kompression?) zu bekommen?



Nils
 
******************************* (editiert wegen Bullshit). Ob der Leistungsverlsut durch die höhere Last hörbar ist, sei mal dahingestellt. Außerdem wird sicher der Ton durch die falsche Impendanz verändert. Ausprobieren. Kann nix kaputt gehen.

greetz
univalve
 
Hallo,

ich verstehe es genau anders herum. 8 Ohm Speaker an 16 Ohm Anzapfung des Trafos--> geringere Last. Manche Trafos mögen das nicht, in der Regel sollte es aber gehen. Ein "Mehr" an Kompression oder eine geringere Endlautstärke würde ich mir allerdings nicht versprechen.

Gruß
burke
 
Jetzt wo Burke es sagt, fällt mir auf, das mein oberer Post falsch ist!
Mehr Last an schwächeren Ausgang ist ok, umgekehrt nicht. Also nicht 8er Speaker an 16ner Speakerausgang. 16ner Speaker an 8er Ausgang ist oki.

Bei bestimmten Trafos geht auch das, ich wäre aber in dem Fall mit dem Experiment vorsichtig.

greetz
univalve
 
Und noch eine kleine Anmerkung ;-)

In der Regel mögen Tubenamps eher eine zu geringe Last, also näher Kurzschluß.

Bei (viel zu) großer Last gehts Richtung Leerlauf, und der Trafo kocht sich selber warm. Zum Schutz vor "leerstehenden" Speakerleitungen (zB vergessen, Speakerkabel einzustöpseln) wird sogar ab und an die Ausgangsbuchse kurzgeschlossen, damit der Trafo nicht im Leeren hängt.

Für einen Transistorverstärker bedeutet hingegen Kurzschluß--> Exitus. Außer, kurzschlußfeste Sicherheitsschaltung vorhanden.

Aber ansonsten paßt dat schon, wat der univalve sacht :).

Gruß
burke
 
Hi ihr zwei,

ich fasse zusammen: Prinzipiell könnte es gehen, aber ob's dann auch wirklich ohne Schäden läuft, ist eine andere Frage.

Ob es wirklich was bringt lässt sich also nur rauskriegen, wenn ich es mal ausprobiere. Ich denke wenn ich euch richtig verstehe steht einem ausprobieren nichts im Weg, sollte ich vorhaben das länger so machen zu wollen wäre der Kontakt zu Engl nicht schlecht? :)

Nils
 
Hi Nils,

wenn Du ganz sicher gehen willst, ruf bei Engl an. Du wirst mit Sicherheit Horst Langer himself ans Rohr kriegen, der kann Dir dann sagen, obs klingt oder abraucht ;-).

Gruß
burke

P.S.: Engl Gerätebau GmbH
(0 86 83) 8 91 02-0
84529 Tittmoning, Gaisbergstr. 10
 
Hi,

hier mal ein erstes Feedback. Ich hab' meinen Humbucker noch mal auf Singlecoil umgelötet, dadurch hab ich an der Gitarre weniger Output und kann mit dem Amp weiter nach oben... bei der nächsten Bandprobe werde ich dann mal ausprobieren, wie weit ich den Amp in der Probesituation (und darum geht es mir ja hauptsächlich) aufdrehen kann... dann weiter sehen...

Bei meinem Engl Thunder ist es so, dass es einen Gainregler gibt. Dieser Gainregler bestimmt die Eingangslautstärke im Clean Kanal und gleichzeitig auch den Grad der Verzerrung im Overdrive-Channel... zu gut deutsch heist das, wenn ich mehr Verzerrung will heißt das, dass die Entstufe leiser gestellt werden muss, weil die Vorstufe dann schon bei hoher Gaineinstellung eine gewisse Lautstärke liefert... ich sehe das prinzipiell aber nicht als Nachteil, sondern eher als tägliche Suche nach der optimalen Einstellung, denn mit dem 1x12er Vollröhrencombo hab' ich mich eigentlich schon am ersten Tag angefreundet :)

Bis denn,
Nils
 
Hallo,

Ich habe mittlerweile folgende Box übrig:

https://www.thomann.de/the_box_pa15e_spe ... fcde9e9dc5

the_box_pa15e_speaker_pimx_158891.jpg



Bei der Box ist zwar der Hochtöner kaputt, aber für den
Zweck für den ich sie verwenden will ist das auch gar
nicht so schlecht. Meine Frage jetzt lautet, kann ich diese
Box (die ja bei Thomann mit 8 Ohm angegeben ist) einfach
mit dem internen Speaker (auch 8 Ohm) auf 21 u. 22
anschließen?

320-Speaker_bigg2.jpg



Oder gibts da Probleme, weil der Speaker dieser Box
kein Gitarrenspeaker ist, sondern irgendein billig Speaker?
Der interne Speaker vom Engl ist ein Celestion.

Nils
 
Hi,

lass es lieber. Du wirst keinen Soundgewinn erleben, und ob der Speaker mitspielt... wer weiß. Jedenfalls bin ich der Überzeugung, daß am (E-)Gitarrensound die Qualität des/ der Speaker von maßgeblicher Bedeutung ist... Ich würd den Engl nicht mit so einer Pappmembran ärgern...

Gruß
burke
P.S.: rein technisch: kennst Du die Belastbarkeit des PA-Dingens? Und meist sind die auch anders aufgebaut (Schwingspule, Membran (Form, Material, andere Eigenschaften), Magnet etc) als ein Gitarrenspeaker, das alles nicht ohne Grund. Wenn, dann probiers erst mal leise aus, vielleicht wird ja auch "Dein" Trademark-Sound draus.
 
Hallo Burke,

also auf der Thomann Seite steht
folgendes:

Leistung: 150 Watt RMS

Ich glaube das die Belastbarkeit 150 Watt sind. Oder meinst du, wie viel Watt der Speaker hat?

Mir geht es prinzipiell mal darum, ob der Engl Amp schaden bei diesem Experiment nehmen könnte. Wie du schreibst, würde ich gerne versuchen, ob es ein "Trademark"-Sound werden könnte, der Druck eines 15" Speaker ist für mich derzeit sehr reizvoll... :)

Nils
 
Hi Nils,

die 150 Watt beziehen sich auf die Leistung, die der Lautsprecher abkann (eine passive Box "leistet" oder "hat" nix in Watt). RMS ist ein Verfahren zur Leistungsbestimmung (Root-Mean-Square), dem man einigermaßen vertrauen kann und das nicht "schöngerechnet" wird, wie bei anderen Angaben (mein Liebling: "PMPO" - wie viel Watt verträgt ein Gerät eine Impulsleistung über die Dauer einer 1/10 Sekunde... da kann man 40 Watt RMS schnell mal auf 1000 Watt PMPO "hochrechnen").

Der ENGL hat eine Dauerleistung von 50 Watt (wahrscheinlich nach DIN und wahrscheinlich an 8 Ohm Impedanz gemessen bzw. berechnet). Impulsleistungen können - wenn voll aufgedreht - wesentlich höher ausfallen. Vielleich _könnte_ es den Speaker himmeln. Aber wenn Du noch den Combo-Lautsprecher parallel mitlaufen läßt, sehe ich persönlich keine Gefahr für den Amp. ENGL baut robust, das hab ich selber schon ausgetestet *grins*. Wir haben im Proberaum 2 ENGL-Tops, die hab ich leistungstechnisch schon ganz gut geärgert, mit bewußten Fehlanpassungen und so. Bei anderen Amps kann der Ausgangsübertrager zB kaputt gehen (bekannter und gefürchteter wunder Punkt bei Röhrenverstärkern), bei ENGL werden aber gewisse Reserven einkalkuliert.

Ich bleib dabei: probier es leise aus und mach stufenweise lauter. Aber diese Thomann-Box wird die beschissensten Komponenten eingebaut haben. Vielleicht hält der Speaker bei der Leistung sogar (locker) durch, je nach dem. Aber ein schlechter Speaker führt eigentlich immer zu einem schlechten Sound.

Mal eine andere Frage. Kennst Du die Werte bez. des Wirkungsgrades? Wird in der Regel in X dB geteilt durch 1W geteilt durch 1m Distanz angegeben. Hier reichen (abhängig vom Frequenzgang) ca. 3 dB, daß ein Speaker den anderen niederbrüllt. Könnte mir vorstellen, daß der PA-Speaker einfach nicht so viel rausdrückt, wie der Gitarrenspeaker, der in der Combo verbaut ist. Ein Gitarrenspeaker soll laut, mittig, präsent, schnell, "konkret" sein, ein PA-Speaker soll das Eingangssignal idealerweise unverfälscht wiedergeben können (also ohne den Sound zu färben, bei Gitarrenspeakern ist das ganz anders). Das kann auf Kosten des Wirkungsgrades gehen. Könnte also sein, daß der PA-Speaker nur als "Bremse" funktioniert. Mehr Speaker ist hier oft nicht mehr Tone. Habe selber nur noch eine 2x12"er im Einsatz, nachdem mir die 4x12er (von ENGL und mit Vintage-30!, also sackteuer) zu "topfig" und komprimiert klang)

Langer Rede kurzer Sinn: probier es aus. Bedenke, daß alles (!) an einer Box den Sound mitbestimmt. Vom Schwingspulenmaterial bis zum Gehäuse. Und hier wird bei Thomann-Eigenprodukten jeder Cent mehrfach umgedreht. Mach bei Deinen Experimenten nicht zu laut, denn es handelt sich um einen "Mißbrauch" (das Thomann-Teil ist keine Gitarren-Box). Der ENGL wird zwar robust sein, aber wie groß ist wohl der Ärger, wenn doch was kaputt geht...

Gruß
burke
 
sonic-23":3vecem3i schrieb:
Hallo Burke,

also auf der Thomann Seite steht
folgendes:

Leistung: 150 Watt RMS

Ich glaube das die Belastbarkeit 150 Watt sind. Oder meinst du, wie viel Watt der Speaker hat?

Mir geht es prinzipiell mal darum, ob der Engl Amp schaden bei diesem Experiment nehmen könnte. Wie du schreibst, würde ich gerne versuchen, ob es ein "Trademark"-Sound werden könnte, der Druck eines 15" Speaker ist für mich derzeit sehr reizvoll... :)

Nils
Mann Kollega! Bau den Lautsprecher aus und schau hinten auf den Magneten. Da sollte alles drauf stehen. Wenn Du den draussen hast, löte den am besten gleich direkt an die Buchse (als weg von der Frequenzweiche). Schließlich ist der Hochtöner kaputt und wer weiß, was dann noch passiert . mir sind schon ganze Bauteile aus FQ-Weichen verdampft...
Bei dem Speaker brauchste eigentlich keine Sorgen haben - Ich habe früher jahrelang über Fane 15" PA Speaker gespielt. Sofern die Memranen hart aufgehängt sind (guck mal die bei deiner Stereoanlage an - die sind das nicht), sollte es funktionieren.

greetz
univalve
 
Hallo ihr zwei,

vielen Dank für ihre Hilfe! Bezüglich des
Speakers habe ich leider null Information, von
hinten sieht er nämlich so aus:

bf_1_b.JPG


Morgen früh geht es los mit Freunden zum Highfield-
Festival (http://www.fkpscorpio.com/highfield/), daher komme ich am WE noch nicht dazu. Ich werde es dann wohl erst mal so machen, leise testen und mal sehen wie es klingt. Rückmeldung folgt!

Nils
 
Ok, das ist ärgerlich, aber nicht so schlimm. Der Lautsprecher sollte die, von Thomann angegebene Leistung aushalten. Mit einem Messgerät kannst Du den Widerstand noch messen. Dann sollte klar sein, was für einer es ist.
Ich denke 150 Watt - 8OHM (durch eine Frequenzweiche verändert sich nicht die Impendanz - normallerweise ;-) ).
allerdings im ernst, mach die Frequenzweiche aus dem Signalpfad raus.

Viel Erfolg und viel Spass beim Festival

greetz
univalve
 
Hallo,

Burke, erst mal vielen Dank für deine ausführliche, stetige Hilfe, wenn es um meine Engl-Aktionen geht ;-)

Ich verstehe leider nicht so sehr viel von der technischen Seite, daher kann ich auf vieles von deinem langen Beitrag weiter oben nicht eingehen, mangels Wissen ;-)

Ich hab mittlerweile mit dem Speaker ein anderes Experiment gemacht, bei dem ich einen Career-Verstärker (Transistor, 10-15 Watt Endstufe, Einkanalig :D) angeschlossen habe und damit den Speaker befeuert habe... das war der total kaputte Fuzz Sound, der fast schon zu geil für irgendwelche White Stripes-Riffs ist... bei einer Aufnahme könnte man mit so einem Sound mit Sicherheit sehr geil die ein oder andere Stelle in Songs füllen :)

Bis denn,
Nils
 
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