Saitenstärke / Zugkraft bei Konzertgitarren

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Anonymous

Guest
Hallo Allerseits,

bin Neuling und habe doch tatsächlich ein Thema gefunden, zu dem hier noch nichts gefragt oder gesagt wurde !!!

Ich habe vor 4 Monaten begonnen, auf einem schrecklichen, billigen, hässlichen Gerät das Gitarrespielen zu erlernen.

Habe mir jetzt ein wunderbares Instrument gekauft, von einem echten Gitarrenbauer, alles massiv, hübsch anzusehen und sie riecht so gut. . .
(Konzertgit., Decke Fichte, Zargen und Boden Ahorn, Hals Mahagoni, Steg und Griffbrett Eiche).
Allerdings liegt das wohl eher daran, dass sie mit Bienenwachs behandelt ist.

Da ich ihr nicht weh tun will, ergibt sich die Frage, ob ich durch die Bespannung mit high tension oder noch stärkeren Saiten nicht die Verformung der Decke beschleunige oder gar zu starken Stress beim Steg verursache.

Frage also, sollte ich lieber nur schonende Saiten aufziehen oder ihr von Anfang an zeigen, wo der Hammer hängt ? Wird sie es verkraften ?

Bitte seid gnädig, falls dieses Thema doch in irgendeiner Versenkung schlummerte.
 
Grüßdich Nolinas!

Erstmal herzlich willkommen und herzlichen Glückwunsch zur Gitarre! Eine interessante Holzkombination hast du da, habe ich so noch nicht gehört, interessant.
Du sagst, du hast von einem Gitarrenbauer gekauft: warum hast du ihn nicht gefragt? Sei mir nicht böse, aber das läge doch auf der Hand, oder?

Naja, aber zu deiner Frage: solange du Nylonsaiten aufziehst sehe ich da kein Problem, zumal die Unterschiede des Zugs bei den versch Nylonsaiten imo doch eher gering sind.
Ich kann dir zumindest sagen, das Gitarren z.B. von Hopf und Yamaha fast ausschließlich mit "high tension" Saiten ausgeliefert werden. Ist auch gut so, dann klingts beim Vekaufsgespräch direkt schön voll und laut,-)))
Achte eher darauf, dass die Gitarre nicht neben der Heizung gelagert wird, oder auf dem nicht isolierten Dachboden, an der kalten Außenwand hängt, etc., dann werdet ihr lange zusammen glücklich werden.

mach's gut!
 
Hallo Johnny_Thul

hätte ich ja, aber leider ist er vor langer Zeit verstorben. Ich habe das gute Stück quasi aus seinem Nachlass erstanden. Sie war bis auf die Stegeinlage und die Bespannung fertig und weist keine sichtbaren Lagerungsschäden auf.

Ich habe mir ganz einen 08/15 Plastesteg beim Musikladen um die Ecke gekauft, weil ich einfach nicht abwarten konnte, sie zu spielen. Ich habe ihn vorsichtig passend geschleift, bis er gut aber ohne zu wackeln saß und dann mit den Saiten des anderen schrecklichen Gerätes bespannt (Hannbach blau medium, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt).

Bis jetzt (14 Tage) kann ich keine Verformung der Decke erkennen.

Ich schrecke ein wenig davor zurück, mit diesen Fragen zum hiesigen Fachhandel zu gehen, denn ich könnte mir vorstellen, dass die ein bisschen verstockt reagieren, weil ich Rat zu einer Gitarre haben will, die nicht von ihnen ist. Außerdem habe ich das dumme Gefühl, dass in deren Augen nur die Dollarzeichen erscheinen, wenn ein Neuling dort aufschlägt.

Danke für die schnelle Antwort
 
nolinas":1s6psv4f schrieb:
Hallo Johnny_Thul

hätte ich ja, aber leider ist er vor langer Zeit verstorben. Ich habe das gute Stück quasi aus seinem Nachlass erstanden. Sie war bis auf die Stegeinlage und die Bespannung fertig und weist keine sichtbaren Lagerungsschäden auf.

Ich habe mir ganz einen 08/15 Plastesteg beim Musikladen um die Ecke gekauft, weil ich einfach nicht abwarten konnte, sie zu spielen. Ich habe ihn vorsichtig passend geschleift, bis er gut aber ohne zu wackeln saß und dann mit den Saiten des anderen schrecklichen Gerätes bespannt (Hannbach blau medium, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt).

Bis jetzt (14 Tage) kann ich keine Verformung der Decke erkennen.

Ich schrecke ein wenig davor zurück, mit diesen Fragen zum hiesigen Fachhandel zu gehen, denn ich könnte mir vorstellen, dass die ein bisschen verstockt reagieren, weil ich Rat zu einer Gitarre haben will, die nicht von ihnen ist. Außerdem habe ich das dumme Gefühl, dass in deren Augen nur die Dollarzeichen erscheinen, wenn ein Neuling dort aufschlägt.

Danke für die schnelle Antwort

Grüßdich!

Du hast die Stegeinlage selber gefeilt? Hm, das ist manchmal nicht ganz ohne, aber wenn's klingt...
Also, das sich die Decke wölbt wegen zu starker Nylonsaiten halte ich für ausgeschlossen (naja, ok, alles ist möglich, aber eher unwahrscheinlich). Hannabach blau sind entweder silver specials oder die "normalen" in high tension afair.
Wie gesagt, mach dir da mal keinen Kopf, die Gitarren vertragen mehr, als man denkt, aber eben keine Stahlsaiten,-))

Ich würde schon zum Fachhandel gehen. Wenn es ein guter Laden ist, werden sie dir auch weiterhelfen, da man so ja einen Kunden gewinnen kann für die Zukunft, egal, wo du die Gitarre gekauft hast.

Warum denkst du eigentlich, dass sich durch die Saiten die Decke wölben könnte? Hast du da schon schlechte Erfahrungen mit gemacht?

Mach's gut!
 
Hallo Johnny_Thul,

ich hatte bisher eben nur das furchtbare schwarz lackierte Sperrholz-Gerät. Und die beiden typischen Beulen (vor dem Steg nach unten, hinter dem Steg nach oben) waren derart ausgeprägt, dass ich jederzeit meinte, das Ding könnte kaputt gehen. Das sah beinahe aus wie eine Welle, kurz vor dem Brechen - etwas übertrieben zwar, aber so wird sie mir immer in Erinnerung bleiben.

Nicht zuviel Ehre wegen der Stegeinlage. Die war nur ein bisschen zu dick für die vorgefertigte Aussparung. Ich habe die Seiten mit feinem Sandpapier abgeschliffen, bis sie gut hineingepasst hat. Die Saitenlage hat auf Anhieb gepasst (ca. 4,5 mm im 12. Bund). Sie ist sicher nicht optimal, aber da bin ich ganz anderes gewöhnt.
 
Hi,

also, ´nen Freibrief gebe ich dir nicht. So eine Beleistung der Decke ist relativ sensibel. Ob sie sich hebt, oder nicht, meist etwas hinter dem Steg, mag etwas mit Saitenstärke zu tun haben. Ich hatte das bisher bei allen meinen Gitarren, allerdings nicht in einem Maße, dass sie nicht mehr bespielbar sind! Es sind aber auch eher günstige Teile, nichts Handgebautes.

Ich kann dir leider nichts vom technischen Hintergrund einer Beleistung, und wie und warum sich Decken wölben, sagen, würde aber erwarten, dass sie auf jeden Fall High Tension Saiten aushält. Der Steg sollte nicht ab- und die Decke an der Verleimung nicht einreißen. Ob sie sich heben wird...keine Ahnung! Geschieht aber auch nicht von Heute auf Morgen, sondern ist ein längerer Prozess, unabhängig vom Saitenzug.
 
Hallo an alle Interessierte,

mir ist schon klar, dass euch Mehrheit von Stromgitarristen die Antwort auf die gestellte Frage egal ist, bei euch hebt sich da nix, nä ? ;-)

Ich habe doch tatsächlich was brauchbares gefunden und hinterlasse meine neu gewonnene Weisheit hier für diejenigen Akustiker, die es interessiert.
Wer sonst sein Gehirn mit nebensächlichem Wissen auffüllen möchte, bitte sehr. . .

Bei d´addario www.daddario.com findet sich zu den einzelnen Gitarrensätzen eine Auflistung der jeweiligen Zugkräfte. Vorausgesetzt, die haben richtig gerechnet, so liegen die Unterschiede bei den Zugkräften von hard zu extra hard im Bereich von 1,5 kg. Das macht bei Gesamtbelastung von 40 kg ungefähr 4 Prozent aus. Ist also wirklich nicht die Welt.

Im Bereich von normal tension zu hard tension beträgt der Unterschied ca. 2,5 kg ungefähr 6,5 Prozent.

Übrigens haben die auf ihrer Site eine ausführliche Tabelle mit den Angaben zu den Zugkräften bei den einzelnen Saiten, wenn andere als die Standard-Stimmung anliegt. Na, vielleicht doch noch interessant ? Da kommen schnell mal ein paar Kilo dazu !

MfG Daniel
 
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