Schlagzeug bei aufnahmen in den Vordergrund holen

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Anonymous

Guest
Vorgeschichte:

Durch umzug und mehr Platz bekomme ich in kürze ein Relict aus der Vergangenheit.... ein 16 Spur Harddisk Recorder von Roland. Bezeichnung? Kein Plan... jedenfalls was hochwertiges. Auf diesem Gerät befinden sich noch fastfertige Aufnahmen von meiner alten Band. Aus nostalgischen Gründen, möchte ich diese Gerne bearbeiten. Neuen Gitarrensound aufspielen, Keyboardspuren oktavieren etc.

Fragestellung:


Das Schlagzeug klingt, wie häufig auf selbstgemachten Aufnahmen, irgendwie als wäre es im "Hintergrund" ... nicht das es zu leise es wäre, aber es ist räumlich irgendwie falsch. Worin liegt das Problem, und kann ich da nachträglich noch was gegen tun?
 
Chris_1981 schrieb:
Das Schlagzeug klingt, wie häufig auf selbstgemachten Aufnahmen, irgendwie als wäre es im "Hintergrund" ... nicht das es zu leise es wäre, aber es ist räumlich irgendwie falsch. Worin liegt das Problem, und kann ich da nachträglich noch was gegen tun?
Wenn die Mikrofonierung nicht ordentlich war oder zuviel Raumhall drauf ist lässt sich da höchstwahrscheinlich nichts machen. In einem solchen Fall kann man ja leider aus schlechtem Ausgangs-Material nichts besseres machen.

Genaues kann man aber wirklich erst sagen wenn wir was gehört haben, wie der Schlumpf schon sagte ... ;-)
 
Raptor schrieb:
Wenn die Mikrofonierung nicht ordentlich war oder zuviel Raumhall drauf ist lässt sich da höchstwahrscheinlich nichts machen. In einem solchen Fall kann man ja leider aus schlechtem Ausgangs-Material nichts besseres machen.

Im Notfall kann man damit etwas anfangen. Unser Drummer hat vor ein paar Wochen ein Spaßprojekt mit befreundeten Musikern gestartet. Er hat sein Schlagzeug mit einem Zoom H2 (!) aufgenommen und dann jeden einzelnen Schlag am Rechner nachprogrammiert und mit Samples unterlegt. Das hatte schon mal genau den Vibe der eigentlichen Aufnahme. Zum Schluss hat er die Originalspuren zusätzlich leise wieder dazugemischt. Das ganze klingt beeindruckend gut, viel besser als "nur" aus der Dose. War wohl auch sehr aufwändig! Aber so kann man mit wenig Mitteln sehr viel erreichen. Ich habe übrigens über 15 Jahre selbst mit Schlagzeug gespielt und bin da also auch recht anspruchsvoll!!

Ich denke, so könnte man es in diesem Fall auch lösen!
 
partscaster schrieb:
Im Notfall kann man damit etwas anfangen. Unser Drummer hat vor ein paar Wochen ein Spaßprojekt mit befreundeten Musikern gestartet. Er hat sein Schlagzeug mit einem Zoom H2 (!) aufgenommen und dann jeden einzelnen Schlag am Rechner nachprogrammiert und mit Samples unterlegt.
Klar, das geht. Das von Doc genannte Programm ist ja auch genau zu diesem Zweck da. Aber das hat dann ja nicht mehr viel mit der original Aufnahme zu tun, weil der Sound ja wirklich zu 90% aus dem Computer kommt. Naja, warten wir mal ab was wir hier für Material haben ... ^^
 
So... hier mal ein Song...

http://dl.dropbox.com/u/54765571/04%20-%20Dsdrium.mp3

ich hoffe der Link funktioniert.

Was ich selbst schon an der Aufnahme weiß und ändern will:

Keyboards alle eine Oktave höher
Gitarrensound ist entsetzlich :)

aber primär gehts mir hier mal um die Drums... ob da noch was zu retten ist..
 
Mit neuen Drums ordentlichem Gitarrensound würde mir das schon sehr gut gefallen! Wünsche dir viel Glück bei der "Restauration"!
 
Chris_1981 schrieb:
Also die Drumspur ist noch einzeln da.. ich kann Sie also bearbeiten...

Ah ok. Dann kannst du sie natürlich insgesamt nach vorne holen, ich würde sie auch evtl. nochmal komprimieren.
In jedem Fall wäre das dann eine gute Ausgagsbasis (falls erforderlich) für Drumagog.
 
Wie nach vorne holen? Lauter? Dann übertönt es doch alles? Komprimieren? Mehr attak oder weniger dynamik? Ich bin da wie gesagt etwas neuling, und komme wie die Jungfrau zum kinde...
 
Du sagtest, du möchtest den Track verändern.
Wenn ich dich richtig verstanden habe:
- Schlagzeug mehr nach vorn.
- Keyboards überarbeiten.
- Gitarre überarbeiten.

Ich würde so vorgehen:
Schlagzeug, Bass und alles, was du behalten willst, mal grob vormischen, alles andere muten. Dann hörst du schon, was stimmig ist.
Dann erst würde ich die 'neuen' Spuren dazugeben.
Wenn du die Drums isolieren kannst, könntest du ja auch mal die Drums solo posten.
 
Ok. Ich isoliere dann mal die drums, da ich aber noch im Umzug bin, werde ich dazu erst nächstes WE dazu kommen. Aber schonmal vorabr vielen dank für die Hilfe.
 
Chris_1981 schrieb:
So... hier mal ein Song...

http://dl.dropbox.com/u/54765571/04%20-%20Dsdrium.mp3
Ganz ehrlich: Ich würde bei 0 anfangen. Das ist kein Mix, sondern ein undefinierbarer Sound-Brei :p Das Keyboard kleistert schonmal nahezu das gesamte Frequenzspektrum zu. Die Shouts/Growls spielen auch viel zu weit im Bass-Bereich. Ins Gesamt fehlen komplett die Höhen. Wenn ich mir die Frequenzen im Analyzer angucken, sieht man das quasi alles ab 17 KHz wie weggeschnitten ist. Also wenn du da nur die Drums bearbeitest macht es das leider auch nicht wesentlich besser...
 
Raptor schrieb:
Ganz ehrlich: Ich würde bei 0 anfangen. Das ist kein Mix, sondern ein undefinierbarer Sound-Brei :p Das Keyboard kleistert schonmal nahezu das gesamte Frequenzspektrum zu. Die Shouts/Growls spielen auch viel zu weit im Bass-Bereich. Ins Gesamt fehlen komplett die Höhen. Wenn ich mir die Frequenzen im Analyzer angucken, sieht man das quasi alles ab 17 KHz wie weggeschnitten ist. Also wenn du da nur die Drums bearbeitest macht es das leider auch nicht wesentlich besser...

sehe ich genau so, nicht an den Drums drehen sondern an dem anderen Schmodder. Das ist so als ob du auf dem Klassenfoto schlecht zu erkennen bist und nun einen leuchtenden gelben Pullover anziehen möchtest, statt dich nicht in die letze Reihe hinter die ganzen Großen zu stellen ...

Grusssss


r
 
Das heißt also, ihr denkt, wenn ich den rest bearbeite

- Keyboards Oktavieren, damit sie nicht mehr so im Bass rumbrummln
- Eq von Stimme bearbeiten und etwas entschlanken
- Gitarrensound transparenter machen*

das ich damit automatisch die Drums in den Vordergrund hole?

Ich bin für Tips sehr gerne aufgeschlossen, ist mein erstes Recording Projekt. Der damalige Mann für die Aufnahme ist inzwischen leider an Krebs gestorben und die Band existiert nicht mehr, daher geh ich da total unbedarft und leider auch mit wenig vorwissen ran. :( ..

*wir haben das damals so aufgenommen, das wir die Cleane gitarre ins Aufnahme gerät spielten, und von dort dann wieder in den Amp und dann per Mikrofon abgenommen. Deswegen kann ich sehr gut am Gitarrensound rumspielen, da ich praktische eine Rohe Spur davon habe. Denkt ihr ich würde mit einem POD besser ergebnisse erziehlen?
 
Chris_1981 schrieb:
Das heißt also, ihr denkt, wenn ich den rest bearbeite

- Keyboards Oktavieren, damit sie nicht mehr so im Bass rumbrummln
- Eq von Stimme bearbeiten und etwas entschlanken
- Gitarrensound transparenter machen*

das ich damit automatisch die Drums in den Vordergrund hole?
Ob das automatisch auch die Drums besser macht muss man abwarten. Ich gehe davon aus dass auch die bearbeitet oder sogar ersetzt werden sollten. Generell ist es aber ein guter Anfang. Das eine Oktave höher allein wird auch nicht helfen. EQ ist hier generell schon das richtige Stichwort und "weniger ist mehr". Versuch zunächst vor allem mal "subtraktiven" Einsatz: Anstelle Frequenzen anzuheben zuerst ruhig mal großzügig (natürlich auch nich zuviel) wegschneiden. Die Vocals können zum Beispiel ruhig einen kompletten Low-Cut bekommen, da die im Bassbereich nix verloren haben. Auch mal mit einem EQ mit kleinem Q Faktor, also schmalbandig, störende Frequenzen auf den Spuren suchen und eliminieren. Das Ganze Schritt für Schritt machen, zum Beispiel mit Drums und Bass anfangen, erst wenn der Mix hier zufriedenstellend ist die nächste Spur dazu nehmen.

Chris_1981 schrieb:
Ich bin für Tips sehr gerne aufgeschlossen, ist mein erstes Recording Projekt. Der damalige Mann für die Aufnahme ist inzwischen leider an Krebs gestorben und die Band existiert nicht mehr, daher geh ich da total unbedarft und leider auch mit wenig vorwissen ran. :( ..
kein Problem, da helfen wir ja gerne ^^

Chris_1981 schrieb:
*wir haben das damals so aufgenommen, das wir die Cleane gitarre ins Aufnahme gerät spielten, und von dort dann wieder in den Amp und dann per Mikrofon abgenommen. Deswegen kann ich sehr gut am Gitarrensound rumspielen, da ich praktische eine Rohe Spur davon habe. Denkt ihr ich würde mit einem POD besser ergebnisse erziehlen?
Das würde ich davon abhängig machen ob du mit dem POD einen Sound hinbekommst der dir gefällt. Prinzipiell ist in dem Fall der POD (oder Re-Amping durch Guitar-Rig etc.) technisch die bessere Lösung, da du damit Fehlerfaktoren durch falsche Mikrofonierung ausschließt und auch die Sound-Qualität an sich besser sein wird (es sei denn du hast ein professionelles Studio mit separatem Aufnahme-Raum für den Amp).
 
Das ganze befindet sich ja auch noch auf dem damaligen 16 Spur Hard-Disk-Recorder von Roland.

Macht es sinn, die einzelnen Wave-Spuren zu extrahieren und auf einen PC zu spielen und dann z.bsp mit Cubase weitermachen?
 
Chris_1981 schrieb:
Macht es sinn, die einzelnen Wave-Spuren zu extrahieren und auf einen PC zu spielen und dann z.bsp mit Cubase weitermachen?
Definitiv! Du hast so ja erheblich mehr Möglichkeiten. Aber nimm direkt eine vernünftige DAW wie Studio One, sofern nicht schon was vorhanden ist. Cubase taugt nix ... :p
 
Da ich die Software nicht neu kaufen möchte, habe ich grad 2 günstige Angebote gefunden...

Cakewalk Sonar Producer Version 6
und
Emagic Logic Audio Platinum in der Version 5...

welches denkst du ist besser?
 
Chris_1981 schrieb:
Da ich die Software nicht neu kaufen möchte, habe ich grad 2 günstige Angebote gefunden...

Cakewalk Sonar Producer Version 6
und
Emagic Logic Audio Platinum in der Version 5...

welches denkst du ist besser?

Logic 5 in der Version 5 ist total outdated und insofern ein Witz.
Sonar hmm..., muß man mögen. Ich mag's nicht.
Ich finde Studio One VIEL besser.
Hat ein extrem gutes Preis- Leistungsverhältnis.
Hör auf den Raptor.
Und informiere dich über die Software ein bißchen.
Logic 5 ts ts ts... :)
 
Chris_1981 schrieb:
Da ich die Software nicht neu kaufen möchte, habe ich grad 2 günstige Angebote gefunden...

Cakewalk Sonar Producer Version 6
und
Emagic Logic Audio Platinum in der Version 5...

welches denkst du ist besser?
Wie der Doc schon geschrieben hat:
Logic 5 ist wohl ein schlechter Witz ^^ Das ist so alt, da war Logic noch von Emagic und nicht von Apple, dürfte 11-12 Jahre her sein.

Cakewalk 6 ist nicht viel besser, das ist von 2006. Abgesehen davon dass Cakewalk auch total unübersichtlich ist, tust du dir generell mit so alter Software keinen Gefallen. Ins besondere unter dem Aspekt der Kompatiblität zu Plugins und Hardware, als auch allgemein in Sachen Geschwindigkeit. Also wenn du das Geld zum Fenster rauswirfst oder deine Frau zum essen einlädst hast du deutlich mehr davon ;-)
 
Wenn du Ernst meinst mit ner DAW, die Artist Version von Studio 1 V2 gibts für unter 100,- €. Und das einzige Manko ist, dass sich erst ab der Producer-Version AU, VST2, VST3, und ReWire supportet werden, aber die Qualität der mitgelieferten Fx ist eh sehr gut.
Logic 5 Platinum für PC hab ich noch irgendwo ganz hinten auf dem Rechner, nur um evtl mal Logic Dateien öffnen zu können - hab ich aber seit 3 Jahren nicht angerührt. Dafür würde ich aber mit Lizenz heute kein Geld bezahlen, ebenso alles Cubase bis incl. 4 ...

Gute Nacht


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