Schon zu viele (gute) Bands?

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Ich bin im Moment recht gut am Giggen.
Der völlig ungeplante Erfolg unserer Austropopcoverband führt eher dazu eine Gigobergrenze einziehen zu müssen (zwischen 20 und 30). Auch die Gagen passen recht gut und wir müssen nur (was mir aber nix ausmacht) seltenst ins Festzelt.
Mittlerweile können wir uns erlauben auch unbekanntere Songs zu interpretieren und auch ein paar eigene Songs von mir.
Sobald ich meine CD fertig habe werden wir das noch etwas ausbauen mit meinen Songs da ich dann ja auch CDs verkaufen möchte.
Pro Gig gibts 250+ für mich plus eventuelle Fahrtspesen.

Da unser Bandleader auch GAS verrückt ist aber nach PAs haben wir eine sehr feine eigene Martin PA mit gutem Mischpult und genügend Kompressoren und Gedöns. Licht haben wir fast nix aber da sbrauchen wir auch nicht viel. Falls wir wo grösser Auftreten wird Licht dazugemietet. Den Sound machen wir selber und unser Roadie macht dann noch die Lautstärkeabmischung während dem Gig.

Zusätzlich dazu hab ich den ein oder anderen Aushilfsgig und unsere erstaunlich gut gebuchte Lobpreisband.

Die wirtschaftlichen (unverschuldet durch Insolvenz eines Mieters) Umstände nötigen mich im Moment noch mehr Einnahmequellen diesbezüglich wahrzunehmen was mir wohl oder übel wieder den ein oder anderen Festzeltgig bescheren wird. Aber es soll schlimmeres geben.

So long.
Lg
Auge
 
Salve, es geht doch schon seit einigen Jahre schlechter in der Club/Kneipenszene und finde es auch normal. Zumindest in meiner Altersklasse/Generation (fast 50); man hat andere Prioritäten... Kinder, Job, xte Ehe, Gesundheit, Bequemlichkeit, Übergewicht, lieber 6mal im Jahr Urlaub etc.

Unsere Band deep n back würde ich mal als eine sehr gute Band beurteilen wollen (obwohl das ja normalerweise das Publikum und die Presse tun sollte / getan hat), aber nach 15 Jahren ist irgendwann die Luft raus und man orientiert sich um, zudem der Erfolg neben einigen hundert verkauften CD, ein paar schönen Festivals, ein paar dutzend Gigs (schöne und üble), einigen gewonnene Wettbewerben, ein wenig TV- und Radiokram auch nicht wirklich weltbewegend war. Für 20 Leute in einer stinkenden verrauchten Kneipe bis in die Nacht spielen, den Krempel abbauen und irgendwann gegen Morgengrauen ins Bett fallen. Nööö, sowas brauch ich nicht mehr allzu oft oder besser gar nicht mehr!

Jetzt spielen wir in gleicher Besetzung unter dem Namen Discover vielleicht 20 nette Party-, Hochzeits- und Eventgigs im Jahr. Flechten da größtenteils die Musik ein, die wir gerne mögen - plus eigenen Sachen, verdienen recht gut, müssen uns auf-/abbautechnisch um wenig kümmern, bekommen meist sehr gute Hotels und 1a Catering.

Ansonsten spiele ich mittlweile lieber im Duo oder Solo und freue mich dabei über ein aufmerksameres Publikum in schönen Lokations, bei leckerer Gage und gutem Wein.

Rock' n Roll kann mir gestohlen bleiben. Hatte ich alles schon....
War schon immer Genussmensch! Wo wir gerade beim Thema sind. Jetzt einen Chardonnay vom Weingut Bretz, schön im Holzfässchen gereift. Sehr lecker.....
 
Hallo Leute!

Hier hat ja schon länger niemand mehr geschrieben, aber ich dachte mir, ich gebe mal meine Erfahrungen zu diesem Thema ab.
Ich wohne im Ruhrgebiet ("mittendrin" würden manche von hier behaupten).
Das heisst, dass es hier rundherum in der Umgebung gut zu erreichende Städte mit Clubs und Kneipen gibt. An Auftritte kommt man eigentlich immer ganz gut.
Allerdings finde ich, dass das mit dem "das Publikum ansprechen" eine schwierigere Sache ist.
Cover Bands sehe ich nur äußerst selten, das liegt vielleicht daran, dass die meisten hier lieber Selbstgemachtes hören/hören wollen (zumindest ist es das, was ich aus Gesprächen erfahren habe).
Es liegt garantiert auch am Geld, aber nicht nur. Das Problem ist vermutlich, dass das Publikum sehr Anspruchsvoll geworden ist. Mitgegangen wird nur, wenn man richtig Stimmung macht, manchmal auch förmlich dazu drängen muss, dass sie mal mitmachen. Aber meistens stehen die Leute dann doch nur rum.
Schade eigentlich, denn das macht mir als Musiker dann nicht ganz soviel Spaß.


Viele Grüße

Jakk
 
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