Stratsound: 50s? Early 60? Late 60s?

therealmf

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Hallo alle,
für die Dauergäste hier mag es eine doofe Frage sein, aber ich hoffe mal auf Anhänger des Spruchs "Es gibt keine doofen Fragen, höchstens doofe Antworten"...also:
was genau unterscheidet den Stratsound der 50er von dem der 60er, und den von den frühen 60ern von dem der späten 60er? Ich weiß natürlich, daß Worte für Ton nur begrenzt geeignet sind. Aber vielleicht gehts ja doch.

Hintergrund: ich denke über ein neues Set Pickups nach und bin etwas verwirrt von den vielen angebotenen Varianten. Was ich gern hätte wäre ein Sound so etwa wie dieser hier:
http://www.youtube.com/watch?v=Ek6PiHd- ... re=related
Da demonstriert Don Anderson den Super Champ XD, und mir gefällt sein cleaner Stratsound sehr gut. Interessant wirds erst ab etwa 2:00.
Wenn ich ihn beschreiben sollte, würde ich sagen: er klingt sehr locker, "schlabberig" im besten Sinn, nicht sehr stramm und hart, die Höhen sind weich und silbrig, der Ton hat ein gewisses Maß an Kompression und "nöck" im Anschlag. Ich hoffe, Ihr könnt nachvollziehen was ich meine.
Ist das nun ein "50s" oder ein "60s" Sound? Oder wie?

Danke im Voraus...;-)
 
Für mein Ohr sind das die ganz normalen Standard Pickups, mit denen heute die „gewöhnliche“ Strat ausgeliefert wird. Klingen glatt, unverbindlich und nichtssagend, meiner Meinung nach.

Zu den von dir angesprochenen verschiedenen „Sound-Epochen“ gibt es aus dem Custom Shop die 54er, die 69er, den gemischten Satz 57/62 und die Fat 50´s. Außerdem zu erwähnen wären noch die 62er, die es meines Wissens nicht als Replacement zu kaufen gibt. Dazu fallen mir die Rio Grande „Vintage Tallboys“ ein und die „62 Overwound“ von Leosounds.

Soundbeispiele gibt es auf den jeweiligen Seiten der Hersteller.

Ansonsten:

69 er http://www.youtube.com/watch?v=FQYsRSEz654

54er http://www.youtube.com/watch?v=akAe-FrgHec

62er http://www.youtube.com/watch?v=8bwa92Rt_cs

Wie das dann am Ende klingt hängt vom eigenen Spielvermögen, den verwendeten Komponenten und der Gitarre ab, generelle Beschreibungen der unterschiedlichen Klänge wie "hart", "dünn", "dick", "süßlich" usw. bringen kaum etwas, man muss das selbst herausfinden.

Tom
 
Am 50s Stratsound ist der One Piece Maple Neck auch nicht ganz unbeteiligt, denke ich. Ebenso wie der Rosewood Neck am "early 60s". :mrgreen:
 
Bei allen Videos hier höre ich null Pickup, nur übertriebenes Vibrato, schlechte Aufnahmequalität und merkwürdig eingestellte Verstäker.

Viel sagt das alles nicht aus.

Der Anteil von Singelcoils in gewissen, relativ ähnlichen kOhm Bereichen haben am Gesamtklang beträgt vieleicht 5 %. Wenn überhaupt.

Schnapp dir eine Strat mit Rosewoodgriffbrett, eine mit Ahorngriffbrett und dann teste ein paar Verstärker. Davon hast du mehr, als von einem Thread über die Theorie des 54er, 62er oder 69er Stratklangs...
 
Thorgeir":nqv89vor schrieb:
Bei allen Videos hier höre ich null Pickup, nur übertriebenes Vibrato, schlechte Aufnahmequalität und merkwürdig eingestellte Verstäker.

Viel sagt das alles nicht aus.

Das sehe ich auch so. Und es ist immer wieder darauf hingewiesen worden, dass solche Sound-Demos aus Youtube oder woher auch immer, abgehört über minderwertige PC-Lautsprecher nicht mehr bringen als einen groben Anhaltspunkt.

Aber es hilft ja nichts, ist ja in den Wind geredet. Es war der Versuch einer kleinen Hilfestellung, vielleicht besser, als einen Ratlosen ins Leere laufen zu lassen.

Thorgeir":nqv89vor schrieb:
Der Anteil von Singelcoils in gewissen, relativ ähnlichen kOhm Bereichen haben am Gesamtklang beträgt vieleicht 5 %. Wenn überhaupt.

Schnapp dir eine Strat mit Rosewoodgriffbrett, eine mit Ahorngriffbrett und dann teste ein paar Verstärker. Davon hast du mehr, als von einem Thread über die Theorie des 54er, 62er oder 69er Stratklangs...

Hier irrst du. Messwerte wie kOhm sagen über die klanglichen Qualitäten eines Pickups so gut wie nichts aus.

Man sollte sicher nicht daran glauben, dass durch den Austausch von Pickups eine Mittelklasse-Gitarre nun in die Spitzenklasse aufsteigt. Aber wer den Unterschied zwischen einem 54er und einem 69er PU nicht hört, der sollte sich Gedanken machen über eventuelle Verbrechen, die er in der Vergangenheit an seinen Ohren begangen hat.

Ein spezieller Klang ist allerdings immer die Summe der Glieder einer Kette, einzelne Glieder (wie die Griffbretter z. B) zu hoch zu bewerten, ist ein Fehler.

Tom
 
little-feat":7r0pkkuv schrieb:
Aber wer den Unterschied zwischen einem 54er und einem 69er PU nicht hört, der sollte sich Gedanken machen über eventuelle Verbrechen, die er in der Vergangenheit an seinen Ohren begangen hat.

Ein spezieller Klang ist allerdings immer die Summe der Glieder einer Kette, einzelne Glieder (wie die Griffbretter z. B) zu hoch zu bewerten, ist ein Fehler.

Tom

Wer den Unterschied zwischen einem Maple Neck und einem Rosewood Neck nicht hört, sollte eventuell mal über die gleichen Verbrechen nachdenken.
 
Dann mach ich mir mal meine Gedanken , weil DEN Unterschied höre ich sicher nicht.
Allein im stillen Kämmerchen vor dem Amp bemerke ich im direkten Vergleich vielleicht "einen" Unterschied.
Aber sobald es ans Musizieren mit anderen geht höre ich glaube ich nicht mal mehr "irgendeinen" Unterschied geschweige denn DEN ganz speziellen.
Sowas ist mMn etwas für leute mit viel Erfahrung und sehr guten Ohren....
 
Ähm...also, vielleicht hab ich mich ja undeutlich ausgedrückt? Ich wollte nicht wissen
- welche Pickups von welchen Herstellern für welche Varianten angeboten werden
- welche Holzfaktoren den Sound auch noch beeinflussen.
Ich wollte einfach wissen: was macht den angeblichen "50s"-Stratsound aus, im Unterschied zum "60s" oder early 60s oder late60s oder so. Ich dachte eher an Beschreibungen der Klangcharakteristik. Und bei den Youtube-Videos muß ich das Urteil von Thorgeir teilen: grausam. Ich finde, es gibt nur wenige Youtube-Videos, auf denen man halbwegs gut beurteilen kann, wie etwas klingt. Leider, denn eigentlich ist das ja ne klasse Möglichkeit.
 
Hallo,

ich bin nicht so der Fender-Spezi, meine Erfahrungen sind folgende:

Die 50s-Like-Instrumente waren bislang immer eine Spur knackiger, drahtiger, mit etwas mehr Definition.

Die 60s-Like-Instrumente waren eher etwas weicher, singender.

So hab ich das empfunden:
Und dann hörst Du Dir Eric Johnson an, bei dem singt die 50s Strat wie ne Violine, und bei Rory klingt es zuweilen sogar ab und an ein bisschen harsch ...
Alle meine Erkenntnisse widerlegt: Schöne Scheisse ...
 
therealmf":286y0ddq schrieb:
Ähm...also, vielleicht hab ich mich ja undeutlich ausgedrückt? Ich wollte nicht wissen
- welche Pickups von welchen Herstellern für welche Varianten angeboten werden
- welche Holzfaktoren den Sound auch noch beeinflussen.
Ich wollte einfach wissen: was macht den angeblichen "50s"-Stratsound aus, im Unterschied zum "60s" oder early 60s oder late60s oder so. Ich dachte eher an Beschreibungen der Klangcharakteristik. Und bei den Youtube-Videos muß ich das Urteil von Thorgeir teilen: grausam. Ich finde, es gibt nur wenige Youtube-Videos, auf denen man halbwegs gut beurteilen kann, wie etwas klingt. Leider, denn eigentlich ist das ja ne klasse Möglichkeit.

Tja, bis Mitte der 80er spielte Clapton 50s Strats, da kann man sich Layla anhören oder Just one Night. Buddy Holly spielte auch 50s Strats, da blieb ihm aber auch nichts anderes übrig. ;-) Eric Johnson hat auch die eine oder andere 50s Strat. Mark Knopfler auch.

Early 60s Strats wurden von Rory Gallagher, Stevie Ray Vaughan, Chris Rea oder Kenny Wayne Shepard benutzt. Hörs dir an.

Das beste Beispiel für late 60s sollte wohl Hendrix sein. Robin Trower und Poppa Chubby haben auch so Dinger.

Grob gesehen unterscheiden sich 50s und 60s Pre - CBS Strats hauptsächlich durch den One Piece Maple Neck und den Rosewood Neck. (Kosmetik wie Farben und Pickguards lassen wir mal aussen vor) 50s Strats klingen in der Regel knackig, brilliant und sehr holzig während 60s Strats wärmer und fetter klingen. Late 60s Strats gab es mit Maple und Rosewood Griffbrett. Den One Piece Maple Neck gab es zu dieser Zeit nicht, aber das sind auch wieder nur Nuancen. Die Pickups damals waren aber zu CBS - Zeiten definitiv anders als zu Leo Fenders Ära. Ich würde es als schriller bezeichnen. Die einen mögens, die anderen nicht.
 
gitarrenruebe":16yp7wuh schrieb:
Alle meine Erkenntnisse widerlegt: Schöne Scheisse ...

Und darum hat unser Herrgott sogar einem "therealmf" 2 Ohren an den Schädel gekleistert. Auf das er selber hören möge und nicht darauf angewiesen sei, sich Klangeindrücke theoretisch am Bildschirm erklären zu lassen.

Wieso man allerdings (zu Recht) die Qualität von youtube-Videos kristisiert, selbst aber eines einstellt mit dem Hinweis "den Sound finde ich gut" - das mag der Himmel wissen.

Soweit ich weiß, gibt es "Classic Player" oder so ähnlich von Fender. Jeder Musikladen dürfte damit gepflastert sein.

Klemm dir also besagte Ohren unter den Arm, trage sie genau dort hin und höre selbst und staune. Mit Theorie jedenfalls bist du in diesem Falle auf dem Holzweg.

Tom
 
Tomcat":va0lp8fl schrieb:
..50s Strats klingen in der Regel knackig, brilliant und sehr holzig während 60s Strats wärmer und fetter klingen. Late 60s Strats gab es mit Maple und Rosewood Griffbrett. Den One Piece Maple Neck gab es zu dieser Zeit nicht, aber das sind auch wieder nur Nuancen.

...Die einen mögens, die anderen nicht.

So kann man das unterschreiben. Ich spiele seit Jahren beide Varianten, mag aber seit einiger Zeit 50s Strats mit OPMN am liebsten, genau aus diesem Grund, weshalb ich auch meiner alten Strat nun einen Mapleneck verpasst habe - feiner, aber hörbarer Unterschied ;-)
 
Hi,

ohne die Pickupfrage weiter zu beleuchten, war das mitunter ein Grund warum ich eine zweite Strat wollte, meine erste hat einen Maplegriffbrett und es macht soundmässig einen großen Unterschied zum Rosewoodhals. Die eine ist eine Fender MIM mit Maple-Neck, die von Haus aus schon sehr fett klang, die andere ist eine Blade Texas Classic mit Rosewoodgriffbrett und die klingt auch sonst mehr in Richtung 50ies Strat. Es ist immer sinnvoll mehr als eine Strat im Haus zu haben ;-) Aber es lässt sich weder bei originalen Fender-Strats noch bei den Nachbauten anderen Hersteller wirklich theoretisch was ableiten, da die Instrumente ja auch von Menschen gespielt werden und selbst wenn man SRV ein Billiginstrument mit schwachbrüstigen Single-Coils in die Hand gedrückt hätte, hätte es immer noch nach SRV geklungen.

Ich habe eine zeitlang mit einem Gitarristen zusammen gespielt und wir hatten zeitweise dasselbe Setup, also gleiche Gitarre + Amp, aber trotzdem ist er immer irgendwie untergegangen im Bandsound. Lag aber eben nicht am Equipment, sondern an der Spielweise. Er hat etwas filigraner und feiner gespielt, ich daher eher mehr downstrokes und brachiale Kraft in der rechten Hand. Das macht den Unterschied!

Daher bleibe ich bei Tom: Testen, für gut befinden, kaufen!

LG, Alex
 
Hallo Tom,

little-feat":ssk4pu9c schrieb:
Und darum hat unser Herrgott sogar einem "therealmf" 2 Ohren an den Schädel gekleistert. Auf das er selber hören möge und nicht darauf angewiesen sei, sich Klangeindrücke theoretisch am Bildschirm erklären zu lassen.

...

Soweit ich weiß, gibt es "Classic Player" oder so ähnlich von Fender. Jeder Musikladen dürfte damit gepflastert sein.

Klemm dir also besagte Ohren unter den Arm, trage sie genau dort hin und höre selbst und staune. Mit Theorie jedenfalls bist du in diesem Falle auf dem Holzweg.

Ich bin da hin- und hergerissen, was den "Holzweg" angeht.

Wenn ernsthaft der Zweck dahintersteckt, Pickups oder Gitarren kaufen zu wollen, dann plädiere ich genauso wie du dazu, den eigenen Ohren und dem eigenen Geschmack mehr zu vertrauen als blumigen Worten.

Andererseits will therealmf ja nun einfach Beschreibungen lesen. Vielleicht ist er ja Schriftsteller oder Tester bei Gitarre&Bass, keine Ahnung. Mir erschließt sich der Sinn einer solchen Beschreibung auch nicht. Das muss aber nicht bedeuten, dass es keinen gibt.

toleranter Gruß

erniecaster
 
Also, vielleicht versuch ich's nochmal:
ich lese (auch hier!) ständig davon, daß dies oder jenes wirklich typisch "50s Strat" wäre oder "60s Strat" oder "69s Strat". Und natürlich bin ich auch so schlau, mir auf den Seiten der diversen PU-Hersteller die Beschreibungen angeschaut zu haben, die Soundbeispiele angehört zu haben. Und ja, ich habe auch schon etliche Strats im Laden angespielt. Und ich kenne den Unterschied zwischen reinen maple necks und RW board-necks.
Nur: die vielen kleinen Unterschiede, die ich bei diesen ganzen Strats gehört habe, lassen sich für mich bislang überhaupt nicht auf das Etikett "Pickups a la 50s Strat" oder "a la 60s Strat" festlegen. Das irritiert mich, weil ich doch mal davon ausgehe: wenn so viele erfahrene Leute diesen Unterschied immer wieder hervorheben muß doch was dran sein. Und wenn PU-Hersteller fast alle ein Modell anbieten, was eher den 50er Sound bietet und ein anderes, das eher den 60er oder späte-60er Sound bietet, dann wird das ja sicherlich auch nicht nur Marketinggeldmacheverarsche-Gründe haben.

Aber ich höre es nicht. Meines Erachtens hören sich weder bei Leosounds noch bei Kloppmann oder sonstwo die einen Pickups soviel anders an als die anderen. Sehr wohl höre ich den Unterschied zwischen den Modellen mit traditioneller Ausgangsleitung und den leistungsstärkeren, fetter gemachten Varianten (ob sie jetzt Red House oder Texas Special heißen). Ganz taub bin ich also nicht. ;-) Hier gehts mir jetzt nur um die "normalen" in 50er und 60er Variante.

Aber wenn niemand mal knapp formulieren kann, was angeblich die Fender Pickups der 50er Jahre klanglich von denen der 60er unterscheidet (und ich meine jetzt nicht das Griffbrettmaterial...), dann frage ich mich doch zunehmend, was dieses Kennergerede für einen Sinn haben soll.

und, @ littlefeat: liest du meinen Beitrag, findest du: ich habe nicht ALLE youtube videos verdammt, sondern geschrieben, daß VIELE einfach qualitativ so schlecht sind, daß sie für den Zweck "Ich demonstriere jetzt mal den Sound von blablabla" nix taugen. Also, ich lerne hören...du lernst lesen, okay? ;-) (nix für ungut)
 
Hallo!

therealmf":3w4lk8cg schrieb:
dann frage ich mich doch zunehmend, was dieses Kennergerede für einen Sinn haben soll.

Okay, wenn das die Frage ist... ;-)

Das Kennergerede ist Zeitvertreib, Angeberei, Mitteilungsdrang etc. Vieles von dem Kennergerede ist irgendwie wahr, so richtig weiss es aber auch keiner und viele kauen wieder, was sie selbst gehört haben. Mit einem einfachen Wort: Dummschwätzerei.

Gruß

erniecaster
 
Moin!

Möglicherweise bestehen noch andere Unterschiede zwischen der Mexico-Fender und der Blade...

Ich besitze zwei Am.Std., eine aus den 80ern, eine aus den 90ern, beide eigentlich gleich, klingen aber signifikant unterschiedlich. Wahrscheinlich isses der Lack, die CandyAppleRed hat schließlich Metallflakes drauf...

Beste Grüße!
Jab
 
Man muss sich grundsätzlich darüber im klaren sein, dass man immer nur eine grobe Richtung beschreibt, wenn man vom typischen Sound einer bestimmten Epoche spricht. Holz ist ein lebendiger Werkstoff, von Hand gewickelte Pickups sind niemals gleich, die Toleranzen bei elektronischen Komponenten sind nicht unerheblich und der menschliche Faktor ist nicht zu vernachlässigen.

Demnach kann man sich zunächst also nur an die baulichen Unterschiede halten, also anderes Korpusholz (Esche und Erle), unterschiedliche Griffbretter (Ahorn einteilig, Palisander capped, Palisander furniert, Ahorn capped), unterschiedliche Magnetmaterialien, unterschiedliche Spulendrähte und Körper/Materialien, wachsen ja/nein, unterschiedliche Lacke, Lackdicken usw.

Die klanglichen Grundzüge sind oben ja schon beschrieben, den Rest entscheidet das persönliche Empfinden. Wenn Fender z.B. für den '57/'61 er Vintagepickup einen 63er zerlegt und analysiert hat (und ihn für beide Griffbrettvarianten verwendet), ist das durchaus legitim, im groben haben sie den damaligen Material-/Technikstand schon getroffen. Für weiterführende technische Erklärungen (gerade bezüglich der Unterschiede bei den PUs) würde ich mal bei Leosounds oder Harry Häussel anfragen.

Mich persönlich intressiert nur das Gesamtpaket und mein Geschmack...
 
therealmf":2cxtmgxf schrieb:
Hintergrund: ich denke über ein neues Set Pickups nach und bin etwas verwirrt von den vielen angebotenen Varianten.

http://www.youtube.com/watch?v=Ek6PiHd- ... re=related
Da demonstriert Don Anderson den Super Champ XD, und mir gefällt sein cleaner Stratsound sehr gut.

Ist das nun ein "50s" oder ein "60s" Sound? Oder wie?

Danke im Voraus...;-)

Das Video ist ein guter Anhaltspunkt über die Möglichkeiten, die der kleine Super Champ bietet. Insbesondere die Tweed/Bassman und Black Face Models (1 bis 6) finde ich ziemlich klasse.

Nun kennt ja hier keiner Deine Stratocaster, aber ich glaube, zu 90 Prozent kommt der Ton, der Dir hier so gut gefällt von der Gitarre. Der Kollege spielt da offenbar eine ziemlich geile Strat, und wenn Deine Gitarre nur annähernd so klingt, kaufe ich sie Dir ab, egal wo sie hergestellt wurde.

Ob 50er oder 60er Sound ist eigentlich egal, was Du da hörst ist einfach eine sehr gute Strat und mit den verschiedenen klassischen PU, die Little Feat schon aufgezählt hat, kannst Du nur noch das Klangbild etwas verändern, nach Deinem Geschmack verschieben.

Das wichtigste ist die Substanz der Gitarre.

Achso: Ob 50s oder 60s Sound, das wird oft auch mit Musikern und deren Spielweise gleichgesetzt.

Ich kann mir schon vorstellen, was Du meinst. Ein guter 60er Stratsound ist für mich z.B. SRV auf dem Video "Live at the El Mocambo", wobei er dort Lenny mit einer 50er Strat spielt und es klingt dennoch genauso fett und typisch nach ihm. Ich hoffe, jetzt ist die Verwirrung komplett. Für andere ist ein 60er Strat-Ton etwas ganz anderes. Rory Gallagher spielte auch eine Rosewood Strat, wobei hier wie bei SRV das Gesamtkunstwerk Gitarre, Gesang und Performance betrachtet werden sollte.

Gruß

Telly
 
little-feat":2rakx2u1 schrieb:
Hier irrst du. Messwerte wie kOhm sagen über die klanglichen Qualitäten eines Pickups so gut wie nichts aus.

Mag sein, das ist aber nicht das, was ich eigentlich meinte.

Hast du die 3 Pickups am immer gleichen Verstärker mit immer gleichen Einstellungen und sitzt direkt davor, hörst du das schon.

Hast du aber drei Youtubevideos, in denen sowohl Gitarre, Spieler, Verstärker, Micro, Aufnahmegerät etc pp variieren, strebt das gegen null. Da werden nach meiner Empfindung diese Feinheiten eben überlagert.
 
Thorgeir":5nfsmmr2 schrieb:
Hast du aber drei Youtubevideos, in denen sowohl Gitarre, Spieler, Verstärker, Micro, Aufnahmegerät etc pp variieren, strebt das gegen null. Da werden nach meiner Empfindung diese Feinheiten eben überlagert.
was gerne vergessen wird:
das ist auch bei den meisten Auftritten über eine PA und möglicherweise von einem nicht mit dem Material vertrauten Mischmann abgemischt exakt so :lol: Das scheint auch einer der Gründe zu sein, warum Gitarristen immer wieder zu Neuanschaffungen neigen ...
Livespielen ist kein Hifi-Ereignis.
und wenn Deine liebevoll gemischte CD bei irgendeinem Kid über den MP3-player und dessen lausige Ohrstecker läuft oder im AutoRadio, bedeutet das auch keineswegs, dass der Hörer ein getreues Abbild Deiner audiophilen Bemühungnen hört.
 
frankpaush":2uwpyx43 schrieb:
little-feat":2uwpyx43 schrieb:
Hast du aber drei Youtubevideos, in denen sowohl Gitarre, Spieler, Verstärker, Micro, Aufnahmegerät etc pp variieren, strebt das gegen null. Da werden nach meiner Empfindung diese Feinheiten eben überlagert.
was gerne vergessen wird:
das ist auch bei den meisten Auftritten über eine PA und möglicherweise von einem nicht mit dem Material vertrauten Mischmann abgemischt exakt so :lol: Das scheint auch einer der Gründe zu sein, warum Gitarristen immer wieder zu Neuanschaffungen neigen ...
Livespielen ist kein Hifi-Ereignis.
und wenn Deine liebevoll gemischte CD bei irgendeinem Kid über den MP3-player und dessen lausige Ohrstecker läuft oder im AutoRadio, bedeutet das auch keineswegs, dass der Hörer ein getreues Abbild Deiner audiophilen Bemühungnen hört.

Eine gute Aufnahme sollte aber so recorded sein, dass sie sich auch auf dem billigsten Schrott halbwegs gut anhört. Ist eigentlich der wichtigste Recording-Grundsatz

PS:

Bitte denk daran, dass ich alles vorsichtshalber im Konjunktiv geschrieben habe ;-)
 
Thorgeir":hx8pkebt schrieb:
Hast du aber drei Youtubevideos, in denen sowohl Gitarre, Spieler, Verstärker, Micro, Aufnahmegerät etc pp variieren, strebt das gegen null. Da werden nach meiner Empfindung diese Feinheiten eben überlagert.

Und das ist genau der Punkt, der einen Vergleich überhaupt möglich macht. Wird mehr als ein Parameter (wenn das hier der richtige Begriff ist) verändert, kann nicht genau gesagt werden, welcher nun für die Veränderungen im Sound verantwortlich ist. D.h. YouTube-Videos von verschieden Usern mit verschiedenem Equipment sind für einen Pick-up Vergleich eigentlich nicht zu gebrauchen, mMn.
 
Hans-Peter":1w6w8wek schrieb:
Eine gute Aufnahme sollte aber so recorded sein, dass sie sich auch auf dem billigsten Schrott halbwegs gut anhört. Ist eigentlich der wichtigste Recording-Grundsatz
ja, auch ohne Konjunktiv ;-)
nur bedeutet das eben, dass das Klangbild transparent und ausgewogen die einzelnen Instrumente und Ereignisse darstellt, nicht aber einen Einzel-Sound so abbildet, wie der besorgte Musiker es meint aus seiner XXer Strat herauszuholen. Denn genau das wäre eben häufig alles andere als "Schrottabspielgerät-tauglich".
 
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