Versand, Zoll und Import

[Anonymous]

Hallo liebes GW-Volk.

Ich habe eine recht spezifische Frage betreffend dem Import einer Gitarre.

Und zwar fliegt meine Flamme im April nach Kanada. Ich will die Chance gleich nutzen, um mir die Ibanez AS93 in blau mitbringen zu lassen, da
a) es das in EU nicht gibt und
b) ich das einfach schön finde.

Jetzt ist die Frage, wie das mit dem Zoll zu regeln ist, und wie die Verpackt sein sollte.

Also:
Flug geht von Kanada nach London nach Berlin (2 Mal oder nur einmal Zoll?)
Der Preis ist 539 CA$ (~395€) Was ist da noch zuzuzahlen?
Wie muss die verpackt werden?
Woher weiß der Zoll, ob die Gitarre aus Canada kommt, oder ob die eine Gitarren-Verrückte nicht einfach mit in den Urlaub genommen hat.

Und zuletzt: lohnt sich dass (Aufwand/Kostenersparnis) und kennt jemand einen guten kanadischen shop?

Vielen Dank im Voraus und
LG
UI

 

[frank]

Flug geht von Kanada nach London nach Berlin (2 Mal oder nur einmal Zoll?)
Der Preis ist 539 CA$ (~395€) Was ist da noch zuzuzahlen?

Zoll + MWSt zahlst Du einmal und zwar in Berlin; denn hier wird sie eingeführt. In London ist sie nur auf der Durchreise.
Zu bezahlen sind 3,5 % Zoll + 19% Einfuhrumsatzsteuer (Diese MWSt ist an allen EU-Außenfgrenzen gleich hoch.) + 3,5 % Zoll.

Wie muss die verpackt werden?

Im Koffer und gutem Karton sollte nichts passieren. Man entspanne die Saiten.

Woher weiß der Zoll, ob die Gitarre aus Canada kommt, oder ob die eine Gitarren-Verrückte nicht einfach mit in den Urlaub genommen hat.

Weil die Jungs nicht doof sind. Oder glaubst Du etwa, Du bist der erste, der auf diese Idee kommt?
Im übrigen muss der Zoll nicht zu Dir kommen, sondern musst Du die Gitarre beim Zoll anmelden. Du kannst ja versuchen, den Zoll zu umgehen. Das nennt man dann Schmuggeln und kann eine recht teure Angelegenheit werden.

Und zuletzt: lohnt sich dass (Aufwand/Kostenersparnis)

Was kann man denn beim Gitarrenkauf im Ausland sparen, wenn man das Objekt der Begierde in Deutschland gar nicht kaufen kann?

 

[Anonymous]

Das könnte sogar recht günstig kommen, da es bei Einkäufen, die man per Flug direkt aus dem nicht-EU-Ausland mitbringt, eine Freigrenze von irgendwo um die 450 Euro gibt. Genaueres kann man aber sicherlich auf den Seiten des Zolls nachlesen. Diese Freigrenze gilt aber nur, wenn man die Sachen persönlich mitbringt, nicht, wenn man die sich separat schicken lässt.

 

[frank]

Das könnte sogar recht günstig kommen, da es bei Einkäufen, die man per Flug direkt aus dem nicht-EU-Ausland mitbringt, eine Freigrenze von irgendwo um die 450 Euro gibt. Genaueres kann man aber sicherlich auf den Seiten des Zolls nachlesen. Diese Freigrenze gilt aber nur, wenn man die Sachen persönlich mitbringt, nicht, wenn man die sich separat schicken lässt.

Stimmt, die Freigrenze für Reisemitbringsel wollte ich gerade auch nachtragen. Mit 395 € könntest Du gerade noch unter der Freigrenze liegen. Käme z.B. noch ein Koffer hinzu, lägest Du darüber; denn es werden die Preise für alle Mitbringsel addiert.

Achtung: Deine Umrechnung muss nicht korrekt sein. Am Tage der Einreise können sich die Umrechnungskurse zu Deinen Ungunsten verschoben haben.

Zur "Begrenzung" der Freigrenze solltest Du beachten, dass Du im Ausland keine Steuern zahlen musst, weil Du den Gegenstand exportierst.
Aber: Sind die kanadischen Steuern erst einmal bezahlt, ist das Geld futsch. Eine Rückzahlung z.B. bei den Zollbehörden am Ausreise-Flughafen gibt es (zumindest in den USA) nicht. In Kanada kann man das bei der Einreise erfragen.

 

[Anonymous]

Ok danke an euch beide!

Laut Zoll ist bei Flug- oder Seereisenden die Wertbegrenzung bei 430€ angesetzt... da ist also noch ein bisschen Luft. Natürlich werde ich die netten Beamten nochmal anrufen und vorher den Kurs checken.

LG
UI

 

[Anonymous]

Hab mir das ganze noch mal beim Zoll durchgelesen und war eh unterm nötigen Warenwert. (150€)

:top:

 

[yahp]

Huhu...

Also ich hab mir in letzter Zeit was aus den USA kommen lassen und mein Händler umgeht das ganze mit Zoll und Steuern, indem er seine Sendungen als Retoure kennzeichnet.

Zumindest gabs bis jetzt noch keine Schwierigkeiten damit.

Vielleicht kann deine Freundin ja so einen Versand beim Händler vor Ort organisiern.

lg Lepi

Das was du da machst ist Steuerhinterziehung und du schreibst das hier im öffentlichen Forum........Sorry, aber das ist doch völlig Banane :kratz: :facepalm: :facepalm2:

Zu deiner Info:

http://de.wikipedia.org/wiki/Steuerhinterziehung

 

[dolphin]

Zu bezahlen sind 3,5 % Zoll + 19% Einfuhrumsatzsteuer (Diese MWSt ist an allen EU-Außenfgrenzen gleich hoch.) + 3,5 % Zoll.

Den Zoll musst du nur einmal zahlen. ;-)

 

[Anonymous]

Freigrenze hin oder her...die EUST fällt auf jeden Fall an (19%).
Den Deutschen Zoll interessiert es herzlich wenig ob du in Kanada die Steuer gezahlt hast oder nicht, deshalb darauf achten das die Sendung zur Ausfuhr abgefertigt wird d.h. Steuerrückerstattung am Abgangsflughafen in Canada.

So das Thema mit dem Koffer. Wenn du korrekt sein möchtest dann gibt deine Freundin den Koffer auch als "neugekauft" an. Wenn nicht dann war der schon bei der Gitarre dabei ;-) .
Jetzt kannste natürlich hergehen und versuchen beim Kauf dir ne getürkte Rechnung geben zu lassen (die ist die Grundlage für den Deutschen Zoll). In wie weit der Verkäufer da mitspielt gilt es vor Ort zu klären.

 

[Anonymous]

Weil die Jungs nicht doof sind. Oder glaubst Du etwa, Du bist der erste, der auf diese Idee kommt?
Im übrigen muss der Zoll nicht zu Dir kommen, sondern musst Du die Gitarre beim Zoll anmelden. Du kannst ja versuchen, den Zoll zu umgehen. Das nennt man dann Schmuggeln und kann eine recht teure Angelegenheit werden.

:lol: 100% richtig.

 

[Anonymous]

Also, den Koffer werde ich schon in D kaufen, einerseits damit meine Freundin auf dem Hinweg schon einen Koffer hat (auf dem Rückflug kann sie ihre Sachen auf die anderen Koffer der Familie verteilen, aber ihren Koffer zu verteilen...) und andererseits hat mich mein lokaler Gitarrenhändler schon sooo lange beraten, und bisher nur rund 40€ an mir verdient.... wird ja mal Zeit, dass der ein Stück vom Kuchen abkriegt.

Also wenn ich das richtig verstanden habe, muss beim Abflug irgendwas geregelt werden, damit wir die kanadische Steuer zurück bekommen.
Und in D werden dann nochmal 19% anfallen.

LG
UI

 

[frank]

Den Deutschen Zoll interessiert es herzlich wenig ob du in Kanada die Steuer gezahlt hast oder nicht,

Richtig. Allerdings legt der Zoll bei der Bemessung der Freigrenze den Kaufpreis zu Grunde. Bleibt man ohne kanadische Steuern unterhalb der Freigrenze, spart man bei der Einfuhr.
Liegt der Kaufpreis incl. kanadische Steuern jedoch über der Freigrenze, wird darauf Zoll + Einfuhrumsatzsteuer berechnet.

Also ist es nur klug, die kanadische Steuer nicht zu zahlen. Dann taucht sie auf dem Kaufbeleg auch gar nicht erst auf.

Hierzu

deshalb darauf achten das die Sendung zur Ausfuhr abgefertigt wird d.h. Steuerrückerstattung am Abgangsflughafen in Canada.

und dazu

Also wenn ich das richtig verstanden habe, muss beim Abflug irgendwas geregelt werden, damit wir die kanadische Steuer zurück bekommen.

solte beachtet werden:

Ihr übertragt europäische Verhältnisse auf die ganze Welt. Damit kann man auf den Bauch fallen.
Meine Erfahrung mit Urlaubsmitbringelsen ist:
In den USA gibt es keine Steuerrückerstattung von den Zollbehörden, weder am Flughafen noch andernorts. Wer dort Steuern bezahlt hat, ist das Geld ein- für allemal los.

Ob das in Kanada auch der Fall ist, weiß ich nicht. Aber das kann und sollte man am Einreiseflughafen bei den dortigen Zollbehörden erfragen.

Gibt es keine Steuerrückerstattung muss die "Steuerfrage" bereits beim Einkauf mit dem Händler geregelt werden. Das ist ganz simpel. Man legt dem Händler zum Nachweis, dass der Gegenstand exportiert wird das Flugticket + den Pass vor. Das belegt die Ausreise von Person und Gegenstand. Die Papiere werden vom Händler kopiert, weil er die Papiere beim lokalen Finanzamt vorlegen muss. Und dann zahlt man den Kaufpreis ohne Steuern. Die Rechnung hebt man gut auf. Sonst wird man von den deutschen Zollbehörden geschätzt. Das kann nachteilig ausfallen.

Ich denke übrigens, dass der Tipp mit der getürkten Rechnung wirklich zielführend ist; denn
1. kommt das zumindest der versuchten Steuerverkürzung gleich und ist strafbar. Und jetzt rechnet mal: Ist der zu erwartende Gewinn das Entdeckungsrisiko und den daraus entstehenden Kosten wert?
Was sind denn die Folgen? Es werden mindestens die doppelten Zollgebühren fällig und der geschmuggelte Gegenstand unterliegt der Einziehung - und zwar ersatzlos.
2. Der Zoll besteht nicht immer, aber immer öfter nicht nur auf eine Rechnung, sondern will auch einen Bankbeleg über die Zahlung sehen, z.B. die Visa-Rechnung. Und das reicht dann, um das zollrechtliche Strafverfahren einzuleiten.

 

[Anonymous]

Momentan lohnt sich auch der Versand aus USA-Land wieder, da der Dollarkurs ausreichend hoch ist, um trotz Versandkosten, MwSt. und Zoll noch einen kleinen Preisvorteil zu haben. Je nach Gewicht wiegt der Währungskurs die Versandkosten mehr als nur auf.

Sinn macht der Aufwand allerdings nur für Gerätschaften, die hier nicht so einfach oder im Grunde gar nicht zu bekommen sind, z.B. gebrauchte Custom-Shop Gitarren ausgewählter Hersteller. Für die Kalkulation habe ich mir ein kleines Excel-Sheet erstellt. Es lohnt sich bei Ebay.com ein paar Schnäppchen mit zu nehmen.

 

[Anonymous]

Also, was ich gerade herausgefunden habe:

Die kanadische Mehrwertsteuer liegt bei 7%+ eine von der Provinz festgelegt Steuer um die5% (variiert natürlich).
Diese sogenannte GST und PST kann man -->nach<-- der Ausreise zurückerstattet bekommen, die Formulare dazu liegen im Flughafen aus.

Ich versuche die ganze Zeit den Zoll zu erreichen, aber es scheint mal wieder ein Problem mit unserm Telefon zu geben.

Ich werde aber trotzdem versuchen, den Kauf gleich ohne Steuer abzuschließen, damit das nicht aus der Rechnung steht und die das zur MWSt-Berechnung mitrechnen.

LG
UI