Vintage Vibrato verstimmungsfrei - geht das ?

gitarrenruebe

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gitarrenruebe":1bczuta7 schrieb:
nichtdiemama":1bczuta7 schrieb:
Magman":1bczuta7 schrieb:
Andererseits bedarf es auch keinem Floyd Rose um wilde Dive Bombs zu kreieren, das wurde schon viel früher mit ganz normalen Tremolos gemacht ;-)

Stimmt, die Divebombs gehen auch mit nem Vintage-Strat-Vibrato.
Nur: danach ohne gravierende Verstimmung weiterspielen, das benötigt dann ein Froyd Lose o. ä. ...
Nein. Ein gut eingestelltes ganz normales Vintage-Vibrato kann man durchaus so einstellen, dass es Dive-Bombs und Ferrari-Kavaliersstart mitmacht, ohne aus dem Leim zu gehen, zumindest hat es bei mir immer gut geklappt, wenn folgendes beachtet wurde:

  • 1) Der Sattel muss ordentlich gekerbt sein und eine etwas selbstschmierende Wirkung haben, d.h. gut ist Knochen oder Graphit/Carbon, schlecht ist Plastik/Kunststoff.
    2) Das Vibrato muss aufliegen. Ich habe immer mindestens 3, manchmal auch 4 Zugfedern im Einsatz, also das ganze recht "stramm". Die 6 Halteschrauben habe ich so eingestellt, dass die beiden ganz außen rechts und links genau so eingestellt sind, dass das die Stahlplatte des Vibrato nach Nutzung wieder an die Unterkante der Schrauben zurückgeht und dort bündig anliegt. Die inneren vier Schrauben habe ich etwas hochgedreht, ca. 1-1,5 mm, so dass die Schrauben unten als leichte Führung noch Funktion haben, aber nicht mehr gravierend ins Geschehen eingreifen.
    3) Schrauben sind immer geschmiert zu halten.
    4) Auflagekerben an den Saitenreitern ab und an wieder glatt feilen/schmiergeln/polieren, dass keine Grate entstehen, wo sich die Saiten verhakeln können.
    5) Gute Locking Tuner schaden nicht, müssen aber nicht sein. Die Saiten müssen gut (straff, mit nicht zuviel Windungen) aufgezogen und vor Nutzung ausgiebig gedehnt werden.

Wenn ich diese Eckpunkte beachtet habe, wurde ich hinterher immer mit einem gut funktionierenden System belohnt, dass sich so gut wie nicht mehr verstimmt.

Habe fertig (und noch nie ein Floyd vermisst) ...

Dieser kurze Gedankenaustausch ist ja eigentlich einen eigenen Thread wert, oder ?

Wie ist das bei Euch, muss Floyd sein? Ich habe ja oben schon meinen Senf geschrieben, ergänzend muss ja noch die Variante 2-Point-Vibrato ohne Feinstimmer (Wilkinson, Schaller 2000, Music Man ...) in Betracht gezogen werden; auch damit habe ich immer ganz gute Erfahrungen gemacht, so dass ein Finetuning-Monstrum bei mir keine Alternative ist.

So, Ihr !
 
Hallo,

gute Frage.

Mir stellt sich die folgende: Wieso ein "normales" Trem soweit gesundbeten müssen, damit es das kann, was ein FR-System (egal mal jetzt von welchem Hersteller) von Haus aus kann??

FR Patent heisst ja nur daß die Saiten am Neck und Tremblock festgeklemmt werden, so daß die durch die Stimmung einmal definierte Saitenspannkraft zwischen diesen beiden Punkten fixiert ist. Hat ja erstmal nix mit schwebend eingestellt oder aufliegend zu tun.

Also warum nicht einfach wenns kompliziert geht oder wie...

Ich bin kein Dive-Bomber vor dem Herrn, nutze es wirklich nur wenns mir gerade in den Sinn kommt, aber dann will ich mir keine Gedanken machen obs gestimmt bleibt oder nicht.

Also, was spricht dann für ein Non-FR-Trem???
Klangunterschied?? Sind m.E. Nuancen, ein Dreh an der Klangregelung bewirkt doch nen größeren Unterschied.

Nur meine bescheidene Meinung...

Gruss

Juergen2
 
juergen2":2onhi12b schrieb:
Also, was spricht dann für ein Non-FR-Trem???
Klangunterschied?? Sind m.E. Nuancen, ein Dreh an der Klangregelung bewirkt doch nen größeren Unterschied.
Zum Klangunterschied: der ist IMHO bei weitem größer als eine Nuance - durch den relativ undefinierten (da langen) Auflagepunkt der Saiten auf den FR-Böckchen hat man (abhängig vom Winkel der Grundplatte zum Body) einen leichten Sitar-mäßigen Effekt. Der Klemmsattel aus Stahl tut sein übriges dazu.

Dann die Optik: ein FR auf einer schönen Gitarre hat in ungefähr den Charme eines Panzers auf der Landesgartenschau.

Und für mich das KO-Kriterium: das Handling. Auf meiner Luke (2-Punkt MM-"Vintage"-Vibrato, Knochensattel, Klemmmechaniken) habe ich auch auf der Bühne innerhalb maximal einer Minute die Saite gewechselt und gestimmt(!) - mach das mal mit 'nem FR nach. Wir können ja bei der nächsten Session mal gegeneinander antraten. :)

Für mich ist das Vibrato der Luke kein Kompromiss, sondern ein deutlicher Vorteil gegenüber dem FR. Es ist verstimmungsfrei und nebenbei lässt es sich wesentlich gefühlvoller bedienen als ein FR.
 
Hi Andreas,

ich hab auf meiner 85er MiJ-strat so einen Zwitter-Trem, Stringlock am Neck, aber am Tremblock Vintage-mäßig nur durchgeführt. Aber mit Feinstimmern. Durch diese Konstruktion hat Fender damals das Patent umgangen weil eben nicht BEIDE Enden der Saite fixiert wurden.

Auf meiner Custom Made hab ich ein Schaller-FR. Saitenwechsel dauert hier deutlich länger, geb ich zu. Aber erstens hatte ich in meiner gesamten Laufbahn vielleicht 3-4 Mal Saitenreisser on stage, und dafür hab ich dann die Zweitgitarre für den schnellen Wechsel.

Und dank Black Box ist auch die Stimmerei nicht sooo dramatisch.

Vom Sound her, für mich persönlich klingt die Gitarre als gesamtes entweder gut oder nicht, das Trem ist eine Komponente von vielen. FR oder nicht wäre soundtechnisch für mich kein Kaufkriterium, aber das ist subjektiv, ich weiss.

Optik, ok, entweder mag oder mag nicht, klar. Auf meiner schwarzen Strat fällt das schwarze FR nicht weiter auf, zumal versenkt eingebaut.

FR ist für mich wie ein 300-PS-Auto. Man fährts nie aus, aber es ist schön zu wissen daß man könnte wenn man wollte.

Gruss

Juergen2
 
juergen2":2w5jyezf schrieb:
Und dank Black Box ist auch die Stimmerei nicht sooo dramatisch.
Um mal Deinen Wortlaut ein wenig aufzugreifen:
"Wieso ein FR-System soweit gesundbeten müssen, damit es das kann, was ein "normales" Vibrato von Haus aus kann?" ;-)

Zu den 300PS: die hat das MM auch, allerdings mit Traktionskontrolle. :)
Will sagen: das MM hat (für mich) ein günstigeres Hebelverhältnis. Beim FR haut man einmal drauf und ist direkt 'ne Oktav tiefer...
 
Das Thema kam ja, weil in einem anderen Thread (siehe auch Anfang dieses Threads) die Aussage kam, man könne nur mit einem Floyd Dive-Bombs machen.

Ich will hier nichts gesundbeten, sondern der Tatsache, dass viele Gitarren werksmäßig mit Vintage-Teilen ausgestattet und nicht gut eingestellt sind, entsprechen. Ein paar kleine Einstellungstipps beachtet, und die Feinmechanik macht auch, was sie soll.

Außerdem ist es für mich eine Optiksache, das FR gefällt mir halt nicht.
 
Ich finde ein FR auch hässlich und es würde jede meiner Gitarren verunstalten. Das Vibrato der Luke ist für mich die genialste Konstruktion - einfach und funktioniert super! Allerdings habe ich die mittlerweile wieder verkauft.
Deshalb habe ich das Vintage Trem auf meiner Strat nach allen Regeln der Kunst so machen lassen, dass es jetzt auch starke Bendings zulässt.
Wie das mein Gitarrenbauer gemacht hat, weiß ich nicht genau, ich denke wohl so wie es gitarrenruebe beschrieben hat.
 
juergen2":btewsw2o schrieb:
Wieso ein "normales" Trem soweit gesundbeten müssen, damit es das kann, was ein FR-System (egal mal jetzt von welchem Hersteller) von Haus aus kann??
Ich finde den Satz in weiten Teilen nachvollziehbar . Ein nicht klemmendes System ist einem FR in Sachen Stimmstabilität immer (jaa immer und grundsätzlich!) unterlegen. Mechaniken, Sättel und geknickte Saitenenden sind ein zickendes Zünglein an der Stimmungswage.
Aber warum man auf der anderen Seite überhaupt noch Fender Vintage Trems verwendet - mit rostigen Madenschrauben in gebogenen Blechböckchen und einer schlabberigen Drahtstange mit vernudetlem Gewinde und so etwas als Alternative ansieht..... :roll:

Es gibt schöne und sehr schöne "Non-finetunig-tremolos" Mir gefällt das Schaller 2000 am besten. Aber auch PRS und Wilkinson (Gotoh) hat funktionierende Systeme. Sie sind schöner, kleiner, und arbeiten z.T. extrem präzise (Schaller2000) aber keines ist so stimmstabil, wie ein gutes FR.
Man kann nicht alles haben!
;-)
 
Ich möchte hier, zu Bangers MM Luke Erwähnung, noch unbedingt das Trem der MM Petrucci hinzufügen.
Da ich auch ein echtes FR (Siggi Braun) in verwendung habe und eben die Petrucci traue ich mich feststellen, dass das MM Vibrato keine Nachteile hat aber wesentlich besser aussieht. Es ist auch unterfräst und erlaubt wildeste Bombs und sonstiges ohne Verstimmung.
Insgesamt bevorzuge ich aber sowieso Hardtails.
 
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