YAHRP - Yet another Helix Research Project

gruenspan

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1 Feb 2008
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Aachen
The Helix Research Project, einer der ersten Treffer, wenn man nach Helix googelt. Fand ich witzig, hab ich adaptiert.

Nachdem ich, ich denke mit als einer der ersten, im Juni eine bestellt habe, war es gestern soweit. „Sie warten sicherlich schon sehnsüchtig … „ Ja, genau. Allerdings inzwischen nicht mehr ganz so sehnsüchtig, wie am Anfang. Jetzt steht das Ding hier. Nett anzusehen. Schwer. Deutlich besser verarbeitet und wertiger als seiner Vorgänger. Aber ich glaube, das hatten alle erwartet. Keine Überraschung. Die Taster drücken sich präzise und Vertrauen erweckend. Das Schwellerpedal macht ebenfalls einen sehr massiven Eindruck. Das Display ist groß bunt und sehr gut ablesbar. Sehr schön. Das kann Technik heute. Die leuchtenden Farbringe um die Taster zur Kennzeichnung des Effekttyps machen das Gesamtbild teilweise sehr bunt. Wahrscheinlich gewöhnungsbedürftig. Die wechselnden Beschriftungen der Taster sind natürlich sehr hilfreich. Ist aber eher eine Programmierhilfe als eine echte Stütze beim Gig, aber das ist nur eine Vermutung. Es ist teilweise ne Menge Text. Das rückseitige Anschlußfeld lässt keine Wünsche übrig, denke ich und auch dort sind alle Buchsen massiv, fest und geschraubt. Der optische Eindruck ist also erst einmal ungetrübt und hält, was das Marketing versprochen hat. Der Tuner füllt das gesamte Display - arbeitet präzise und ruhig.

Nun zum subjektiven Teil. Dem Sound. Wie habe ich abgehört? Bisher ausschliesslich über inear Kopfhörer. Das spiegelt sicherlich nicht alle Anwendungsbereiche ab und lässt womöglich andere Stärken des Systems aussen vor, aber mein Ansatz ist der Stand-Alone Nutzen des Gerätes ohne weitere Lautmacher, welcher Art auch immer.

Die ersten Bänke sind werksseitig mit Demopresets belegt, die diesmal nicht völlig effektüberladen daherkommen, sondern eher den rohen Amp mit etwas Hall und einigen typischen zuschaltbaren Effekten demonstrieren. Sehr angenehm. So kann man durch die Sounds zappen, ohne erstmal stundenlang zu schrauben. Was da zu den Ohren kommt ist auch direkt sehr ausgeglichen was die Laustärkeverhältnisse betrifft. Beim Pod hatten die Amps doch teils sehr unterschiedliche Pegel. Das scheint hier anders, zumindest sind die Presets sehr gut abgestimmt und es zerreisst einem nicht die Ohren, wenn man versehentlich vergessen hat, den Master wieder runterzuregeln, bevor man von einem zu leisen Preset auf ein anderes gewechselt hat.

Die Sounds sind „besser“ als im POD HD. Was soll das heissen? Besser? Schwierig zu beschreiben. Sie wirken lebendiger, vielschichtiger, komplexer. Mir aber immer noch teils zu „brizzelig“. Alles nicht sonderlich konkret – ich weiss – ich denke hier muss man sowieso selbst hören, ob einem die Modelle zusagen, oder nicht.
Im direkten Vergleich zu meinem Kemper kann ich spontan sagen: Meine aktuellen Profile im Kemper gefallen mir deutlich besser, als die Modelle im Helix. Insb. wenn es darum geht einen Booster zuzuschalten, oder einen Screamer vor den Amp zu hängen. Das ist natürlich ebenfalls subjektiv geprägt, aber es gibt auch direkt hörbare Unterschiede in den Sounds ähnlicher Amps, wo die Kemperprofile einfach nochmal detailreicher und komplexer daherkommen. Anders gesagt: Die machen mich einfach mehr an.
Ehrlich gesagt, habe ich aber auch am Helix noch nicht viel selbst geschraubt und mit dem Kemper arbeite ich nun schon eine ganze Weile. Der hat also auch einen deutlichen Vorsprung im Tuning auf meine Vorstellungen genossen.

Ich würde abschliessend sagen wollen: „Ja – da hat Line6 eine Steigerung im Sound zu verzeichnen, das ist mehr als der POD geboten hat. Vermutlich sogar deutlich mehr. Auf dem Soundniveau der Platzhirsche ist es aber nicht angekommen.“ Da Line6 aber vollmundig verspricht: „Alles eine Frage der Software“ kann man ja nachlegen. Die Hardwarebasis jedenfalls ist äusserst gelungen.
Wenn man dies nun noch in ein Verhältnis zum Preis legt, finde ich diesen doch recht sportlich angesetzt, trotz des wirklich sehr gefälligen Floorboards, welches sicherlich auch seinen Wert hat. 1.500 EUR sind schon eine Hausnummer, und ob die Helixe diesen Wert auch am Gebrauchtmarkt stabil halten können, wage ich auf Dauer zu bezweifeln. Wird man sehen.

Ich muss mal schauen, ob ich das hier noch weiter fortführe und vertiefe. Ich weiss, dass ich nicht der einzige bin, der unter den Erstbestellern war, vielleicht melden die sich ja auch zu Wort und haben vielleicht auch einen ganz anderen Eindruck gewonnen.
 
Ich hab´s auch seit gestern. Ich bin nicht überrascht. Das Helix ist genau so, wie ich es mir in der Zeit von Juni bis jetzt vorgestellt habe. Besser als die Pods allemal. UI, Routingmöglichkeiten, Effektquanti- und qualität, alles schick. Die Amps gefallen mir auch ganz gut. Okay, der Kemper hat mehr Möglichkeiten, aber er ist ja auch ein anders arbeitendes Gerät. Von daher: Amps? Kemper vorn. Eierlegende Wollmilchsau? Helix vorn. Ist halt immer die Frage, wie man ein Gerät benutzen möchte. Einen klaren Sieger gibt es für mich nicht, nur bei Preis/Leistung seh ich das Helix auf jeden Fall vorn. .. Soviel mein Eindruck nach ner Stunde mit dem Teil.
 
Gestern ist es übrigens passiert. Das, worauf ich seit Jahren gewartet habe.

Ein vielgebuchter Studiomusiker (muss nochmal googlen, war auf Youtube unter Rig Rundown) sagte den Satz, den man bisher nur als Parodie verstanden hat:

Er benutzt nur die alten Pods weil die neuen nicht mehr ganz so gut sind.

Wow!

Digitaltechnik Ende 90er Jahre: Das könnte das nächste Ding werden. Das flache Gebrösel wird vintage.

Ich werd' bekloppt.
 
Hallo,

wie schon mal erwähnt, treibe ich mich ja viel auf thegearpage.net rum und die Jungs von Line6 sind sehr sympathisch, daher bin ich voreingenommen und möchte Helix ein wenig verteidigen. Ja, nee - ich habe das Ding nicht selbst am Kabel gehabt und nein, ich habe noch nicht mal selbst Interesse, das Teil zu kaufen.

Dennoch denke ich, dass man dem Gerät Unrecht tut, wenn man nach einer Stunde unter dem Kopfhörer meint, dass es schlechter sei als Gerät XY. Bitte nehmt das nicht persönlich, ich freue mich über jedes Review! Allerdings findet man nach meinen Erfahrungen die richtig guten Sounds sogar in einfachen Geräten erst nach einer Weile. Obwohl das UI extrem einfach ist, wird auch hier eine Lernkurve sein.

Ich bin davon überzeugt, dass Helix ein Knaller ist. Auch bei euren beiden kurzen Reviews liest man kein "och nö, so doll ist das nicht" sondern es ist eher das Gefühl, dass das Gerät anders ist als XY. Ich bin sicher, dass nach einer Einarbeitung die richtig guten Sounds rauskommen.

Davon mal abgesehen, schaue ich immer wieder beeindruckt auf die Anschlussmöglichkeiten. Auf thegearpage.net antworten die Jungs von Line 6 auf Fragen. Da kommen wirklich die absurdesten Fragen, die ich hinsichtlich des Routings kaum verstehe. Und die Antwort ist meistens ein recht einsilbiges "yes, it can" und ich schüttele jedes Mal aufs Neue den Kopf.

Kurz: Ich würde mich freuen, mehr von Euch zu lesen, wenn ein paar Tage vergangen sind.

Gruß

erniecaster
 
groby schrieb:
Gestern ist es übrigens passiert. Das, worauf ich seit Jahren gewartet habe.

Ein vielgebuchter Studiomusiker (muss nochmal googlen, war auf Youtube unter Rig Rundown) sagte den Satz, den man bisher nur als Parodie verstanden hat:

Er benutzt nur die alten Pods weil die neuen nicht mehr ganz so gut sind.

Hi groby,

ganz ehrlich: Es gibt die Floor-Version des POD 2, den Floorpod Plus. Ich überlege ernsthaft, das Ding gebraucht zu kaufen - den kann ich benutzen, beim HD500 müsste ich das Manual lesen. Das will ja niemand.

Gruß

erniecaster
 
Hi, ich nutze auch hin und wieder den POD2 zu Hause, um schnell mal was zu üben. Es steht aber auch der Ampete hier. Aber um mal 15 Minuten zu dudeln macht es keinen Sinn, den Amp anzuwerfen.
Den POD2 finde ich ehrlich gesagt auch am besten von den POD´s. Sehr intuitiv ;-)

VG Roman
 
Ein Ami sagte neulich sehr treffend: "It´s not a Pod." Das ist was völlig anderes und nicht zu vergleichen mit den früheren Pods.
 
Hi Ernie,

völlig korrekt. Das Gerät wird große und auch viele Fans finden, keine Frage. Ich war am Anfang seehr enthusiastisch, was das Gerät betraf, ohne es je in Händen gehabt zu haben. Dann ging Zeit ins Land und ich kühlte etwas ab. Das Ding ist toll. Keine Frage. Viel besser / flexibler / schöner / toller / was auch immer - als der POD, den ich lange und in allen möglichen Kombis (mit DT, ohne DT über PA, zu Hause über Kopfhörer) gespielt habe und toll fand. Mein "Test" ist ein sehr subjektiver Blick auf einen kleinen Ausschnitt des Gerätes, der MIR besonders wichtig war. Es gibt viele andere Bereiche, die der Helix (das? die?) besser kann als der Kemper, der Kemper teils gar nicht kann.

Mein wichtigster Fokus war aber der Sound der Amps. Nicht die Technik (die finde ich als Technik Geek sowieso geil) nicht die Effekte, nicht das Routing, nicht die ansteuerbarkeit der Peripherie, nicht die Bedienung - und da ist der Kemper für mich der Sieger. Das wollte ich ausdrücken. Möglichst diplomatisch und noch etwas mit weiteren Informationen angefüttert, damit es auch Spaß macht, gelesen zu werden. :)


Gruß
Stefan
 
Gitarrenschlumpf schrieb:
Ein Ami sagte neulich sehr treffend: "It´s not a Pod." Das ist was völlig anderes und nicht zu vergleichen mit den früheren Pods.

Hmm. Das sehe ich anders. Es ist eine neue Generation, mit deutlich mehr Neuem als nur ein bisschen ChiChi, aber warum ist es kein POD mehr? Ich sehe da eine Menge Parallelen und das ist gar nicht negativ gemeint.
Der Pod hatte viele gute Eigenschaften, die in das neue Design und Konzept eingeflossen sind.
 
Erstmal heißt das Ding nicht Pod. Zum Zweiten ist es deutlich wertiger verarbeitet, was ja bei den Pods nicht der Fall war. Mir fällt da nur das X3L ein. Plastikbüchse. :D Außerdem klingt es völlig anders als ne Neuauflage eines Pods. Und Yamaha steht jetzt dahinter und spielt sicherlich keine kleine Rolle.
 
Gerade eben gefunden - klasse Review von Bax Shop auf YT. Sehr ausführlich und hilfreich.

[youtube]https://youtu.be/Z8YxAxYRCJ4[/youtube]

Schaut alles super aus - aber GAS will bei mir im Moment nicht aufkommen... Hab eher wieder eine komplett analoge Phase. Aber als Demo finde ich das super..
 
Ich liebäugle mit dem Teil als Effektgerät vor meinen Clean-Amps, weil ich über die vier Loops locker alle Verzerrer und zb den Coca Comp einschleifen könnte. Die Amp Models wären mir jetzt erstmal unwichtig.

Marco: Wie sind denn die AD/DA Wandler? Geht da was verloren, wenn man den/das Helix vor den Amp steckt? Beim POD HD merkt man schon einen gewissen Verlust.
 
Gitarrenschlumpf schrieb:
Erstmal heißt das Ding nicht Pod. Zum Zweiten ist es deutlich wertiger verarbeitet, was ja bei den Pods nicht der Fall war. Mir fällt da nur das X3L ein. Plastikbüchse. :D Außerdem klingt es völlig anders als ne Neuauflage eines Pods. Und Yamaha steht jetzt dahinter und spielt sicherlich keine kleine Rolle.

Hi Marco,

alles nicht lebenswichtig, aber ich denke das Rebranding war schon alleine aus reiner Marketingsicht erforderlich, da ein Gerät mit dem Namen POD bei vielen negative Assoziationen ausgelöst hätte und man sich sicherlich auch von dieser Modellreihe lösen wollte. Aber ein Rebranding macht noch kein neues Produkt. Auch hätten viele spontan gesagt: Ein Pod für 1.500 EUR? Die spinnen. Das ist aber erstmal kein Grund, dass das kein POD mehr ist - aber auch das ist ja nur ein Name. Ich sehe da eine Menge Gemeinsamkeiten zwischen den Geräten. und würde eher sagen: Das ist endlich ein "Pod" in anständiger Qualität, so wie man sich das Ding schon lange gewünscht hätte. Auch der POD HD klingt schon anders als die PODs der alten (Plastik) Generation. Trotzdem sind das aber noch PODs?! Ich finde da sollte man sich vom Marketing nicht einlullen lassen. Das ist ein Pod. Mindestens genau so viel, wie es keiner mehr ist.

Gruß

Stefan
 
Dave Sustain schrieb:
Marco: Wie sind denn die AD/DA Wandler? Geht da was verloren, wenn man den/das Helix vor den Amp steckt? Beim POD HD merkt man schon einen gewissen Verlust.
Ich kann keine Beeinträchtigung des Signals feststellen. Ich spiele allerdings FRFR und hab keinen richtigen Gitarrenverstärker mehr, um das zu testen.
 
Hat der/das/die Helix eigentlich noch den Link Anschluss?

Ich habe noch meinen L2m hier und liebäugle da wirklich damit, das als Combi zu nutzen als Quasi-Backup und den Helix vor dem Amp als Effektzentrale...
 
Also ich werde ihn mir auf jeden Fall mal ansehen und probieren.

Ohne ihn getestet zu haben ist (zumindest für mich und meine Anforderungen) klar, das das Helix von allen Rahmenbedingungen bislang das ansprechendste und funktionalste Teil auf dem Markt ist.

Das immer Vergleiche mit POD, und HD500 herangezogen werden lässt sich wohl nicht vermeiden, aber das sind "Computer", die schon viele Jahre auf dem Buckel haben. Er muss sich messen lassen am Fractal und Kemper.

Am Ende steht für mich die Frage, wie es klingt, und sich als "Amp" macht, denn als solchen will ich es verwenden.

Ich bin sehr gespannt!
 
Mr Scary schrieb:
Also ich werde ihn mir auf jeden Fall mal ansehen und probieren.

Ohne ihn getestet zu haben ist (zumindest für mich und meine Anforderungen) klar, das das Helix von allen Rahmenbedingungen bislang das ansprechendste und funktionalste Teil auf dem Markt ist.

Das immer Vergleiche mit POD, und HD500 herangezogen werden lässt sich wohl nicht vermeiden, aber das sind "Computer", die schon viele Jahre auf dem Buckel haben. Er muss sich messen lassen am Fractal und Kemper.

Am Ende steht für mich die Frage, wie es klingt, und sich als "Amp" macht, denn als solchen will ich es verwenden.

Ich bin sehr gespannt!

Da stimme ich zu, wobei fractal und kemper auch schon ein paar jahre auf dem buckel haben, zumindest was die hardware betrifft. Man darf auch nicht vergessen, dass das Helix eine komplett neue form des Amp-Modellings für line 6 darstellt - also macht ein vergleich mit bisherigen PODs überhaupt kein sinn, zumindest sollte man das Helix nicht als Fortsetzung/Weiterentwicklung eines PODs betrachten.
Ich stelle mir manchmal vor auf dem Helix würde nicht der Schriftzug line 6 stehen, sondern fractal... und plötzlich würde man in diversen Foren lesen dass es ganz großartig klingen würde, sogar noch besser als axe-fx II und kemper ;) Wenn man es ganz objektiv betrachtet, bleibt einem nichts anderes übrig als zuzustimmen, dass das User Interface, sowie das Design und die Haptik und auch die Anschlüsse und Routing Optionen (Audiointerface nicht zu vergessen) alles andere wie 80er Jahre Spielzeug aussehen lassen. Ich muss auch zugeben, dass ich bisher mehr clips vom Axe-Fx gehört habe, die mir weniger gut gefallen haben als vom Helix.
Ich finde die Amps im Helix klingen wie ein Amp im Studio mit nem Mikrofon davor, das klingt manchmal ganz schön schrill/hart, aber genau das soll es auch, weil den sound polieren kann man später im Mix. Was ich äußert unbrauchbar finde sind solche glattpolierten Gitarrensounds wie fertig aus dem Mix... die funktionieren Live auch fast nie, da man damit im Bandkontext völlig untergeht.
Ich hab auf jedenfall hohe Erwartungen an das Helix - als Modeller für mein Studio, und als Pedalboard Ersatz in Kombination mit meinem Friedman Amp. Sollte es diese Aufgaben gut erfüllen, ist der Preis ein Witz - da es viele Geräte im Wert von abertausenden Euros ersetzen würde ;)
 
ultraknilch schrieb:
Ich finde die Amps im Helix klingen wie ein Amp im Studio mit nem Mikrofon davor, das klingt manchmal ganz schön schrill/hart, aber genau das soll es auch, weil den sound polieren kann man später im Mix. Was ich äußert unbrauchbar finde sind solche glattpolierten Gitarrensounds wie fertig aus dem Mix... die funktionieren Live auch fast nie, da man damit im Bandkontext völlig untergeht.
Ich hab auf jedenfall hohe Erwartungen an das Helix - als Modeller für mein Studio, und als Pedalboard Ersatz in Kombination mit meinem Friedman Amp. Sollte es diese Aufgaben gut erfüllen, ist der Preis ein Witz - da es viele Geräte im Wert von abertausenden Euros ersetzen würde ;)
Ein Review von Dir tät mich interessieren, falls Du Dir die Mühe machen willst.

Viele Grüße,
woody
 
Hallo, der Knilch :) (und natürlich auch alle anderen)

Gut, lassen wir alle Vergleiche und Schriftzüge aussen vor. Nehmen wir zwei Ampmodelle, die den gleichen Namen tragen und vergleichen diese. Zum einen klingen sie nicht identisch, und genau das würde ich auch nicht erwarten. Somit ist das auch kein echtes Kriterium, ich kann nur sagen a trifft mehr meinen Geschmack, oder b. Das eine Modell/Profil klingt aber detailreicher, komplexer, es macht mich mehr an, als das andere. Das ist das wichtige für mich, und nicht nur für mich, habe ich den Eindruck. Genau das schreiben auch andere: Das Gerät muss zeigen wie es klingt. Das wird jeder für sich anders beurteilen und insb. seine persönlichen Präferenzen mit in die Wagschale werfen (wofür soll das Gerät eingesetzt werden?), aber am Ende soll der Klang/Sound zählen. Ich finde wir sind bisher alle mit unserer Ansicht und Beurteilung gar nicht so weit auseinander und vielleicht verstehe ich Euch auch nur falsch, denn ich will dem guten Helix gar nix Böses. Auch den Mitarbeitern dahinter nicht und auch jedem, der eine andere Meinung hat als ich nicht. Die einzige Feststellung war: Die Amps im Kemper klingen FÜR MICH besser als die im Helix. So wie Marco schon schrieb: "Als eierlegende Wollmilchsau ist der Helix derzeit wohl unschlagbar". Dem stimme ich zu. Sehr kompakt (aber leider auch deutlich schwerer als früher), sehr intuitiv zu bedienen, (relativ) leicht zu programmieren, tolle Routing und Einschleifoptionen für "echte" Amps und liebgewonnene Effektpedale, das alles in durchdachtem Design mit zeitgemäßem, SEHR! großem Farbdisplay, robusten, illuminiereten Knöpfen usw. usw. habe ich alles geschrieben. Toll. Super. Fantastisch - und für jeden, der genau das braucht/sucht sicherlich eine gerechtfertigte Investition. ABER: Das Ding ist NICHT die Revolution des Ampmodellings. Der Helix setzt NICHT noch mal einen oben drauf, was die Reproduktion der Ampsounds betrifft und ich finde auch in Sachen Effektqualität (ich sage nur: gemodelte Glühbirnchen ...) kann ich keinen Quantensprung gegenüber den anderen Verdächtigen erkennen und damit meine ich Kemper und Fractal. Denn es geht mir gar nicht darum, ob z.B. das Univibe klingt wie das Original oder der JTM45, wie die handwired Variante von 19hundertschlagmichtot dafür habe ich viel zu wenig Erfahrungen mit realen Originalen gesammelt, sondern ob es für meine Ohren gut klingt - und ob dieses "gut" auch für mich quantifizierbar ist, im Sinne eines Vergleichs (mit den Ohren) gegenüber einem anderen Effekt/Amp (der Konkurrenz), der gleiches tut und ggf. nur anders heisst. Das sollte die Aussage sein. Nicht mehr und auch nicht weniger. Mein Fokus (und auch das steht im "Review") ist der Stand-Alone Einsatz des Gerätes und nur das.
Ich könnte da noch Stunden drüber philosophieren und diskutieren, denn ich habe an dem Thema Ampmodelling an sich sehr viel Freude - aber irgendwann wird der Arm vom Schreiben lahm ...
Ob das jetzt hilfreich war? Wir werden lesen. :)
 
Ich bin auch der Meinung, dass die reine Ampsimulation im Kemper besser ist. Das Helix lässt sich noch mit IRs in die richtige Richtung biegen, trotzdem hab ich es bisher nicht geschafft, den Bogner XTC von Guido Bungenstock (amtliches Kemper-Profil) im Helix nachzubauen. Ich komme nah ran, aber nicht genau drauf.
 
Hi,

hier ist mal ein interessanter Thread zum Vergleich/ Blindtest Kemper vs. Helix: http://www.thegearpage.net/board/index.php?threads/helix-kemper-clips.1629076/

Ich konnte noch nicht rein hören, aber schön zu lesen, wie die Meinungen der Hörer (auch bei Blindtests) sind, bzw. auseinander gehen.
Klingt für mich, als lägen die zwei sehr nahe bei einander.

Derjenige, der alles aufgenommen hat, bevorzugt den Kemper.
Ich glaube, das aktuell auch noch bei den Kemper-Usern das lange einstellen, rumprobieren, einhören etc. eine Rolle spielt.

Bin gespannt auf mehr davon, und wie sich dies nach etwas Zeit entwickelt. :!:
 
Hallo,

sicherlich sind die Regler und insgesamt das UI der "großen Drei" unterschiedlich ausgelegt. Wer eins der Geräte hat und eingearbeitet ist, der wird sich bei den anderen Geräten umstellen müssen und das als negativ empfinden.

Ich bin mal auf was Ähnliches reingefallen. Ich hatte von Tech21 das GT2 und nutzte da einen cleanen Fendersound. Als ich das Blonde Pedal bekam, versuchte ich, den Sound des GT2 nachzustellen. Das ging ziemlich gut, war nah dran aber nicht perfekt. Ich war versucht, das Blonde Pedal zurück zu schicken.

Dann kam ich auf die bessere Idee, mit dem Blonde Pedal einen richtig guten Sound einzustellen und den dann mit dem GT2 nachbauen zu wollen. Das GT2 kam dann nicht mehr mit.

Wenn ich eine Tele besitze und sie lange spiele, wird eine Paula muffig klingen und alle Versuche, die telig zu machen, sind irgendwie doof. Ist die Paula die vertraute Gitarre, ist die Tele vermutlich dünn und plinkig. Welches ist die bessere Gitarre?

Will sagen: Wenn man Gerät A als Vorbild nimmt, wird Gerät B immer nur die Kopie sein und andersrum. Das muss aber nicht viel über die Geräte A und B sagen.

Gruß

erniecaster
 
Ich hab mich heute nochmal in paar Stündchen mit dem Helix auseinandergesetzt. Ich wollte nicht hinnehmen, dass ich keinen vernünftigen Bogner-Sound hinbekomme. Referenz war der Kemper mit einem Profil von Guido Bungenstock. Am Ende des Tagen bin ich nun ziemlich zufrieden. Die Lösung lag in separaten Ownhammer-IRs einer 412er Bogner-Box. Dahinter noch etwas EQ und fertig war´s. Das Helix kann es also doch. Man muss sich nur damit beschäftigen. :)
 
gruenspan schrieb:
Nicht die Technik, nicht die Effekte, nicht das Routing, nicht die ansteuerbarkeit der Peripherie, nicht die Bedienung..........
Stefan


Aber genau das war es was mich am Kemper so derart abgeschreckt hat -
die von Dir beschriebenen Punkte sind (für mich) einfach wichtig, nein,
ich setzte die heute voraus. Der Kemper ist ein Röhrenradio im Vergleich zur heutigen DAB-Radiotechnik (und gibt das wohl über sein Design auch indirekt zu) und das auch noch ohne echte Nostalgie, fast wie Aging?? - egal, Drehrädchen und keine funktionierende Rechneranbindung sind inakzeptabel, da nützen mir auch die besseren Ampsounds nix wenn´s kompliziert wird.
Da hat Line6 wieder mal die Nase vorn, ich warte trotzdem lieber auf das AX8 von Fractal und hoffe auf best of both worlds. Topsounds und Technik aus 2015
 
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