2012/13...was hast du musikalisch gelernt?

Pfaelzer schrieb:
20

- ich definitiv zu wenig bewusst Musik h ö r e. Nur zu Üben bringt nichts, wenn man keine Inspiration durch neuen Input hat. Neue Wörter zu lernen bringt nichts, wenn man nichts Neues erzählen kann.


p

das halte ich zum Teil für eine gewagte These. Wobei ich deinem letzten Satz hier zustimme. Der widerspricht sich aber aus meiner Sicht mit dem was ich aus dem anderen hauslese.....

Auch das Leben und Erleben macht kreativ ohne die Musik für neue Inspirationen gewinnen zu müssen. Musik ist Ausdruck der Gefühle....wir alle haben gelernt, durch Musik Erlebtes auszudrücken. Ich muss also nicht unbedingt viel Musik anhören um musikalisch etwas aussagen zu können. Ich denke es ist eher so, wenn man viel Musik hört spiegelt man nur das Gehörte wider, das ist nicht unbedingt neuer eigener Output....

ich finde es für mich erstrebenswert (wenn auch ein schwer erreichbares Ziel) wenn ich nach Aufnahmen sagen kann, dass bin ich und nicht das ist die Summe dessen was ich die letzten 6 Monate gehört habe.....

Insofern tendiere ich dazu, wenn ich was aufnehme, so wenig wie möglich anderes Material anzuhören.....das hängt dann nur im Ohr und lenkt ab.....

Input kommt dann wieder ganz von selbst....

Ganz einfaches Beispiel zur Untermauerung meiner These....wenn ich viel Stress oder sagen wir "viel Bewegung in meinen Stimmungslagen habe" (mal etwas neutral formuliert) da schwabb` ich vor Ideen über.....wenn ich mich ausgeglichen fühle, habe ich oft gar keine Inspiration.....

btw:
Ich habe mir zu Weihnachten von Tommy Emanuel "little by little" schenken lassen und und komm zur Erkenntnis, das ist qualitativ so fernab von allem was ich sonst so höre und kenne, das ich am liebsten gar nichts mehr aufnehme.....

So etwas kann auch durch Input bewirkt werden.....
und ich kenne einige wirklich gut Instrumentalisten und Musiker, die gar nichts eigenes zustande bringen bzw. wagen, weil sie sich mit so viel Input zuschütten, dass sie an sich und ihre eigene Kreativität gar nicht (mehr) glauben....
 
Pfaelzer schrieb:
Besser wird imho nur, wer Dinge spielt, die er vorher noch nie gespielt hat....und dazu sollte man auch mal andere Dinge hören...vielleicht sogar welche, die man anfänglich nicht so prickelnd findet...in jeder halbwegs mit Gefühl gemachten Musik stecken imho Wahrheiten und Ideen...

:top: :top: ...einer meiner Vorsätze: auf zu neuen musikalischen Ufern. Neue Sachen probieren...abseits der bisher gegangenen Wege, um vorwärts zu kommen.

Grz, Marco
 
Pfaelzer schrieb:
Merke: Besser wird imho nur, wer Dinge spielt, die er vorher noch nie gespielt hat....

p

besser ist immer relativ (es gibt auch welche die sagen: wer nicht versucht besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein......wenn man deine und diese Aussage streng auslegt, würden 95 % der sog. Guitarheroes durchfallen - die meisten sind sich und ihrem Spiel nahezu "sklavisch treu geblieben" und genau deshalb haben sie auch so eine große Fangemeinde).

....ich würde es nicht so dogmatisch sehen....der eine möchte sich ständig neu erfinden, dem anderen genügt es, sein Spiel zu optimieren und anzureichern.....

aber um das ging es dir ja nicht, da du ja nicht explizit von Gitarrenmusik gesprochen hast....ich aber schon, insofern haben wir aneinander vorbei geredet.

Country & Western, Klassik und Jazz höre ich auch häufig aber ich vermeide artgleiche Musik wie ich sie selber vorzugsweise mache, sonst rutsche ich zu sehr in ein anderes Fahrwasser und mir ist es schon wichtiger, mir selbst treu zu bleiben als andere "nachzuahmen".....

Insofern sehe ich Musik für mich weniger als Inspiration sondern mehr als Ablenkung.....

Aber ich bin natürlich auch immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen, und deshalb der Sagmeister, wobei ich auf den ersten 50 Seiten noch nichts neues gelesen habe....ich hoffe dann auf die weiteren 150 Seiten.....und ob man nun mit 2 Skalen glücklich wird (wie von Neil geschrieben) ist mir eigentlich egal, ich will nur manches verstehen und dann hör ich es anders und dann kann ich es auch einsetzen....(hoffe ich zumindest).

Btw: meine größte Inspiration ist meine (jetzt) 4 jährige Tochter. Die stellt mich vor bedeutend mehr Herausforderungen als es die Musik bis jetzt in meinem Leben hat.....

dich nehme mir insofern für 2013 vor, diesen Aufgaben gerecht zu werden und die Musik dabei als guten Ausgleich mit Spaß und Freude zu genießen.

ich nehme mir nicht mehr so viel vor und will auch nicht mein Spiel groß verändern, es genügt mir ein paar Soli rauszuhauen, die mich glücklich machen..... ;-)
 
Schöner Faden.

Meine Erkenntnis des Jahres ist auch nichts neues: Musik macht man nicht mit den Fingern, sondern mit dem ganzen Körper. Das ist hilfreich für Ton und Timing.

Dank einer hilfreichen DVD von Stickspieler Greg Howard habe ich jetzt einen Ansatz, wie ich das auf dem Stick umsetzen kann. Jetzt muss ich nur noch ein wenig üben, bis ich so gut bin wie er:

 
Liebe Freunde der Musik und des gepflegten Austausches...ich grabe diesen Thread nun wieder aus um die gleiche Frage wie 2012 zu stellen und auch das 2012 geschriebene zu reflektieren.

auge schrieb:
Liebe Forumities,

knapp vor dem Jahreswechsel ist ja meistens Zeit das Jahr zu rekapitulieren.
Ich möchte euch dazu ermuntern das ganz im musikalischen Sinne mal zu machen.
Hier geht es gar nicht um Equipment sondern nur darum was du musikalisch gelernt hast, wie du dich weiterentwickelt hast.

Am Instrument technisch?
Oder am Tone (Der Part ohne Gear)?
Oder auch theoretisch?
Harmonielehre, Improvisation, Grooves usw.?
Im Zusammenspiel mit anderen Musikern?

Bin gespannt was euch euer 2012er Jahr da alles beschert hat.

Wenn du Lust hast kannst du auch schreiben was du 2013 weiterentwickeln möchtest.

Ich freue mich über eure Einsichten und Ansichten und werde selber natürlich auch rekapitulieren und mich beteiligen.

Ich betone nochmals, dass mich Equipment in diesem Thread absolut nicht interessiert.

Lg
Auge

Meine damalige gekürzte Antwort:

auge schrieb:
Hallo Liebe Musikerkollegen und Freunde,

....



Durch die Beschäftigung mit den eigenen Songs und die Prüfung habe ich auch sehr viel am Gesang gearbeitet.

...
Da Klavier bei uns Pflichfach ist hab ich doch die Tasten in meinen Freundeskreis eingeschlossen und versuche zumindest normale Liedbegleitungen groovig und insteressant zu spielen. Eingedenks des geringen Zeitkontingent fürs Klavier bin ich recht angetan was in diesem Jahr (Dank an meinen Lehrer) weitergegangen ist.

Ab den Sommerferien widmete ich mich recht intensiv der Jazzharmonielehre. Mit Lehrer und Sikora beginne ich die Dinge besser zu verstehen. Da ich die Entscheidung getroffen habe nach diesem Studium auch noch Jazzsaxophon zu studieren (berufsbegleitend) bin ich da seit der Jahresmitte am Vorbereiten auf die sehr selektive Aufnahmsprüfung. So verbindet sich Jazzharmonielehre mit dem Saxophon und harrt dort dann der Umsetzung. Das plagt mich mehr als ich erwartet habe.

Etwas zu wissen heisst noch lange nicht es zu können heisst noch lange nicht Musik zu machen.

So suche ich meinen Weg durch einfachere und kompliziertere Jazzstandards und höre eine Menge der entsprechenden Musik und warte drauf dass mir der Knopf aufgeht. Hier hab ich das Gefühl der Stagnation, was mein Lehrer verneint ;-)! Natürlich hab ich auf die Gitarre nicht vergessen und verändere dort, durch die Jazzharmonielehre meinSpiel ein bisserl mehr in die Vertikale, wohingegen ich am Sax genau den umgekehrten Weg gehen muss.

Für 2013 möchte ich die Aufnahmsprüfung und auch gleichzeitig den Abschluss meines derzeitigen Studiums samt Bachelorarbeit schaffen. Ich erwarte mehr Gigs (lt. Vorausschau des Bandleaders) und Einsichten und Erkenntnisse im Jazz. Weiters würde ich gerne wieder mehr Songs schreiben (darf dann auch jazziger sein) und wieder soviel Zeit wie möglich auf der Bühne verbringen.

Ich möchte das Duo mit meiner Freundin (Fl, voc) endlich aus der Taufe heben und weiterhin soviel Freude an der Musik haben.

Lg
Auge

Das private lass ich wieder weg. Gear soll auch kein Thema sein...

Am Klavier/Keyboard hat sich viel getan. Ich war/bin in der Lage nun Popmusik ordentlich zu begleiten was mir prompt einen Theatermusikjob einbrachte. Da war die Kombination Klavier/Gitarre gefragt und ich konnte das stemmen.

Im Jazz bzw. der Beschäftigung damit bin ich wesentlich weitergekommen. ich habe die Aufnahmsprüfung auf die Jazzuni mit dem Sax geschafft wurde aber aus Alters- und Ausbildungsgründen (fertiger Beruf) um ein Jahr vertröstet. Ausserordentlich konnte ich aber dann doch alle Fächer inskribieren. Das hilft vor allem im Eartraining und im Austausch mit Studierenden und Professoren. Der Übeaufwand stieg allerdings auch beträchtlich und ich komme unter 2-4 Stunden am Tag nicht zurecht mit dem geforderten Material. Vor allem das transkribieren von alten Jazzaufnahmen ist anfangs sehr Zeitaufwändig...aber auch spannend.

Das Studium konnte ich mit Auszeichnung abschliessen. Auch eine wissenschaftliche Publikation kann ich mittlerweile vorweisen. Und Anfang Dezember wurde mir auch eine Lehrerstelle zuteil um den studierten Job auch auszuüben. Leider mit etwas zuviel Stunden um beim Studium richtig was weiterzubringen aber das sind veränderbare Faktoren.

Gigs 2013 waren OK (alles in allem wohl um die 56) ich arbeite aber an Szenarien heuer mehr spielen zu können. Vor allem bekomme ich immer mehr Aushilfsgigs wo Blattlesen und meine Instrumentenkombination gefragt ist.

Songs hab ich leider fast keine geschrieben. Der musikalische Fokus war einfach woanders. Das Duo mit meiner Freundin hab ich auch nicht aus den Startlöchern gebracht, das steht 2014 an. Dafür hab ich mit einem Freund ein lustiges Jazzduo gegründet für Bars, Vernissagen u.ä. da gabs bereits die ersten Auftritte.

2014 möchte ich Job und Studium unter einen Hut bekommen. Weiter intensiv am Jazz arbeiten. Mehr spielen (evtl. in neuen Projekten mitwirken) und mich musikalisch einfach weiterentwickeln.

Bin sehr gespannt wie es euch so ergangen ist und welche Pläne ihr schmiedet!

Lg aus Ö

Auge
 
Zwei Dinge waren dieses Jahr für mein musikalisches Leben entscheidend.

Zum einen habe ich mir im Frühsommer einen Sehnenabriss am kleinen Finger der Greifhand zugezogen, an dessen Folgen ich iimmernoch laboriere.. Dazu noch eine verkalkte Schulter - ich werde definitiv alt und bin mir jetzt stärker als vorher bewusst, dass ich dankbar sein kann, bis jetzt mit Ende 40 so viel Spaß am Musizieren gehabt zu haben. Habe ich immernoch, aber die Zeit rennt. Mein Songwriting hat sich definitiv verbessert. Da mag ein Zusammenhang sein.

Das andere musikalische Großereignis in meinem Leben ist, dass ich jetzt bei unserem kleinen feinen Lokalsender mehr oder weniger durch Zufall die Musikredaktion übernommen habe und da völlig autunom arbeiten kann. Da fließt sehr viel aus meinem bisherigen Leben zusammen und ich habe quasi einen neuen zusätzlichen Satz Ohren bekommen. Niemals meldet sich jemand und sagt: "Hey, Ihr habt jetzt drei Wochen lang nichts von Phil Collins gespielt". Sehr, sehr schön, das.

Ach ja, drittens. Unsser Alterspräsident der Band geht demnächst in Ruhestand und wird uns dann verlassen. Dann soll's das gewesen sein. Und wir sind dabei, einen wirklich schönen und würdigen Endspurt hinzulegen.


Damit sind die Weichen für 2014 gestellt:

Ein paar schöne Songs schreiben.
Neues entdechken und den Tag der Zuhörer am Gerät musikalisch bereeichern.
Mehr solo spielen und vielleicht hier und da mal in andere Zusammenhänge/Konstellationen reinschnuppern.

Beste Grüße von der Küste,

Kalle
 
bis auf ein paar neue Jazz Licks habe ich musikalisch nichts neues gelernt....

Musik (v.a. neuer Input) braucht Zeit.....und die habe ich nicht ausreichend....und das wird sicherlich die nächsten Jahre nicht besser werden. Ich habe 2013 - glaube ich - mind. 5 Angebote von Bands abgelehnt....
 

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