An die PU-Philosophen

swingblues59":ysqxqbtf schrieb:
Hallo Magman,

jo, aber ich kann doch auch beide Volume-Regler zurückdrehen oder?
Oder meinst Du was anderes?

Klar, wenn du beide Volume-Regler gleichmäßig zurück drehst dann bleibt der Effekt auch erhalten. Ist allerdings dann sehr fummelig! Ich hatte bei all meinen ES auf einen Master Volumen umgerüstet, da ich meist mit o_O.P. Sound gespielt habe. Geschmacksache ;-)
 
ok, und was ist denn genau der Vorteil an einem zurückgedrehten Vol-Regler?
Ich hab mal irgendwo gelesen, das würde besser klingen...
Ist da was dran?
 
swingblues59":pn4jwlb2 schrieb:
ok, und was ist denn genau der Vorteil an einem zurückgedrehten Vol-Regler?
Ich hab mal irgendwo gelesen, das würde besser klingen...
Ist da was dran?

Besser klingen, bei zurückgedrehten Poti? Naja, wenn man wie ich gewohnt ist seine Sounds mit dem Volume-Poti zu steuern, anstatt versch. Vorstufen und Booster zu schalten ist man halt flexibler und es klingt etwas dynamischer - aber ob's für jeden besser klingt :shrug:

Vorteil eines Master-Volumen ist halt, das du den Out of Phase Effekt in allen Lautstärken spielen kannst. Hör dir z.B. mal Andreas Arlt von den B.B. & The Blues Shacks an, der zelebriert das sehr gut mit seinen ES Modellen. Also, wenn du diesen speziellen nasalen Sound liebst, dann lohnt sich ein Umbau auf Master-Volume-Reglung. Setzt du ihn nur ab und an mal ein, dann kannst du auch darauf verzichten.
 
Der Andreas von den Shacks ist ja auch ein richtig Guter in der Deutschen Jump-Blues-Scene...und sein Sound ist einfach nur Oberklasse.
Ich denk jetzt mal über einen Master-Vol nach...Mist...ich wollte grade anfangen mit dem basteln...
 
Also, ich habe einen P 90 und einen Humbucker, beide mit nur 2 Adern (Hot und Masse). Kann ich damit eine Out of Phase Schaltung hinkriegen?

Ich bin etwas verunsichert, ich habe grade im Net gelesen, diese Schaltung ginge nur mit 4 adrigen + Masse PUs.

Help!
 
swingblues59":1pgatfbx schrieb:
Also, ich habe einen P 90 und einen Humbucker, beide mit nur 2 Adern (Hot und Masse). Kann ich damit eine Out of Phase Schaltung hinkriegen?

Ich bin etwas verunsichert, ich habe grade im Net gelesen, diese Schaltung ginge nur mit 4 adrigen + Masse PUs.

Help!

Tausche einfach bei deinem P90 den heißen Ausgang mit Masse und schon hast du in der Mittelstellung den gewünschten Out of Phase Effekt ;-)

PS: So hat das damals der Guitartech von Peter Green auch gemacht, wenn auch unbeabsichtigt. Mister Green war begeistert von dem Sound und prägte damit seinen Stil.
 
Danke für eure schnelle Hilfe, ich war wie gesagt, durch einen Net-Beitrag etwas verunsichert.

Thank you so much...
 
swingblues59":2isld8vc schrieb:
Danke für eure schnelle Hilfe, ich war wie gesagt, durch einen Net-Beitrag etwas verunsichert.

Thank you so much...

Ja, Toll, und warum musste dann diese ganze OT-Arie für dein privates Problemchen in diesem Thread stattfinden??

@ Maggi: du alter Fuchs hättest ja auch gleich schalten können und einen "How to do" Thread für Alle mit ähnlichem Prob aufmachen können.



Zur Pickup-Frage: Wie weiter oben schon in aller Ausführlichkeit und mehrfach angemerkt: PU-Tausch ist "Guesswork".

Alle Aussagen, die OHNE PU-Direktvergleich in der jeweiligen Gitarre die Originalen schlechtreden sind einfach unseriös, um nicht zu sagen dummes Geschwafel.
Bester Beispiel-Ansatz: das Obertonverhalten. Zu behaupten, dass PU xy zu wenig Höhen/Mitten/Bässe etc. 'raustut', ohne erst einmal eine Analyse mit anschliessender Optimierung der gesamten Schwingungseinheit Gitarre vorgenommen zu haben ist schon ein Witz.

Erinnert mich an Aussagen und Vorgehensweisen von Autobastlern, jenen typischen Spoiler-Piloten, die alles Mögliche an ihren Kisten an-/ab- und umbauen, statt erst einmal den MOTOR komplett feinzujustieren.

Ich habe mir mal den Jux erlaubt, das mit einer Kundengitarre exemplarisch durchzuspielen - in dem Falle eine 94er Korea-Strat aus dem Hause Young Chang (die Kenner wissen wahrscheinlich, welche).

Der Kunde brachte das Instrument, um andere PUs einbauen zu lassen - ja, klar, genau mit der Begründung/Behauptung (Zitat): "...da sind noch die Original-Koreateile drin, ziemlich dumpfer Fernost-Müll! Kein Attack, kein Snap, keine Dynamik! (Zitat Ende)

Als er nach zwei Wochen kam, war die Gitarre komplett überarbeitet (siehe unten) und perfekt eingestellt. Statt seine Frage, welche PUs ich denn nun eingesetzt hätte zu beantworten, liess ich ihn seine Gitarre gleich mal an einem Fender Deluxe antesten. Er war total verblüfft, voller Begeisterung über die neuen Pickups - Dynamik, Snap, Attack, alles da, Twäääng, viel besseres "am Gas (Vol-Poti) hängen" und TOOOUNE.
Glänzende Augen.

OK, wir hatten ein fast freundschaftliches Verhältnis; ich konnte den Mann schlecht bescheissen und sorgte für Aufklärung:
ich hatte nur die PU-Kappen gegen leicht vergilbte getauscht.

Was war passiert? Fangen wir mal mit den simplen Sachen an...

1. Die Halsbefestigungsschrauben hatten alle vier - etwas übertrieben ausgedrückt - Spiel und konnten fast eine halbe Umdrehung nachgezogen werden. Erstmal...

2. Das Trem wurde selten bis nie benutzt, es war fast blockiert angeknallt statt schwebend eingestellt. Die Sattelböckchen waren aus relativ weichem, dämpfenden Nickelguss; ausgetauscht gegen optisch gleiche aus Stahl.

3. Die schon kräftig gespielten Saiten waren im schlecht genuteten Plastiksattel fast verbacken, die umsponnenen Saiten verklemmt.

4. Die Anzugsmuttern der Tuner-Mechaniken waren bis auf eine locker.

Die etwas komplizierteren Sachen:

5. Die in der Tat schlecht klingenden Pickups waren recht ungewöhnlich höhenjustiert; der Hals-PU war zu weit abgesenkt, der Steg-PU zu nahe an den Saiten. Sie waren vertauscht eingebaut; korrigiert.

6. Das 500K Volume-Poti war schlecht lesbar, zeigte nur 435K am Messgerät. Es hatte bereits eine sog. 'treble bleed' Höhen-Kompensationsschaltung. Klasse. Leider war in Korea ein falscher Wert da reingerutscht und die Dämpfung der Regelkurve schlichtweg unpassend.
Korrigiert.

7. Die Kondensatoren, auch der Tone-Regelung waren Vertreter der "langsamen" Sorte; ausgetauscht.

8. Die billigen und überdies viel zu langen abgeschirmten Verbindungskabel hatten recht hohe, höhendämpfende Kapazitätsbeläge; ausgetauscht.

Zuletzt die ungewöhnlichste Massnahme.

Die Halsplatte auf der Body-Rückseite hatte ein Loch, welches normalerweise Zugang verschafft zu einer Winkel-Einstellschraube - die fehlte. Nach Abschrauben des Halses kam stattdessen ein Plastikunterleger zum Vorschein: ein Stück dickes graues Packband.
Die Halstasche selbst war mit ziemlich dickem Farbauftrag "ausgekleidet".
Der Halsfuss war nicht plan, sondern hatte eine kräftige Wölbung.
Beides wurde plangefräst und zusätzlich etwas überarbeitet (kleines Betriebsgeheimnis) für eine "saugend schmatzende" Passung. Eigentlich wie es von Haus aus sein sollte.

Nach dem Zusammenbau und Fertigstellung, wieder Einspannen der alten Saiten (zur besseren Kontrolle), hatte diese Strat, trocken gespielt bereits damit deutlich anderes, wesentlich besseres Schwingunsverhalten. Kein Wunderwerk.

In Verbindung mit neuen Saiten (Darco by Martin, Nickel Wound o9er) kam dann all das, was typischerweise mit klassischem Stratsound identifiziert wird.

Der Kunde hat übrigens für diese Arbeiten auch nicht mehr bezahlt, als für ein Set üblicher Austausch-Pickups fällig geworden wäre.

Die alten blieben drin.

Natürlich habe ich auch bereits vielfach Pickups getauscht wo für drastische Soundänderung erforderlich oder unbedingt erwünscht (bevor ich mich schlagen lasse...). Sehr viel öfter jedoch erübrigte sich dieses Wechselspiel, wenn zuvor die "Basics" korrigiert und eingestellt waren.

Von wegen Müll....
 

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