Tach,
hier nun die Aufklärung:
Sample No. 1 = Nobels Stereo Pak, Dist-Mode
Manchmal macht man Dinge, die man nicht erklären kann. So kann ich nicht sagen, warum ich das Stereo Pak noch einmal angeklemmt hatte, aber eine innere Stimme sagte mir: "Probier's noch mal aus!"
Tja, gut, daß ich dies tat, denn mir gefiel, was ich da zu hören bekam. Und hätte ich es nicht getan, hätte ich nicht mit den anderen Brit-Sounds verglichen.
Schon beachtlich, wie gut sich das Kistchen von Anfang der 90er Jahre schlägt... sicher, es ist keine modernste Modeling-Technik, aber geade deswegen wollte ich wissen, wie es sich gegen diese zur Wehr setzen kann.
Sample No. 2 = Digitech Black 13, Mode 5
Beim Black 13 gibt es keinen Gain-Regler; man muss die Gain-Vorgabe akzeptieren oder den Input durch Volumen-Poti, bzw. ein vorgeschaltetes Pedal absenken.
Hier dasselbe Preset mit derselben Gitarre, nur steht das Volumen der Tokai dieses Mal bei ca. "2-3":
http://soundcloud.com/count-r-strike/british-sond-sample-no-6/s-wX5Ev
Und hier nochmal das Black 13, nur dieses Mal im Mode 6, ebenfalls mit abgesenktem Input:
http://soundcloud.com/count-r-strike/british-sound-sample-no-7/s-A88sg
Sample No. 3 = Fender Mustang I v.2, British 80's, Line-Abgriff
Hier dasselbe Patch, nur mikrofoniert via Zoom H4n abgenommen:
http://soundcloud.com/count-r-strike/british-sound-sample-no-8/s-Xzw3I
Sample No. 4 = Line6 HD300, Brit Crunch-Preset
Der Test-Sieger, aber überraschend dicht gefolgt vom nobelen Nobels.
Ich finde, daß man hier in der Tat einen ungemein plastischen Eindruck von jedem Akkord erhält: Ich höre tatsächlich die drei Töne des Dreiklangs, was auch mir sehr gut gefällt; evtl. doch behalten, das Teil...? ;-)
Sample No. 5 = Marshall 2554 Silver Jubilee via Zoom H4n
Hier hätte ich mir mehr Mühe geben können/müssen, denn je nach Mikrowinkel und Amp-Einstellung kann gerade dieses Gerät sogar bei Zimmerlautstärke ganz anders klingen.
Hab ich aber nicht... aber hier nachgeholt; zunächst einmal derselbe Amp im selben Lead-Kanal, nur mit weniger Gain und einer anderen (nicht unbedingt besseren) Mikro-Position:
http://soundcloud.com/count-r-strike/british-sound-sample-no-9/s-Prkm1
Und hier im "Rhythm Clip Mode" (= weniger Gain, quasi der "Crunch"-Kanal):
http://soundcloud.com/count-r-strike/british-sound-sample-no-10/s-KdI5N
Was habe ich jetzt für mich aus der Sache gelernt? - Diverses, so z.B.:
- „Den“ typischen Marshall-Ton gibt es nicht; hier hat jeder seine eigene Vorstellung(en), auch was den Verzerrungsgrad anbelangt.
- Die am aufwändigsten „idealisierte“ Form des Marshall-Tons, hier im Line6 HD300, gefällt den meisten.
- Die Mikro-Positionierung vorm Amp macht Welten aus. Der Ton steht und fällt mit der richtigen Abnahme. „Direct-Recording-Devices“ (meiner Preisliga) bieten diese Palette an Möglichkeiten nicht, was andererseits vor Fehlern schützt.
- Es gibt für Otto Normalgitarrist keine typischen hörbaren Unterschiede zwischen echtem Amp, Analog-Simulation und echtem Amp; das sind Vorurteile, die wir pflegen, ohne sie je erhört zu haben.
- Man (also hier: Ich ;-) ) kann mit jedem dieser Klänge leben, bzw. arbeiten.
So, und damit möchte ich meine kleine Marshall-Reise beenden: Ich freue mich über jeden Kommentar!
Horrido,
Batz.